Als
Perserreich
oder
Persisches Reich
wird das Großreich der
Perser
bezeichnet, das zeitweise von
Thrakien
bis nach
Nordwestindien
und
Agypten
reichte. Es bestand in unterschiedlicher Ausdehnung von etwa 550 bis 330 v. Chr. (
Altpersisches Reich der Achameniden
) und von ca. 224 bis 651 n. Chr. (
Neupersisches Reich der Sassaniden
). Das namensgebende Kernland des Perserreiches war die
Persis
(altpersisch
Parsa
), eine Region in Sudwest-Iran.
Im folgenden Uberblick wird sowohl auf die Zeit der
Seleukiden
als auch auf das iranische
Partherreich
der
Arsakiden
eingegangen, welches die makedonisch-griechische Fremdherrschaft abloste. In vielerlei Hinsicht lehnten sich auch die Sassaniden an die
Parther
an, sodass aus Verstandnisgrunden die Geschichte des vorislamischen Persien einheitlich in diesem Artikel behandelt wird.
In den letzten Jahrzehnten wurde die Geschichte Persiens, insbesondere die Zeit des Achamenidenreichs, verstarkt Gegenstand eigenstandiger wissenschaftlicher Untersuchungen. Ein Meilenstein dieser Entwicklung waren die
Achaemenid History Workshops
in den 1980er Jahren und Beitrage von Wissenschaftlerinnen wie
Heleen Sancisi-Weerdenburg
und
Amelie Kuhrt
. Das Sassanidenreich wiederum wird in der aktuellen Forschung verstarkt im Kontext der
spatantiken
Geschichte betrachtet.
Verglichen mit seinen Vorgangern, den
neu-assyrischen
und
neubabylonisch-chaldaischen
Großreichen, hatte das Achamenidenreich die großte Flachenausdehnung. Wahrend seiner Existenz wurde es niemals in seinem Bestand bedroht und behielt seine territoriale Integritat weitgehend bei. Wahrend der ganzen Geschichte des Reichs sind keine auslandischen Machte oder Nachbarn erkennbar, mit denen die persischen Konige auf Augenhohe hatten verkehren konnen.
Der Grunder des persischen Großreichs der
Achameniden
war
Kyros II.
, als sein Gestalter gilt jedoch
Dareios I
. Kyros II. wurde kurz nach 560 v. Chr. Konig von
Anschan
, einer Region in der
Persis
unter der Oberhoheit der
Meder
, die nach dem Niedergang des
elamischen
Reichs im 7. Jahrhundert v. Chr. seit etwa hundert Jahren eine
Hegemonie
uber diesen Raum ausubten. Kyros II. gelang es um 550 v. Chr., diese Oberherrschaft abzuschutteln. In den nachfolgenden Jahren eroberte Kyros II. das Mederreich und schuf damit die Grundlagen des persischen Großreiches.
Mit dem Sieg uber die
Lyder
unter
Krosus
541 v. Chr. kam
Kleinasien
weitestgehend unter persische Herrschaft, ebenso wie die dortigen griechischen Stadtstaaten. 539 v. Chr. fiel auch relativ schnell
Babylonien
an Kyros II., da
Nabonids
Verhaltnis zu den einflussreichen einheimischen Priestern des Tempels fur
Marduk
gestort gewesen war und dieser daher keine große Unterstutzung im Kampf gegen Kyros II. fand. Durch die Eroberung Babyloniens gelangte auch
Juda
unter persische Kontrolle. In der
Bibel
sind die Perser als Befreier vom babylonischen Exil fast das einzige nichtjudische Volk, das stark positiv dargestellt ist.
Nach dem Tod von
Kambyses II.
(522 v. Chr.), dem Sohn und Nachfolger des Kyros, der
Agypten
dem Reich eingegliedert hatte, kam es zu einer Nachfolgekrise. Der
Inschrift von Behistun
zufolge tauchte ein
Magier
mit Namen
Gaumata
auf und behauptete,
Bardiya
, der totgeglaubte Sohn des Kyros, zu sein.
Dareios I.
habe dann den Betruger besiegt und den Thron bestiegen. Ein Teil der modernen Forschung halt es fur moglich, dass der Bericht des Dareios nicht mehr war als ein Rechtfertigungsversuch fur dessen Usurpation des Throns und Gaumata tatsachlich der echte Bardiya gewesen sein konnte ? diese Theorie kursierte bereits in der Antike.
Dareios I., ein entfernter Verwandter Kyros’ II., komplettierte den Rohbau des Reiches, indem er dessen Verwaltung in
Satrapien
organisierte, die Wirtschaft starkte und Teile
Indiens
und
Thrakiens
dem Reich anschloss. Außerdem baute er seine achamenidische Residenz in
Persepolis
.
Um 500 v. Chr. brach vermutlich auch aufgrund wirtschaftlicher Probleme ein Aufstand der kleinasiatischen
Griechen
aus, der bis 494 v. Chr. andauerte und als
Ionischer Aufstand
bezeichnet wird. Die Perser reagierten mit Unternehmungen im Agaisraum, unter anderem gegen die Unterstutzer der Aufstandischen, Athen und Eretria. Die Einmischung von Athen konnte vom persischen Konig womoglich als Vertragsbruch betrachtet werden, da athenische Gesandte dem Konig 507/6 v. Chr. den ?Vasalleneid“ geleistet hatten.
[1]
Bis auf die Niederlage in der
Schlacht bei Marathon
490 v. Chr. war man dabei erfolgreich. Dies war der Beginn der so genannten
Perserkriege
, uber deren Verlauf uns
Herodot
Auskunft gibt, wenn auch manche seiner Beobachtungen als kriegsbeteiligte Partei mit Vorsicht zu genießen sind. Die militarischen Auseinandersetzungen wurden zu einem bestimmenden Element der Beziehungen zwischen den griechischen
Poleis
und dem Perserreich. Andererseits waren griechische Geschichtsschreiber durchaus fasziniert vom Perserreich, zumal mehrere Griechen bis zum Untergang des Reiches in persischen Diensten standen. Einige griechische Autoren widmeten Persien sogar spezifische ethnographische Werke (
Persika
), wobei der bekannteste davon
Ktesias von Knidos
war.
