Partido de la Revolucion Democratica

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Partido de la Revolucion Democratica
Parteilogo der PRD
Partei­vorsitzender Angel Avila Romero
General­sekretar Beatriz Mojica Morga
Grundung 1989
Grundungs­ort Mexiko-Stadt
Aus­richtung Sozialdemokratie

Die Partido de la Revolucion Democratica ( PRD , Partei der demokratischen Revolution) war eine der großen Parteien in Mexiko , hat aber in den letzten Jahren an Bedeutung verloren. Sie gilt als gemaßigt links .

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Partei wurde am 5. Mai 1989 in Mexiko-Stadt gegrundet, u. a. von Cuauhtemoc Cardenas Solorzano , Heberto Castillo, Gilberto Rincon Gallardo, Porfirio Munoz Ledo und anderen linken Politikern. Sie ging aus verschiedenen oppositionellen Gruppierungen und den Initiativen Intellektueller hervor. Die PRD wurde als Partei des 6. Juli bezeichnet. An diesem Tag fand 1988 die mexikanische Prasidentschaftswahl statt; als Kandidat eines linken Bundnisses lag Cardenas nach Auszahlung der ersten Stimmen uberraschend vorne. In der Folge brach unerklarlicherweise das Computersystem zusammen. Nach ein paar Tagen wurde Carlos Salinas de Gortari als Sieger festgestellt. Cardenas und einige Anhanger hatten zuvor die regierende Staatspartei PRI verlassen. Bei den Prasidentschaftswahlen am 2. Juli 2000 erhielt Cardenas als PRD-Kandidat 16,6 % der Stimmen. Viele linke Wahler hatten aus taktischen Grunden fur den konservativen Kandidaten Vicente Fox gestimmt und damit die mehr als 70-jahrige Herrschaft der PRI beendet. Bei der gleichzeitigen Wahl zum Senat nahm die PRD an der Allianz fur Mexiko teil, welche 15 der 128 Sitze im Senat gewann. Bei der Wahl zum mexikanischen Abgeordnetenhaus erhielt die Partei 17,6 % der Stimmen bzw. 95 von 500 Mandaten.

Die Partei war vor allem in der Mitte und im Suden des Landes stark vertreten. Sie gewann die Gouverneurswahlen in den Bundesstaaten Guerrero , Chiapas , Michoacan , Zacatecas , Baja California Sur sowie im Hauptstadtbezirk, in dem sie regierte, seit dort 1997 die Direktwahl eingefuhrt wurde. Bei der Kommunalwahl 2003 gewann die PRD im Hauptstadtbezirk in 13 von 16 Wahlkreisen.

Der ehemalige Chef der Stadtverwaltung von Mexiko-Stadt, Andres Manuel Lopez Obrador , war bei der Prasidentschaftswahl 2006 Kandidat der Partei. Er galt als einer der Favoriten, unterlag jedoch außerst knapp seinem Konkurrenten Felipe Calderon (PAN). Lopez Obrador und die PRD warfen Calderon Wahlbetrug vor und erkannten dessen Sieg nicht an. Stattdessen bezeichnete sich Lopez Obrador als legitimer Prasident Mexikos.

Im Suden des Landes arbeitete die Basis der PRD lange Zeit mit den Zapatistas zusammen und unterstutzte deren Aufbau autonomer Verwaltungs- und Versorgungsstrukturen. Es kam allerdings vermehrt zu Unstimmigkeiten, da die Fuhrung der PRD die wirtschaftsfordernden Reformen der Regierung nicht grundsatzlich kritisierte, sondern lediglich sozial abzufedern versuchte. Auch waren nach der Abwahl der PRI auf den verschiedenen Ebenen vermehrt ehemalige PRI-Funktionare zur PRD ubergelaufen, so dass nun die lokalen Machtstrukturen, die durch die PRI aufgebaut wurden, teilweise durch PRD-Funktionare fortgesetzt werden.

Mit ihrem Engagement fur mehr Gerechtigkeit und Offenheit in der Gesellschaft und als linkeste der drei großen Parteien Mexikos erreichte sie allerdings noch immer eine breite Wahlerschaft.

Andres Manuel Lopez Obrador verließ allerdings die Partei und grundete 2011 das Movimiento Regeneracion Nacional (MORENA). Angesichts der Verwicklung von PRD-Politikern im Bundesstaat Guerrero in die Massenentfuhrung in Iguala 2014 und der dadurch offenbar gewordenen tiefen Krise der Partei forderte der Parteigrunder Cuauhtemoc Cardenas Solorzano am 17. November 2014 in einem Offenen Brief den Parteivorstand zum Rucktritt auf. [1]

Die Bundeswahlen in Mexiko 2018 fuhrten zu einem politischen Umbruch. Der Kandidat der MORENA-gefuhrten Koalition Lopez Obrador gewann die Wahlen mit 53,2 % der Stimmen. Der von der PRD unterstutzte Ricardo Anaya Cortes von der konservativen PAN wurde nur Zweiter. Bei den Wahlen zum Reprasentantenhaus erreichte die PRD nur 5,27 % der Stimmen. [2]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Partido de la Revolucion Democratica  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Carta abierta. A los miembros del Partido de la Revolucion Democratica. Al Presidente, Secretario General e integrantes del Comite Ejecutivo Nacional del PRD , abgerufen am 20. Februar 2015.
  2. INE: Computos Distritales 2018 - Elecciones Federales , abgerufen am 9. April 2021.