Palads Teatret
oder auch nur
Palads
ist ein Kino in der danischen Hauptstadt
Kopenhagen
. Es ist das Kino mit der hochsten Anzahl von Salen in
Danemark
. Es wird von
Nordisk Film Biografer
betrieben.
[1]
Das Palads Teater befand sich ursprunglich in dem ehemaligen Kopenhagener Hauptbahnhof am
Axeltorv
. Als dieser nach der Eroffnung des
neuen Hauptbahnhofes
am 1. Dezember 1911 leer stand, erlangte
Constantin Philipsen
das Recht dort fur drei Jahre ein Kino einzurichten. In der Zeit des Leerstandes wurde das Gebaude im Winter 1911/1912 auch zur Ubernachtung fur Obdachlose eingesetzt. Um das Bahnhofsgebaude zum Kino umzubauen, wurde es fast komplett entkernt sowie die Einfahrten zur Bahnhofshalle und teilweise Turen wie Fenster dazu vermauert.
[2]
Am 17. Oktober 1912 offnete das Kino mit dem Film
Die Kinder des Generals
mit
Asta Nielsen
in der Hauptrolle.
[3]
[4]
Das Kino bot 3.000 Platze und ein etwa 30-Mann-starkes Orchester sowie war zum Zeitpunkt der Eroffnung, das großte Kino in Nordeuropa.
[5]
[6]
[2]
Nach einer Erkrankung von Constantin Philipsen 1915 und dem Auslaufen des Mietvertrages wurde das Kino im Bahnhof 1916 geschlossen.
[2]
[7]
Anschließend wurde das alte Gebaude bis 1917 komplett abgerissen, um Platz fur einen neuen Bau zu schaffen.
[8]
[9]
Im gleichen Jahr begann man am Axeltorv ein neues Palads Teater zu errichten, was bis zum 25. Januar 1918 fertiggestellt wurde.
[2]
Dieses wurde von den Architekten
Andreas Clemmensen
(1852?1928
[10]
) und
Johan Nielsen
(1863?1952
[11]
) entworfen. Auf dem Dach befindet sich seitdem
Kai Nielsens
Werk
Ursus med tyren
, das jedoch erst 1949 vergoldet wurde.
[5]
Am 26. Januar 1918 wurde das Kino, nun unter der Leitung von Sophus Madsen, mit dem Film
Berg-Eyvind und sein Weib
von
Victor Sjostrom
eingeweiht.
[5]
Nachdem
Jacob Gade
bereits am 22. Marz 1918 zur Premiere von
Die Geburt einer Nation
im Palads das Orchester leitete, war er ab 1921 Orchesterleiter des Kinos. Anlasslich der Premiere von
Der Mann mit der Peitsche
prasentierte er am 4. Oktober 1925 zum ersten Mal seinen
Tango Jalousie
.
[5]
1926 kaufte Carl Bauder das Kino, das seither nun zu
Nordisk Film
gehort.
[12]
Seit dem 4. Marz 1929 verfugte das Kino uber die Moglichkeit Sprechfilme vorzufuhren.
[13]
1955 wurde in dem Palads Teatret das
Breitbildformat
nach dem
Anamorphotischen Verfahren
(Cinemascope) eingefuhrt.
[6]
Hier feierte die Nordisk Films Kompagni an ihrem funfzigsten Jahrestag, am 6. November 1956, mit der Premiere von
Qivitoq
.
[14]
Der danische Spielfilm
Die Olsenbande lauft Amok
hatte nicht nur seine Premiere am 5. Oktober 1973 im Palads, sondern das Kino war zugleich auch der Handlungsort des Films. Der Protagonist Egon Olsen flieht dort nach einem gescheiterten Einbruch der
Olsenbande
im Palads, auf das Dach des Kinogebaudes, wo er schließlich verhaftet wird. Auch weitere Filme dieser damals in Danemark popularen
Olsenbanden-Filmreihe
die zwischen 1968 und 1999 entstanden, hatten im Palad Teatret ihre Premiere und waren meist von hohen Besucherzahlen gekennzeichnet.
[15]
[16]
[17]
Das Gebaude ist mehrfach renoviert worden. Wegen rucklaufigen Besucherzahlen beschloss man in den 1970er Jahren, das Kino umfangreich zu renovieren und auf
Multiplex
umzustellen. In den Zusammenhang erfolgte auch der großte Umbau 1978, als beschlossen worden wurde, das Kino mit 1519 Platzen und einer durchschnittlichen Auslastung von 15,5 % pro Vorstellung in mehrere kleinere, insgesamt 12, Sale aufzuteilen. Diese Maßnahme erzielte den erwunschten Erfolg, die Besucherzahlen stiegen durch die erhohte Filmauswahl wieder.
[5]
[6]
Poul Gernes
zeichnete 1989 fur die neue Farbgebung des Gebaudes verantwortlich. Der Kinohistoriker Thomas Hauerslev bezeichnet es als
stort bolche
, großen Bonbon.
[5]
1993 wurde im Palads
Cinema Digital Sound
und
Dolby Digital
eingefuhrt.
[6]
Zu der Premiere zu dem Film
Der (wirklich) allerletzte Streich der Olsenbande
wurde im Erdgeschoss des Kinos 1998 das "Cafe Olsen-Banden" eingerichtet. Dieses war mit filmischen Requisiten und musealen Ausstellungsstucken rund um die danische Filmreihe zur
Olsenbande
ausgestattet und bestand bis Oktober 2010. Nach dem anschließenden Umbau des Kinos wurde es zu einem modernen Cafe in einer Große von etwa 140 m² umgestaltet. Die ehemaligen Ausstellungsstucke wurden zu einem Teil zu
Nordisk Film
nach
Valby
verbracht und ein großerer Teil in einer neu geschaffenen kleineren Ausstellung im ersten Stock zu Themen rund um den danischen Film integriert. Ebenfalls wurde 2010 das Foyer des Kinos modernisiert und eine neue Treppe eingebaut sowie mit einem zweiseitiger Kartenverkauf eingerichtet.