Der weitaus großere Feldzug des
Xerxes
, wobei die bei Herodot uberlieferten Zahlenangaben jedoch vollig ubertrieben sind, scheiterte ebenso: In der
Schlacht von Salamis
480 v. Chr. und der
Schlacht von Plataea
im Jahr darauf wurden die in der Uberzahl befindlichen Perser erneut besiegt. Der 481 v. Chr. gegrundete
Hellenenbund
ging gar zum Gegenangriff uber und befreite die kleinasiatischen Griechen. Persien akzeptierte diesen Verlust vorlaufig, zumal es genugend Probleme im Inneren gab, etwa die Abfallbewegung peripherer Reichsteile wie Agypten, welches aufgrund der Kornversorgung von großer Bedeutung war. Außerdem nahm die Macht der Satrapen zu, von denen einige in der Folgezeit immer wieder den Aufstand probten.
Fur die sogenannten ?Perserkriege“, die in der klassischen Uberlieferung eine große Rolle spielen, gibt es keine altorientalischen Quellen. Offenbar hatte dieser Konflikt fur diese nicht die gleiche Bedeutung wie fur die Griechen. Aufgrund der fehlenden altorientalischen Quellen ist es schwierig, die persischen Absichten der Feldzuge gegen die griechische Staatenwelt zu ergrunden. Es konnte sein, dass eine indirekte Herrschaft uber einen Kranz von Vasallenstaaten geschaffen werden sollte. So gesehen waren die Feldzuge einer Konsolidierungsphase des persischen Reichs zuzuordnen, in der der Legitimierungsdruck in Verbindung mit dem Eroberungszwang fur die persischen Konige bereits abgenommen hatte. Eine Verbindung, die sich bereits bei den altorientalischen Vorgangerreichen beobachten lasst. Der Westen basierend auf den griechischen Quellen stilisierte vor allem in europaisch-neuzeitlicher Zeit die fruhen Ereignisse der Auseinandersetzung hoch und stellte es als Kampf zwischen West und Ost, zwischen Asien und Europa, zwischen Freiheit und Unfreiheit dar. Es wurde dabei ubersehen, dass viele griechische Stadte auf Seiten der Perser kampften oder sich neutral verhielten.
[2]
Es kam wahrscheinlich 449 v. Chr. zu dem ? in der Forschung allerdings umstrittenen ? so genannten
Kalliasfrieden
, der den
Status quo
zementierte: Das Perserreich akzeptierte die Selbststandigkeit der kleinasiatischen Mitglieder des
Attisch-Delischen Seebunds
und betrachtete die
Agais
als dessen Herrschaftsraum, wofur im Gegenzug der Seebund keine kriegerischen Aktionen gegen Persien unternahm.
Im
Peloponnesischen Krieg
(431?404 v. Chr.) unterstutzte
Dareios II.
Sparta
, das im Gegenzug versprach, Kleinasien den Persern zu ubergeben. Nach Spartas Sieg kam es daruber zum offenen Konflikt und zu Kampfhandlungen zwischen Sparta und dem Perserreich. Es gelang Sparta nicht, die Perser entscheidend zu schlagen. Die immer noch starke Stellung des Perserreiches ? trotz des Thronkampfs zwischen
Artaxerxes II.
und seinem Bruder
Kyros
(siehe dazu auch
Xenophons
beruhmte
Anabasis
) ? kam dadurch zum Ausdruck, dass es als Garantiemacht fur den so genannten
Konigsfrieden
(auch Frieden des
Antalkidas
genannt) im Jahre 387/86 v. Chr. auftrat. Darin erreichte der persische Großkonig Artaxerxes II. die endgultige Abtretung Kleinasiens, Zyperns und von
Klazomenai
.
Das Perserreich der Achameniden verfugte uber eine gewaltige Finanzkraft, was besonders im erwahnten Peloponnesischen Krieg deutlich wurde, als persische Subsidien den Krieg zu Gunsten Spartas entschieden und Persien sich erneut als Fuhrungsmacht profilierte. Persien profitierte somit am meisten vom Peloponnesischen Krieg, der das Machtgleichgewicht in Griechenland selbst zerstort hatte, wo es nun zu Kampfen um die
Hegemonie
zwischen Athen, Sparta und
Theben
kam.
Das persische Reich kann in Bezug auf seine Organisation und Ideologie als Erbe der altorientalischen Vorgangerreiche beschrieben werden. Der Charakter des Reichs dagegen war multiethnisch und multikulturell. In den
achamenidischen Konigsinschriften
kommt zum Ausdruck, dass die Grenzen des Reichs identisch mit den Grenzen der Welt waren. Die nicht vom Konig beherrschten Lander wurden nicht erwahnt. Aufstande galten als Bedrohung von Innen und außenpolitische Gegner spielten keine Rolle. Die noch zu Beginn der Herrschaft aufgelisteten historischen Ereignisse verschwanden zunehmend in den Konigsinschriften, so dass der Staat das Selbstverstandnis einer auf Ewigkeit ausgerichteten und von der Gottheit sanktionierten Einrichtung erhielt.
Die Konige griffen lokale Traditionen auf, fugten sich in sie ein und modellierten ihre Herrschaft in unterschiedlichen Regionen nach den jeweils lokalen Kontexten. Die Provinzen verfugten uber eine gewisse Selbststandigkeit mit einer Zentrale, die sie uberwachte. Die Basis des Reichs lag im Sudwesten des Irans, wo sich uber Jahrhunderte hinweg eine elamisch-persische Mischkultur gebildet hatte. Eine eigentliche Hauptstadt der persischen Konige ist nicht erkennbar, denn der Konig und sein Hof reisten viel herum.
