Philippsburg

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Wappen Deutschlandkarte
Philippsburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Philippsburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten : 49° 14′  N , 8° 27′  O Koordinaten: 49° 14′  N , 8° 27′  O
Bundesland : Baden-Wurttemberg
Regierungsbezirk : Karlsruhe
Landkreis : Karlsruhe
Hohe : 100 m u.  NHN
Flache : 50,54 km 2
Einwohner: 13.882 (31. Dez. 2022) [1]
Bevolkerungsdichte : 275 Einwohner je km 2
Postleitzahl : 76661
Vorwahl : 07256
Kfz-Kennzeichen : KA
Gemeindeschlussel : 08 2 15 066
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rote-Tor-Straße 6?10
76661 Philippsburg
Website : www.philippsburg.de
Burgermeister : Stefan Martus
Lage der Stadt Philippsburg im Landkreis Karlsruhe
KarteKarlsdorf-NeuthardMalsch (Landkreis Karlsruhe)Malsch (Landkreis Karlsruhe)BrettenBruchsalBruchsalEttlingenForst (Baden)GondelsheimHambrückenKronauKürnbachMarxzellOberderdingenÖstringenPhilippsburgSulzfeld (Baden)Ubstadt-WeiherWalzbachtalWeingarten (Baden)ZaisenhausenKarlsbad (Baden)KraichtalGraben-NeudorfBad SchönbornPfinztalEggenstein-LeopoldshafenLinkenheim-HochstettenWaghäuselOberhausen-RheinhausenRheinstettenStutenseeWaldbronnDettenheim
Karte

Die Stadt Philippsburg , bis 1623 Udenheim , liegt im Norden des Landkreises Karlsruhe in Baden-Wurttemberg . Uberregional bekannt als Standort des Ende 2019 stillgelegten Kernkraftwerks Philippsburg .

Geografie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Großer Walther See am Oberfeldweg (Aufn. 2022)

Die unmittelbar am Rhein gelegene Stadt Philippsburg zahlt naturraumlich zur Oberrheinischen Tiefebene . Die Stadt befindet sich zwischen Ludwigshafen am Rhein , Mannheim , Heidelberg , Speyer , Germersheim , Bruchsal und Karlsruhe .

Stadtgliederung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Stadt Philippsburg besteht aus den drei Stadtteilen Huttenheim (2704 Einwohner am 31. Dezember 2022) [2] , Philippsburg (8185 Einwohner) und Rheinsheim (2999 Einwohner). Die raumlichen Grenzen der Stadtteile sind identisch mit den fruheren Gemeinden gleichen Namens, ihre offizielle Benennung erfolgt in der Form ?Philippsburg Stadtteil …“. Die Stadtteile bilden zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-wurttembergischen Gemeindeordnung . In den Stadtteilen Huttenheim und Rheinsheim sind jeweils Ortschaften im Sinne der baden-wurttembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet. [3]

Zum Stadtteil Huttenheim gehoren das Dorf Huttenheim und das Haus Insel Elisabethenworth. Zum Stadtteil Philippsburg gehoren die Stadt Philippsburg, die Hofe Mittelhof, Schonborner (Neudorfer) Muhle und Unterhof und die Hauser Am Waldweg, Engelsmuhle, Fischkutter, Garnisonsmuhle, Rheinwarterhaus und Torflager. Zum Stadtteil Rheinsheim gehort das Dorf Rheinsheim.
Im Stadtteil Philippsburg liegen die Wustungen Gevenhart und Winden. [4]

Nachbargemeinden [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Philippsburg grenzt an folgende Kommunen (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Oberhausen-Rheinhausen , Waghausel , Bruchsal , Graben-Neudorf , Dettenheim , Germersheim , Lingenfeld und Romerberg .

