PM 1910
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Allgemeine Information
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Einsatzland
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Russland, Sowjetunion, China, Nordkorea, Vietnam, Ukraine
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Entwickler/Hersteller
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Hiram Maxim
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Tulski Oruscheiny Sawod
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Produktionszeit
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1912 bis 1945
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Waffenkategorie
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Maschinengewehr
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Ausstattung
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Gesamtlange
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1067 mm
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Gewicht
(ungeladen)
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23,8 kg
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Lauflange
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721 mm
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Technische Daten
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Kaliber
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7,62 × 54 mm R
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Mogliche
Magazinfullungen
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250 Patronen
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Munitionszufuhr
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Munitionsgurte
aus Textil
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Kadenz
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500?600 Schuss/min
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Anzahl
Zuge
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4
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Drall
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rechts
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Verschluss
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Kniegelenk-Verschluss
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Ladeprinzip
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Ruckstoßlader
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Listen zum Thema
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Das
PM 1910
(
russisch
Пулемёт Максима образца 1910 года
,
Pulemjot Maxima obrasza 1910 goda
) ist ein russisches Maschinengewehr.
Wie der Name bereits andeutet, basierte die Waffe auf dem
Maxim-Maschinengewehr
. Die ersten MGs im Dienst der zaristischen Armee waren Lizenzmodelle des Maxim aus britischer und deutscher Produktion. Nach der Unterzeichnung eines Lizenzvertrages begann um 1904 die Fertigung in Russland selbst. Die ersten Modelle verwendeten noch einen Kuhlmantel aus Bronze und waren uber 25 kg schwer. Das stark uberarbeitete und vereinfachte Modell von 1910 bestand dagegen vollig aus Stahl. Zusatzlich verfugte es uber einen
Ruckstoßverstarker
an der Mundung, der den Ladevorgang unterstutzte. Der Rohrstutzen fur die Zufuhrung von frischem Kuhlwasser wurde ab 1940 durch einen großen Kuhlerdeckel ersetzt. Damit konnte im Notfall auch Schnee in den Laufmantel gestopft werden.
Der Bedarf an Waffen dieses Typs konnte in Russland nie gedeckt werden. Dies war bereits im
Ersten Weltkrieg
der Fall. Alle Versuche, ein modernes schweres MG anstatt des robusten PM 1910 zu entwickeln, schlugen fehl, somit war die
Rote Armee
auch noch im
Zweiten Weltkrieg
darauf angewiesen. Insgesamt wurden mehr als 600.000 Stuck gebaut, bis im Jahr 1943 mit dem
Gorjunow SG-43
ein Ersatz zur Verfugung stand.
In Finnland wurde die Waffe als
Maxim M/09-21
gebaut, eine Modifikation mit hoherer Kadenz war das
Maxim M/32-33
.
Wahrend Streitkrafte anderer Staaten ihre Maxim meist mit einem Dreibein versahen, verwendete man in Russland haufig die nach ihrem Konstrukteur benannte
Sokolow-Radlafette
. Diese wuchtige
Lafette
besaß Stahlrader und einen abnehmbaren Schutzschild, der allein 8 kg wog. In voller Ausstattung wog das MG damit mehr als 66 kg. Zudem konnte die Lafette auch als Dreibeinlafette verwendet werden. Zum anderen wurden die Maschinengewehre auch auf Pferdegespannen angebracht, sogenannten
Tatschankas
. Als Fliegerabwehrwaffe wurden jeweils vier MG in einem Rohrgestell gebundelt, das auf Pritschen von Lastkraftwagen montiert wurde. Auf der Basis des PM 1910 entstand das luftgekuhlte Flugzeug-Maschinengewehr
PW-1
. Die Waffe wurde nicht nur von den russischen und sowjetischen Streitkraften eingesetzt, sondern auch als Beutewaffe von anderen Streitkraften.
Nach dem Zweiten Weltkrieg musterte die Sowjetunion ihre Bestande aus und gab sie an verbundete Staaten weiter. Auf diesem Wege gelangten Exemplare nach Nordkorea und China und wurden im
Koreakrieg
eingesetzt. Einige dieser Maschinengewehre tauchten schließlich noch auf Seiten der
nordvietnamesischen
Armee im
Vietnamkrieg
auf.
Im Jahr 2022 wurde nach dem
russischen Uberfall auf die Ukraine
berichtet, dass die Ukraine mangels ausreichender modernerer Waffensysteme auch noch auf das Model PM 1910 zuruckgreift.
[1]
Im Jahr 2012 soll es in der Ukraine noch 35.000 Stuck des dort als
Maxim
bekannten Maschinengewehrs gegeben haben, gebaut zwischen 1920 und 1950.
- ↑
PM 1910 ? die alteste Waffe der Ukraine.
In:
www.n-tv.de
, 12. Mai 2022.