[3]
Der Konig erhielt seine Legitimation durch seine Abstammung, die gottliche Sanktionierung und seine Taten. Zu den Pflichten und Aufgaben des persischen Konigs gehorten Frieden und Wohlstand fur die Untergebenen und Lander in einer geordneten Welt zu garantieren. Um diese Ziele erreichen zu konnen, musste der Konig besonnen sein und uber außerordentliche korperliche und geistige Fahigkeiten verfugen. Mit diesen Fahigkeiten gewann er die Loyalitat seiner Untertanen. Wenn die Loyalitat in Frage gestellt wurde, gewann das Prinzip der ?Luge“ die Oberhand und die Ordnung zerbrach. Die Konige waren die Garanten dafur, dieses die Ordnung der Welt bedrohende Prinzip in Schach zu halten. Er war ein Mensch, der fur seine Untertanen Verantwortung trug, an Normen gebunden war und in einer privilegierten Position mit den Gottern kommunizieren konnte.
Unter Dareios I. bildete sich zunehmend ein Konigtum und eine Reichselite mit einer persischen Identitat. Die bis dahin geltende Heiratspolitik zwischen auslandischen Prinzessinnen und dem Konigshaus wurden durch Heiraten innerhalb des persischen Adels ersetzt. Die Reichselite besetzte die wichtigsten Amter am Hof und in den Provinzen und der Konig band sie mit Geschenken. Gemeinsame Speiserituale spielten eine große Rolle bei den gegenseitigen Bindungen. Loyalitat wurde mit Wohltaten vergolten und Illoyalitat schwer bestraft.
Die persischen Konige konnten sich auf einen burokratischen Apparat stutzen, dessen Wurzeln in die Vorgangerreiche zuruckreichen. In den Archiven zeigen sich Ablaufe, die sich uber das ganze Reich hinziehen. Der oftmals multilinguale Charakter der Verwaltung zeigt sich im Besonderen bei den
Verwaltungsarchiven von Persepolis
, aber es spielen auch lokale Traditionen eine wichtige Rolle. Die alten Schriftensysteme wurden sowohl in
Agypten
als auch
Babylonien
beibehalten.
Das Heer war multiethnisch. Zudem wurde eine Flotte basierend auf dem Wissen der unterworfenen Seefahrerstadte aufgebaut. Der Aufbau der persischen Flotte kann als ahnlich innovativ bezeichnet werden wie das von Themistokles initiierte Flottenprogramm der Athener.
[4]
Alexander der Große und das Ende des Achamenidenreiches
[
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Das Ende des achamenidischen Reichs geschah durch die Eroberung des Makedonenkonigs
Alexanders des Großen
in den Jahren von 334 bis 330 v. Chr. Uber die Grunde des schnellen Untergangs ratselt die Geschichtswissenschaft nach wie vor. Sie betrachtete lange Zeit jede imperiale Staatsform aus der Perspektive von negativen Vorzeichen. Das fuhrte dazu, dass Wissenschaftler die Erzahlungen der antiken Schriftsteller wie diejenigen von Herodot und vor allem Ktesias von Knidos uber die Dekadenz des Reichs und den Despotismus des Konigs als Fakten anerkannte und darauf basierend den inneren Zerfall des Reichs als naturgegebene Große ansah. Die neuere Wissenschaft steht diesem Standpunkt kritisch gegenuber, da die Quellenlage weder einen schleichenden Zerfall des Reichs noch einen Dekadenzprozess des Herrscherhauses oder seinem Umfeld feststellen lasst.
Ein neueres Erklarungsmodell geht von einem funktionierenden und wohl geordneten Gegner von Alexander dem Großen aus, den dieser in mehreren Schlachten und langwierigen Kampfen militarisch schlagen konnte. Dabei spielen wiederum die Beschreibungen von Herodot eine Rolle, der die Perser als militarisch hoffnungslos unterlegen darstellte. Auch diese Fakten wurden zunehmend von der Wissenschaft in Frage gestellt. Heute wird das Ende des achamenidischen Reichs eher als unerwartetes und plotzliches Ereignis angesehen, das weder von Alexander dem Großen noch von seinem Gegner
Dareios III.
vorhergesehen werden konnte.
[5]
Die Idee der Weltmacht lebte trotz des Untergangs des Achamenidenreichs weiter, erst bei Alexander (
Alexanderreich
), dann bei seinen Nachfolgern in Persien, den
Seleukiden
.
Nach dem Tod Alexanders kam es zu den
Diadochenkriegen
. In diesen setzte sich im Osten ein Weggefahrte Alexanders durch,
Seleukos I.
Der heutige Iran war wahrend des
Hellenismus
jedoch nur teilweise und unvollstandig unter der Kontrolle der
Seleukiden
.
[6]
Dies war zum einen der Große des Raumes, andererseits der geringen Anzahl von Griechen bzw.
Makedonen
geschuldet, die diese Region kontrollieren mussten. Die ersten Seleukiden bevorzugten zwar Makedonen und Griechen, versuchten aber, einen
modus vivendi
mit den Einheimischen zu schaffen. Diese Ausgleichspolitik war zu Anfang erfolgreich. Daneben betrieben die Seleukiden auch eine gezielte Urbanisierungspolitik, vor allem in
Syrien
,
Mesopotamien
und Baktrien sowie entlang wichtiger Verkehrsachsen (siehe etwa
Apameia
,
Antiochia
,
Seleukia
oder
Ai Khanoum
).
Die ersten Zerfallserscheinungen traten mit dem Abfall
Baktriens
(ca. 256 oder 240 v. Chr.; die Chronologie ist sehr unsicher) auf.
[7]
So beschrankten die Seleukiden ihre Herrschaft auf den westlichen Teil des heutigen Irans sowie auf Mesopotamien, Syrien und Kleinasien. Im Osten traten in dieses Machtvakuum die
Parther
, die um 240 v. Chr. den Nordosten des Irans in Besitz nahmen.
