Paul Freiherr von Davidovich
(
serbisch
-
kyrillisch
Павле Давидови?
; *
1737
in
Ofen
in der dortigen
Serbengemeinde
; †
18. Februar
1814
in
Komorn
) war ein
osterreichischer
General
und
Feldzeugmeister
serbischer Herkunft.
Davidovich trat am 1. Februar 1757 in das kaiserliche Infanterieregiment Erzherzog Karl Nr. 2 ein und diente seit 1757 als
Hauptmann
im
Siebenjahrigen Krieg
. Im November 1771 wurde er
Major
im Infanterie-Regiment Nr. 19. Er kampfte im
Bayerischen Erbfolgekrieg
und zeichnete sich unter Oberst Alvinczy am 18. Januar 1779 bei
Habelschwerdt
so hervorragend aus, dass ihm am 19. Mai der
Maria-Theresien-Orden
verliehen wurde.
[1]
1780 wurde er in den Freiherrnstand erhoben, seit November 1781 war er
Oberstleutnant
und diente dann im Infanterie-Regiment Nr. 34. Am 8. November 1783 wurde er zum
Obersten
befordert.
Im folgenden
Krieg gegen die Turken
hatte er das Kommando uber das
Peterwardeiner
Grenzer-Regiment, mit dem ihm am 24. April 1788 die Ubergabe der Festung
Schabatz
gelang. 1789 unternahm er einen Feldzug nach Lipnitza und trieb dort
Requisitionen
ein. Am 16. Januar 1790 wurde er zum
Generalmajor
befordert und folgend unter FML
Maximilian Baillet de Latour
gegen die aufstandischen Belgier nach
Flandern
geschickt. Von 1792 bis 1794 stand er bei der
kaiserlichen Armee
in der
Osterreichischen Niederlande
und kampfte in der
Schlacht bei Neerwinden
, bei
Marchiennes
und der
Schlacht bei Wattignies
gegen die Franzosen. Am 4. Marz 1796 wurde er zum
Feldmarschallleutnant
befordert und ubernahm anschließend ein Korps in Italien, das sich unter Oberbefehl von
Dagobert Wurmser
gegen die franzosische Bedrohung in der
Lombardei
an der
Etsch
versammelte. Er drang durch das Etschtal vor und nahm am 5. August an der
Schlacht bei Castiglione
teil. Davidovich wollte ursprunglich gegen
Verona
vorrucken, wurde aber am 4. September 1796 sudlich von Trient bei
Rovereto
von
Napoleon Bonaparte
geschlagen und musste vorubergehend zuruckgehen. Im November drang er wieder aus Sudtirol in Richtung
Trient
vor und konnte die isolierte franzosische Division
Vaubois
am 2. und 7. November 1796 bei
Cembra
und
Calliano
empfindlichen Verluste beibringen. Am 17. November 1796 konnte er Vaubois bei
Rivoli
zuruckdrangen und auf
Pastrengo
vorrucken. Die geplante Vereinigung mit
Alvinczy
bei Verona und auch der zweite
Entsatzversuch von Mantua
gelang nicht. Wahrend des
Zweiten Koalitionskrieges
von 1799 bis 1801 hatte Davidovich wiederum hohere Kommandos in Italien inne. Im Feldzug von 1805 kommandierte er den linken Flugel der Armee
Erzherzogs Karl
in Italien. An der
Schlacht von Caldiero
hatten seine Truppen keinen direkten Anteil, aber er bedrohte an der Etschlinie die Franzosen unter
Massena
im Rucken. Er folgte den Ruckzug Karls nach Ungarn und wurde 1806 mit der Inspektion der festen Platze Peterwardein und
Semlin
im Banat beauftragt. Am 28. Mai 1807 wurde Davidovich zum
Feldzeugmeister
befordert und wurde darauf Festungskommandant von
Komorn
. Im Juni 1809 fuhrte er
Erzherzog Johann
fur die
Schlacht bei Raab
eine Division als Verstarkung zu. Davidovich verstarb am 18. Februar 1814 in Komorn.
- ↑
Jaromir Hirtenfeld
:
Der Militar-Maria-Theresien-Orden und seine Mitglieder
, Kaiserliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1857, S. 1732.
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Jaromir Hirtenfeld:
Der Militar-Maria-Theresien-Orden und seine Mitglieder
, Kaiserliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1857, S. 1732.