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Udenheim-Philippsburg mit Schloss der Bischofe von Speyer, 1590

Bis zum 19. Jahrhundert [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Name der Stadt geht auf die Festung Philippsburg zuruck, die 1623 von dem Speyerer Bischof Philipp Christoph von Sotern gegrundet worden war. Davor trug die Festung den Namen Udenheim. [5]

Die Ersterwahnung war im Jahr 784 anlasslich einer Schenkung an das Kloster Lorsch als Hiutenheim in einer Urkunde des Lorscher Codex erfolgt. [6] Wahrend der Zeit der Stammesherzogtumer gehorte der Ort zum Herzogtum Franken . 1316 erwarb ihn das Hochstift Speyer . Ludwig der Bayer erhob Udenheim 1338 zur Stadt. Seit 1371 war es Residenz der Speyerer Furstbischofe. Die Grundung der Festung erfolgte, weil sich das Hochstift durch die umliegenden protestantischen Gebiete in seiner Macht bedroht fuhlte. Im Dreißigjahrigen Krieg wechselte die Herrschaft uber den Ort, der große Zerstorungen hinnehmen musste, mehrfach. 1644 nahmen franzosische Truppen die Stadt ein . Im Westfalischen Frieden erhielten die Franzosen das dauerhafte Besatzungsrecht in der Festung. Im Hollandischen Krieg gelang Reichstruppen 1676 nach mehrmonatiger Belagerung die Ruckeroberung. Aber bereits 1688 belagerten und eroberten die Franzosen unter dem Dauphin und Vauban Philippsburg erneut. Im Frieden von Rijswijk wurde die Stadt dann wieder dem Heiligen Romischen Reich zugesprochen.

Im Polnischen Thronfolgekrieg 1734 wurde die Stadt von den Franzosen belagert. Die Verluste franzosischen Truppen sind nicht bekannt; es gibt Quellen, die von bis zu 30.000 Mann an Gefallenen und Verwundeten sprechen. Die Verluste der Belagerten betrugen 337 Gefallene, 359 Verwundete, 321 Gefangene oder Deserteure.

Um das Jahr 1800 brachten niederlandische, im Dienste Napoleon Bonapartes stehende Soldaten Wechselfieber und Ruhr aus Holland nach Philippsburg. [7] Durch die Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses kam Philippsburg dann 1803 an das Großherzogtum Baden und wurde zunachst Sitz des Amtes Philippsburg , das 1864 im Bezirksamt Bruchsal (ab 1939: Landkreis Bruchsal ) aufging.

20. Jahrhundert [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Beim Novemberpogrom 1938 wurde der Betsaal der Judischen Gemeinde von SA-Mannern geschandet und angezundet, spater zu Wohnzwecken genutzt und 1981 abgerissen. Eine Gedenktafel am Haus Weißetorstraße/Alte Kirchenstraße erinnert an dieses Geschehen. [8] Der judische Friedhof der Gemeinde ist als Kulturdenkmal erhalten.

Nahe Philippsburg uberschritt die 1. franzosische Armee am 1. April 1945 den Rhein und stieß weiter in Richtung Stuttgart und Friedrichshafen vor. Seit der Kreisreform 1973 gehort die Stadt zum Landkreis Karlsruhe .

Ab 1963 wurde Philippsburg durch die Stationierung des Raketenartilleriebataillon 122 und weiterer aktiver und nicht aktiver Artillerieverbande zur großten Artilleriegarnison der Bundeswehr (siehe auch Liste ehemaliger Bundeswehr-Liegenschaften ). Der Bundeswehrstandort wurde 1997 aufgegeben. Zeitgleich zum Bau der Salm-Kaserne wurden Gymnasium, Hallenbad und Kanalisation erstellt.

Neben der Salm-Kaserne gab es weitere militarische Einrichtungen, wie die Standortmunitionsniederlage 521/1 mit angegliedertem Sondermunitionslager Molzau (NATO) und dem NATO-Tanklager Huttenheim.

Die Standortmunitionsniederlage 521/1 Philippsburg (Lage) umfasste 22 erduberdeckte Munitionslagerhauser (ugs. Bunker) und enthielt Munition fur das Raketenartilleriebataillon 122 . Das 20 Hektar große Depot wurde von 1963 bis 1997 betrieben. Die Munitionslagerhauser wurden 2013, bis auf drei Stuck, abgetragen und das Gelande renaturiert. Von den verbliebenen drei Munitionslagerhausern wird eines als Nistplatz fur Fledermause und zwei fur den stadtischen Bauhof bzw. Forst genutzt [9] [10] [11] .

