Projekt 205
Projekt-205-Boot 1983
Projekt-205-Boot 1983
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Schiffsdaten
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Schiffsart
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Flugkorperschnellboot
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Bauwerft
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Projekt 205:
Projekt 205U:
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Bauzeitraum
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1960 bis 1985
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Gebaute Einheiten
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Projekt 205: 142
[A 1]
Projekt 205U/2054/205EKB/205ER: 32/1/1/91
[1]
Typ 021: 124
[2]
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Dienstzeit
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seit 1960
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Schiffsmaße und Besatzung
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Lange
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38,60 m (
Lua
)
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Breite
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7,6 m
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Tiefgang
(max.)
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- Projekt 205: 1,73
- Projekt 205U: 2,02 m
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Verdrangung
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Projekt 205:
- Standard/voll: 173 t/216 t
Projekt 205U:
- Standard/voll 189 t/231 t
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Besatzung
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: Projekt 205: 26
- Projekt 205U: 29
|
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Maschinenanlage
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Maschine
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Projekt 205:
- 3 ×
M504A-Dieselmotor
Projekt 205U:
- 3 ×
M520-Dieselmotor
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Maschinenleistung
Vorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
|
Projekt 205:
- 3 × 4.000 PS (2.942 kW)
Projekt 205U:
- 3 × 5.000 PS (3.677 kW)
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Propeller
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3
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Sonstiges
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Hochstgeschwindigkeit Projekt 205
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38,5 kn
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Hochstgeschwindigkeit Projekt 205U
|
42 kn
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Bewaffnung
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Projekt 205:
Projekt 205U:
- 4 × 1
P-15U
-SzFk
- 2 × 2 30-mm-L/63 AK-230
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Projekt 205
mit dem Decknamen
Moskit
(
russisch
?Москит“
) (deutsch: ?
Moskito
“), von der
NATO
als
Osa-Klasse
[A 2]
bezeichnet, war eine Klasse von
Flugkorperschnellbooten
der Zeit des
Kalten Krieges
aus
sowjetischer
Produktion. Osa wurden in zahlreiche Staaten exportiert. Es gab im Wesentlichen zwei Baureihen der Klasse, wobei das Projekt 205U im Vergleich zu der alteren Version uber modernere Raketen verfugte.
Die Boote wurden von 1957 bis 1958 unter der Projektnummer 205 entwickelt. Bis dahin hatte es weltweit keine vergleichbaren Entwicklungen gegeben; es musste auf vielen Gebieten Neuland betreten werden. Die Konstrukteure mussten beispielsweise klaren, wie sich der Start aller vier Raketen gleichzeitig auf den Bootskorper auswirkt, oder ob Raketen und Artillerie gemeinsam eingesetzt werden konnen. Wahrend die Boote
schiffbaulich
gelungen waren, gab es im spateren Einsatz immer wieder Motorenprobleme. Die
Feuerleitanlage
erwies sich als sehr storanfallig. Baubeginn war 1960 auf der
Leningrader
Werft
Primorsk
. Insgesamt wurden 140 Boote des ersten Bauloses von Projekt 205, der ?Osa-I-Klasse“, gebaut.
Anfang der 1960er-Jahre stellten verschiedene Lander die Boote in Dienst. Zu diesem Zeitpunkt verkorperten sie die Weltspitze. Boote der Klasse
Osa I
waren Bestandteil der
Seestreitkrafte
mehrerer Lander des
Warschauer Paktes
, aber auch nichtsozialistische Lander stellten Boote dieses Typs in Dienst. Die Boote der verschiedenen Marinen unterschieden sich teilweise in der Bewaffnung und Technik. Insgesamt wurden uber 400 Boote der beiden Baureihen hergestellt, von denen der Großteil (etwa 300) bei der sowjetischen Marine verblieb. Zusatzlich wurden rund 120 weitere Einheiten in Lizenz in der
Volksrepublik China
hergestellt.
Zu Kampfeinsatzen der Osa-Klasse kam es in verschiedenen Konflikten. Zunachst waren die Boote zwar zur Zeit des
Sechstagekrieges
zwischen Israel, Syrien, Agypten und Jordanien aktiv, traten aber wahrend des Krieges nicht in Erscheinung. Erst im nachfolgenden und uber Jahre andauernden Konflikt (
Abnutzungskrieg
) kam es am 21. Oktober 1967 vor
Port Said
zur Versenkung des
israelischen
Zerstorers
Eilat
(ex-
HMS Zealous (R39)
) durch
agyptische
Schnellboote der alteren
Komar-Klasse
, die mit Flugkorpern vom selben Typ
SS-N-2 Styx
bewaffnet waren, wodurch auch die Osa-Boote bei der
NATO
Beachtung erlangten.
