Phraates IV.
war ein
parthischer
Konig, der von 38 v. Chr. bis 2 v. Chr. regierte.
Phraates war der alteste Sohn von
Orodes II.
, der seinen Sohn zum Nachfolger bestimmte. Um seine Position zu starken, ermordete Phraates IV. seinen Vater, seine Bruder und seinen Sohn.
[1]
Anscheinend wutete er auch gegen die parthischen Adligen (so zumindest die Version der anti-parthischen,
romischen
Geschichtsschreibung), von denen ein gewisser
Monaises
ins romische Reich fluchtete und dort den Triumvirn
Marcus Antonius
uberredete, einen
Feldzug gegen die Parther
zu unternehmen. Marcus Antonius bereitete sich tatsachlich auf einen Feldzug vor und zwang den
armenischen
Konig
Artavasdes
zu einer Allianz mit den Romern. 36 v. Chr. begann der Feldzug mit etwa 100.000 Mann, endete aber in einem Desaster. 32.000 Soldaten sollen getotet oder in die Gefangenschaft gefuhrt worden sein. Der armenische Herrscher sagte sich von den Romern los.
[2]
Bald darauf hatte Phraates IV. mit innenpolitischen Schwierigkeiten zu kampfen.
Tiridates II.
revoltierte gegen Phraates IV., der sich zunachst in den Norden seines Reiches zuruckziehen musste, dann aber Tiridates II. bei einem Gegenangriff nach
Syrien
vertreiben konnte. Tiridates II. war es jedoch gelungen, einen Sohn von Phraates IV. als Geisel zu nehmen, den er den Romern ubergab.
Im Jahr 26 v. Chr. kehrte Tiridates II. wieder zuruck und eroberte kurzzeitig Teile von
Mesopotamien
, wurde aber 25 v. Chr. endgultig aus Parthien vertrieben.
Die Romer tauschten schließlich im Jahre 20 v. Chr. den von ihnen in Gefangenschaft gehaltenen Sohn von Phraates IV. gegen die
romischen Feldzeichen
aus, die Phraates IV. und sein Vater
Orodes II.
in der
Schlacht bei Carrhae
53 v. Chr. erbeutet hatten. Neben den Feldzeichen wurden im Zuge dieses Handels auch viele romische Kriegsgefangene von den Parthern an die Romer ubergeben und der
Euphrat
als Grenze der beiden Reiche festgelegt und die romischer Oberhoheit in Armenien anerkannt. Bei diesem Austausch ubergab Kaiser
Augustus
dem Herrscher auch eine Sklavin namens
Musa
, die Phraates IV. spater heiratete. Musa uberredete Phraates IV., vier seiner Sohne zur Ausbildung nach Rom zu senden. Im Jahr 2 v. Chr. vergiftete Musa ihren Gemahl Phraates IV. und machte ihren Sohn
Phraates V.
zum Konig.
- ↑
Marcus Iunianus Iustinus
,
Epitoma historiarum Philippicarum
42,4,16?42,5,2.
- ↑
Plutarch
,
Antonius
37?52;
Cassius Dio
49,24?31.