Otto Wilhelm von Vacano

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Otto Wilhelm von Vacano (* 5. Mai 1910 in Erstein im Elsass , Reichsland Elsaß-Lothringen ; † 20. April 1997 in Tubingen ) war ein deutscher Klassischer Archaologe , der sich hauptsachlich mit Geschichte und Kultur der Etrusker beschaftigt hat.

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Otto Wilhelm von Vacano, Sohn von Gretchen Rosalie, Freiin von Feilitzsch , und des Landgerichtsprasidenten Franz Johannes von Vacano (1876?1947, Sohn von Otto von Vacano ), studierte nach seinem in Koln absolvierten Abitur ab 1929 in Wien und Koln Alte Geschichte , Klassische Philologie und Klassische Archaologie und wurde 1936 bei Andreas Rumpf in Koln mit einer Dissertation zum Thema Das Problem des Alten Zeustempels in Olympia promoviert .

Vacano war bereits vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten in NS-Organisationen aktiv. Er war Mitglied der Hitlerjugend , die er als Oberbannfuhrer verließ. 1931 trat Vacano dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund bei, 1932 dann der SA und 1933 der NSDAP . Ab 1934 war er der Leiter des Hauptreferats Fuhrerschulung im Stab des Reichsjugendfuhrers , von 1939 bis 1943 war er Dozent an der Erzieher-Akademie der Adolf-Hitler-Schule in Sonthofen, deren kommissarischer Direktor er 1943/44 war. Vacano war Mitglied des Einsatzstabes Reichsleiter Rosenberg , der systematisch kulturelle Schatze in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten beschlagnahmte. [1]

1944 legte er der Philosophischen Fakultat der Universitat Graz die Habilitationsschrift Lelegia , eine Steinzeitsiedlung auf dem Kufowuno bei Sparta vor. Im Internationalen Bund fur Kultur und Sozialarbeit war 1951 bis 1961 Heimleiter und Leitender Mitarbeiter. Am Archaologischen Institut der Universitat Tubingen arbeitete er von 1958 bis 1975 als Lehrbeauftragter. Von 1962 bis 1975 war von Vacano Kustos der Antikensammlung des Institutes fur Klassische Archaologie der Universitat Tubingen , wo er als Akademischer Oberrat wirkte. Spezialgebiet von Vacanos war die Archaologie der Etrusker. In diesem Bereich galt er als internationale Kapazitat. Seit von Vacano bestand am Institut fur Klassische Archaologie der Universitat Tubingen eine Professur fur Etruskologie .

Von Vacano war Ehrenmitglied zahlreicher italienischer Gesellschaften.

Familie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 29. Oktober 1936 heiratete Vacano die Oldenburgerin Erna von Vacano-Bohlmann , geborene Bohlmann (* 1911; † 24. Mai 1950), mit der er sechs gemeinsame Kinder hatte. Nach dem uberraschenden Tod seiner ersten Frau heiratete er am 25. Oktober 1951 die Kriegswitwe Juliane Wrede , geborene Engelhardt (* 7. August 1914 in Munchen; † 21. Juni 1993 in Volterra ), Tochter des Generalmajors Philipp Engelhardt , mit der ein weiteres gemeinsames Kind, einen Sohn, hatte. Aus ihrer ersten Ehe mit Ludwig Alfred Franz-Otto Wrede (1912?1945) brachte sie zwei weitere Kinder in die Ehe ein; die Kinder wuchsen alle gemeinsam auf. [2]

Veroffentlichungen (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Das Problem des alten Zeustempels von Olympia. 1937.
  • als Hrsg. mit anderen: Sparta. Der Lebenskampf einer nordischen Herrenschicht (= Arbeitsheft der Adolf-Hitler-Schulen ). Kempten 1940.
  • Im Zeichen der Sphinx. Griechenland im VII. Jahrhundert. Kohlhammer, Stuttgart 1952.
  • Die Etrusker. Werden und geistige Welt. Kohlhammer, Stuttgart 1955.
  • Die Etrusker in der Welt der Antike. Hamburg 1957.
  • Italien. 3. Auflage. 1982.
  • Der Talamonaccio. Alte und neue Probleme (= Biblioteca di Studi Etruschi. Band 17). Olschki, Florenz 1988, ISBN 88-222-3606-8 .

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Hans-Christian Harten, Uwe Neirich, Matthias Schwerendt: Rassenhygiene als Erziehungsideologie des Dritten Reichs. Bio-bibliographisches Handbuch (= Edition Bildung und Wissenschaft. Band 10). Akademie-Verlag, Berlin 2006, S. 481 ( online ).
  2. Martin Miller: Otto Wilhelm von Vacano (1910?1997). In: Gunnar Brands, Martin Maischberger (Hrsg.): Lebensbilder: Klassische Archaologen und der Nationalsozialismus. Leidorf, Rahden (Westfalen) 2012 (= Menschen ? Kulturen ? Traditionen; ForschungsCluster 5. Band. 2,1), ISBN 978-3-86757-382-5 , S. 237?252.