Antiochos III.
versuchte noch durch seine beruhmte
Anabasis
(dt.: ?Hinaufmarsch“; gemeint ist ein Feldzug in die
Oberen Satrapien
, der von etwa 212 bis 205/04 v. Chr. dauerte), diese Regionen wieder unter die Oberhoheit der Zentralregierung zu zwingen, musste sich jedoch letztendlich mit einer formalen Oberherrschaft zufriedengeben.
In den nachsten Jahrzehnten (188?140 v. Chr.) verloren die Seleukiden, bedingt durch interne Auflosungserscheinungen ihres Staates und dem starken Engagement im Westen gegen das
Romische Reich
und seine Verbundeten, fast samtliche ostlichen Territorien.
Antiochos VII.
trat den Parthern noch einmal entgegen, doch fiel er nach Anfangserfolgen im Jahr 129 v. Chr. im Kampf. Mit dem darauffolgenden endgultigen Verlust Mesopotamiens ging auch die ostliche Residenzstadt der Seleukiden,
Seleukeia am Tigris
, an die Parther verloren, womit die Seleukiden auf ihre westlichen Randbesitzungen mit dem Zentrum im heutigen Syrien beschrankt wurden.
Die (nicht-persischen, aber iranischen) Partherherrscher der
Arsakiden
eroberten wahrend des langsamen Zerfallsprozesses des Seleukidenreiches nach und nach eine Region, die ungefahr deckungsgleich mit dem modernen
Irak
und
Iran
ist. Unter
Mithridates I.
(171?139/38 v. Chr.) besetzten sie 141 v. Chr.
Mesopotamien
, wobei sie die
Seleukiden
auf den außersten Westen ihres ehemaligen Riesenreiches beschrankten, und eroberten im Osten Teile des
griechisch-baktrischen Reichs
. Auch wenn das Partherreich weiterhin Angriffen der zentralasiatischen Steppenvolker ausgesetzt war (unter anderem den
Kuschan
) und im Westen
Rom
aktiv wurde, konnten die Parther sich behaupten. Das Partherreich bildete bald schon das Bindeglied zwischen dem Imperium Romanum im Westen und
Zentralasien
und
China
im Osten.
Vor allem mit Rom brachen die Kampfe seit den 50er Jahren des 1. Jahrhunderts vor Christus nicht mehr ab.
Armenien
war und blieb ein Streitpunkt, und unter
Pompeius
wurden die Romer nach Errichtung der Provinz
Syria
64/63 v. Chr. zu direkten Nachbarn der Parther. Diese Kampfe verliefen sehr wechselhaft. So siegten etwa die Parther in der
Schlacht bei Carrhae
im Jahre 53 v. Chr. uber ein romisches Heer (die erbeuteten Feldzeichen wurden 20 v. Chr. von Konig
Phraates IV.
dem ersten romischen Kaiser
Augustus
zuruckgegeben). Auch wenn es den Romern mehrmals gelang, in das Reich einzudringen ? so wurde die De-facto-Hauptstadt
Seleukeia-Ktesiphon
(in der Nahe des heutigen Bagdad) wiederholt belagert bzw. erobert ?, konnten sie diesen Raum nie dauerhaft in Besitz nehmen, so dass ihre Invasionen eine Episode blieben. Dies gilt sowohl fur die Eroberungen
Trajans
(ab 114 hatten romische Truppen nach und nach weite Teile des westlichen Partherreiches im Zweistromland unter Kontrolle gebracht und auch Ktesiphon erobert), die
Hadrian
wieder aufgeben musste, als auch fur die insgesamt erfolgreichen Kampfe des romischen Kaisers
Mark Aurel
(162?166). Die Kampfe brachen auch in der
Severerzeit
nicht ab (siehe etwa
Septimius Severus
und
Caracalla
). Vor allem das parthische Heer, das hauptsachlich aus
berittenen Bogenschutzen
und Panzerreitern bestand, bewahrte sich in den Auseinandersetzungen gegen Rom.
[8]
Im Inneren waren die Parther der griechischen Kultur gegenuber sehr aufgeschlossen und scheinen generell relativ tolerant gewesen zu sein ? wenn auch freilich in Grenzen. Zahlreiche Elemente hellenistischer Herrschaft bestimmten das Leben am parthischen Hof, auch wenn der iranische Einfluss nach der Zeitenwende wieder zunahm (siehe auch
Parthische Kunst
). Der Adel hatte gegenuber dem Konig relativ große Freiheiten. Tatsachlich gab es Unterkonige, doch gefahrdeten diese zunachst nicht den Gesamtbestand des Staates, der insgesamt sehr locker aufgebaut war, wenngleich die inneren Kampfe im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. zweifellos die Macht des Konigtums weiter schwachten; diese Schwache hatte Trajans schnelle Eroberung wohl auch erst ermoglicht.
Das Ende fur die Arsakiden kam dennoch aus dem Inneren des Reiches: Der letzte Arsakide,
Artabanos IV.
(nach anderer Zahlung Artabanos V.), wurde vom Unterkonig der
Persis
,
Ardaschir I.
, im Jahr 224 n. Chr. in der Schlacht von
Hurmuzgan
getotet. Bald darauf brach die Arsakidenherrschaft zusammen und eine neue Dynastie ubernahm die Fuhrung des Reiches: Die
Sassaniden
, die das Reich erneuerten und zu einem todlicheren Gegner Roms wurden, als es die Parther je waren.
Die
Sassaniden
(auch
Sasaniden
) eroberten innerhalb weniger Jahre den parthischen Raum ? nur in Armenien konnten sich die Arsakiden mit romischer Unterstutzung noch bis 428 an der Macht halten ? und drangen zum Teil auch noch weiter vor. Die Konflikte dieses
Neupersischen Reichs
mit Rom bzw.
Ostrom
sollten die Geschichte der gesamten
Spatantike
entscheidend mitbestimmen (siehe
Romisch-Persische Kriege
).
