Paul Vincent Gunia
(*
1. Dezember
1950
in
Bergheim
/
Erft
; †
25. Oktober
2016
[1]
in
Augsburg
) war ein deutscher
Musiker
,
Komponist
und
Arrangeur
.
Vincent Gunia, der sich als Musiker uberwiegend Paul Vincent nannte, spielte wahrend seiner Schulzeit bis Ende der 1960er-Jahre u. a. in den
Beatbands
Park Lane
und
Missus Beastly
. Nach dem Verlassen des Gymnasiums zog er nach Munchen, mit dem Ziel, sich in der dortigen Musikerszene einen Namen zu machen. Uber seinen Musikerfreund
Keith Forsey
lernte Vincent
Olaf Kubler
, Jazz-Saxophonist und Manager der Band
Amon Duul II
, kennen.
[2]
Im Jahr 1970 produzierte er zusammen mit Forsey in der Formation
Hallelujah
das Album
Hallelujah Babe
, das im Londoner
Tangerine Studio
aufgenommen wurde. Parallel hierzu arbeitete er in Munchen mit dem Produzenten und Musiker
Klaus Doldinger
zusammen und war Gitarrist in dessen Jazzrockband
Motherhood
.
[3]
Durch seine Zusammenarbeit mit Doldinger und Kubler wurde Paul Vincent zwischen 1970 und 1985 auch als
Studiomusiker
fur zahlreiche Rock-, Pop- und Schlagerproduktionen gebucht; so spielte er u. a. fur Kunstler wie
Peter Maffay
,
Peter Alexander
,
Michael Holm
,
Rex Gildo
,
Gitte
,
Joy Fleming
,
Roberto Blanco
,
Ulla Meinecke
,
Stefan Waggershausen
,
Mireille Mathieu
,
Katja Ebstein
,
Edo Zanki
,
Niagara
und
Nicole
.
Da seinerzeit auch viele internationale Kunstler in Munchener Studios aufnahmen, spielte Paul Vincent auch als Gastmusiker u. a. fur
Freddie Mercury
,
Sting
,
Eric Burdon
,
Meat Loaf
und
Gianna Nannini
.
Ab 1975 war er jahrzehntelanger Partner des schwabischen Sangers
Wolle Kriwanek
. Gunia komponierte, arrangierte und produzierte nahezu alle Lieder des
Schwaben
. Seit Ende der 1970er-Jahre traten beide zusammen als
Wolle Kriwanek & Schulz Bros.
bzw. spater als
Wolle Kriwanek Band
auf. Nach dem Tod Kriwaneks im Jahr 2003 war Gunia Bandleader der Nachfolgeband
Vincent Rocks
.
Zwischen 1976 und 1980 war er u. a. Gitarrist, Co-Produzent, Komponist und Arrangeur fur
Udo Lindenberg
und Mitglied dessen
Panikorchesters
.
Seit 1979 komponierte und produzierte Gunia Musik fur deutsche
Fernsehserien
und
-filme
. So schrieb er beispielsweise die dramaturgische Musik einiger
Tatort
-Folgen, nahezu alle Musiken der Fernsehserie
Doppelter Einsatz
, die Titelmelodien und die Soundtracks fur
Auf Achse
,
Mission Eureka
und
Ein Haus in der Toscana
sowie die dramaturgische Musik aller bisherigen Staffeln von
In aller Freundschaft
(
ARD
/
MDR
). Gunia komponierte auch fur uberwiegend deutsche Kinofilmproduktionen, darunter
African Timber
,
Der Schneemann
und
Die Sturzflieger
.
[4]
Daneben veroffentlichte er 1993
Das Rock Guitar Buch
und publizierte von 1987 bis 2005 regelmaßig als Kolumnist in der Musikfachzeitschrift
Soundcheck
.
Nach mehrmaligen Nominierungen in den Vorjahren erhielt Gunia im Jahre 2001 gemeinsam mit
Tito Larriva
,
Sema Mutlu
und
Derya Mutlu
den
Deutschen Fernsehpreis
in der Kategorie
Beste Filmmusik
fur die Musik zum TV-Movie
Der Schrei des Schmetterlings
(
ZDF
/
arte
).
[5]
Sein Label
Luxus Musik
vermarktet Gunias eigene Tontrager, aber auch die anderer Kunstler wie die
Wolle Kriwanek Band
oder das Gitarren-Duo
Morscheck & Burgmann
.
Paul Vincent war mit der Musikerin und Autorin Mono Gunia verheiratet, die unter dem Namen
Jemima
1970 mit der Band
Drosselbart
ein Album eingespielt hatte.
[6]
Aus der Ehe gingen zwei Sohne hervor.
[7]
[8]
Paul Vincent Gunia starb am 25. Oktober 2016 im Alter von 65 Jahren an den Folgen eines schweren Herzinfarkts.
[1]
Solo:
- 1974:
Vincents fliegender Rock 'N' Roll Zirkus
(Ariola 88752 IT)
- 1982:
Sternreiter
(Philips 6435152) u. a. m.:
David Hanselmann
,
Wolle Kriwanek
- 2010:
Herzlichen Gluckwunsch
- 2011:
My Beatles Songbook
- 2012:
Electric Hippie Music
- 2015:
L.O.V.E.
Als Gitarrist:
- Paul Vincent:
Das Rock Guitar-Buch.
1. Auflage. Presse Project Verlags GmbH (PPV), Bergkirchen 1993,
ISBN 3-9802124-4-0
.
- Philip Roser:
Hallelujah, er ist zuruck!
In:
GoodTimes
. Juni/Juli, 2010,
S.
26
.
- ↑
a
b
Vincent Rocks.
In:
www.vincentrocks.de.
Abgerufen am 27. Oktober 2016
.
- ↑
longhairmusic.de
(
Memento
des
Originals
vom 8. Dezember 2014 im
Internet Archive
)
Info:
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Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.longhairmusic.de
(abgerufen am: 6. Juli 2010, 13:23 Uhr)
- ↑
Philipp Roser:
Hallelujah, er ist zuruck!
In:
GoodTimes.
Nr. 3, 2010, S. 26.
- ↑
luxusmusikverlag.de
(abgerufen am: 6. Juli 2010, 13:38 Uhr; PDF; 121 kB)
- ↑
luxusmusikverlag.de
(abgerufen am: 6. Juli 2010, 13:23 Uhr)
- ↑
discogs.com
- ↑
Nachruf.
In:
Paul Vincent Gunia.
9. November 2016,
abgerufen am 7. Januar 2022
(deutsch).
- ↑
Filmmusik.
In:
Paul Vincent Gunia.
9. Juli 2014,
abgerufen am 7. Januar 2022
(deutsch).