Direkt ostlich an die Standortmunitionsniederlage angeschlossen, befand sich das ehemalige Sondermunitionslager Molzau (NATO) (SAS Molzau; engl.: Special Ammunition Storage) [11] welches aus zwei besonders gesicherten Munitionslagerhausern bestand (Lage) . Das Lager wurde von 1963 bis 1992, mit der Außerdienststellung des zugehorigen 3rd US Army Field Artillery Detachment , betrieben [12] [13] . In den 1970`er Jahren wurde die Sicherheit des Lagers verstarkt und im Rahmen des sogenannten ?Long Range Security Program“ u. a. ein Wachgebaude mit dem markanten Betonwachturm gebaut [14] . Dieser ist noch immer als Mahnmal an den Kalten Krieg erhalten. Im Sonderwaffenlager Molzau lagerten die Atomsprengkopfe fur die 12. Panzerdivision (Bundeswehr) , welche ausschließlich durch US-Soldaten gehandhabt und bewacht wurden. Im Verteidigungsfall waren die Atomsprengkopfe im Rahmen der nuklearen Teilhabe an die Bundeswehrverbande Raketenartilleriebataillon 122 und Feldartilleriebataillon 121 ( Tauberbischofsheim ) zum Verschuss ubergeben worden. Gemaß den verwendeten Waffensystemen der genannten Bataillone, wurden nukleare Sprengkopfe fur Panzerhaubitzen M109 vom Kaliber 155 mm, Panzerhaubitze M110 vom Kaliber 203 mm und Kurzstreckenrakete Honest-John gelagert [15] . Laut Aussagen des ehemaligen Lagerkommandanten Ken Gilroy waren in den 1980er Jahren sechs nukleare 155 mm Granaten, sechs nukleare 203 mm Granaten und 12 nukleare Sprengkopfe fur Hones-John Raketen eingelagert [16] . Somit befand sich eine Sprengkraftequivalent von 540 kt TNT in der Molzau (6 * 0,072 kt (155 mm W48) + 6 * 10 kt (203 mm W33) + 12 * 40 kt ( Honest-John W31 ) [17] ), was rund 42 Hiroshima Bomben entspricht. 2013 wurden beide Munitionslagerhauser, nach Folgenutzung durch Pyrotechnik Unternehmen [18] , abgebrochen und mit Ausnahme des Wachturmes das gesamte Gelande renaturiert. Auf historischen Luftbildern von 1968 lasst sich das Lager in der ersten Ausbaustufe mit der Mehrfachumzaunung und der bewuchsfreien Umrandung deutlich erkennen [19] .

Ostlich der ehemaligen Munitionslager befindet sich das NATO-Tanklager Huttenheim (Lage) . Dieses wurde von etwa 1962 bis 1995 betrieben und besteht aus 18 ( Lidar Daten [20] ) oder 19 erduberdeckten Lagertanks [21] [22] [13] . Die Tanks wurde durch das Central Europe Pipeline System gefullt und dienten primar den amerikanischen Einheiten im Raum Mannheim zur Versorgung mit Flug- und Bodenkraftstoffen. Etwa im Jahr 2007 wurde die Tankkraftwagen-Verladestellen entfernt, aber der Rest des Tanklagers wurde baulich nicht verandert. Die durch das Lager verlaufende CEPS ist, Stand 2024, noch in Betrieb. Auf historischen Luftbildern von 1968 lasst sich das Tanklager und einige der Tanks sehr gut erkennen [19] . Seit ca. 2023 gibt es Bestrebungen das Gelande fur eine Tiefengeothermiebohrung zu nutzen [23] .

