Palais Lanckoro?ski

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Palais Lanckoronski von der Jacquingasse aus gesehen (1895)

Das Palais Lanckoro?ski war ein in den Jahren von 1894 bis 1895 von den Theaterarchitekten Ferdinand Fellner d. J. und Hermann Helmer fur den Kunstsammler, Mazen und Denkmalpfleger Karl Graf Lanckoro?ski errichtetes neobarockes Gebaude im Fasanviertel im Wiener Bezirk Landstraße , an der Jacquingasse 16?18 (Ecke heutiger Landstraßer Gurtel ).

Das Palais beherbergte die große Kunstsammlung des Grafen und war ein Treffpunkt fur Kunstler und Adel. Das Gebaude und die Sammlung hatten den Charakter eines offentlichen Museums, allerdings waren dem Grafen und seiner Familie verschiedene Privatbereiche vorbehalten.

Anlasslich des ?Anschlusses“ Osterreichs an das nationalsozialistische Deutschland im Jahr 1938 wurde die reiche Sammlung beschlagnahmt und nach dem Krieg an verschiedene Museen verkauft. Das Palais selbst erlitt 1944 bei mehreren Luftangriffen durch Bomben starke Schaden, allerdings blieb ein guter Teil der Substanz erhalten. Obwohl ein Wiederaufbau moglich gewesen ware, wurde der Bau nach dem Krieg abgerissen. [1]

Geschichte des Palais

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Der Erbauer Graf Karl Lanckoro?ski und seine Frau Margarete (geb. Lichnowsky)
Grundriss des Erdgeschoßes

Der Bauherr, Graf Karl Lanckoro?ski, entstammte einer alt-polnischen Adelsfamilie aus Galizien , ein Gebiet im Suden Polens, das nach der ersten Teilung Polens 1772 an Osterreich fiel. Als Oberstkammerer des Kaisers Franz Joseph I. in seinen letzten Regierungsjahren und bei Kaiser Karl I. bekleidete er ein hohes Amt bei Hofe. Der Graf hatte neben seiner Wiener Residenz auch zahlreiche Familienbesitztumer in Galizien. Im Laufe der Zeit sammelte seine Familie und vor allem er selbst wertvolle Gemalde, Tapisserien, Mobel und Skulpturen. Da seine alte Residenz an der Riemergasse 8 im I. Wiener Bezirk sich im Laufe der Zeit als zu klein erwies, gab Lanckoro?ski den Bau eines neuen Palais in Auftrag.

Mit dem Abriss des alten Linienwalls im Zuge der Stadterweiterung Wiens Ende des 19. Jahrhunderts wurden neue Grundstucke in unmittelbarer Nahe des Oberen Belvedere frei. Die von dem Grafen mit dem Neubau beauftragten Architekten Fellner und Helmer entwarfen ein freistehendes Gebaude mit großem Garten in nordostlicher Richtung. Sie gestalteten das Außere und die Innenraume des dreistockigen Palais im damals beliebten Stil des Neobarock.

Das Palais diente einerseits als grafliches Domizil, andererseits als Statte eindrucksvoller Empfange. Es erfullte gleichzeitig die Anforderungen an die Wohn- und die Reprasentationsbedurfnisse und eignete sich fur die offentliche Prasentation der Kunstsammlung des Mazen Lanckoro?ski. Es verkehrten dort Kunstler wie Hans Makart , Viktor Tilgner , Arnold Bocklin , Kaspar von Zumbusch und Auguste Rodin sowie Schriftsteller wie Hugo von Hofmannsthal und Rainer Maria Rilke .

Die Flache des Grundstucks betrug 4800 m², von denen die Haupt- und Nebengebaude 1060 m² einnahmen. Das 22 Meter hinter die Flucht der Jacquingasse zuruckgesetzte Hauptgebaude war von dieser Gasse uber zwei mit schmiedeeisernen Gittern versehene Tore und eine zu einer uberbauten Unterfahrt fuhrende Rampe zuganglich. An der Jacquingasse erhob sich ein Pfortnerhaus. Das Hauptgebaude gliederte sich in Keller und Erdgeschoss, ein Haupt- und ein vollstandig ausgebautes Dachgeschoss. Im Erdgeschoss gelangte man von einer Sala terrena in eine große, bis ins Hauptgeschoss durchgehende Halle mit der Haupttreppe und durch seitliche Durchgange zu zwei Treppenaufgangen, die der Offentlichkeit zuganglich waren. In der linken Gebaudehalfte lagen die Empfangsraume, in der rechten Wohn- und Nebenraume. Im Hauptgeschoss befand sich uber der Unterfahrt und dem Vestibul ein mit Fresken geschmuckter Saal, der sich mit den beiderseits anschließenden Ausstellungsraumen zu einer Raumwirkung von bedeutender Große vereinigte. Außerdem lagen im Hauptgeschoss die Wohn- und Arbeitsraume des Hausherrn. Im Dachgeschoss waren abermals Wohnzimmer, Diener- und Garderobenraume untergebracht, im Kellergeschoss die Kuchen und Wirtschaftsraume. [2] Vom Palais aus bot sich ein Ausblick auf das Schloss Belvedere und die Garten.

Die Zeitgenossin Furstin Nora Fugger beschrieb das Gebaude ihn ihrer Biographie als ?Ein kunsthistorisch besonders bemerkenswertes Palais“ das ?Ansehen und Bedeutung eines Museums [hatte].“ ( Furstin Nora Fugger : Im Glanz der Kaiserzeit : S. 226?227) [3]

Ende des Palais

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Nach Ende der osterreichisch-ungarischen Monarchie wurden der Graf und seine Familie polnische Staatsburger, lebten aber weiter in Wien. Obwohl es mit dem schleichenden Bedeutungsverlust des Adels um das Palais ruhiger wurde, war es wegen seiner Sammlung und den philanthropischen Tatigkeiten des Grafen nach wie vor beliebter Publikumsmagnet, der einen ausgezeichneten Ruf genoss.