[9]
Mit Beginn der Herrschaft der Sassaniden wurde das griechische Element weitgehend zuruckgedrangt (eine Tendenz, die bereits unter den Parthern nach der Zeitenwende eingesetzt hatte), und die vermeintlich traditionellen iranischen Werte wurden betont: Nun erst wurde die ?Idee von Iran“ (G. Gnoli) geboren, wahrend die Arsakiden als Fremdherrscher abqualifiziert wurden. Mehrere parthische Adelsgeschlechter allerdings konnten sich mit den Sassaniden arrangieren und behielten ihren Einfluss. Das Konigtum war in der Folgezeit stets bestrebt, Spielraume gegenuber dem weiterhin starken Adel zu nutzen. Die neue Dynastie suchte zudem nach religioser Legitimation ? der
Zoroastrismus
wurde daher so einflussreich wie nie zuvor,
[10]
wenngleich nicht von einer ?Staatsreligion“ im eigentlichen Sinne gesprochen werden kann, denn bis zuletzt wurden in der Regel andere Kulte (meist auch das Christentum) geduldet. In spatsassanidischer Zeit sind Christen sogar im engsten Hofkreis belegt (siehe etwa
Schirin
und
Yazdin
). Besonders der wiederholt formulierte Anspruch der sassanidischen Großkonige,
Konig der Konige von
?r?n
und
Aner?n
zu sein (wobei damit nicht der heutige Staat
Iran
, sondern das gesamte von
Iraniern
bewohnte Gebiet gemeint ist), bekraftigte die ehrgeizigen Plane.
Die Sassaniden sahen sich vielleicht in der Nachfolge der
Achameniden
(von denen sie allerdings fast nichts mehr gewusst haben durften und nur noch vage als ?Urahnen“ sprachen) und knupften an deren expansive Politik an: Ziel war es eventuell, die Grenzen des alten Perserreiches wiederherzustellen ? wahrscheinlich ging es faktisch aber nur um die Vertreibung der Romer aus
Armenien
und
Mesopotamien
. Bereits unter
Schapur I.
brachte man den Romern einige empfindliche Niederlagen bei. Letztlich allerdings konnte sich Rom behaupten und unter
Diokletian
sogar Gebiete in Mesopotamien annektieren.
Das romisch-persische Verhaltnis ? zwischen Konfrontation und Koexistenz
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Der Konflikt zwischen diesen beiden Großmachten verscharfte sich zunachst zunehmend, es kam jedoch mit der Zeit auch zu einer bemerkenswerten Wandlung: Die Romer akzeptierten die Sassaniden als faktisch gleichberechtigt. Fur sie waren diese Perser keine
Barbaren
mehr wie die
Germanen
, sondern eine zivilisierte, fast gleich starke, fast ebenburtige Macht. So waren die Parther nie von den Romern gesehen worden. Auch die Sassaniden sahen die Romer in einem ahnlichen Licht, was die Anreden in uberlieferten Briefen deutlich macht (Bruder-Anrede etc.). Bis zum
6. Jahrhundert
hatte sich ein ausgefeiltes
diplomatisches Protokoll
entwickelt, das bei (ost-)romisch-persischen Kontakten zu beachten war. So wurde es etwa ublich, Thronwechsel im eigenen Reich dem anderen offiziell mitzuteilen.
Dennoch brachen im 4. Jahrhundert die Kampfhandlungen zunachst nicht ab. Der bedeutende Großkonig
Schapur II.
fuhrte einen langeren Krieg gegen die Romer, wozu uns ein detaillierter Bericht des
Historikers
Ammianus Marcellinus
vorliegt.
[11]
Als der romische Kaiser
Julian
363 auf einem Feldzug gegen die Perser fiel, zwang Schapur II. dessen Nachfolger
Jovian
zu einem fur die Romer
ungunstigen Frieden
: Die mesopotamischen Gebiete um
Nisibis
, die die Romer unter
Diokletian
298 erobert hatten, fielen wieder an die Perser. Im Inneren leitete Schapur II. auch eine langer andauernde, politisch motivierte
Christenverfolgung
ein.
Wahrscheinlich 387 (das Datum ist in der Forschung umstritten) schlossen
Schapur III.
und der romische Kaiser
Theodosius I.
einen Vertrag: Der alte Zankapfel
Armenien
wurde geteilt, die Sassaniden erhielten vier Funftel des Landes (siehe
Persarmenien
). Ab diesem Zeitpunkt wurden die Kampfe uber Jahrzehnte deutlich seltener: Abgesehen von zwei kurzen Kriegen unter
Theodosius II.
herrschte von 387 bis 502 Frieden zwischen den beiden Großmachten.
Die Romer waren in dieser Zeit mit den Folgen der sogenannten
Volkerwanderung
beschaftigt, wahrend die Sassaniden an der Nordostgrenze zum
spatantiken Zentralasien
gebunden waren. Dort tauchten Mitte des 4. Jahrhunderts (beginnend mit den
Chioniten
, den
Kidariten
und spater den
Hephthaliten
) in mehreren Wellen nomadische Stamme auf, die in der Forschung als
iranische Hunnen
bezeichnet werden und sich als hartnackige Gegner der Perser erwiesen.
[12]
Konig
Peroz I.
(465?484) etwa erlitt mehrere Niederlagen gegen die Hephthaliten, von denen er die letzte nicht uberlebte. Von seiner Regierungszeit an wurde die
Assyrische Kirche des Ostens
vom Konigtum weitgehend geduldet.
Mazdakitenbewegung und Zeit Chosraus I. Anuschirvan ? Hohepunkt der sassanidischen Geschichte
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Im Inneren kam es daraufhin ebenfalls zu Krisen und schwerwiegenden Auseinandersetzungen. Der machtige Adel versuchte seine Rechte offenbar auf Kosten des Konigs auszubauen, doch trat ihm Konig
Kavadh I.
, der zwischenzeitlich entmachtet wurde, aber den Thron 499 zuruck erlangte, entschlossen entgegen. Dabei forderte er wohl die
Mazdakiten
, bei denen es sich vermutlich um eine religios-sozialrevolutionare Bewegung der unteren Schichten handelte. Diese erwiesen sich jedoch als ein nicht minder großes Problem. Erst der bedeutende Großkonig
Chosrau I.