Religionen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sankt-Marien-Kirche , Ile-de-Re-Platz mit Philippus-Brunnen (Aufn. 2005)

Philippsburg war aufgrund der Zugehorigkeit zum Hochstift Speyer uberwiegend romisch-katholisch gepragt. Auch heute noch ist der uberwiegende Teil der Bevolkerung romisch-katholischen Glaubens. Außerdem war Philippsburg bis 2008 Sitz eines romisch-katholischen Dekanats im Erzbistum Freiburg . Die erste evangelische Kirche wurde 1936 erbaut. Vor allem durch Einwanderung leben heute auch viele Muslime in Philippsburg. Im Stadtgebiet bestehen vier Moscheen und Gebetsraume. [24] Gemaß Zensus 2011 waren 50,3 % der Einwohner Philippsburgs katholisch, 18,4 % evangelisch, 2,2 % christlich-orthodox und 28,5 % gehoren keiner oder einer anderen Religionsgemeinschaft an. [25]

An die judische Bevolkerung erinnert das Kulturdenkmal " Judischer Friedhof Philippsburg ".

Einwohnerentwicklung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach der badischen Volkszahlung fur 1858 hatte Philippsburg 2236 Einwohner.

Eingemeindungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Politik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Burgermeister [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • 1871?1893: Hieronymus Christoph Nopp
  • ??1945: Oswald Kirchgeßner, genannt ?Langschafter“
  • 1948?1959: Rudolf Odenwald
  • 1959?1973: Karl Frank
  • 1973?1989: Fritz Durrschnabel
  • 1989?2005: Jurgen Schmidt
  • seit 2005: Stefan Martus

Gemeinderat [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Gemeinderat hat 22 ehrenamtliche Mitglieder, die fur funf Jahre gewahlt werden. Die Gemeinderate fuhren die Bezeichnung Stadtrat. [28] Hinzu kommt der Burgermeister als stimmberechtigter Gemeinderatsvorsitzender.

Die Kommunalwahl 2019 fuhrte zu folgendem Ergebnis (in Klammern: Unterschied zu 2014): [29]

Gemeinderat 2019
Partei / Liste Stimmenanteil Sitze
CDU 32,1 % (+2,4) 7 (±0)
Unabhangige Liste (ULi) 24,9 % (+5,7) 6 (+2)
Freie Wahler 24,2 % (?1,9) 5 (?1)
SPD 18,8 % (?6,3) 4 (?1)
Wahlbeteiligung: 50,1 % (+4,3)

Wappen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Blasonierung des Wappens lautet: ?In durch silbernen Faden gespaltenem blauen Schild vorne ein durchgehendes geschliffenes silbernes Kreuz, hinten eine silberne Lilie.“ [30]

Stadtepartnerschaften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wirtschaft und Infrastruktur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Verkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bahnhof

Durch die Bruhrainbahn ( Bruchsal ? Germersheim ) ist Philippsburg an das uberregionale Schienennetz angebunden.

Die Bundesstraße 35 ( Germersheim ? Illingen ) durchquert die Stadt.

Ansassige Unternehmen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kernkraftwerk Philippsburg
Luftaufnahme von Philippsburg

In Philippsburg war das 1979 in Betrieb genommene Kernkraftwerk Philippsburg der EnBW . Dessen Block 1 wurde 2011 stillgelegt und seit 2017 zuruckgebaut. Block 2 wurde am 31. Dezember 2019 abgeschaltet. Die beiden Kuhlturme wurden gesprengt. Die Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH betrieb hier das großte Reifenlager der Unternehmensgruppe in Europa. [31] Die in 1880 in Markneukirchen im Musikwinkel gegrundete Deutsche Signal-Instrumenten-Fabrik Max B. Martin hat seit 1950 ihren Sitz in Philippsburg, weltbekannt durch die produzierten Signalhorner (Martin-Horn, ugs. Martinshorn ).

Gerichte und Behorden [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Philippsburg ist Sitz des Amtsgerichts Philippsburg , das zum Landgerichts- und Oberlandesgerichtsbezirk Karlsruhe gehort. [32]

Die Gemeinde Philippsburg hat drei Grund- und Hauptschulen : Die Hieronymus-Nopp-Schule [33] in Philippsburg, die Franz-Christoph-von-Hutten -Schule in Huttenheim und die Grund- und Hauptschule in Rheinsheim. Als weiterfuhrende Schule bestehen die Konrad-Adenauer - Realschule und das Copernicus-Gymnasium Philippsburg .

Daneben besteht die Forderschule Nicolaus-von-Myra-Schule . Die in der Kernstadt bestehenden Schulen sind alle Teil eines großen Schulzentrums. Die Musik- und Kunstschule rundet das Angebot ab.

