Pertuis

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Pertuis
Pertuis (Frankreich)
Pertuis (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Provence-Alpes-Cote d’Azur
Departement (Nr.) Vaucluse (84)
Arrondissement Apt
Kanton Pertuis
Gemeindeverband Metropole d’Aix-Marseille-Provence
Koordinaten 43° 42′  N , 5° 30′  O Koordinaten: 43° 42′  N , 5° 30′  O
Hohe 171? 472  m
Flache 66,23  km²
Einwohner 20.012 (1. Januar 2021)
Bevolkerungsdichte 302 Einw./km²
Postleitzahl 84120
INSEE-Code
Website ville-pertuis.fr

Place Mirabeau mit der Kirche Saint-Nicolas und Donjon

Pertuis ist eine franzosische Stadt mit 20.012 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Departement Vaucluse in der Region Provence-Alpes-Cote d’Azur . Pertuis ist Hauptort des Kantons Pertuis im Arrondissement Apt .

Pertuis ist Hauptstadt der Landschaftsregion Pays d’Aigues und als einzige Gemeinde aus dem Departement Vaucluse im Gemeindeverband Metropole d’Aix-Marseille-Provence vertreten. Das Gemeindegebiet gehort zum Regionalen Naturpark Luberon .

Lage [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Pertuis ist die sudlichste Gemeinde des Departements Vaucluse. Sie liegt im Tal der Durance sudlich des Luberon -Gebirges in einer Hohe von ca. 200 Metern u. d. M. und etwa 23 Kilometer (Fahrtstrecke) nordlich von Aix-en-Provence bzw. gut 80 Kilometer sudostlich von Avignon .

Bevolkerungsentwicklung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2018
Einwohner 6.774 8.355 10.117 12.430 15.791 17.833 18.906 20.397

Infolge der Zuwanderung aus den landlichen Regionen Sudfrankreichs ist die Einwohnerzahl von Pertuis in den letzten Jahrzehnten deutlich angestiegen.

Wirtschaft [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Pertuis und seine Umgebung waren immer schon in hohem Maße landwirtschaftlich gepragt, wobei der Ort selbst auch als Handwerks-, Markt- und Dienstleistungszentrum fungierte. Mit der Anwesenheit der Papste in der nahegelegenen Stadt Avignon wurden immer mehr Ackerflachen zu Weinfeldern umgenutzt, so dass im Jahr 1369 ein 20 Jahre gultiger Stopp der Neuanlage von Rebflachen verkundet werden musste. Mit der Entwicklung ihrer Glas- und Textilindustrie zahlte Pertuis bereits im Jahr 1765 um die 3500 Einwohner; im 19. Jahrhundert stieg der Ort zur Kantonshauptstadt auf. Der Bau der Hangebrucke und des Bahnhofes gaben der Stadt einen starken wirtschaftlichen Auftrieb. In Pertuis ist seit 1973 das Unternehmen Pellenc ansassig, ein Hersteller von Akkuscheren sowie Ernte- und Schnittmaschinen fur den Wein-, Obst- und Olivenanbau. Die Landwirtschaft rund um Pertuis wurde durch die Bewasserung des Durance-Tals begunstigt. [1] Die Rebflachen der Umgebung zahlen heute zum Weinbaugebiet der Cotes du Luberon ( AOC ).

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Stadt Pertuis wurde bereits im Jahr 981 gegrundet. Sie befand sich in der Nahe der ersten Fahre uber die Durance und damit an einer wichtigen Passage zwischen der unteren und der oberen Provence . Wahrend des Mittelalters fuhrten die Abtei Montmajour und die Grafen der Provence und von Forcalquier erbitterte Kampfe um die Stadt, bevor sie dann im 14. Jahrhundert von verschiedenen umherstreifenden Soldnerbanden des Hundertjahrigen Krieges besetzt wurde. Nach der Belagerung durch konigliche Truppen wurde die Stadt 1427 schließlich dem Konigreich Frankreich einverleibt. [1] Die alte Burg, im zwolften Jahrhundert erbaut, wurde im Jahre 1596 zerstort. Nur der in einen Belfried umgewandelte Donjon blieb erhalten. [2] Großere Umbaumaßnahmen fuhrten zum Durchschlag mehrerer Straßen und zur Zerstorung der Stadtmauer.

Politik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Politisch tendiert die Gemeinde wie die gesamte Region zur Politischen Rechten , jedoch in geringerem Ausmaß, auf lokaler Ebene werden meist eher linke Kandidaten , z. B. der Parti socialiste , gewahlt. Seit 2008 ist jedoch Roger Pellenc von der UMP Burgermeister.

Sehenswurdigkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Auf der Place Mirabeau , in der Nahe des Belfrieds , steht die Kirche Saint-Nicolas . Sie besteht aus zwei parallelen Langhausern , die mit Seitenkapellen ausgestattet ist. Entlang den engen Gassen stehen viele interessante Hauser, die zurzeit einer Renovierung unterzogen werden. In der Rue de la Durance 77 , hinter dem Rathaus , befindet sich ein großes Haus mit einer eleganten Fassade aus dem 18. Jahrhundert. In dem Gewolbekeller La Voute des Arts aus dem 16. Jahrhundert finden regelmaßig kulturelle Veranstaltungen statt. Von der Place de l’Ange fuhrt die Rue Vaillante zum Tour Saint-Jacques , einem Uberbleibsel der mittelalterlichen Stadtmauer, von der nur noch wenige Spuren vorhanden sind. [2]

Westlich vom Turm gelangt man uber die Rue Droite an einem alten Handwerkerhaus aus dem 16. Jahrhundert vorbei. In der Rue Boileau 6 steht ein Haus mit einer Renaissance -Fassade. Von der Rue Petite uber die Rue Francois-Morel in Richtung Place Mirabeau sieht man das gegen 1585 erbaute Maison de la reine Jeanne , das sich zurzeit aber in einem ziemlich schlechten Zustand befindet. [2]

Personlichkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Michel Albarede et al.: Vaucluse (=  Encyclopedies du Voyage ). Gallimard Loisirs, Paris 2007, ISBN 2-7424-1900-4 , S.   299?300 .
  • Marie-Christine Mansuy et al.: Parc Naturel Regional du Luberon (=  Encyclopedies du Voyage ). Gallimard Loisirs, Paris 2010, ISBN 978-2-7424-2737-6 , S.   123 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Pertuis  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b Michel Albarede et al.: Vaucluse. 2007, S. 299.
  2. a b c Marie-Christine Mansuy et al.: Parc Naturel Regional du Luberon. 2010, S. 123.