Paolo De Castro (2014)
Paolo De Castro
(*
2. Februar
1958
in
San Pietro Vernotico
,
Provinz Brindisi
) ist ein
italienischer
Politiker
der
Partito Democratico
(PD). Er war 1998?2000 und erneut 2006?2008 Land- und Forstwirtschaftsminister. Seit 2009 ist er
Mitglied des Europaischen Parlaments
.
Als Sohn einer Agrarunternehmerfamilie ist De Castro von Kind an mit der landwirtschaftlichen Kultur seiner Heimatregion
Salento
(dem ?Absatz“ des italienischen Stiefels) vertraut. So befasste er sich schon fruh mit dem Anbau von
Wein
,
Oliven
,
Tabak
,
Baumwolle
u. a. und konnte sein leidenschaftliches Interesse spater fur ein Studium der
Agrarwissenschaft
an der
Universitat Bologna
nutzen. Nach seinem Abschluss im Jahr 1980 entschied er sich fur eine akademische Karriere und lehrt seitdem in seinem Fach als ordentlicher Professor in
Bologna
.
Nach ersten politischen Erfahrungen im
Partito Liberale Italiano
in jungen Jahren schloss sich De Castro spater dem Mitte-links-Bundnis
L’Ulivo
von
Romano Prodi
an. Von 1996 bis 1998 war er Wirtschaftsberater Prodis, der in dieser Zeit italienischer Ministerprasident war. Von Oktober 1998 bis April 2000 leitete er das
Landwirtschaftsministerium
in den beiden Regierungen von
Massimo D’Alema
. Eine weitere Beraterfunktion fur Romano Prodi hatte er von Juni bis Dezember 2000 in dessen Zeit als
EU-Kommissionsprasident
inne. Von 1999 bis 2002 war De Castro Mitglied der von Prodi initiierten, sozialliberalen Partei
I Democratici
, anschließend bis 2007 bei deren Nachfolgepartei
Democrazia e Liberta ? La Margherita
.
Von 2001 bis 2004 leitete er das Wirtschaftsinstitut
Nomisma
in Bologna und war zudem
Hauptschriftleiter
von agrarwissenschaftlichen Fachzeitschriften (
Rivista di Politica Agricola Internazionale
und
Genio Rurale
). Uber die Liste des Wahlbundnisses
L’Ulivo
wurde De Castro im April 2006 in die
Abgeordnetenkammer
gewahlt, wo er seine Heimatregion
Apulien
vertrat. Von Mai 2006 bis Mai 2008 war er zum zweiten Mal mit dem Landwirtschaftsressort in der Mitte-links-Regierung
Prodi II
betraut. In dieser Zeit fusionierte die Margherita-Partei 2007 mit den
Democratici di Sinistra
zur Mitte-links-Sammelpartei PD, der De Castro seither angehort. Bei der
Parlamentswahl 2008
wurde er ? wieder als Vertreter Apuliens ? in den
italienischen Senat
gewahlt. Dort fungierte er bis zu seinem Ausscheiden im Juli 2009 als stellvertretender Vorsitzender des Landwirtschafts- und Ernahrungsausschusses.
Bei der
Europawahl in Italien 2009
erreichte De Castro einen Sitz im
Europaischen Parlament
, wo er sich der
Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten
(S&D) anschloss. In der Legislaturperiode 2009?2014 war er Vorsitzender des
Ausschusses fur Landwirtschaft und landliche Entwicklung
. Zudem war er Delegierter fur die Beziehungen zum
Palastinensischen Legislativrat
sowie fur die
Beziehungen zu den Vereinigten Staaten
. Nach seiner
Wiederwahl 2014
gehorte De Castro weiter dem Landwirtschaftsausschuss (dessen stellvertretender Vorsitzender er 2017?19 war) sowie der Delegation fur die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten an.
2019
wurde er fur eine weitere Amtszeit wiedergewahlt.
[1]
- ↑
Website des Europaischen Parlaments