Mit dem ?Anschluss“ Osterreichs an das nationalsozialistische Deutschland 1938 konfiszierten die Nazis das Palais und die Sammlung. Da der Erbe Graf Anton Lanckoro?ski polnischer Staatsburger war, beriefen die Nazis sich auf die Verordnung uber Behandlung von Vermogen der Angehorigen des ehemaligen polnischen Staates nach dem Uberfall auf Polen . [4]

Ein Großteil der Kunstobjekte wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in den Palast Hohenems in Vorarlberg verbracht, wo sie einem Brand zum Opfer fielen. Das 1939 von den NS -Behorden beschlagnahmte Palais wurde, vermutlich auch wegen seiner Nahe zum Wiener Sudbahnhof , schon 1944 durch Fliegerbomben beschadigt. 1945, unmittelbar nach Kriegsende, soll es zu einem von Plunderern verursachten Brand gekommen sein. Die Ruine, deren Erhaltungszustand zunachst dennoch als recht gut beschrieben wird, wurde mit ihrem verwilderten Garten in der Nachkriegszeit zum ?verwunschenen Schloss“. Finanzielle Uberlegungen vereitelten einen Wiederaufbau.

1960 wurde anstelle des Palais ein Burobau fur die Firma Hoffmann-La Roche nach Planen von Georg Lippert errichtet. Der Standort diente langere Zeit dem international tatigen US-Technologiekonzern Motorola als Niederlassungszentrale fur Osterreich. Seit Herbst 2011 beherbergt das denkmalgeschutzte Gebaude das Hotel Daniel.

Sammlung Lanckoro?ski

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Viele der Kunstgegenstande stammten ursprunglich aus der sogenannten Galerie von Konig Stanislaus August im Warschauer Konigsschloss . Nach der ersten polnischen Teilung 1795 wurden Objekte aus dem Schloss versteigert und von adeligen Familien wie derer von Lanckoro?ski gekauft. Nach dem Anschluss begehrten fuhrende Nazis wie Adolf Hitler und Hermann Goring die besonders wertvollen Stucke der Sammlung. Graf Anton transportierte viele Teile zu seinem Freund Graf Waldburg-Zeil auf Schloss Hohenems in Vorarlberg, das im Jahr 1947 durch einen Brand schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde, was die Zerstorung verschiedener Teile der Sammlung zur Folge hatte. Die Hohe des Schadens ist schwer festzustellen, da es keine komplette Inventarliste der Sammlung gab. Eine Schatzung geht von 120 verlorenen Kunstwerken aus. [5] Die Sammlung wurde unter den Erben Anton, Karolina und Adelajda aufgeteilt und zum Teil weiterverkauft. So gelangten Paolo Uccellos Heiliger Georg 1959 und die Freskenserie von Domenichino aus der Villa Aldobrandini in die National Gallery in London. Durch das restriktive Ausfuhrgesetz von Kulturgutern zwang der osterreichische Staat die Erben, weitere Teile dem Kunsthistorischen Museum und der Osterreichischen Galerie Belvedere zu uberlassen.

Erst in den spaten 1990er Jahren ? nach der Klarung der Besitzverhaltnisse der von den Nazis beschlagnahmten Kunstwerke ? wurden die Gegenstande den Erben restituiert. Die einzige damals noch lebende Erbin Grafin Karolina Lanckoro?ska schenkte nach dem Fall des Eisernen Vorhanges die Sammlung ihrer Heimat Polen. Heute befinden sich die Werke im Warschauer Konigsschloss sowie im Wawel in Krakau.

Kunstwerke in Warschau

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Bildnis eines alteren Gelehrten (auch bekannt als der Vater der judischen Braut ), Rembrandt van Rijn
Engel , von Simone Martini (1315)

Kunstwerke, die sich heute im koniglichen Schloss von Warschau befinden sind: [6]

so wie weitere Werke von Ludolf Bakhuizen und Philips Wouwerman .

Kunstwerke in Krakau

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82 Werke der Sammlung Lanckoro?ski schenkte die Erbin Grafin Karolina Lanckoro?ska dem Wawel. Es handelt sich um Arbeiten von Simone Martini, Bernard Daddi, Bartolo di Fredi, Apollonius di Giovanni, Jacopo del Sellaio, Vittore Crivella, Dosso Dossi, Paris Bordone, Garofal, Giorgio Vasari, Alessandro Allori, und Leandro und Francesco Bassano, und weitere Gemalde italienischer Meister wie Antonio Zanchi, Pietro Muttoni (Della Vecchia), Francesco Solimena, Alessandro Magnasco und Giovanni Battista Tiepolo.: [7]

Werke in der Osterreichischen Galerie

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1999 befanden sich folgende Werke in der Osterreichischen Galerie Belvedere in Wien. [8] Der Verbleib dieser Kunstwerke ist bis dato unbekannt.

Sowohl das Außere, wie die Innenraume des Palais waren dem Barockstil der Zeit um 1700 nachempfunden.

Ahnlich einem Museum gab es im Palais einen offiziellen Fuhrer und Postkarten vom Inneren und der Sammlung zu kaufen. Die folgende Beschreibung der Raumlichkeiten und Kunstwerke entsprechen dem Stand von 1903.

Vestibule

Im neobarocken Vestibul (damals Vestibule oder Flurhalle genannt) standen neben und uber den Seitenturen antike Busten, neben der Haupttur antike Reliefs auf kleinen verzierten antiken Postamenten. Das Vestibule war des Weiteren mit vier italienischen Fresken geschmuckt, ideale Architekturstucke vom Anfang des 18. Jahrhunderts.

Der Grune Salon war, was den Stuckplafond, die Turen und die Holztafelung betrifft, im gleichen Barockstil gehalten wie das Vestibul. Der Ofenschirm und die Supraportes waren Werke des Malers Hugo Charlemont . An der Hauptwand hingen drei Portrats der franzosischen Schule, Handel und seine Familie von Johann Zoffany sowie Landschaften mit reicher Staffage von Griffier. An der Wand zwischen der Eingangstur und dem Fenster hing das Portrat Cardinal Polignac , eine Kopie nach Hyacinthe Rigaud , Landschaft mit Staffage von Berchem, ein Originalpastellportrat einer Tochter der Kaiserin Maria Theresia sowie eine Marinemalerei von Aiwasowski . An der Wand zwischen dem Fenster und dem Ofen hing eine Kopie nach Jean-Marc Nattiers Portrat Peters des Großen der franzosischen Schule (das Original befindet sich in Versailles ), ein Portrat der Konigin Maria Leszczy?ska sowie zwei Blumenstucke von Seeghers. Auf einer Staffelei stand ein Fresko Venus und Amor von Giovanni di San Giovanni aus dem 16. Jahrhundert.

