Paul Doumer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Paul Doumer, 1931

Paul Doumer [ p?l du?m?ː? ] (* 22. Marz 1857 in Aurillac , Frankreich ; † 7. Mai 1932 in Paris , Frankreich) war ein franzosischer Staatsmann und vorletzter Prasident der Dritten Republik (1931?1932). Er war Generalgouverneur von Indochina (1897?1902) und bekleidete mehrfach das Amt des Finanzministers (von 1895?1896, 1921?1922, 1925?1926). [1]

Paul und Blanche Doumer mit ihren Tochtern Helene und Germaine (1932)

Der fruh verwaiste Sohn einer Arbeiterfamilie war zunachst Mathematiklehrer, bevor er sich dem Journalismus zuwandte. 1878 heiratete er Blanche Richel (1859?1933), mit der er acht Kinder hatte.1888 wurde er in einem Wahlkreis des Departements Aisne erstmals zum Parlamentsabgeordneten gewahlt. Als hochgradiger Freimaurer im Grand-Orient schloss er sich in der Abgeordnetenkammer ? als deren Prasident er von 1905 bis 1906 fungierte ? der Fraktion der Parti radicale an. 1912 wurde er in Korsika zum Senator gewahlt. 1927 wahlte der Senat Doumer, von dem vier Sohne im Ersten Weltkrieg gefallen waren, zu seinem Prasidenten .

1906 unterlag er bei der Wahl zum franzosischen Staatsprasidenten Armand Fallieres . Den Hohepunkt seiner politischen Karriere erreichte er am 13. Mai 1931, als er diese Wahl im zweiten Durchgang gegen Aristide Briand gewann. Am 6. Mai 1932 wurde er wahrend des laufenden Wahlkampfs zur Abgeordnetenkammer Opfer eines Attentats. Bei der Eroffnung einer Buchmesse in Paris feuerte am fruhen Nachmittag der russische Emigrant Pawel Gorgulow (in franzosischer Schreibweise Paul Gorguloff ) mehrmals auf Doumer. Dieser trug schwere Verletzungen davon.

In einem Pariser Krankenhaus wurde er von dem Chirurgen Antonin Gosset versorgt. Eine der zwei Kugeln war durch den Schadel gedrungen und hatte gegen 20 Uhr eine starke Hirnblutung erkennen lassen, die noch in derselben Nacht zum Tod Doumers fuhrte. [2] [1]

Nach Doumer sind die Doumer-Insel und der Doumer Hill in der Antarktis benannt. In dem Fernsehfilm La Separation zur Debatte uber das Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat wurde er von Michael Lonsdale dargestellt. [3] Er war Trager des Großkreuzes der Ehrenlegion .

Paul Doumer ist auf dem Friedhof in Vaugirard begraben. Nach seinem Tode hatte man der Witwe angeboten, ihn im Pantheon zu bestatten, was sie mit den Worten abwies: ?Sie haben ihn mir sein ganzes Leben lang weggenommen, sie haben ihn mir getotet. Ich mochte wenigstens im Tod bei ihm sein.“ [4] [5]

Commons : Paul Doumer  ? Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. a b Paul Doumer 1857 - 1932. In: Assemblee nationale. Abgerufen am 22. Marz 2023 (franzosisch).
  2. Ferdinand Sauerbruch , Hans Rudolf Berndorff : Das war mein Leben. Kindler & Schiermeyer, Bad Worishofen 1951; zitiert: Lizenzausgabe fur Bertelsmann Lesering, Gutersloh 1956, S. 306 f.
  3. La Separation bei IMDb
  4. Amaury Lorin: Une ascension en Republique : Paul Doumer (1857-1932), d'Aurillac a l'Elysee . Dalloz, 2013, S.   314–339 .
  5. Ils me l'ont pris toute sa vie, ils me l'ont tue. Je veux au moins etre avec lui dans la mort
Vorganger Amt Nachfolger


Gaston Doumergue
Staatsprasident von Frankreich
und Kofurst von Andorra
13.06. 1931 ? 07.05. 1932


Albert Lebrun

Justin de Selves
Franzosischer Senatsprasident
14.01. 1927 ? 13.05. 1931

Albert Lebrun
Staatsminister und
Mitglied des Kriegskabinetts
12.09. 1917 ? 16.11. 1917


Henri Brisson
Prasident der franzosischen Abgeordnetenkammer
10.01. 1905 ? 31.05. 1906


Henri Brisson

Alexandre Ribot
Frederic Francois-Marsal
Louis Loucheur
Finanzminister
01.11. 1895 ? 29.04. 1896
16.01. 1921 ? 15.01. 1922
16.12. 1925 ? 09.03. 1926

Georges Cochery
Charles de Lasteyrie
Raoul Peret

Armand Rousseau
Generalgouverneur von Indochina
13.02. 1897 ? 14.03. 1902

Paul Beau