Pedro Osores de Ulloa
(
auch in abweichender Schreibweise: Osorez
) (* um
1540
in San Juan de Sa in
Galicien
,
Spanien
; †
18. September
1624
in
Concepcion
,
Chile
) war ein spanischer
Offizier
, der als
Gouverneur
von Chile amtierte.
Osores' Vater, Jeronimo de Ulloa war Schatzmeister des
Indienrates
. Pedro Osores trat in die spanische Marine ein und kampfte bei der
Seeschlacht von Lepanto
im Oktober 1571 gegen die
Turken
. 1573 unterstutzte er die Befestigungsarbeiten an den Forts in
Tunis
. Beim Sturm auf La Goleta wurde er schwer verwundet und geriet in achtzehnmonatige Gefangenschaft in
Algier
, bis er sich mit einem Losegeld von dreitausend Escudos freikaufen konnte.
Im April 1586 schiffte er sich von
Cadiz
aus in die Neue Welt ein, um das Amt eines
Corregidor
(Amtmann) in der Minenstadt
Potosi
zu ubernehmen. 1593 berief ihn der
Vizekonig von Peru
,
Garcia Hurtado de Mendoza
,
Marques von Canete
, zum Generalhauptmann der Streitkrafte zu Lande und zu Wasser und sandte ihn von Potosi nach
Lima
. Im folgenden Jahr hatte er einen Soldatenaufstand in
Charcas
niederzuschlagen.
Zur See bekampfte er in der Folgezeit die Hollander im hollandisch-spanischen Pazifikkrieg. Der neue Vizekonig
Luis de Velasco
ernannte ihn zum
Maestre de Campo
, dem Oberbefehlshaber und Stellvertreter des Gouverneurs im Generalkapitanat von Chile. Dieses Amt ubte er mehr als vier Jahre lang aus.
Osores, der in Potosi zu großem Wohlstand gekommen war, heiratete Maria de Anguerana und erhielt 1601 die Erlaubnis des Konigs, nach Spanien zuruckzukehren.
Aus ungeklarten Grunden wurde diese Erlaubnis widerrufen; Pedro Osores galt als mutiger und fahiger Offizier, aber auch als unabhangiger und wenig umganglicher Charakter (
adusto y poco cortesano
, beschreibt ihn
Diego Barros Arana
), dem die Diplomatie des Hoflebens wohl wenig zusagte. Osores blieb also in der Neuen Welt. Er fungierte als
Corregidor
in
Huancavelica
, einer Stadt, die durch ihre
Quecksilberminen
große Bedeutung hatte. Im Marz 1620 ? er war an die achtzig Jahre alt ? wurde er von seinen Pflichten entbunden.
Er blieb allerdings als Ritter des
Alcantaraorden
und
Corregidor
von Castro Virreina in Peru. Im April 1621 berief in der Vizekonig als Gouverneur von Chile. Er reiste mit frischen Truppen von uber 300 Mann uber
Concepcion
(wo er sein Amt am 4. November 1621 antrat) und erreichte
Santiago de Chile
am 22. April 1622. Seine Ernennung wurde von Konig
Philipp IV.
mit Urkunde vom 17. Februar 1622 bestatigt.
In Chile heiratete er ein zweites Mal, Lucia Carvallo. Nach deren Tod vermahlte er sich mit Francisca Campusano, die nach seinem Tod nach Lima ging.
Trotz seines fortgeschrittenen Alters sprach sich Osores im
Arauco-Krieg
gegen eine Defensivtaktik gegenuber den Indianern aus. Er leitete mehrere Feldzuge im Suden, musste aber immer wieder Niederlagen einstecken. Osores starb wahrend seiner Amtszeit. Auf dem Sterbebett ernannte er seinen Schwager
Francisco de Alava y Nurena
zum Nachfolger.
- Jose Toribio Medina
:
Diccionario Biografico Colonial de Chile
. Imprenta Elziviriana, Santiago, Chile 1906,
S.
627?629
(spanisch,
memoriachilena.cl
[PDF; abgerufen am 15. Juni 2010]).
- Diego Barros Arana
:
Historia General de Chile
.
Band
4
. Editorial Universitaria, Santiago de Chile 2001,
S.
126?145
(spanisch,
memoriachilena.cl
[abgerufen am 10. Juni 2010] Erstausgabe: 1886).