Paul-Alexandre Arnoux
(*
27. November
1884
in
Digne-les-Bains
; †
5. Januar
1973
in
Paris
) war ein franzosischer Schriftsteller und Ubersetzer (so von
Goethes
Faust II
und
Calderons
Das Leben ein Traum
). Obwohl in Fachkreisen als meisterhafter Stilist geruhmt
[1]
, wurde Arnoux selbst bislang (2010) nicht ins Deutsche ubersetzt.
Der Sohn einer Lehrerin und eines Schulinspektors studiert ab 1902 Rechtswissenschaft in Lyon. 1904 trifft er den Schauspieler, Regisseur und spateren Lehrer am Pariser Konservatorium
Charles Dullin
, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft und Zusammenarbeit verbinden wird. Ab 1906 ist Arnoux in Paris in der Prafektur der Seine angestellt. Nach ersten Gedichten und Dramen gibt er sein Romandebut 1912 mit
Didier Flaboche
. 1913 heiratet er die Spanierin Amalia Isabel Enet (die 1938 stirbt). Im selben Jahr veroffentlicht Arnoux in Belgien sein Drama
La belle et la bete
(Die Schone und das Biest), das
Jean Cocteau
zumindest teilweise zum bekannten gleichnamigen Film anregt (s.
Es war einmal
). Arnoux' Erfahrungen in den Schutzengraben des
Ersten Weltkrieges
schlagen sich u. a. im Roman
Indice 33
(1922) nieder, fur den er den
Prix Renaissance de la Nouvelle
erhalt. Ab 1922 auch fur den Film tatig, wird Arnoux 1926 Chefredakteur der Kinozeitschrift
Pour vous
. Im
Zweiten Weltkrieg
arbeitet er als Kriegsberichterstatter. Ab 1946 ist er auch fur den Rundfunk tatig. 1947 wird er in die
Academie Goncourt
berufen. Nach dem
Grand Prix National des Lettres
fur sein Gesamtwerk (1956) erhalt er auch noch den
Grand Prix National du theatre
fur sein dramatisches Schaffen. Der vielseitige Autor erliegt 1973 einer Gehirnblutung. Fur die
Brockhaus Enzyklopadie
[2]
verstand sich Arnoux darauf, Phantasie und Empfindungsreichtum mit genauer Beobachtungsgabe und raffinierter Eleganz zu verbinden. Andere Kenner schatzen vor allem seine Begabung fur ?folkloristische“ Romanstoffe.
- L'allee des mortes
, 1906
- Au grand vent
, 1909
- Cent sept quatrains
, 1944
- La mort de Pan, piece montee par Antoine a l'Odeon
, 1909
- Didier Flaboche
, 1912
- Abisag ou l'Eglise transportee par la foi
, 1918
- C'est le Cabaret, recueil de nouvelles de guerre
, 1919
- Indice 33
, 1920
- La nuit de Saint-Barnabe
, 1921
- Ecoute s'il pleut
, 1923
- Le regne du bonheur
, 1924
- Suite variee
, 1925
- Le chiffre
, 1926
- Les gentilshommes de ceinture
, 1928
- Carnet de route du
juif errant
, 1930
- Merlin l'enchanteur
, 1931
- Poesie du hasard
, 1934
- Ki-Pro-Ko
, 1935
- Le rossignol napolitain
, 1937
- A l'autre bout de l'arc en ciel
, 1940
- Reveries d'un policier amateur
, 1945
- Helene et les guerres
, 1945
- Algorithme
, 1948 (inspiriert vom Mathematiker
Evariste Galois
)
- Double chance
, 1959
- La belle et la bete
, 1913
- Huon de Bordeaux
, 1922
- Petite lumiere et l'ourse
, 1923
- Les Taureaux
, 1947
- L’amour des trois oranges
, 1947
- Flamenca
, 1965
- Romancero moresque
, 1921
- La legende du cid campeador
, 1922
- Haute Provence
, 1926
- Rencontres avec Richard Wagner
, 1927
- Cinema
, 1929
- Tristan Corbiere
, 1929
- Paris sur Seine
, 1939
- Journal d'exil
, 1944
- Rhone mon fleuve
, 1944
- Paris ma grand'ville
, 1949
- Contacts allemands
, 1950
Arnoux verfasste außerdem zahlreiche Drehbucher, darunter fur
Don Quichotte
(1939) und
Les derniers jours de Pompei
(Die letzten Tage von Pompeji, 1950).
- ↑
Patrick Guay nennt ihn gar einen Nachfahren
Jules Renards
; er hebt Arnoux' Wort- und Bildreichtum hervor, s. dazu
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@2
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, abgerufen am 28. Dezember 2010
- ↑
Der betreffende Band stammt von 1987