Im Grunen Cabinet, ebenfalls im Barockstil ausgestaltet, hingen neben der Eingangstur ein kleines Bild des venezianischen Malers Longhi , der gegen Ende des 18. Jahrhunderts lebte und an der Wand rechts vom Eingang ein Pastellportrat von Longhi sowie eine Lagunenansicht von Antonio Canevale , genannt Canaletto. Der Raum barg ferner ein ovales Frauenportrat von Largilliere, darunter Furst Joseph Poniatowski von Bacciarelli , rechts und links davon Kaiserin Maria Theresia auf dem Kronungshugel in Preßburg und ihr Gemahl Kaiser Franz I. , beides Reiterbilder von Hamilton , darunter Ansichten von Baden-Baden in Facherform, Aquarelle von Ludwig Hans Fischer . Auf der Kommode befand sich eine Portratbuste aus Terrakotta der Kaiserin Elisabeth von Osterreich , ein Werk von Prosper d'Epinay . An der Fensterwand befand sich auf einem Tischchen eine lebensgroße Biscuitbuste der Erzherzogin Sophie . An der Wand links vom Eingang waren ein Reiterbild eines franzosischen Marschalls in der Manier von Van der Meulen zu sehen, zwei kleine Portrats, Konigin Henriette von England von Sir Peter Lely und der Maler Largilliere von Rigaud, zwei Landschaften von einem Bergamasken, Schuler des Canaletto, und die Reproduktion von Paul Baudrys eigener Hand eines Panneaus des von ihm ausgemalten Foyers der Großen Oper in Paris, ferner ein Longhi und ein Guardi. Zwischen Tur und Ofen hing die Landschaft von Salvator Rosa . Die Supraporte war von Oudry . Ebenfalls im Raum war ein altchinesischer Schirm reich mit Figuren geschmuckt aus dem kaiserlichen Sommerpalast in Peking.

Passage zum Speisezimmer

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In der Passage zum Speisezimmer befanden sich eine Marmorbuste des Grafen d'Orsay aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, Tapisserien, zwei niederlandische Stillleben und ein Holzschnitzwerk von einem japanischen Tempel. Von der Passage aus hatte man einen Blick auf die Treppe.

Altdeutsches Cabinet

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Altdeutsches Cabinet

In dem kleinen so genannten Altdeutschen Cabinet wurden rechts vom Eingang drei kleine Portrats prasentiert, das erste war ein Werk der Nurnberger Schule, das zweite eine Arbeit von Hans Holbein dem Alteren und das dritte von Hans Holbein den Jungeren . Neben der Tur hing Erasmus von Rotterdam von Georg Pencz , darunter Konig Anton von Navarra , Vater Heinrichs IV., von Francois Clouet . Weiters befand sich Kopf eines Heiligen von Burgkmair , Fragment von Lucas Cranach , Kreuzabnahme von Van der Weyden, altspanische Bilder niederlandischer Inspiration, spanische Holzreliefs, Holzstatuette des Heiligen Johannes auf Patmos von Montanez, altfranzosische Schranke, ein altenglischer Lehnstuhl, sowie Valkenburg , Liebesgarten und Wirtshausszenen von Hemessen. Vor dem Fenster in der Vitrine hing ein kolnisches Glasgemalde . Das altdeutsche Cabinet befand sich spater im zweiten Stock, neben dem Gang der Aquarelle.

Speisezimmer mit Tapisserien

Im Speisezimmer (auch Speisesaal) hingen niederlandische Tapisserien aus der Zeit Ludwigs XIV., die von der linken Wand vom Eingang zeigte eine Verherrlichung des Sonnenkonigs. Drei Marmorbusten von Vorfahren des Grafen Anton Lanckoro?ski befanden sich ebenfalls in diesem Raum, eine Supraporte war von Charlemont, eine andere vom Franzosen Mouilleron.

Die Halle war der großte und reprasentativste Raum im Palais
Auf der rechten Seite an der Wand sind die Gemalde polnischer Adeliger zu erkennen sowie die Buste des Konigs Jan Sobieski davor.

Die Halle war der Mittel- und Hauptraum des Hauses, die Innenarchitektur war auch dem Barockstil aus der Zeit um 1700 nachempfunden. An der zur Galerie fuhrenden Treppe war ein Tapisserieschirm mit vergoldeter Holzumrahmung aus der Zeit Ludwigs XIV., davor eine moderne japanische Bronze eines Adlers, und eine italienische aus dem 17. Jahrhundert, die Buste des polnischen Feldherrn Stefan Czarniecki . Der Tur zum Speisezimmer gegenuber war eine altjapanische Bronzestatuette eines Daimy? und eine altjapanische Bronzevase mit vergoldeten holzernen Lotosblumen aus einem Tempel, hinter dem Schreibtisch die Bronzebuste Konig Sobieskis des Kunstlers Zumbusch. Auf einem kleinen Bucherschrank neben den Treppenstufen hinter dem Schreibtisch stand eine altjapanische Buddhastatuette aus Bronze und auf dem Schreibtisch eine Altlacktafel mit einer in Japan angefertigten Ansicht der romischen Peterskirche . Rechts und links von der Haupttur waren zwei Kommoden platziert, deren lackierte Verni-Martin -Tafeln zuvor Teil eines Wagens der Madame Dubarry gewesen waren. Darauf standen zwischen japanischen Bronzevasen die Bronzebusten des Prinzen Eugen und des Ernst Gideon von Laudon von Zumbusch. Ferner gab es dort einen Paravent mit sehr alten japanischen Kakemonos mit einem bemerkenswerten weißen Falken. Der Aufsatz des italienischen Kamins aus dem 15. Jahrhundert war eine Kopie eines beruhmten Reliefs in Pistoia aus derselben Zeit. Der Kamin war von marmornen Fackeltragerinnen flankiert, italienische Werke des 16. Jahrhunderts. Die Supraporte uber der Tur zum Speisezimmer stammte von Roland de la Porte . An den Wanden hingen fast ausnahmslos kunstlerisch wertvolle Familienbilder. Besonders hervorzuheben waren das lebensgroße Bild einer Herzogin von Lothringen, spateren Grafin Potocka von Elisabeth Vigee-Lebrun , zwei Grafen Rzewuski in ganzer Figur von Pompeo Batoni , Graf Anton Lanckoronski im Ornat des Goldenen Vließes von Fuger, Graf Kasimir Rzewuski von Marcello Bacciarelli , Graf Michael Rzewuski , Grafin Francisca Rzewuska , Graf Anton Lanckoronski von Grassi und Peter Golkowski , Adjutant des letzten Konigs von Polen, von Bacciarelli. Werke von Rotari waren Graf Anton Rzewuski , Graf Karl Lanckoronski , senior von Schrotzberg, Grafin Prascovia Golovine von Madame Vigee-Lebrun, ein lebensgroßes Bild des Hausherrn als Knabe mit seiner Mutter von Karl von Blaas, darunter Graf Kasimir Lanckoronski nach Altwiener Schule. Neben der Tur oberhalb der unteren Estrade uber und unter zwei Wandleuchtern befanden sich im Style Ludwigs XIV. vier Holzreliefs, eine franzosische Arbeit aus dem 16. Jahrhundert. Sie stellten die vier Elemente dar.

