Das
Palais und der Barocksaal
bilden ein Gebaudeensemble am
Universitatsplatz
in
Rostock
. Das herzogliche Palais wurde im 18. Jahrhundert als Residenz fur den amtierenden mecklenburgischen Herzog errichtet. Der Barocksaal ist eine spater angefugte Erganzung.
Herzog von Mecklenburg
Carl Leopold
benotigte eine Residenz fur seine Aufenthalte in Rostock. In seinem Auftrag errichtete
Leonhard Christoph Sturm
unter Verwendung alterer Baukorper 1714 das barocke herzogliche Palais als schlichtes dreigeschossiges Gebaude. Im Erd- und Obergeschoss sind Stuckdecken erhalten, die teilweise aus dem Vorgangerbau und aus dem Baujahr 1714 stammen.
[1]
Nach
dendrochronologischer
Datierung wurde das Palais mit dem anschließenden Saalgebaude in den Jahren 1832?34 durch
Carl Theodor Severin
klassizistisch uberformt. Das Palais wird derzeit von der Universitat genutzt. Im tonnengewolbten Keller, der vom Vorgangerbau ubernommen wurde, befindet sich der
Club Studentenkeller Rostock
.
Fur das Jahr 2018 ist die Restaurierung des Grunen Saals von 1620 vorgesehen, der offensichtlich zu einem alteren Seitenflugel des Palais an der
Schwaanschen Straße
gehort. Dabei soll unter anderem der rautenformig gemusterte Parkettboden freigelegt und die originale Raumfarbigkeit annahernd wiederhergestellt werden.
[2]
An das Palais schließt sich das herzogliche Hoftheater an, das heute allgemein als
Barocksaal
bekannt ist. Auf Wunsch von Herzog
Christian Ludwig
wurde der zweigeschossige, siebenachsige Theaterbau 1747?1751 von seinem Hofbaumeister
Jean Laurent Legeay
errichtet. Der im Obergeschoss gelegene Saal ist mit einem holzernen Spiegelgewolbe ausgestattet, die Wandgliederung wird durch Fensternischen mit teils frei hangenden, geschnitzten
Feston
-Girlanden bestimmt.
[1]
Zwischen den Fenstern befinden sich
Medaillons
von Mitgliedern des mecklenburgischen Herzoghauses. Ein besonderes Merkmal im Obergeschoss ist das Balkongitter mit dem
mecklenburgischen Stierkopf
. Die Durchfahrt fur die Schwaansche Straße unter dem Saal wurde erst um 1900 angelegt.
Der Barocksaal wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschadigt, zwischen 1963 und 1968 aufwandig restauriert und von 2007 bis 2010 auf den neuesten technischen Stand gebracht. Im Erdgeschoss des Gebaudes ist derzeit die
Touristeninformation Rostock
untergebracht. Der Saal wird von der Hansestadt Rostock fur Konzerte, Empfange und Inszenierungen des Theaters, aber auch fur Lesungen, Feierlichkeiten und Tagungen vermietet.
- Georg Dehio
:
Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler. Mecklenburg-Vorpommern.
2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin/Munchen 2016,
ISBN 978-3-422-03128-9
, S. 522?523.
- ↑
a
b
Gerd Baier, Horst Ende, Brigitte Oltmanns:
Die Bau- und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Kustenregion
. Henschel Verlag, Berlin 1990,
ISBN 3-362-00523-3
,
S.
357
.
- ↑
Informationen zur geplanten Wiederherstellung auf den Seiten des Betriebs fur Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern.
Abgerufen am 20. Marz 2018
.
54.087978
12.13503
Koordinaten:
54° 5′ 16,7″
N
,
12° 8′ 6,1″
O