Paul Vincent

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Paul Vincent (rechts) mit Wolle Kriwanek (links) bei einem Auftritt der Wolle Kriwanek Band in Eppingen 1992

Paul Vincent Gunia (* 1. Dezember 1950 in Bergheim / Erft ; † 25. Oktober 2016 [1] in Augsburg ) war ein deutscher Musiker , Komponist und Arrangeur .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vincent Gunia, der sich als Musiker uberwiegend Paul Vincent nannte, spielte wahrend seiner Schulzeit bis Ende der 1960er-Jahre u. a. in den Beatbands Park Lane und Missus Beastly . Nach dem Verlassen des Gymnasiums zog er nach Munchen, mit dem Ziel, sich in der dortigen Musikerszene einen Namen zu machen. Uber seinen Musikerfreund Keith Forsey lernte Vincent Olaf Kubler , Jazz-Saxophonist und Manager der Band Amon Duul II , kennen. [2] Im Jahr 1970 produzierte er zusammen mit Forsey in der Formation Hallelujah das Album Hallelujah Babe , das im Londoner Tangerine Studio aufgenommen wurde. Parallel hierzu arbeitete er in Munchen mit dem Produzenten und Musiker Klaus Doldinger zusammen und war Gitarrist in dessen Jazzrockband Motherhood . [3]

Durch seine Zusammenarbeit mit Doldinger und Kubler wurde Paul Vincent zwischen 1970 und 1985 auch als Studiomusiker fur zahlreiche Rock-, Pop- und Schlagerproduktionen gebucht; so spielte er u. a. fur Kunstler wie Peter Maffay , Peter Alexander , Michael Holm , Rex Gildo , Gitte , Joy Fleming , Roberto Blanco , Ulla Meinecke , Stefan Waggershausen , Mireille Mathieu , Katja Ebstein , Edo Zanki , Niagara und Nicole .

Da seinerzeit auch viele internationale Kunstler in Munchener Studios aufnahmen, spielte Paul Vincent auch als Gastmusiker u. a. fur Freddie Mercury , Sting , Eric Burdon , Meat Loaf und Gianna Nannini .

Ab 1975 war er jahrzehntelanger Partner des schwabischen Sangers Wolle Kriwanek . Gunia komponierte, arrangierte und produzierte nahezu alle Lieder des Schwaben . Seit Ende der 1970er-Jahre traten beide zusammen als Wolle Kriwanek & Schulz Bros. bzw. spater als Wolle Kriwanek Band auf. Nach dem Tod Kriwaneks im Jahr 2003 war Gunia Bandleader der Nachfolgeband Vincent Rocks .

Zwischen 1976 und 1980 war er u. a. Gitarrist, Co-Produzent, Komponist und Arrangeur fur Udo Lindenberg und Mitglied dessen Panikorchesters .

Seit 1979 komponierte und produzierte Gunia Musik fur deutsche Fernsehserien und -filme . So schrieb er beispielsweise die dramaturgische Musik einiger Tatort -Folgen, nahezu alle Musiken der Fernsehserie Doppelter Einsatz , die Titelmelodien und die Soundtracks fur Auf Achse , Mission Eureka und Ein Haus in der Toscana sowie die dramaturgische Musik aller bisherigen Staffeln von In aller Freundschaft ( ARD / MDR ). Gunia komponierte auch fur uberwiegend deutsche Kinofilmproduktionen, darunter African Timber , Der Schneemann und Die Sturzflieger . [4]

Daneben veroffentlichte er 1993 Das Rock Guitar Buch und publizierte von 1987 bis 2005 regelmaßig als Kolumnist in der Musikfachzeitschrift Soundcheck .

Nach mehrmaligen Nominierungen in den Vorjahren erhielt Gunia im Jahre 2001 gemeinsam mit Tito Larriva , Sema Mutlu und Derya Mutlu den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Filmmusik fur die Musik zum TV-Movie Der Schrei des Schmetterlings ( ZDF / arte ). [5]

Sein Label Luxus Musik vermarktet Gunias eigene Tontrager, aber auch die anderer Kunstler wie die Wolle Kriwanek Band oder das Gitarren-Duo Morscheck & Burgmann .

Paul Vincent war mit der Musikerin und Autorin Mono Gunia verheiratet, die unter dem Namen Jemima 1970 mit der Band Drosselbart ein Album eingespielt hatte. [6] Aus der Ehe gingen zwei Sohne hervor. [7] [8] Paul Vincent Gunia starb am 25. Oktober 2016 im Alter von 65 Jahren an den Folgen eines schweren Herzinfarkts. [1]

Diskografie (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Solo:

  • 1974: Vincents fliegender Rock 'N' Roll Zirkus (Ariola 88752 IT)
  • 1982: Sternreiter (Philips 6435152) u. a. m.: David Hanselmann , Wolle Kriwanek
  • 2010: Herzlichen Gluckwunsch
  • 2011: My Beatles Songbook
  • 2012: Electric Hippie Music
  • 2015: L.O.V.E.

Als Gitarrist:

Film- und Fernsehmusik (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Werke [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Paul Vincent: Das Rock Guitar-Buch. 1. Auflage. Presse Project Verlags GmbH (PPV), Bergkirchen 1993, ISBN 3-9802124-4-0 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Philip Roser: Hallelujah, er ist zuruck! In: GoodTimes . Juni/Juli, 2010, S.   26 .

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b Vincent Rocks. In: www.vincentrocks.de. Abgerufen am 27. Oktober 2016 .
  2. longhairmusic.de ( Memento des Originals vom 8. Dezember 2014 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.longhairmusic.de (abgerufen am: 6. Juli 2010, 13:23 Uhr)
  3. Philipp Roser: Hallelujah, er ist zuruck! In: GoodTimes. Nr. 3, 2010, S. 26.
  4. luxusmusikverlag.de (abgerufen am: 6. Juli 2010, 13:38 Uhr; PDF; 121 kB)
  5. luxusmusikverlag.de (abgerufen am: 6. Juli 2010, 13:23 Uhr)
  6. discogs.com
  7. Nachruf. In: Paul Vincent Gunia. 9. November 2016, abgerufen am 7. Januar 2022 (deutsch).
  8. Filmmusik. In: Paul Vincent Gunia. 9. Juli 2014, abgerufen am 7. Januar 2022 (deutsch).