Am Ende des Treppenaufganges von der Halle zur oberen Galerie befanden sich die Gemalde Graf Kasimir Rzewuski von Andrea Appiani , daneben Graf Franz Rzewuski von Pietro Antonio Rotari , darunter Graf und Grafin Potocki von Karl von Blaas , ein franzosisches Portrat von deren Tochtern aus dem Jahr 1832. Uber der Tur zur Linken war die Supraporte Die Kunst von Hugo Charlemont zu sehen, außerdem waren vorhanden Makart- und Wolter-Busten von Tilgner, das Portrat des Konigs August III. von Polen in der Manier von Nattiers Portrats der koniglichen Prinzessinnen von Frankreich, ein Portrat der Kaiserin Maria Theresia von Martin van Meytens , eine ideale Landschaft von Marko, des Weiteren ein holzgeschnitztes Fenster aus Kaschmir , darunter eine Vitrine mit meist modernen Glas-, Fayence - und Silbergegenstanden, Interieurs von Rudolf Alt, ein Portrat des Grafen Anton Lanckoronski in jungen Jahren von Hans Makart , Romeo und Julie vom englischen Maler Benjamin West . Ferner befanden sich dort ein Glaskasten mit kostbarem Porzellan und ein modernes Bronzerelief Konig Stefan Bathory von Polen vom Bildhauer Antoni Madeyski . Der in Seide gestickte Fries unter der Decke, eine italienische Arbeit aus dem 16. Jahrhundert, stammte aus dem Palazzo Borghese .

Freskensaal mit griechischen und romischen Antiquitaten. Erkennbar ist der danebenliegende Hollandische Saal hinter der Tur.

An den Wanden, auf Leinwand ubertragen, befanden sich Originalfresken von Domenichino , aus dem Casino der Villa Aldobrandini in Frascati bei Rom. Sie zeigten die Taten des Apollo mit Landschaften aus der Umgebung Roms. Heute befinden sich diese Werke in der National Gallery in London. Der Plafond war nach Art der Deckenmalereien italienischer Palasten mit Grau-in-Grau Kopien nach Raphaels Planetenbildern in der Chigi-Kapelle der Kirche Santa Maria del Popolo in Rom bemalt. In der Mitte des Saales stand ein Sarkophag aus dem 3. Jahrhundert n. Chr., aus Kilikien , an der Wand rechts der Eingangstur ein Marmortisch mit einem Weiherelief aus Athen aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Dieser Raum enthielt mehrere Vitrinen. In einer derselben befanden sich altagyptische Altertumer und bemalte griechische Vasenfragmente, in einer anderen griechische Terracotten, in einem großeren dritten Schaukasten antike, teilweise von der Insel Aegina bei Athen stammende Bronzen, sowie ein großes Marmorvasenfragment mit Relieffiguren aus der alexandrinischen Epoche. Der hier befindliche Torso eines Fauns war eine altromische Kopie nach romischen Original. In großeren Vitrinen waren griechischen Terracotten und griechische Vasen ausgestellt. Weitere Werke in diesem Raum waren eine romische Bacchusstatue , eine romische Grabbuste mit Inschrift, eine Herme aus hadrianischer Zeit, eine griechische, bei Rom gefundene Buste, eine kleine Buste einer romischen Matrone sowie eine griechische Buste aus dem 4. Jahrhundert v. Chr.

Hollandischer Saal

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Hollandischer Saal

Der Hollandische Saal war aufgrund der darin ausgestellten wertvollen Gemalde niederlandischer Meister einer der bekanntesten Raume des Palais. Sein Plafond war mit allegorischen Reliefs der Nacht und der sechs Wintermonate vom Wiener Bildhauer Theodor Friedl dekoriert. An der Wand, die dem Eingang gegenuberlag, hingen Rembrandts Judische Braut , Brautvater , und Der bereuende Petrus , an jener vis-a-vis zum Fenster ein Frauenportrat von Aart van Geldern . Weitere Werke in diesem Raum waren eine Landschaft von Frederik de Moucheron , ein Portrat von Philippe de Champaigne , Das ubel gehutete Madchen von Baarent Graat , Doppelportrat von Jordaens, zwei kleine Werke von Teniers, ein Werk von Hendrick Avercamp , ein Van Goyen , ein Henri de Cort , zwei niederlandische mit Schildkrot eingelegte Vitrinen und eine Vitrine mit kleinen niederlandischen Bildern im Saal. Unter den Rembrandts befanden sich Vitrinen mit kostbaren Fachern und Miniaturen.

An der Eingangswand befand sich ein Kasten mit Malereien aus der Rubenszeit, Geschichte des verlorenen Sohnes , ein Ostade, ein Netscher , ein Mieris, ein Wouwermann sowie eine weitere Vitrine mit kostbaren Fachern.

An der Fensterwand hing ein Stillleben von Gryff, darunter eine Vitrine mit chinesischen Nippes .

Vor dem einen Fenster befand sich eine große Vitrine mit Miniaturen, darunter Schillers Portrat, eine Vitrine mit antiken Marmorskulpturen. Der Ofenschirm war von Hugo Charlemont.