, der große Gegenspieler des ostromischen Kaisers
Justinian
, zerschlug die Bewegung und begrenzte die Macht des Adels.
Unter Chosrau I. (genannt
Anuschirvan
, ?mit der unsterblichen Seele“), dem weitreichende Reformen nachgesagt werden, erreichte das Sassanidenreich seinen Hohepunkt.
[13]
Es konnte sich gegenuber dem
Ostromischen Reich
in einem mit Unterbrechungen gefuhrten langeren Krieg behaupten (wobei es Chosrau zugutekam, dass Ostrom durch die Restaurationspolitik Justinians im Westen gebunden war); fur diesen Zeitraum liegt die detaillierte Darstellung des Geschichtsschreibers
Prokopios von Caesarea
vor, daran anschließend schilderten
Agathias
,
Menander Protektor
und schließlich
Theophylaktos Simokates
die Zeit bis etwa 602.
532 schlossen beide Großmachte einen ?
ewigen Frieden
“, der freilich nur wenige Jahre hielt. Bereits 540 fiel Chosrau, das Engagement Justinians im westlichen Mittelmeerraum ausnutzend, in Syrien ein. Die folgenden Jahre waren von wechselhaft verlaufenden Kampfen zwischen Ostrom und Persien gekennzeichnet, bevor es 562 zu einem Friedensvertrag kam. Chosrau gelang es, die Grenze gegenuber den Steppenvolkern zu sichern (das Reich der
Hephthaliten
wurde mit Hilfe der
Turken
um 560 zerschlagen), auch kulturell war dies die bedeutendste Phase des sassanidischen Persien, in mancherlei Hinsicht des alten Persiens uberhaupt. 572 brach jedoch erneut Krieg aus, als Romer und Turken gemeinsam Persien angriffen, doch Chosrau konnte die militarische Krise uberwinden; der Krieg aber wurde erst 591, also nach dem Tod Chosraus I., beendet. Das Andenken Chosraus blieb im Orient sehr lange Zeit lebendig, wobei er als der ideale, gerechte Konig betrachtet wurde (siehe etwa die Darstellung in den
Annalen
Tabaris
, der auf sassanidische Quellen zuruckgreifen konnte) ? teilweise sehr im Gegensatz zu den Schilderungen in den westlichen Quellen.
Letzter Hohepunkt und Untergang ? von Chosrau II. bis zur islamischen Expansion
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Chosraus Nachfolger konnten diesen Zustand nicht erhalten. Sein Sohn
Hormizd IV.
wurde 590 gesturzt und ermordet, und dessen Sohn
Chosrau II.
wurde wenige Wochen spater vertrieben, jedoch 591 mit ostromischer Unterstutzung wieder eingesetzt.
[14]
Er dankte es den Romern schlecht. Nach dem Tod des Kaisers
Maurikios
, der bei inneren Unruhen ermordet wurde, schwang sich Chosrau II. zu dessen Racher auf, und es kam 603 zum letzten und großten
Romisch-Persischen Krieg
. Bis 619 waren Syrien und Agypten gefallen, und die Sassaniden begannen damit, die eroberten Gebiete administrativ in das Reich einzugliedern. Das alte Achamenidenreich schien wieder auferstanden zu sein.
[15]
Chosraus christliche Ehefrau
Schirin
(† 628; siehe auch
Nez?mis
Epos
Chosrau und Schirin
) begunstigte die Christen und erhielt nach der Eroberung Jerusalems angeblich die Kreuzreliquie. Sie war zudem bestrebt, ihren Sohn
Mardanschah
als Nachfolger durchzusetzen. Gegen Ende der Regierungszeit Chosraus erreichte Kaiser
Herakleios
das fast Unglaubliche: Er fuhrte trotz der gespannten Lage einen erfolgreichen Feldzug gegen die Sassaniden, die in der
Schlacht bei Ninive
im Dezember 627 geschlagen wurden. Zugleich konnte der Kaiser die Turken uberreden, ihrerseits in Ostiran einzufallen und die Sassaniden in einen Zweifrontenkrieg zu verwickeln. Anders als noch 572 ging die Rechnung auf: Chosrau II., der auf die Nachricht von der Niederlage bei Ninive mit Flucht reagiert hatte, aber den Krieg mit Ostrom nicht abbrechen wollte, wurde Anfang 628 vom Adel, der die Hauptgefahr von den Turken ausgehen sah, abgesetzt und bald darauf getotet.
Kavadh II.
folgte ihm nach, starb aber bald darauf, so dass Thronkampfe ausbrachen, wahrend Ostrom die verlorenen Gebiete zuruckerhielt (629/30). Das Sassanidenreich war von den langen Kriegen und dem anschließenden mehrjahrigen Burgerkrieg mit standig wechselnden Herrschern (und zuletzt auch Herrscherinnen) bald vollig ausgeblutet. Erst
Yazdegerd III.
saß ab Ende 632 einigermaßen fest auf dem Thron, doch hatte er keine Gelegenheit mehr, das Reich wieder zu festigen.
Die muslimischen
Araber
hatten in ihrem Eroberungskrieg daher ein relativ leichtes Spiel gegen die beiden geschwachten Großmachte der
Spatantike
(siehe dazu
Islamische Expansion
). 634 konnten die Perser sie in der
Schlacht an der Brucke
zwar noch abwehren, doch dann eroberten die Muslime in relativ kurzer Zeit nicht nur die romischen Ostprovinzen, sondern nach der persischen Niederlage in der
Schlacht von Kadesia
im heutigen
Sudirak
(wohl 638) auch Mesopotamien. 642 vernichteten sie das letzte sassanidische Heer in der
Schlacht bei Nehawend
. Yazdegerd III. wurde 651 bei
Merw
im Nordosten Irans getotet. Versuche seines Sohnes
Peroz
, mit chinesischer Hilfe den Thron zuruckzuerobern, hatten keinen Erfolg.
