Otto Ludwig Krug von Nidda
(*
16. Dezember
1810
in
Sangerhausen
; †
8. Februar
1885
in
Berlin
) war ein
preußischer
Beamter und machte sich besonders verdient um die Entwicklung des
Bergbaus
.
Der Sohn des preußischen Landrates
Christian Krug von Nidda
besuchte von 1828 bis 1830 die
Bergschule Eisleben
und absolvierte seine praktische Ausbildung in den Kupferschiefergruben des Schafbreiter Reviers und den mansfeldischen Hutten sowie spater in den Steinkohlengruben von
Wettin
und
Lobejun
. Anschließend studierte er anderthalb Jahre in
Berlin
und begab sich dann auf Instruktionsreisen nach Island, wo er die Schwefellagerstatten untersuchen sollte und uber die Geologie Islands in mehreren Abhandlungen veroffentlichte, ins Erzgebirge sowie nach Schlesien. Nach seiner Annahme als Berg-Eleve 1834 trat er 1835 in den Dienst des Bergamtes in Suhl und wurde 1837
Einfahrer
und 1839 Ober-Einfahrer beim niederschlesischen Bergamt in
Waldenburg
. 1841 wurde er an das oberschlesische Bergamt zu
Tarnowitz
versetzt. Als
Bergmeister
war er von 1843 an Betriebsbeamter mehrerer
oberschlesischer
Gruben und erteilte an der Bergschule in Tarnowitz Unterricht. Im Jahr 1849 wurde er als Mitglied in die neu gegrundete
Deutsche Geologische Gesellschaft
aufgenommen.
[1]
1850 wurde
Krug von Nidda
Bergamtsdirektor und Bergrat in
Halberstadt
, von 1851 bis 1853 wirkte er in dieser Position in
Siegen
und wechselte dann als
Oberbergrat
nach
Breslau
. 1854 erfolgte seine Berufung zum Geh. Bergrat und vortragenden Rat im Handelsministerium. Nach Beforderung zum Ministerialkommissar 1856 wurde er 1860 als
Ministerialdirektor
Leiter der Abteilung fur das Berg-, Hutten- und Salinenwesen des Ministeriums und ?Wirklicher Geheimer Oberbergrat“.
[2]
Als solcher hatte er wesentlichen Anteil an dem Aufschwung des preußischen Bergbaus sowie an der Neuetablierung der
Bergakademie Berlin
.
[3]
1865 wurde er zum
Oberberghauptmann
[4]
ernannt, 1867 war er Mitglied des
Konstituierenden Reichstags des Norddeutschen Bundes
fur den Wahlkreis
Trier
5 (
Saarbrucken
). Von 1871 bis 1874 war er Mitglied des
Deutschen Reichstags
fur den gleichen Wahlkreis. Er gehorte der freikonservativen
Deutschen Reichspartei
an.
[5]
Krug von Nidda wurde 1878
pensioniert
und aus diesem Anlass mit dem
Roten Adlerorden 1. Klasse
mit Eichenlaub geehrt.
Otto Ludwig Krug von Nidda starb 1885 im Alter von 74 Jahren in Berlin und wurde auf dem
Alten St.-Matthaus-Kirchhof
in
Schoneberg
beigesetzt. Im Zuge der von den Nationalsozialisten 1938/1939 durchgefuhrten Einebnungen auf dem Friedhof wurden Krug von Niddas sterbliche Uberreste in ein Sammelgrab auf dem
Sudwestkirchhof Stahnsdorf
umgebettet.
[6]
- Geognostische Abhandlung uber Island
. In:
Karstens Archiv fur Mineralogie ...
Band 7 und 9, Berlin 1834 und 1836
- ↑
Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft, Band 1, Heft 1, 1849, S. 40
Verzeichnis der Mitglieder der DGG 1849
- ↑
Haßlacher, A.:
Der Steinkohlenbergbau des Preussischen Staates in der Umgebung von Saarbrucken. II. Teil: Geschichtliche Entwickelung des Steinkohlenbergbaues im Saargebiete
: Berlin und Heidelberg 1904, Fußnote S. 141
- ↑
Bernd Haunfelder
,
Klaus Erich Pollmann
:
Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867?1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch
(=
Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien.
Band 2). Droste, Dusseldorf 1989,
ISBN 3-7700-5151-3
, Foto S. 204, Kurzbiographie S. 429.
- ↑
deutsche-biographie.de: Krug von Nidda, Otto
- ↑
Fritz Specht, Paul Schwabe:
Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewahlten Abgeordneten.
2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 179.
- ↑
Hans-Jurgen Mende:
Lexikon Berliner Grabstatten
. Haude & Spener, Berlin 2006. S. 304, 472.