[18]
Nach aktuellen stadtebaulichen Planungen soll das Palads abgerissen werden. Der Eigentumer der Liegenschaft, die danische Staatsbahn
DSB
, mochte auf den Grundstuck und den angrenzenden ehemaligen Bahngelande, mehrere Gebaude und Hochhauser errichten. Der technische und Umweltburgermeister
Morten Kabell
Kopenhagens signalisierte bereits seine Zustimmung zu den Planen, ebenso die Eigentumerin des Gebaudes
Nordisk Film Biograferne
(
Nordisk Film Kinogesellschaft
) laut deren Direktor, da diese im Zuge der Neubebauung anstelle des Palads ein ?neues großteres und moderneres Kino“ bekommen wurde. Das Palads Teatret steht nicht unter Denkmalschutz. Gegen den Abriss und die neuen Bebauungsplane haben sich aus der Bevolkerung offentliche Proteste formiert und es wurden unter anderem Demonstrationen fur den Erhalt des Kinos angekundigt.
[19]
Seit Anfang 2012 konnen die Zuschauer alle Filme im digitalen Format
3D-Filme
in
RealD
sehen. Das Palads Teater verfugt heute uber 17 Sale, angefangen von Raumen mit 50 Sitzen bis zu dem Saal in der ersten Etage mit Platz fur 690 Personen. In den Raumlichkeiten des Kinos werden wochentlich 25 bis 30 verschiedene Filme gezeigt (Stand 2013).
[20]
[5]
[6]
-
Das Gebaude des zweiten Kopenhagener
Hauptbahnhofes
, in dem das erste Palads Teater eroffnete.
-
Bahnhofshalle des zweiten Kopenhagener Hauptbahnhofes, die im ersten Palads als Vorfuhrsaal genutzt wurde.
-
Das Palads Teatret wahrend der Bauphase um 1917.
-
Das Palads um 2009 aus seitlicher Perspektive.
-
Eingangsbereich vor dem Kino (2010).
-
Das Palads bei Nacht (2005).
-
Fassadendetails
- ↑
N. N.:
Den bedste teknik til de bedste oplevelser
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@2
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)
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, auf: paladsbio.dk.
- ↑
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Biografmuseet, 16. Dezember 2016, archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
17. Januar 2017
;
abgerufen am 17. Januar 2017
(danisch).
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@2
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- ↑
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Nicolas Thyssen:
Palads Teatrets historie. A never ending story…
(
Memento
des
Originals
vom 14. Juli 2014 im
Internet Archive
)
Info:
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@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.biografmuseet.dk
, 19. Februar 2010, auf: biografmuseet.dk.
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ISBN 978-87-02-04523-9
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google Books
[abgerufen am 21. August 2013]).
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Eintrag
Andreas Clemmensen
, im:
Dansk biografisk leksikon
.
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N. N.:
Kirkens arkitekt og kunstnere
(
Memento
des
Originals
vom 11. Dezember 2015 im
Internet Archive
)
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@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.nordenskirker.dk
, auf: nordenskirker.dk.
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Nicolas Thyssen:
Palads Teatrets historie. A never ending story…
(
Memento
des
Originals
vom 14. Juli 2014 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.biografmuseet.dk
, 19. Februar 2010, auf: biografmuseet.dk.
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Thomas Hauerslev:
Rialto, København
(
Memento
des
Originals
vom 15. Dezember 2014 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.biografmuseet.dk
, 3. April 2012, auf: biografmuseet.dk.
- ↑
Thomas Hauerslev:
Scanning af Erik Balling's farvefilm "Qivitoq" fra 1956
(
Memento
des
Originals
vom 10. Marz 2013 im
Internet Archive
)
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@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.biografmuseet.dk
, 8. Marz 2010, auf: biografmuseet.dk.
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Hauke Lange-Fuchs
:
?Ich habe einen Plaan!“
, S. 34?36, S. 59?62; Lubeck 1997,
ISBN 3-924214-48-4
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Paul Wenzel und Steffen Paatz:
40 Jahre "Die Olsenbande lauft Amok" im Kino Palads in Kopenhagen.
In:
Olsenbandenfanclub Deutschland.
olsenbandenfanclub.de, 10. August 2013,
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Paul Wenzel und Steffen Paatz:
Film 5 - Hintergrundinfos.
In:
Olsenbandenfanclub Deutschland.
olsenbandenfanclub.de, 27. Dezember 2010,
abgerufen am 19. August 2013
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- ↑
Paul Wenzel und Steffen Paatz:
Cafe Olsen-Banden (1998?2010).
In:
Olsenbandenfanclub Deutschland.
olsenbandenfanclub.de, 12. Dezember 2010,
abgerufen am 19. August 2013
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- ↑
Hans Nørgaard:
Palads-debat fortsætter: "En tragedie".
In:
Lorry.
tv2lorry.dk, 31. Januar 2017, ehemals im
Original
(nicht mehr online verfugbar)
;
abgerufen am 3. Februar 2017
(danisch).
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Seite nicht mehr abrufbar
.
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- ↑
N. N.:
Altid en god film i Palads
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, festgestellt im Mai 2019.
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55.676437
12.563472
Koordinaten:
55° 40′ 35,2″
N
,
12° 33′ 48,5″
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