Das letzte
altorientalische
, vorislamische Reich war damit untergegangen ? und mit ihm endete ein bedeutender Abschnitt der
antiken
Geschichte, auch wenn gerade die sassanidischen Traditionen teilweise Pate fur das spatere
Kalifat
der
Abbasiden
in
Bagdad
standen. Die Bevolkerung Irans wurde in der folgenden Zeit schrittweise islamisiert, wenngleich die Zoroastrier noch lange eine bedeutende Minderheit darstellten. Ihre Sprache und Kultur allerdings konnten die Perser bis heute bewahren.
In den Artikeln
Achamenidenreich
,
Partherreich
und
Sassanidenreich
finden sich knappe Hinweise zu den Quellen; siehe ansonsten die jeweiligen Bibliographien in den aufgefuhrten Werken. Es sei besonders auf die Literatur verwiesen, die in den relevanten hier verlinkten Artikeln und in den Artikeln der grundlegenden
Encyclopædia Iranica
aufgefuhrt ist. Aktuelle bibliographische Hinweise bietet die
Bibliographia Iranica
.
- Allgemeine Darstellungen des alten Persiens
- The Cambridge History of Iran.
Diverse Herausgeber. Cambridge University Press, Cambridge 1968 ff.
[Wichtige Gesamtdarstellung der Geschichte, aber auch der Kultur und der Gesellschaft. Fur den genannten Zeitraum sind die Bande 1?3 relevant.]
- Edinburgh Studies in Ancient Persia
.
Edinburgh 2014 ff. [aktuelle Spezialliteratur zu wichtigen Forschungsthemen des antiken Persiens]
- Maria Brosius:
The Persians. An Introduction (= Peoples of the Ancient World).
Routledge, London/ New York 2006,
ISBN 978-0-415-32089-4
.
[Einfuhrung, in manchen Detailfragen aber nicht ganz fehlerfrei]
- Touraj Daryee (Hrsg.):
King of the Seven Climes. A History of the Ancient Iranian World (3000 BCE-651 CE).
UCI Jordan Center for Persian Studies, Irvine (CA) 2017,
ISBN 978-0-692-86440-1
.
[aktueller Uberblick]
- Touraj Daryaee (Hrsg.):
The Oxford Handbook of Iranian History.
Oxford University Press, Oxford 2012.
- Richard Nelson Frye
:
The History of Ancient Iran.
C. H. Beck, Munchen 1984 (=
Handbuch der Altertumswissenschaft, 3. Abt.
Teil 7),
ISBN 3-406-09397-3
.
[wichtiges, aber teils uberholtes Uberblickswerk]
- Richard Nelson Frye:
Persien. Bis zum Einbruch des Islam.
Kindler, Munchen/Zurich 1962.
- Josef Wiesehofer
:
Das antike Persien von 550 v. Chr. bis 650 n. Chr.
Munchen/Zurich 1994; 3. Auflage. Albatros, Dusseldorf 2005,
ISBN 3-491-96151-3
.
[Das deutschsprachige Standardwerk zum vorislamischen Persien. Mit einem nutzlichen bibliographischen Essay.]
- Josef Wiesehofer:
Das fruhe Persien. Geschichte eines antiken Weltreichs.
2. Auflage. C. H. Beck, Munchen 2002,
ISBN 3-406-43307-3
.
[sehr knappe Einfuhrung]
- Josef Wiesehofer:
Die Geschichte Irans von den Achaimeniden bis in fruhislamische Zeit.
In:
Wilfried Seipel
(Hrsg.):
7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des
Iranischen Nationalmuseums
in Teheran.
Kunsthistorisches Museum, Wien 2001,
ISBN 3-85497-018-8
, S. 54?74.
- Ehsan Yarshater
(Hrsg.):
Encyclopædia Iranica
.
Routledge & Paul, London 1985 ff. (noch nicht abgeschlossen)
- Achamenidenreich
- Historisches Museum der Pfalz Speyer (Hrsg.):
Das persische Weltreich. Pracht und Prunk der Großkonige.
Theiss, Stuttgart 2006,
ISBN 978-3-8062-2041-4
. [Ausstellungskatalog zum Achamenidenreich]
- Pierre Briant
:
Histoire de l’empire perse. De Cyrus a Alexandre.
Fayard, Paris 1996,
ISBN 2-213-59667-0
. (Auch in englischer Ubersetzung verfugbar:
From Cyrus to Alexander. A history of the Persian Empire.
Eisenbrauns, Winona Lake 2002,
ISBN 1-57506-031-0
.)
[umfassendes Standardwerk uber die Achamenidenzeit]
- Maria Brosius:
A History of Ancient Persia. The Achaemenid Empire.
Wiley-Blackwell, Hoboken NJ 2021.
- John Manuel Cook
:
The Persian Empire.
J.M. Dent & Sons, London u. a. 1983.
[gut lesbarer Uberblick, aber teils uberholt]
- John Curtis, St. John Simpson (Hrsg.):
The World of Achaemenid Persia. The Diversity of Ancient Iran.
I.B. Tauris, London/New York 2010.
- Lloyd Llewellyn-Jones:
Persians. The Age of the Great Kings.
Basic Books, New York 2022.
- Karen Radner
u. a.:
The Oxford History of the Ancient Near East. Volume V: The Age of Persia.
Oxford University Press, Oxford 2023.
- Robert Rollinger
:
Das teispidisch-achaimenidische Grossreich. Ein ’Imperium’ avant la lettre?
In:
Michael Gehler
, Robert Rollinger (Hrsg.):
Imperien und Reiche in der Weltgeschichte. Epochenubergreifende und globalhistorische Vergleiche.
Teil 1:
Imperien des Altertums, Mittelalterliche und fruhneuzeitliche Imperien.
Wiesbaden 2014, S. 149?192.
- Matt Waters:
Ancient Persia. A Concise History of the Achaemenid Empire, 550?330 BCE.
Cambridge University Press, Cambridge 2014,
ISBN 978-0-521-25369-7
.
