Palads Teatret

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Palads Teatret im Jahr 2010

Palads Teatret oder auch nur Palads ist ein Kino in der danischen Hauptstadt Kopenhagen . Es ist das Kino mit der hochsten Anzahl von Salen in Danemark . Es wird von Nordisk Film Biografer betrieben. [1]

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im alten Hauptbahnhof [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Foto des Vorfuhrsaales vom Palads Teater im ehemaligen Bahnhof
nach 1911, vor 1918

Link zum Bild
(Bitte Urheberrechte beachten )

Das Palads Teater befand sich ursprunglich in dem ehemaligen Kopenhagener Hauptbahnhof am Axeltorv . Als dieser nach der Eroffnung des neuen Hauptbahnhofes am 1. Dezember 1911 leer stand, erlangte Constantin Philipsen das Recht dort fur drei Jahre ein Kino einzurichten. In der Zeit des Leerstandes wurde das Gebaude im Winter 1911/1912 auch zur Ubernachtung fur Obdachlose eingesetzt. Um das Bahnhofsgebaude zum Kino umzubauen, wurde es fast komplett entkernt sowie die Einfahrten zur Bahnhofshalle und teilweise Turen wie Fenster dazu vermauert. [2] Am 17. Oktober 1912 offnete das Kino mit dem Film Die Kinder des Generals mit Asta Nielsen in der Hauptrolle. [3] [4] Das Kino bot 3.000 Platze und ein etwa 30-Mann-starkes Orchester sowie war zum Zeitpunkt der Eroffnung, das großte Kino in Nordeuropa. [5] [6] [2]

Im neuen Gebaude [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Foto des Vorfuhrsaales vom Palads Teater, aufgenommen von Holger Damgaard (1870?1945)
nach 1918, vor 1945

Link zum Bild
(Bitte Urheberrechte beachten )

Nach einer Erkrankung von Constantin Philipsen 1915 und dem Auslaufen des Mietvertrages wurde das Kino im Bahnhof 1916 geschlossen. [2] [7] Anschließend wurde das alte Gebaude bis 1917 komplett abgerissen, um Platz fur einen neuen Bau zu schaffen. [8] [9]

Im gleichen Jahr begann man am Axeltorv ein neues Palads Teater zu errichten, was bis zum 25. Januar 1918 fertiggestellt wurde. [2] Dieses wurde von den Architekten Andreas Clemmensen (1852?1928 [10] ) und Johan Nielsen (1863?1952 [11] ) entworfen. Auf dem Dach befindet sich seitdem Kai Nielsens Werk Ursus med tyren , das jedoch erst 1949 vergoldet wurde. [5]

Am 26. Januar 1918 wurde das Kino, nun unter der Leitung von Sophus Madsen, mit dem Film Berg-Eyvind und sein Weib von Victor Sjostrom eingeweiht. [5] Nachdem Jacob Gade bereits am 22. Marz 1918 zur Premiere von Die Geburt einer Nation im Palads das Orchester leitete, war er ab 1921 Orchesterleiter des Kinos. Anlasslich der Premiere von Der Mann mit der Peitsche prasentierte er am 4. Oktober 1925 zum ersten Mal seinen Tango Jalousie . [5]

1926 kaufte Carl Bauder das Kino, das seither nun zu Nordisk Film gehort. [12] Seit dem 4. Marz 1929 verfugte das Kino uber die Moglichkeit Sprechfilme vorzufuhren. [13] 1955 wurde in dem Palads Teatret das Breitbildformat nach dem Anamorphotischen Verfahren (Cinemascope) eingefuhrt. [6]

Hier feierte die Nordisk Films Kompagni an ihrem funfzigsten Jahrestag, am 6. November 1956, mit der Premiere von Qivitoq . [14]

Der danische Spielfilm Die Olsenbande lauft Amok hatte nicht nur seine Premiere am 5. Oktober 1973 im Palads, sondern das Kino war zugleich auch der Handlungsort des Films. Der Protagonist Egon Olsen flieht dort nach einem gescheiterten Einbruch der Olsenbande im Palads, auf das Dach des Kinogebaudes, wo er schließlich verhaftet wird. Auch weitere Filme dieser damals in Danemark popularen Olsenbanden-Filmreihe die zwischen 1968 und 1999 entstanden, hatten im Palad Teatret ihre Premiere und waren meist von hohen Besucherzahlen gekennzeichnet. [15] [16] [17]