Erstes Treppenhaus

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Erstes Stiegenhaus

Im ersten Stiegenhaus befand sich eine Kolossalbuste aus verschiedenfarbigen Marmor der Roma aus der Villa Borghese , gegenuber eine Kopie nach Anthonis van Dycks in der Galerie Pitti befindlichen Portrats des Kardinals Guido Bentivoglio . Gemalde von Franken Der heilige Ambrosius und Kaiser Theodosius sowie Inneres der Peterskirche in Rom und Inneres der Paulskirche in Rom vor dem Brande von Panini , vier Landschaftsmalereien von Philipp Hackert , zwei große Landschaften von Glauber, Reiterbild und zwei Schlachtszenen von Casanova, Seesturm von Ludolf Bakhuizen , ein Michaud und Paul Bril , ein de Vries, ein Poelembourg, zwei Querfurt sowie eine Vitrine mit antiken Marmorskulpturen.

Untere Bibliothek

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Die Bibliothek bot eine Aussicht nach zwei Seiten. Neben der Eingangstur hing der Venetianischer Edelmann in der Manier des Tintoretto , uber der Tur, die der Balkonoffnung gegenuberlag, Tizians Original Spielende Knaben . Ebenfalls in diesem Raum befanden sich ein Marmormedaillon mit dem Portrat des Papstes Innozenz XI. und eine italienische Bronzebuste aus dem 16. Jahrhundert, die nach einer antiken, angeblich von Seneca geschaffenen Bronzebuste aus dem Museum zu Neapel kopiert worden war.

Uber dem florentinischen Kamin von Francesco di Simone aus dem 15. Jahrhundert befand sich ein modernes allegorisches Fresko des Wiener Malers Ludwig Mayer . Eine antike Marmorbuste von Kaiser Augustus , eine Tonstatuette Charlotte Wolter als Thusnelda von Tilgner sowie eine italienische Marmorbuste des Niccolo Machiavelli von Cinquecento standen ebenfalls dort. Auf dem Schreibtisch links befand sich die Bronze Sappho von James Pradier , rechts die Bronzekopie Mercur nach Giambologna . Uber einem altdeutschen Schrank waren die Portrats des heiligen Stanislaus Kostka als Knabe, Ende des 16. Jahrhunderts der venezianischen Schule und des heiligen Karl Borromaus zu sehen. An der Wand der abgestumpften Ecke das Gemalde St. Franciscus v. Assisi , ein Werk der spanischen Schule aus dem 17. Jahrhundert, daneben eine altitalienische Laute . Darunter auf dem Gesimse Entwurf einer Goethestatue von Rauch, darunter eine japanische Vase. Ansonsten befanden sich Kopien in Ol- und Wasserfarben nach Botticelli , Giambellino , Antonio Pollaiuolo , Andrea del Sarto , Fra Angelico , Raffael , Giorgione , Tizian , Franciabigio , Murillo und anderen. Der Plafond zeigte Portrats aus der Schule des Vittore Carpaccio .

Der Damensalon im Louis-seize -Stil wurde mittels eines nach dem Luster der Konigin Marie-Antoinette im Trianon kopierten Lusters beleuchtet. Dieser Salon verfugte uber eine sehr schone Kamingarnitur und teilweise mit Tapisserien bezogene Mobel, auf denen Szenen aus den Fabeln von La Fontaine dargestellt waren. In einer Ecke stand eine mutmaßlich den Schriftsteller Casanova darstellende Terracottabuste, in einer anderen Ecke eine Marmorbuste des Hausherrn Graf Karl Lanckoro?ski, von Carrier-Belleuse . In den Supraportes waren Grisaillen von Sauvage. Ein altchinesischer kostbarer Porzellanparavent und ein Stoffparavent mit kleinen Bildern und Miniaturen teilten den Raum. An der Eingangswand hingen zwei ovale Portrats von Madame Vigee-Lebrun, das eine ein Abbild von Graf Schuwaloff und Grafin Barbara Golovine , sowie die zwei Pastellportrats Graf Franz Rzewuski und Grafin Franziska Rzewuska , an der Kaminwand eine Kopie nach Madame Vigee-Lebruns Portrat der Furstin Lichnowsky, geborene Grafin Thun . Daneben ein Werk von Vigee-Lebruns Dame mit Notenbuch , Villa Medici in Rom von Hubert Robert, Architekturbilder mit reicher Staffage von Norblin und Konigin Marie Antoinette im Gefangnis des Temple von Kucharski.

Der Eingangswand gegenuber war ein Gemalde von Madame Lafayette , ein Werk der Madame Adelaide Labille-Guiard , ein Selbstportrat in Pastell der Vigee-Lebrun, ein kleines Portrat der Kaiserin Katharina II. von Russland in Ol, ein kleines Portrat Lavaters in Pastell, Kaiserin Maria Feodorowna von Rußland , Gemahlin Paul I. von Heinsius, sowie kleine Olportrats der Grafin Ludovica Lanckoronska und der Grafin Rzewuska, geborene Grafin Potocka .

Passage zum Freskensaal

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Uber das erste Treppenhaus gelangte man zur Passage zum Freskensaal. Dort hingen zwei große Aquarelle mit Motiven vom Wiener Belvedere von Bamberger und Hugo Charlemont sowie eine schone Tapisserie aus dem 17. Jahrhundert mit einer Minervafigur .

Italienischer Saal

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Italienischer Saal, an der Wand auf der rechten Seite ist das Gemalde von Dossi Der Weltenmaler Zeus und del Sellaios Orpheus erkennbar.
Der Weltenmaler Zeus , von Dosso Dossi (um 1524)
Orpheus , von Jacopo del Sellaio (Ende des 15. Jh.)

Durch den Freskensaal gelangte man zum Italienischen Saal. Es war das Gegenstuck zum Hollandischen Saal. Auch hier war der Plafond von Friedel gestaltet. In seiner Mitte war eine Allegorie des Tages zu sehen, umgeben von den Sommermonaten . Rechts des Eingangs befand sich ein Bildnis der Madonna von Melozzo da Forli , darunter eine Verkundigung von Fra Angelico , eine Madonna mit Heiligen von Signorelli, Portrat von Lorenzo Lotto , darunter ein kleines Bildchen einer Frauenfigur von Mariotto Albertinelli , Schuler des Fra Bartolomeo, darunter eine Vitrine mit kostbaren kleinen Bildern, Munzen und Medaillen. An der Wand hing Zeus der Weltenmaler , ein großes mythologisches Bild von Dosso Dossi, darunter ein Cassonestuck Orpheus unter den Tieren von Jacopo del Sellaio, Zeitgenosse des Botticelli, eine Replik des Portrats Papst Paul III. von Paris Bordone im Palazzo Pitti und eine Vitrine mit kostbaren kleinen Bildern und Buchdeckeln. Die Ofenschirme waren von Hugo Charlemont. Unter dem Cassonestuck und dem Dosso standen auf einer geschnitzten Truhe Skulpturen, insbesondere eine weibliche Buste von Desiderio da Settignano , ein Relief aus glasiertem Ton von Agostino di Duccio und ein marmorner Putto von eben demselben.

