Paul Greifzu
(*
7. April
1902
in
Suhl
; †
10. Mai
1952
bei
Dessau
) war ein deutscher
Automobil
- und
Motorradrennfahrer
.
Nach der Lehre als Werkzeugmacher und Mechaniker arbeitete Greifzu ab 1920 in der Kraftfahrzeugreparaturwerkstatt seines Vaters. 1921 nahm er an einer Langstreckenfahrt auf einem Automobil
Dixi
von
Meiningen
nach
Suhl
teil. 1925 gewann er mit der
Saalfelder
Bergprufungsfahrt
sein erstes Rennen. 1938 entschied Greifzu den
Großen Preis von Deutschland fur Sportwagen
fur sich.
Wahrend des
Zweiten Weltkriegs
setzte Greifzu sich fur die menschenwurdige Behandlung und Unterbringung von Zwangsarbeitern ein, daher gilt er auch als ?
Oskar Schindler
von
Suhl
“.
1950 siegte er beim
Sternbergrennen
von
Zella-Mehlis
nach
Oberhof
. Am 19. August 1950 uberlebte Paul Greifzu einen schweren Unfall beim Rennen auf dem
Nurburgring
. 1951 war das Jahr der großen Erfolge, die er mit einem BMW-Eigenbau erzielte:
Das folgende Jahr beendete die Karriere von Greifzu auf tragische Weise. Am 10. Mai 1952 kam er bei einem Trainingsunfall auf der
Dessauer Rennstrecke
fur das
3. Dessauer Wagen- und Motorradrennen
ums Leben. Als Ursache wurde ein Materialfehler vermutet. Ein Gegengewicht der Kurbelwelle riss aus und der Motor blockierte. Greifzu wurde aus dem Wagen geschleudert und starb an der Unfallstelle.
[1]
Er wurde vier Tage spater in seiner
thuringischen
Heimatstadt Suhl beigesetzt.
Neben der Unfallstelle an der
A 9
wurde ein Gedenkstein aufgestellt. Der Stein befand sich 500 Meter hinter der Anschlussstelle Dessau Sud in Fahrtrichtung Munchen. Durch den starken Verkehr und einen Wildzaun war er nicht mehr zuganglich. Anlasslich des 60. Todestages wurde der Stein 2012 in das Paul-Greifzu-Stadion nach Dessau versetzt. Anstelle des Gedenksteins erinnert eine 2,50 Meter hohe Edelstahltafel, die von der Kfz-Innung aufgestellt wurde, an die Unglucksstelle.
[2]
Zu Ehren Paul Greifzus wurden mehrere Sportstadien nach ihm benannt, beispielsweise
in Stralsund
oder
in Dessau
. Auch Schulen bekamen seinen Namen, wie die
Paul-Greifzu-Schule
, eine Realschule in Suhl.
In
Brandenburg an der Havel
gab es bis kurz nach der Wiedervereinigung im Stadtteil
Nord
eine Paul-Greifzu-Straße. Im Zuge der politisch motivierten Umbenennungen wurde diese Straße allerdings in
Freiherr-von-Thungen-Straße
umbenannt. Eine Paul-Greifzu-Straße existiert heute noch in
Cottbus
,
Hohenstein-Ernstthal
,
Riesa
und
Suhl
.
- ↑
Wolfgang Melenk:
Meister des Sports
. Seite 167. Motorbuch Verlag, 2004
- ↑
Bericht zur Einweihung der Gedenkstele in der Deutschen Handwerkszeitung