Ottokar Runze

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Ottokar Runze (* 19. August 1925 in Berlin ; † 22. September 2018 in Neustrelitz [1] ) war ein deutscher Schauspieler , Regisseur , Filmproduzent und Synchronsprecher .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Anfange als Schauspieler [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach dem Abitur besuchte Runze von 1947 bis 1948 die Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin , wo er 1948 als Valere in Molieres Der Geizige sein Buhnendebut gab. Es folgten Buhnenengagements an zahlreichen Berliner Theatern (u. a. Schillertheater , Hebbel-Theater ). Dabei war Runze nicht nur als Buhnenschauspieler, sondern auch als -regisseur tatig.

1950 gab Ottokar Runze in Kurt Hoffmanns Krimi Funf unter Verdacht sein Filmdebut. Vier Jahre spater spielte er in dem Marchenfilm Konig Drosselbart seine erste Hauptrolle. Dennoch blieben Runzes Filmauftritte als Darsteller selten, u. a. in Slatan Dudows Familie Benthin und Gunter Grawerts Tod in Astapowo .

Regisseur und Produzent [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Stattdessen verlagerte Runze seinen kunstlerischen Schwerpunkt mehr und mehr auf die Regiearbeit. Mitte der 50er Jahre arbeitete er als Dialogregisseur fur den ungarischen Regisseur Josef von Baky , von dem er zudem als Regie-Assistent unterwiesen wurde. Als junger Regisseur fand Runze kaum eine Produktionsgesellschaft, die ihm ein Filmprojekt ubertragen wollte. Daher grundete er 1963 eine eigene Produktionsfirma, die aurora television Produktions-GmbH & co. , mit der er zunachst Dokumentar- und Spielfilme fur das Fernsehen produzierte, bei denen er zumeist selbst Regie fuhrte.

1973 inszenierte er mit Der Lord von Barmbeck einen Kinofilm, fur den er mit dem Deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichnet wurde. Bei der Produktion fuhrte er nicht nur Regie, sondern verfasste gemeinsam mit Inken Sommer das Drehbuch. Aufgrund des Erfolges der Produktion drehte und produzierte Runze mit Im Namen des Volkes (1974) und Das Messer im Rucken (1975) zwei Fortsetzungen. Auch fur Im Namen des Volkes erhielt er den Deutschen Filmpreis in Silber und zudem den Silbernen Baren der Berlinale . Ein zentrales Thema von Runzes oft sozial- und gesellschaftskritischen Filmen ist die Frage nach Schuld und Suhne. Zu seinen Erfolgen zahlen neben der Lord von Barmbeck -Trilogie das Drama Verlorenes Leben (1976), eine Hommage an Fritz Lang mit Gerhard Olschewski in der Hauptrolle, der Kriminalfilm Der Morder nach Georges Simenon (ebenfalls mit Olschewski), das Drama Stern ohne Himmel uber den Holocaust (nach Leonie Ossowski ), die Komodie Der Schnuffler mit Dieter Hallervorden , das Fernsehspiel Der veruntreute Himmel nach Franz Werfel , die Tragikomodie Die Hallo-Sisters mit Gisela May und Ilse Werner .

Daruber hinaus betrieb Runze als Produzent intensive Nachwuchsforderung. So konnten junge Regisseure wie Matti Geschonneck und Hans-Christoph Blumenberg durch seine Produktionsgesellschaft ihre ersten Filme inszenieren.

Fur seine Tatigkeit als Regisseur und Produktionsleiter bei Kurz- und Spielfilmen erhielt Runze insgesamt sieben Filmbander in Gold und Silber. 2002 wurde er zudem mit dem Ehrenpreis des Deutschen Filmpreises fur sein Lebenswerk geehrt. 2003 gehorte er zu den Grundungsmitgliedern der Deutschen Filmakademie .

Synchronisation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Daruber hinaus war Runze von 1950 bis 1992 umfangreich in der Synchronisation tatig. Dabei lieh er seine Stimme international bekannten Schauspielkollegen wie Tony Curtis ( Winchester ’73 ) , Alain Delon ( Lautlos wie die Nacht ) . Cary Grant ( Arsen und Spitzenhaubchen ) , Anthony Perkins (u. a. Lockende Versuchung ), Christopher Plummer ( Der Untergang des Romischen Reiches ) , Tony Randall (u. a. Bettgefluster und Ein Pyjama fur zwei ), Jean-Louis Trintignant (Meine Nacht mit Maude) und Robert Wagner ( Feuertaufe ) .

Als Synchronregisseur und Dialogbuchautor zeichnete Runze außerdem fur zahlreiche Filme verantwortlich. Von 1956 bis 1962 arbeitete er dabei hauptsachlich fur MGM (MGM Synchronisations-Atelier) u. a. an den Filmen Die Holle ist in mir , Ben Hur , Konig der Konige und 2001: Odyssee im Weltraum . Ab den 1970er-Jahren war er hauptsachlich fur Filme der Paramount Pictures zustandig und bei der Berliner Synchron tatig. Er leitete dort u. a. die Synchronisation von Der Pate I , II und III , Der letzte Kaiser und Andromeda ? Todlicher Staub aus dem All (1971) . Er bearbeitete außerdem zahlreichen Roman-Polanski -Filme, u. a. Macbeth (1971) , Chinatown , Der Mieter (1976) . [2]

Privates [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ottokar Runze war zeitweilig mit der Schauspielkollegin Eva Krutina verheiratet. Seine jungere Schwester Waltraud Runze arbeitet ebenfalls als Schauspielerin. Runze starb im September 2018 im Alter von 93 Jahren. Er ruht auf dem Alten St.-Matthaus-Kirchhof in Berlin-Schoneberg . [3]

Filmografie (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Regie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Regieassistenz [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Schauspiel [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Produktion [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Drehbuch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Auszeichnungen (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Berlinale-Gewinner Filmregisseur Ottokar Runze gestorben @1 @2 Vorlage:Toter Link/www.berliner-zeitung.de ( Seite nicht mehr abrufbar , festgestellt im April 2024. Suche in Webarchiven )     Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prufe den Link gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Ottokar Runze. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei , abgerufen am 8. Mai 2021 .
  3. Klaus Nerger: Das Grab von Ottokar Runze. In: knerger.de. Abgerufen am 30. Oktober 2022 .
  4. Der veruntreute Himmel: Trailer & Kritik zum Film. Abgerufen am 12. August 2021 .