Der Eingangswand gegenuber hing ein Christuskopf von Giambellino , daruber eine Madonna mit Kind von Alesso Baldovinetti . Uber der zur Kapelle fuhrenden Tur war ein schones altes Madonnenrelief aus dem Anfang des XV. Jahrhunderts angebracht. Ein großes Rundbild mit der Madonna von Sandro Botticelli hing ebenfalls dort, darunter Szenen aus der Odyssee mit Personen in der Tracht des 15. Jahrhunderts, eine florentinische Arbeit.

An der Fensterwand hing Moretto da Brescias Christus in Emaus , darunter befand sich eine Vitrine mit Antiken. Vor einem der Fenster stand eine weitere Vitrine mit marmornem Tischfuß aus dem 15. Jahrhundert, aus dem Palaste der Familie Papst Pius IX. aus Sinigaglia. Darin befanden sich unter anderem ein altchristlicher geschnittener Onyx, Renaissancemunzen, Medaillen und Plaquetten etc., und eine Madonna von Rafaellino del Garbo .

Die Kapelle war mit altitalienischen Freskenfragmenten aus dem 14. Jahrhundert geschmuckt. An der Eingangswand waren ein Tonrelief der Madonna von Donatello sowie eine Madonna mit Seitenflugeln von Agnolo Gaddi zu sehen. An der Fensterwand hing Christus am Kreuz von Andrea del Castagno , daruber die Madonna von Tomaso da Mutina . An der Altarwand standen eine Madonnenstatuette vom Grabe Papst Innozenz XI. in Orvieto von Arnolfo di Cambio , Christus am Kreuz und Ecce homo , beide aus der Sieneser Schule des 15. Jahrhunderts, Madonna in Trono und Geburt Christi , diese beiden Stucke aus der Sieneser Schule des 14. Jahrhunderts. An der dem Fenster gegenuber befindlichen Wand dem Fenster hing das Fresko Verkundigungsengel von Lorenzo Monaco , eine Madonna von Pasqualino Veneziano , St. Franciscus aus der Sieneser Schule des 15. Jahrhunderts, Geburt Christi von Taddeo Gaddi und zwei Heilige von Spinello Aretino . Im Plafond waren Portrats der Mailander Schule des 15. Jahrhunderts. Auch hier war der Ofenschirm wieder von Hugo Charlemont.

Kleines italienisches Cabinet

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Heiliger Georg von Paolo Uccello, heute in der National Gallery, London

Im kleinen italienischen Cabinet hingen an der Wand rechts vom Eingang Paolo Uccellos Heiliger Georg , zwei kleine lange Bilder von Schiavone, sowie Orpheus , ein Schulbild aus der Werkstatte des Carpaccio. In einer der zwei Vitrinen befanden sich im oberen Bereich indische Miniaturen, im unteren vorderasiatische Gegenstande; in der anderen oben persische und arabische illustrierte Bucher, unten seldschukische Tonfragmente. An der Fensterwand hing der Sitzende Jungling von Lorenzo Costa , Perseus mit dem Medusenhaupt im Kampf in der Manier des Peruzzi; darunter eine Vitrine mit indischen Schmuckstucken und Skulpturen. An der Wand links vom Eingang befanden sich ein mannliches Bildnis von Paris Bordone, zwei Cassonestucke des 15. Jahrhunderts, ein großes Cassonestuck Reiter , eine Schlachtenszene, vielleicht von Paolo Uccello, darunter eine Vitrine mit, im oberen Bereich, altitalienischen Skulpturen und Majoliken sowie eine Karikaturzeichnung von Leonardo da Vinci , im unteren altindische Skulpturfragmente. Des Weiteren befanden sich hier das Fragment einer Diakonstatue von einem marmornen Grabmal aus dem XIV. Jahrhundert, aus der Schule der Pisani. An der Eingangswand hing der Heilige Andreas von Masaccio , Teil eines großeren Altarbildes, dessen ubrige Teile verschollen sind, ferner Madonna in der Art des Carl Crivelli und der Heilige Franciscus , ein Werk der fruhen Schule von Siena .

Vorraum zwischen obigen drei Raumen und dem zweiten Treppenaufgang

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In diesem Vorraum uber der Kapellentur befand sich die Madonna mit Kind , ein oberitalienisches Werk aus Marmor aus dem 15. Jahrhundert. Eine Vitrine mit indischen Gegenstanden aus den letzten Jahrhunderten stand ebenso dort wie das Relief Heiliger Augustinus in der Art des Mino da Fiesole , daruber ein venezianisches Relief des Dogen Loredan, gegenuber ein oberitalienisches Relief mit Kaiser Domitian , alles aus dem 15. Jahrhundert. Kleine italienische Bilder aus derselben Zeit befanden sich im Vorraum, ebenso ein Teller aus Rhodus, unter persischem Einfluss entstanden und ein Freskenfragment, Mannlicher Kopf , von Giovanni di San Giovanni. Weitere zwei Vitrinen standen im Raum, eine gefullt mit altindischen Bronzen, die andere mit altmexikanischen und modern amerikanischen Gegenstanden. Vor dem Treppengelander und auf den Vitrinen wichtige standen indische Skulpturen, meistens graeco-buddhistisch , aus Nordwestindien.

