Otto Feick

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Otto Feick

Otto Feick (* 4. Juli 1890 in Reichenbach , Pfalz ; † 17. Oktober 1959 in Schonau an der Brend ) war der Erfinder des Rhonrads .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Rhonraddenkmal

Feick wurde 1890 als Sohn eines Schmieds geboren. Er war Schlosser und Eisenbahner . Von 1914 bis 1923 war er in der Betriebsstatte der Deutschen Reichsbahn in Ludwigshafen am Rhein tatig. Zu dieser Zeit lebte er in Ludwigshafen-Gartenstadt . Er war Anhanger der Gewerkschaftsbewegung und Mitglied im Hauptvorstand der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands .

Schon als Kind rollte er gerne in zwei Eisenreifen, die durch Querstabe verbunden waren, den Berg hinunter. Den Prototyp des Rhonrades erfand Feick in Ludwigshafen am Rhein. Ein Foto, aufgenommen in der Badeanlage des VSK Niederfeld, diente als Vorlage zum Patent, das er im Jahre 1927 von Schonau an der Brend aus anmeldete. [1] Feick kam in den Heimatort seiner Frau, Schonau an der Brend, nach der Ausweisung aus der Pfalz durch die franzosischen Besatzer. Er grundete mit weiteren Bekannten in Schonau eine Metallwerkstatt und stellte unter anderem Spielgerate und Bettgestelle her. Er baute im Jahr 1924/25 eine weitere Variante seiner Erfindung Rhonrad in dem Niederschedener Zieh- und Stanzwerk Schedetal (vorubergehend Rhonradwerke Niederscheden, heute Kunststoffwerk AVI), dieses Werk hatte von Feick die Lizenz erhalten, Rhonrader herzustellen. Nicht belegt ist die Aussage, er hatte seine Erfindung in Scheden gemacht und ware Angestellter des Werkes gewesen. Die Idee dazu hatte er 1921 in der Zeit seiner Haft in Mainz, wo er wegen seiner Aktivitaten im Abwehrkampf gegen die Loslosungsbestrebungen der Pfalz von der franzosischen Militarpolizei inhaftiert und zu einer Bewahrungsstrafe verurteilt wurde. In verschiedenen Schreiben belegte Feick, dass er sich als Junge in der Schmiede seines Großvaters in Reichenbach (Pfalz) zwei Eisenreifen nahm, sie miteinander verband und damit einen Abhang hinunterrollte.

Auf dem Gelande des heutigen VSK-Germania Niederfeld 1919 e. V., dessen Grunder und erster Vorsitzender er 1919 war, machte er die ersten Versuche. Hier entstanden auch die Bilder zur Patentanmeldung .

Spater zog er auf der Flucht vor den franzosischen Besatzern nach Schonau an der Brend, den Heimatort seiner Frau Pauline, geborene Schmalz, die er wahrend seiner aktiven Dienstzeit beim Militar ? bei den ?Jagern“ in Aschaffenburg ? kennengelernt hatte. Zum Dank an die neue Heimat in der bayerischen Rhon nannte er das neue Sportgerat Rhonrad. Im August 1930 organisierte er das erste internationale Rhonradturnier in der nahegelegenen Kurstadt Bad Kissingen .

1927 zog er nach Wurzburg , und dann wieder zuruck nach Schonau an der Brend, wo er am 17. Oktober 1959 in armlichen Verhaltnissen verstarb.

Das Lebensmotto von Otto Feick war: Kampfe, ringe ? aber singe!

Ehrungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In Schonau, von wo aus der Siegeszug des Rhonrades begann, wurde ihm und dem Rhonrad ein Denkmal gesetzt. In Glan-Munchweiler , wo Otto Feick einige Jahre lebte, befindet sich ein Denkmal in Form eines Rhonrades im Kreisel der Bundesstraße 423 im Ortsteil Bettenhausen.

Der Komponist und Verleger Leopold Maaß (1872?1957), welcher auf der Flucht vor dem Nationalsozialismus uber Shanghai schließlich nach Amerika gelangte, schrieb um das Jahr 1928 dem Erfinder des Rhonrades ein kleines, dreistrophiges Vokalwerk fur Singstimme und Klavier, das sogenannte ?Rhonrad-Lied“. Es ist uberschrieben mit den Worten: ?Dem Erfinder des Rhonrades, Herrn Otto Feick, Wurzburg [sic!] in Verehrung gewidmet“. Dieses Opus wurde nach 88 Jahren erstmals anlasslich der 54. deutschen Rhonrad-Meisterschaften, ausgetragen von der DJK Olympia Schonau anlasslich des 90. Rhonradjubilaums in Bad Neustadt , wieder aufgefuhrt und aufgenommen.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Anette Konrad: Erste Rollversuche an der Blies. Wie der Ludwigshafener Otto Feick vor 90 Jahren das Rhonrad erfand. In: Die Rheinpfalz / Ludwigshafener Rundschau Nr. 198 vom 18. August 2012. ZDB -ID 209783-7

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Patent DE442057C : Reifenturn- und -sportgerat mit zwei durch Verstrebungen im Abstand gehaltenen Reifen. Angemeldet am 8. November 1925 , veroffentlicht am 19. Marz 1927 , Erfinder: Otto Feick.