Das Gebaude ist mehrfach renoviert worden. Wegen rucklaufigen Besucherzahlen beschloss man in den 1970er Jahren, das Kino umfangreich zu renovieren und auf Multiplex umzustellen. In den Zusammenhang erfolgte auch der großte Umbau 1978, als beschlossen worden wurde, das Kino mit 1519 Platzen und einer durchschnittlichen Auslastung von 15,5 % pro Vorstellung in mehrere kleinere, insgesamt 12, Sale aufzuteilen. Diese Maßnahme erzielte den erwunschten Erfolg, die Besucherzahlen stiegen durch die erhohte Filmauswahl wieder. [5] [6]

Poul Gernes zeichnete 1989 fur die neue Farbgebung des Gebaudes verantwortlich. Der Kinohistoriker Thomas Hauerslev bezeichnet es als stort bolche , großen Bonbon. [5] 1993 wurde im Palads Cinema Digital Sound und Dolby Digital eingefuhrt. [6]

Zu der Premiere zu dem Film Der (wirklich) allerletzte Streich der Olsenbande wurde im Erdgeschoss des Kinos 1998 das "Cafe Olsen-Banden" eingerichtet. Dieses war mit filmischen Requisiten und musealen Ausstellungsstucken rund um die danische Filmreihe zur Olsenbande ausgestattet und bestand bis Oktober 2010. Nach dem anschließenden Umbau des Kinos wurde es zu einem modernen Cafe in einer Große von etwa 140 m² umgestaltet. Die ehemaligen Ausstellungsstucke wurden zu einem Teil zu Nordisk Film nach Valby verbracht und ein großerer Teil in einer neu geschaffenen kleineren Ausstellung im ersten Stock zu Themen rund um den danischen Film integriert. Ebenfalls wurde 2010 das Foyer des Kinos modernisiert und eine neue Treppe eingebaut sowie mit einem zweiseitiger Kartenverkauf eingerichtet. [18]

Nach aktuellen stadtebaulichen Planungen soll das Palads abgerissen werden. Der Eigentumer der Liegenschaft, die danische Staatsbahn DSB , mochte auf den Grundstuck und den angrenzenden ehemaligen Bahngelande, mehrere Gebaude und Hochhauser errichten. Der technische und Umweltburgermeister Morten Kabell Kopenhagens signalisierte bereits seine Zustimmung zu den Planen, ebenso die Eigentumerin des Gebaudes Nordisk Film Biograferne ( Nordisk Film Kinogesellschaft ) laut deren Direktor, da diese im Zuge der Neubebauung anstelle des Palads ein ?neues großteres und moderneres Kino“ bekommen wurde. Das Palads Teatret steht nicht unter Denkmalschutz. Gegen den Abriss und die neuen Bebauungsplane haben sich aus der Bevolkerung offentliche Proteste formiert und es wurden unter anderem Demonstrationen fur den Erhalt des Kinos angekundigt. [19]

Ausstattung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Seit Anfang 2012 konnen die Zuschauer alle Filme im digitalen Format 3D-Filme in RealD sehen. Das Palads Teater verfugt heute uber 17 Sale, angefangen von Raumen mit 50 Sitzen bis zu dem Saal in der ersten Etage mit Platz fur 690 Personen. In den Raumlichkeiten des Kinos werden wochentlich 25 bis 30 verschiedene Filme gezeigt (Stand 2013). [20] [5] [6]