Zweites Treppenhaus

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Vom Hochparterre bis in den zweiten Stock war dieses Treppenhaus mit Bildern aus dem 19. Jahrhundert behangt, rechts vom italienischen Vorraum zwischen zwei vergoldeten Vitrinen mit vorderasiatischen Fayencen und uber einem alten japanischen Wandschirm Betende Araberin vom Makart. Uber dem ersten hinauffuhrenden Treppenabsatz Straße im Walde von Chevallier, Castel Gandolfo von Oswald Achenbach , Schimmel von Dallinger , Oliven von Huet , Landschaft von Theodore Rousseau , Waldteich von Aachen, Landschaft in der Dammerung von Benno Becker , Hof in einem italienischen Stadtchen von Koch und eine kleine Landschaft von August von Pettenkofen . Der Saemann war ein Werk aus Bronze von Constantin Meunier .

Im obersten Teil des Treppenhauses hing das Relief Hirte von Hermann Lang , Triton von Arnold Bocklin , Landschaft mit mythologischen Gestalten von Hans Garnjobst , Wogende Flut von Pratt, eine altjapanische Terrakotta eines buddhistischen Priesters, Der Zattere-Quai in Venedig von Sartori, ein altchinesischer Bronze-Buddha, Madchen bei der Toilette von Lang Laris , Kalb im Grunen von Cauld, Landschaft von Morton, Das Rendezvous von Pettenkofen, Vesuv bei umwolktem Himmel von Giuseppe de Nittis , Straße in Holland von Eduard Charlemont , Canale della Giudecca von Rico, eine Szene aus dem Roman de la Rose (der Pilger, die Tugenden, die Schonheit, der Liebesgott) von Burne Jones sowie Endymion von Eugen Benson .

Vorraum neben dem zweiten Treppenhaus im zweiten Stock

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In diesem Vorraum befanden sich altjapanische Kakemonos und Vitrinen mit modernen indischen, alten chinesischen und japanischen Gegenstanden, japanische Teller und Holzskulptur.

Gang der Aquarelle

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In diesem langen Verbindungsgang hingen im vorderen Bereich Olbilder von Piotrowski, Farbe-Dufaur und anderen, im hinteren Aquarelle und Ansichten aus allen Weltteilen von Bosboom , Lindemann-Frommel , Rudolf und Franz Alt , Ludwig Hans Fischer , Imer , Hugo Charlemont, Stoecker, Heinrich, Carl Goebel , Bazzani , Franz Thiele , Werner, Amadeo Preziosi , Brioschi, Spangenberg und anderen.

Vorraum vor dem Arbeitszimmer

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Im Vorraum hingen eine Zeichnung Furst Bismarck von Franz von Lenbach , eine Zeichnung der Diana von Moritz von Schwind und eine kleine Olstudie Orientale von Eugene Delacroix .

Vom Arbeitszimmer hatte man eine Aussicht nach draußen. Hier befanden sich Zeichnungen von Lenbach , Steinle , Rudolf Alt, Jules Bastien-Lepage , Arthur Grottker , Leon Augustin Lhermitte , Selleny , Pettenkofen, Aiwasowsky, Lithographien von Hans Thoma , eine Radierung von Max Klinger nach der Toteninsel von Arnold Bocklin , Holzstatuetten von Emanuel Pendl , eine Zinnbuste des Kardinals Franziskus von Paula Schonborn von Tilgner sowie eine Bronze Nach dem Kampfe von Hosaus .

Aussichtszimmer

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Aussicht auf Wien vom oberen Stockwerk des Palais, links das Obere Belvedere, in der Mitte der Stephansdom und dem Wienerwald am Horizont

Das Aussichtszimmer, das ebenfalls eine schone Aussicht auf die Umgebung bot, befanden sich Zeichnungen von Giovanni Segantini , Fuhrich , Andric, Preller, Hans Makart , Hans Bohler sowie ein farbiger Gipsabguss von Stuck von Beethoven .

Obere Bibliothek

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Die obere Bibliothek bot ebenfalls eine Aussicht. Hier befand sich ein Portrat des Freiherrn Joseph von Hammer-Purgstall , eine Zeichnung von Lawrence , ein kleines Aquarell von Khnopff , Dante in der Pineta bei Ravenna von Henri Martin in Pastell, die Zeichnung Paestum von Joseph Selleny , eine Statuette Eitelbergers von Koenig sowie die Totenmaske der Charlotte Wolter und eine Gipsstatuette des Staatskanzlers Fursten Metternich von Johannes Benk .

Der Weg zuruck ins Vestibule fuhrte durch den Gang der Aquarelle, die zweite Treppe hinab und an den zuvor erwahnten modernen Bildern und weiteren Werken vorbei: dem Gipsrelief von Stuck Tanzerinnen , Bildern von Malczewski , Carl Schindler , Fabre-Dufaur , Heyder, Courbet , Chevallier, Georges Claude , Bouguereau , Corot , Frank Buchser , Hans Makart , Benson, Pallizzi, Rudolf Ribarz , Karl Blaas , Friedrich von Amerling , Leop. Muller , D. James , Eduard Ritter , Johann Josef Schindler , Eduard Ender und anderen. Ausgestellt wurden dort auch eine Bronzebuste Napoleons des I. , antike Marmorbusten und ahnliches.

Palais Lanckoro?ski an der Riemergasse

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Anlasslich einer seiner zahlreichen Reisen begegnete Graf Lanckoro?ski am 29. August 1881 in Nurnberg dem Maler Rudolf von Alt und beauftragte denselben, mehrere Innenansichten der graflichen Residenz an der Riemergasse 8 im I. Wiener Bezirk zu malen. Die Motive dieser Werke werden gelegentlich fur Ansichten des spateren Palais Lanckoro?ski an der Jacquingasse gehalten, das jedoch erst vier Jahre nach der Entstehung der Arbeiten des Rudolf von Alt vollendet und eingerichtet wurde. [9] [10]

Die Aquarelle zeigen verschiedene, mit Gemalden und Skulpturen aus dem 17. und 18. Jahrhundert ausgestattete Salons und Raume. In manchen ist der Graf in sitzender Position bei der Lekture zu sehen. In seiner sehr detaillierten Art erfasste von Alt in fast fotografischer Qualitat verschiedene Kunstwerke. Zum Beispiel ist Johann Heinrich Danneckers Buste des Friedrich von Schiller deutlich erkennbar [11] so wie Werke von Thomas Gainsborough , Anton von Maron , Jacob Isaacksz. van Ruisdael und Ferdinand Georg Waldmuller .