Sonstiges [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die ehemalige Standortschießanlage der Bundeswehr wurde von einem privaten Investor ubernommen und zu einer Sportschießanlage umgebaut, auf der regelmaßig große Wettkampfe und deutsche Meisterschaften verschiedener Schießsportverbande stattfinden. Unter anderem die Europameisterschaft 2001 im IPSC -Schießen, die Europameisterschaft 2006 und 2023 im Westernschießen und die Europameisterschaft 2007 im Silhouettenschießen wurden auf der Anlage ausgerichtet. [34] [35]

Kultur und Sehenswurdigkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Philippsburger Altrhein

Museen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In Philippsburg gibt es ein Heimatmuseum (Kronenwerkstr. 1), das in wechselnden Ausstellungsthemen die Geschichte der Stadt darstellt, sowie ein Festungs- und Waffengeschichtliches Museum. Beide Museen werden von Tragervereinen gefuhrt. Das Heimatmuseum erhielt 2015 eine Auszeichnung im Wettbewerb ?Heimatmuseum hat Zukunft“ des Arbeitskreises Heimatpflege im Regierungsbezirk Karlsruhe e.V.

Wandbilder [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Philippsburg Hauswandbild Blick auf die Festung

Vom Wandbildmaler J. Hudec wurden ab 2008 mehrere großformatige Bilder aus der Geschichte von Philippsburg an verschiedenen Hauswanden geschaffen.

Naturdenkmaler [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der durch Tullas Rheinbegradigung entstandene Altrhein ist heute ein Naherholungsgebiet. Er umgibt die Rheinschanzinsel , auf der das fruhere Kernkraftwerk und ein Polder zum Hochwasserschutz liegen.

Kriegerdenkmal 1870/71 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Kriegerdenkmal in zeitgenossischer Darstellung

Der Bildhauer Christian Elsasser schuf fur Philippsburg ein Kriegerdenkmal, das am 11. Juni 1899 in Anwesenheit des Großherzogs Friedrich I. von Baden und des Fursten zu Salm-Grumbach feierlich enthullt wurde.

Die Inschrift an der Vorderseite des Denkmals lautet:

DEN TAPFEREN HELDEN
VON 1870/71
DIE DANKBARE STADT
PHILIPPSBURG

Friedensmonument [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In Philippsburg gibt es ein Friedensmonument namens Pax aeterna , das 1988 von dem Bildhauer Giacomo Manzu gestaltet wurde. Es wurde gestiftet von Franz Burda .

Vereine [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Philippsburg bietet eine große Anzahl von Sportangeboten und Vereinen (z. B. einen Sportforderclub, Fußball, Motoball, Angeln, Tauchen, Schwimmen, Judo/Ju-Jutsu, Karate, Kickboxen, Boxen, Tennis und einen Schutzenverein). Seit 1994 existiert in Philippsburg eine freie Narrenzunft, die Philippsburger Geese (Geißen) sowie seit 2015 den Carnevals Club "Cherbourger Jungs" e.V. Außerdem ist in Philippsburg die Karnevalsgesellschaft Narhalla beheimatet, welche erwiesenermaßen seit mindestens 1874 existiert und damit eine der altesten Karnevalsgesellschaften Baden-Wurttembergs ist.

Personlichkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ehrenburger [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sohne und Tochter der Stadt [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sonstiges [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Martin Walser verewigte den Ortsnamen 1957 in seinem ersten Roman ? Ehen in Philippsburg “, fur den er den Hermann-Hesse-Preis erhielt. Vorbild fur den Ort im Roman war allerdings nicht das reale Phillipsburg, sondern die Stadt Stuttgart . [38]
  • Wilhelm Jensen verewigte das historische Philippsburg um 1800 mit dem historischen Roman ?Am Ausgang des Reiches“.
  • Nikolaus wird von den Philippsburgern (hauptsachlich von den geborenen Philippsburgern) traditionell am 5. Dezember und nicht wie ublich am 6. Dezember gefeiert. Der Legende nach aus folgendem Grund: Wahrend der Belagerung Philippsburgs durch die Franzosen wurde bekannt, dass am 6. Dezember eine Bombardierung der Festung stattfinden sollte. Aus Angst den nachsten Tag und das dazugehorige Familienfest nicht mehr erleben zu konnen, wurden die Feierlichkeiten um einen Tag vorverlegt.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Ekkehard Zimmermann: Philippsburg. Zwischen Republik und Diktatur. Sutton Verlag, Erfurt 2006, ISBN 3-86680-031-2 .
  • Gebhard M. Fieser: Das Sturmjahr 1849 ? Die Ereignisse der badischen Revolution und ihre Folgen im Amtsstadtchen Philippsburg. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1999, ISBN 3-89570-522-5 .
  • Stadtgeschichte Philippsburg: Geschichte der Stadt und ehemaligen Reichsfestung Philippsburg von ihrem Entstehen aus der Burg und dem Dorfe Udenheim bis zum Anfalle derselben an Baden. Speyer 1881. [39]
  • Dieter Haas: Ortsfamilienbuch Philippsburg 1576 ? 1905, entstanden nach den Kirchenbuchern und Standesamtsregistern . Philippsburg: Stadt Philippsburg 2005 (= Badische Ortssippenbucher 36)
  • H. Nopp: Geschichte der Stadt und ehemaligen Reichsfestung Philippsburg, von ihrem Entstehen aus der Burg und dem Dorfe Udenheim bis zum Anfalle derselben an Baden , Selbstverlag, Druck von Georg Schwaab, Speyer 1881 ( books.google.de ).
  • (ohne Angabe des Autors): Die in der Untern Pfalz am Rhein ligende Bischofflich-Speyerische Residenz-Stadt und Schloß Udenheim oder Philippsburg , Koppmayr, Augsburg 1688 ( books.google.de ).