Galerie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Palads Teatret  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. N. N.: Den bedste teknik til de bedste oplevelser @1 @2 Vorlage:Toter Link/paladsbio.dk ( Seite nicht mehr abrufbar , festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven )     Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prufe den Link gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , auf: paladsbio.dk.
  2. a b c d Til start: Dansk Tegnefilms Historie - DA FILMEN KOM TIL DANMARK. tegnefilmhistorie.dk, 1. Februar 2009, abgerufen am 19. August 2013 (danisch).
  3. Ove Brusendorff: Filmen. Dens Navne og Historie . Universal-Forl., København 1939, S. 149.
  4. Peter Schepelern: Filmleksikon . Gyldendal, København 2010. ISBN 978-87-02-04523-9 , S. 654.
  5. a b c d e f g Thomas Hauerslev: Palads Teatret, København. In: biografmuseet.dk. Biografmuseet, 16. Dezember 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 17. Januar 2017 ; abgerufen am 17. Januar 2017 (danisch).   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.biografmuseet.dk
  6. a b c d e Nicolas Thyssen: Palads Teatrets historie. A never ending story… ( Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.biografmuseet.dk , 19. Februar 2010, auf: biografmuseet.dk.
  7. Sandra Trefzer: Marie Helene Philipsen (1882?1954). In: Dansk Kvindebiografisk Leksikon . kvinfo.dk, 1. Januar 2009, abgerufen am 21. August 2013 (danisch).
  8. Palle Schantz Lauridsens: Palads Teatret. In: Den Store Danske Encyklopædi . denstoredanske.dk, 1. Februar 2009, abgerufen am 19. August 2013 (danisch).
  9. Peter Schepelern und Bettina Kjærulff-Schmidt: Filmleksikon . Opslagsværk med korte artikler om skuespillere, instruktører, filmbegreber, filmlande m.m. 1. Auflage. Gyldendal A/S, Kopenhagen 2010, ISBN 978-87-02-04523-9 , S.   1232 auf S. 611, 654 (danisch, google Books [abgerufen am 21. August 2013]).
  10. Eintrag Andreas Clemmensen , im: Dansk biografisk leksikon .
  11. N. N.: Kirkens arkitekt og kunstnere ( Memento des Originals vom 11. Dezember 2015 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.nordenskirker.dk , auf: nordenskirker.dk.
  12. Nicolas Thyssen: Palads Teatrets historie. A never ending story… ( Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.biografmuseet.dk , 19. Februar 2010, auf: biografmuseet.dk.
  13. Thomas Hauerslev: Rialto, København ( Memento des Originals vom 15. Dezember 2014 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.biografmuseet.dk , 3. April 2012, auf: biografmuseet.dk.
  14. Thomas Hauerslev: Scanning af Erik Balling's farvefilm "Qivitoq" fra 1956 ( Memento des Originals vom 10. Marz 2013 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.biografmuseet.dk , 8. Marz 2010, auf: biografmuseet.dk.
  15. Hauke Lange-Fuchs : ?Ich habe einen Plaan!“ , S. 34?36, S. 59?62; Lubeck 1997, ISBN 3-924214-48-4
  16. Paul Wenzel und Steffen Paatz: 40 Jahre "Die Olsenbande lauft Amok" im Kino Palads in Kopenhagen. In: Olsenbandenfanclub Deutschland. olsenbandenfanclub.de, 10. August 2013, abgerufen am 19. August 2013 .
  17. Paul Wenzel und Steffen Paatz: Film 5 - Hintergrundinfos. In: Olsenbandenfanclub Deutschland. olsenbandenfanclub.de, 27. Dezember 2010, abgerufen am 19. August 2013 .
  18. Paul Wenzel und Steffen Paatz: Cafe Olsen-Banden (1998?2010). In: Olsenbandenfanclub Deutschland. olsenbandenfanclub.de, 12. Dezember 2010, abgerufen am 19. August 2013 .
  19. Hans Nørgaard: Palads-debat fortsætter: "En tragedie". In: Lorry. tv2lorry.dk, 31. Januar 2017, ehemals im Original (nicht mehr online verfugbar) ; abgerufen am 3. Februar 2017 (danisch). < @1 < @2 Vorlage:Toter Link/www.tv2lorry.dk ( Seite nicht mehr abrufbar . < Suche in Webarchiven )     Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prufe den Link gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  20. N. N.: Altid en god film i Palads @1 @2 Vorlage:Toter Link/paladsbio.dk ( Seite nicht mehr abrufbar , festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven )     Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prufe den Link gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , auf: paladsbio.dk.

Koordinaten: 55° 40′ 35,2″  N , 12° 33′ 48,5″  O