  1. Dieter Klein , Martin Kupf , Robert Schediwy : Stadtbildverluste Wien . LIT, Wien 2004, ISBN 978-3-8258-7754-5 , S. 143.
  2. Karl Holey. Das Haus des Grafen Lanckoronski . S. 121?125. In Ausgewahlte Kunstwerke der Sammlung Lanckoronski. Wien 1918.
  3. ?Ein kunsthistorisch besonders bemerkenswertes Palais darf ich indes nicht unerwahnt lassen, wenn ich hierbei auch der Zeit etwas vorgreife: das in den neunziger Jahren erbaute, in der Jacquingasse gelegene Palais des Grafen Karl Lanckoronski, in dessen Familie Kunstsinn und Kunstverstandnis erblich sind. Dafur sprechen allein schon die am Kunsthimmel glanzenden Namen der Maler, von denen sich die Mitglieder dieser Familie und deren Verwandten ihre Portrats anfertigen ließen. In der Halle des Palais Lanckoronski sieht man diese Familienbilder. Sie sind von Madame Vigee Lebrun, von Battoni, Fuger, Grassi und vielen anderen gemalt. Von Schrotzberg ist das Portrat des Grafen Karl Lanckoronski senior, eines Onkels der derzeitigen Familienchefs, gemalt. Der auf dem Bilde Dargestellte war in den ersten Regierungsjahren Kaiser Franz Josephs dessen Oberstkammerer. Ihm unterstand die Verwaltung aller kaiserlichen Kunstschatze und Kunstsammlungen. Dieselbe Wurde bekleidete auch Karl Graf Lanckoronski junior in den letzten Regierungsjahren Kaiser Franz Josephs und eine Zeitlang auch unter Kaiser Karl. Das Palais ist im Barockstil erbaut. Es birgt Kunstschatze aller Zeiten: antike Skulpturen wechseln mit solchen der italienischen Renaissance, Bilder altitalienischer Meister angefangen vom Trecento mit solchen deutscher und niederlandischer Schulen. Das sogenannte grune Kabinett birgt Werke von Kunstlern aus dem 18. Jahrhundert. Das Speisezimmer ist mit niederlandischen Tapisserien aus der Zeit Ludwigs XIV. und mit Marmorbusten der Grafen Lanckoronski geschmuckt. Die Perlen der Sammlung sind gewiß die im niederlandischen Saal hangenden drei Bilder von Rembrandt Judenbraut , Brautvater und Petrus . Im Damensalon sieht man die Bilder von Madame Vigee Lebrun, Madame Labille und von anderen franzosischen Kunstlern. Herrliche antike Mobel, darunter zwei Kommoden von Panneaux von Verni martin, von einem Wagen der Dubarry stammend, Bronzen, antike Glas-, Fayence- und Silbergegenstande, Sammlungen von Miniaturen und von Fachern sowie allerlei wertvolle Erzeugnisse der Kleinkunst geben dem Palais Ansehen und Bedeutung eines Museums.“ ( Furstin Nora Fugger : Im Glanz der Kaiserzeit : S. 226?227)
  4. Peter Harclerode: Lost Masters: World War II and the Looting of Europe's Treasureholds . Welcome Rain Publishers, New York 2002, ISBN 978-1-56649-253-9
  5. Historia dwoch obrazow ( Memento des Originals vom 27. Juli 2011 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.zamek-krolewski.pl Zamek Krolewski w Warszawie ? Pomnik Historii i Kultury Narodowej.
  6. Galeria Lanckoro?skich ( Memento des Originals vom 27. Juni 2010 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.zamek-krolewski.pl Zamek Krolewski w Warszawie ? Pomnik Historii i Kultury Narodowej.
  7. Agnieszka Janczyk, Kazimierz Kuczman, Joanna Winiewicz-Wolska: Collections ≫ Painting . Wawel Royal Castle.
  8. a b Elisabeth Gehrer (17. Februar 1999). 5184/AB (XX. GP) ( Memento vom 3. August 2012 im Webarchiv archive.today ). Schriftliche Beantwortung (gem. § 91 (4) GOG). Parlamentsdirektion.
  9. Ludwig Hevesi, Karl M. Kuzmany: Rudolf Alt ? Sein Leben und sein Werk . Artaria, Wien 1911, S. 77
  10. Walter Koschatzky: Rudolf von Alt 1812?1905 . Residenz Verlag, Salzburg 1975, S. 289, no. AV. 81/09. ISBN 978-3-7017-0138-4
  11. Christian von Holst: Johann Heinrich Dannecker. Der Bildhauer . 1987, S. 206?211, cat. no. 58, dargestellt auf S. 197. ISBN 978-3-922608-45-5
  • Furstin Nora Fugger: Im Glanz der Kaiserzeit . Amalthea Verlag, Wien 1932. S. 226?227.
  • Burghart Hafele: Die Kunstsammlung Lanckoronski im Palast Hohenems . In: emser almanach . no. 14. 7. Jahrgang. Bucher-Druck, Hohenems 2006, S. 54?70. (=Schriftenreihe des Kulturkreises Hohenems, Beitrage zu Hohenemser Themen). ISBN 3-902525-46-0 .
  • Edgard Haider: Verlorenes Wien ? Adelspalaste vergangener Tage . Bohlau, Wien 1984, ISBN 3-205-07220-0 .
  • Konrad Heumann: Hugo von Hofmannsthal und Karl Graf Lanckoronski: Briefe und Zeugnisse . In: Hofmannsthal-Jahrbuch , 12/2004, S. 191?242 m. Abb. (Hugo von Hofmannsthal-Gesellschaft)
  • Dieter Klein, Martin Kupf, Robert Schediwy : Stadtbildverluste Wien ? ein Ruckblick auf funf Jahrzehnte . LIT Verlag, Wien 2005, ISBN 3-8258-7754-X .
  • Ausgewahlte Kunstwerke der Sammlung Lanckoronski . Holzhausen, Wien 1918.
  • Palais Lanckoronski ? Jacquingasse 18 . Eigenverlag, Wien 1903.
  • Zeitschrift des Oesterreichischen Ingenieur- und Architektenvereines . (ZOIAV). Band 46.1894, Heft 1, S. 1, Tafel I. ? Volltext online (PDF; 10,8 MB) .
  • Felix Czeike : Historisches Lexikon Wien. Band 3: Ha?La. Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0 , S. 667.
Commons : Palais Lanckoro?ski  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 11′ 21″  N , 16° 23′ 0″  O