- Josef Wiesehofer:
?Rulers by the Grace of God“, ?Liar Kings“, and ?Oriental Despots“: (Anti-)Monarchic Discourse in Achaemenid Iran.
In: Henning Borm (Hrsg.):
Antimonarchic Discourse in Antiquity.
Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2015, S. 45 ff.
[aktueller Uberblick zur achamenidischen Monarchie]
- Parther
- Stefan R. Hauser
:
The Arsacid (Parthian) Empire.
In: Daniel T. Potts (Hrsg.):
A Companion to the Archaeology of the Ancient Near East.
Oxford 2012, S. 1001?1020.
[aktueller Uberblick]
- Charlotte Lerouge:
L’image des Parthes dans le monde greco-romain. Du debut du Ier siecle av. J.-C. jusqu’a la fin du Haut-Empire romain.
Stuttgart 2007.
- Andre Verstandig:
Histoire de l'Empire parthe.
Brussel 2001.
- Karl-Heinz Ziegler
:
Die Beziehungen zwischen Rom und dem Partherreich.
Steiner, Wiesbaden 1964.
- Sasaniden
- Michael Bonner:
The Last Empire of Iran.
Gorgias Press, Piscataway 2020.
[aktueller und recht umfassender Uberblick]
- Henning Borm
:
Prokop und die Perser. Untersuchungen zu den romisch-sasanidischen Kontakten in der ausgehenden Spatantike.
Franz Steiner, Stuttgart 2007.
- Matthew P. Canepa:
The Two Eyes of the Earth. Art and Ritual of Kingship between Rome and Sasanian Iran.
University of California Press, Berkeley 2009.
- Touraj Daryaee:
Sasanian Persia. The Rise and Fall of an Empire.
I. B. Tauris, London 2009.
[einfuhrender Uberblick]
- Touraj Daryaee:
Sasanian Iran 224-651 CE. Portrait of a Late Antique Empire.
Mazda Pub., Costa Mesa (Calif.) 2008. [Uberblick zur politischen Geschichte]
- James Howard-Johnston
:
East Rome, Sasanian Persia and the End of Antiquity: Historiographical and Historical Studies (Collected Studies).
Aldershot 2006,
ISBN 0-86078-992-6
.
- Khodadad Rezakhani:
ReOrienting the Sasanians. East Iran in Late Antiquity.
Edinburgh University Press, Edinburgh 2017.
- Eberhard Sauer (Hrsg.):
Sasanian Persia. Between Rome and the Steppes of Eurasia.
Edinburgh University Press, Edinburgh 2017.
- Klaus Schippmann
:
Grundzuge der Geschichte des sasanidischen Reiches.
Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990,
ISBN 3-534-07826-8
.
- Engelbert Winter
, Beate Dignas:
Rom und das Perserreich. Zwei Weltmachte zwischen Konfrontation und Koexistenz.
Akademie Verlag, Berlin 2001.
- Sachbucher
- Tom Holland
:
Persian Fire. The First World Empire and the Battle for the West.
Little, Brown, London 2005.
- ↑
Robert Rollinger:
Das teispidisch-achaimenidische Grossreich. Ein ’Imperium’ avant la lettre?
In: Michael Gehler, Robert Rollinger (Hrsg.):
Imperien und Reiche in der Weltgeschichte. Epochenubergreifende und globalhistorische Vergleiche.
Teil 1: Imperien des Altertums, Mittelalterliche und fruhneuzeitliche Imperien. Wiesbaden 2014, S. 149?192, hier S. 151.
- ↑
Rollinger 2014, S. 150 und 152.
- ↑
Siehe dazu
Verwaltungsarchive von Persepolis#Das achamenidische Reisekonigtum
- ↑
Rollinger 2014.
- ↑
Rollinger 2014, S. 163?168.
- ↑
Vgl. auch Sonja Plischke:
Die Seleukiden und Iran. Die seleukidische Herrschaftspolitik in den ostlichen Satrapien.
Wiesbaden 2014.
- ↑
Werner Widmer:
Hellas am Hindukusch. Griechentum im Fernen Osten der antiken Welt.
Frankfurt am Main 2015.
- ↑
Vgl. immer noch Karl-Heinz Ziegler,
Die Beziehungen zwischen Rom und dem Partherreich
, Wiesbaden 1964.
- ↑
Uberblick zu den militarischen Konflikten bei Michael H. Dodgeon, Samuel N. C. Lieu (Hrsg.):
The Roman Eastern Frontier and the Persian Wars (AD 226?363).
London/New York 1991;
Geoffrey B. Greatrex
, Samuel N. C. Lieu:
The Roman Eastern Frontier and the Persian Wars. Part II AD 363?630. A narrative sourcebook.
London/New York 2002.
- ↑
Vgl. auch Antonio Panaino:
Religionen im antiken Iran.
In:
Wilfried Seipel
(Hrsg.):
7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des
Iranischen Nationalmuseums
in Teheran.
Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, S. 22?29.
- ↑
Vgl. dazu John Matthews:
The Roman Empire of Ammianus.
Baltimore/London 1989.
- ↑
Michael Alram
u. a. (Hrsg.):
Das Antlitz des Fremden. Die Munzpragungen der Hunnen und Westturken in Zentralasien und Indien.
Wien 2016; Khodadad Rezakhani:
ReOrienting the Sasanians. East Iran in Late Antiquity.
Edinburgh 2017, S. 87ff.
- ↑
Vgl. einfuhrend Josef Wiesehofer:
Chusro I. und das Sasanidenreich. Der Konig der Konige ?mit der unsterblichen Seele“
. In:
Mischa Meier
(Hrsg.):
Sie schufen Europa.
Munchen 2007, S. 195?215.
- ↑
Zu Chosrau siehe James Howard-Johnston:
Kosrow II
.
In:
Encyclopædia Iranica
.
- ↑
James Howard-Johnston:
The Last Great War of Antiquity.
Oxford 2021.
29.934444444444
52.891388888889
Koordinaten:
30°
N
,
53°
O