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wikisource: Philippsburg  ? Quellen und Volltexte
Commons : Philippsburg  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Statistisches Landesamt Baden-Wurttemberg ? Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) ( Hilfe dazu ).
  2. Statistiken - Stadt Philippsburg. Abgerufen am 10. August 2023 .
  3. Hauptsatzung der Stadt Philippsburg vom 13. September 2005, zuletzt geandert am 17. Oktober 2006
  4. Das Land Baden-Wurttemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe. Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2 , S. 115?117.
  5. "Nurnbergische Zeitung" , fol. 78r. Website des Sachsischen Staatsarchivs. abgerufen am 21. Januar 2024.
  6. Minst, Karl Josef [Ubers.]: Lorscher Codex (Band 3), Urkunde 1880, 1. Juli 784 ? Reg. 1926. In: Heidelberger historische Bestande ? digital. Universitatsbibliothek Heidelberg, S. 332 , abgerufen am 20. Mai 2018 .
  7. Andreas Mettenleiter : Das Juliusspital in Wurzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Wurzburg anlasslich der 425jahrigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Wurzburg, Wurzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0 , S. 218.
  8. Gedenkstatten fur die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd. I, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0 , S. 69.
  9. Schmidhuber: Zwitschernde Vogel statt nukleare Sprengkopfe. Ehemaliges Munitionslager jetzt zuganglich/ Hinweistafel enthullt und Gedenkbaum gesetzt. Stadt Philippsburg, 26. April 2018, abgerufen am 2. April 2024 .
  10. Schmidhuber: Renaturierung mit 110 Jugendlichen und 200 Jung-Eichen. Aus dem ehemaligen 20 Hektar Munitionslager wird Naherholungsgebiet. Stadt Philippsburg, 7. April 2017, abgerufen am 2. April 2024 .
  11. a b O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989 . Organisation und Ausrustung der Streitkrafte der Bundesrepublik Deutschland zum Ende des Kalten Krieges. 3. Auflage. Beiheft Standortverzeichnis, Juli 2015 ( relikte.com [PDF; abgerufen am 2. April 2024]).
  12. 557th US Army Artillery Group. 59th Ordnance Brigade. In: U.S. Army in Germany. Abgerufen am 2. April 2024 (englisch).
  13. a b Burkhard Luber: Militaratlas von Flensburg bis Dresden : 3000 Daten zur Militarisierung d. BRD u. DDR / Burkhard Luber. Unter Mitarb. von Herbert Beck. Arbeits- u. Forschungsstelle "Militar, Okologie u. Planung" (MOP) e.V. [Die Grunen (Hrsg.)] . Bonn : Die Grunen, Bundesgeschaftsstelle, 1986, ISBN 978-3-925307-08-9 (229 S.).
  14. Schmidhuber: Renaturierung mit 110 Jugendlichen und 200 Jung-Eichen. Aus dem ehemaligen 20 Hektar Munitionslager wird Naherholungsgebiet. Stadt Philippsburg, 7. April 2017, abgerufen am 2. April 2024 .
  15. Phillipsburg. ehem. Atomwaffenstandort, Deutschland. Abgerufen am 2. April 2024 (Philippsburg falsch geschrieben).
  16. Dragoon Commander: Origins War College 2019 59th Ordnance Brigade (ab 0:33:14) auf YouTube , 19. Juni 2019, abgerufen am 2. April 2024 (englisch).
  17. Complete List of All U.S. Nuclear Weapons. In: The Nuclear Weapon Archive. 30. Marz 2023, abgerufen am 2. April 2024 (englisch).
  18. 12. Juni 2005 - Philippsburg wahlt einen neuen Burgermeister! Ziele und ihre Umsetzungen, ein Tatsachenbericht. Abgerufen am 2. April 2024 .
  19. a b Landesarchiv Baden-Wurttemberg Staatsarchiv Ludwigsburg: Luftbild: Film 16 Bildnr. 146 / Bild 1. EL 68 IX Nr 6275. 1968, abgerufen am 2. April 2024 .
  20. GEOPORTAL Baden-Wurttemberg. Ihr Geokatalog fur Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Offentlichkeit. Abgerufen am 2. April 2024 .
  21. US Army Petroleum Distribution Comd, Europe. In: U.S. Army in Germany. Abgerufen am 2. April 2024 (englisch).
  22. Werner Schmidhuber: Philippsburg zieht Klage gegen zweite Rheinbrucke zuruck. Gemeinderat stimmt Kompromiss zu. Badische Neueste Nachrichten, 21. April 2021, abgerufen am 2. April 2024 .
  23. Christina Zapfel: Tiefengeothermie in Philippsburg: Fur den Bohrplatz sollen drei Hektar Wald gerodet werden. Nachstes Projekt nimmt Formen ank. Badische Neueste Nachrichten, 23. Oktober 2023, abgerufen am 2. April 2024 .
  24. Moscheen in Philippsburg
  25. Zensus 2011: Personen nach Religion fur Philippsburg
  26. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982 . W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1 , S.   473 .
  27. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982 . W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1 , S.   482 .
  28. Stadt Philippsburg: Hauptsatzung, §3 ; abgerufen am 6. Juli 2019.
  29. Statistisches Landesamt Baden-Wurttemberg: Gemeinderatswahlen 2019, Stadt Philippsburg ; Stadt Philippsburg: Gemeinderatswahl 2019 und Gemeinderatswahl 2014 ; abgerufen am 6. Juli 2019.
  30. Wappen - Symbol fur Reinheit und Unschuld auf Philippsburg.de Abgerufen am 21. Februar 2021
  31. Reifenpresse vom 20. Oktober 2009: Goodyear Dunlop stellt Pkw-Reifenlager in Philippsburg fertig
  32. SuperUser: Notariate. 3. Dezember 2004, abgerufen am 12. September 2018 .
  33. Hieronymus-Nopp-Schule in Philippsburg eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule
  34. Europameisterschaft 2001 im IPSC-Schießen
  35. Europameisterschaft 2007 im Silhouettenschießen
  36. leo-bw abgerufen am 20. Dezember 2022
  37. Nikolaus Ribeisen im Salzburgwiki
  38. Florian Illies: Der vergessene große Roman , in: ZEITmagazin LEBEN, 10. April 2008, Nr. 16 ( online )
  39. Bestand 218 im GLA Karlsruhe ; Buchubersicht vom Heimatverein Philippsburg ; Pressebericht im Heimatverein