Weitere Einsatze fanden im
Bangladesch-Krieg
zwischen Indien und Pakistan statt. Dort griffen drei indische Osa-Boote im Rahmen der
Operation Dreizack
am 3. Dezember 1971 den Hafen von
Karatschi
an und versenkten die pakistanischen Schiffe PNS
Muhafiz
und PNS
Khyber
; die PNS
Shajahan
wurde schwer beschadigt. Ein weiterer
Raid
dieser Art fand am 8. Dezember statt und fuhrte neben der Versenkung des panamaischen Frachters
Gulf Star
zur Beschadigung weiterer Schiffe sowie der Zerstorung des Treibstofflagers.
Ein weiteres markantes Ereignis war die
Schlacht von Latakia
wahrend des
Jom-Kippur-Krieges
am 7. Oktober 1973. Hierbei versenkten Raketenschnellboote der israelischen Marine insgesamt funf Schiffe der
syrischen Marine
, darunter ein Osa- und zwei Komar-Boote. Zwei Tage spater versenkten israelische Raketenschnellboote drei agyptische Boote der Osa-Klasse in der Schlacht von Baltim. Ein viertes Boot konnte entkommen. In beiden Fallen wurden die israelischen Einheiten durch den Einsatz von
Duppeln
und
elektronischen Gegenmaßnahmen
begunstigt, die Gegenangriffe ins Leere laufen ließen.
Weitere Schnellboote der Osa-Klasse kamen im
Iran-Irak-Krieg
von 1980 bis 1988 auf
irakischer
Seite zum Einsatz und stellten eine wichtige Komponente des ?Tankerkriegs“ dar.
Raketenschnellboot Projekt 205 (OSA-1-Klasse)
Die
Osa
war ein
kombiniertes Verdrangungs-Gleitboot
mit einem voll geschweißten Schiffbaustahl-Bootskorper. Die Bootsauf- und -einbauten bestanden vorwiegend aus
Aluminium
und waren sowohl geschweißt als auch genietet und verschraubt.
Reihensternmotor
Zum Antrieb besaß das Boot drei Diesel-
Sternmotoren
vom Typ
Swesda M503
A. Diese
Reihensternmotoren
hatten sieben Blocke mit je sechs Zylindern. Sie waren
wassergekuhlt
, besaßen eine
Turboladercompoundaufladung
und hatten jeweils 4000
PS
(2942
kW
) Leistung. Die maximale Umdrehungszahl lag bei 2500
Umdrehungen
pro
Minute
. Die Steuerbord- und Backbordmaschine befanden sich im Bugmaschinenraum, die Mittelmaschine war im Heckmaschinenraum untergebracht. Zur Erzeugung der
Bordspannung
von 220
V
Gleichstrom
standen drei Hilfsdiesel zur Verfugung; einer im Bugmaschinenraum und zwei im Heckmaschinenraum.
Raketenstart
Das Boot konnte mit vier zielsuchenden
Seezielflugkorpern
P-15 (SS-N-2A)
bestuckt werden. Die Reichweite der Raketen betrug bis zu 25
sm
(etwa 46 km). Auf der
Osa-II
-Klasse waren zusatzlich zwei Vierfachstarter fur leichte
Luftabwehrraketen
des Typs
Strela-2
(NATO-Bezeichnung SA-N-7 ?Grail“) installiert.
Das Boot besaß je eine automatische 30-mm-Zwillings-Schnellfeuerkanone
AK-230
auf der
Back
und auf dem
Achterdeck
. Sie konnten sowohl uber ein optisches
Visier
als auch per
Waffenleitradar
gerichtet werden und dienten zum einen als Selbstschutz (
Flugabwehr
) als auch zur Bekampfung anderer Schiffseinheiten.
Das Boot war in zehn
Rumpfkammern
(auch ?Abteilung“ genannt) unterteilt, von denen drei nicht nebeneinander liegende Kammern geflutet hatten sein konnen, ohne dass das Boot gesunken ware.
Wahrend der Bauzeit wurde die Klasse mehrfach modernisiert. Die meisten Modifikationen wurden im Nato-Code unter
Osa II
zusammengefasst, Ausnahmen sind in der Liste aufgefuhrt.
- Projekt 205P
(
russisch
?205П“
): Nato-Code
Stenka-Klasse
,
Patrouillenboot mit U-Jagd-Fahigkeit,
- Projekt 205U
(
russisch
?205У“
): Seezielflugkorper vom Typ P-15U (SS-N-2B),
- Projekt 205M
(
russisch
?205Мод“
): Seezielflugkorper vom Typ P-15M (SS-N-2C) und neuere Diesel vom Typ M-504,
- Projekt 205MA
(
russisch
?206МР“
):
Slepen,
Testboot mit
AK-176
, siehe unten,
- Projekt 205MR
: verbesserte Seezielflugkorper, vermutlich modernisierte P-15M,
- Projekt 205K
(
russisch
?205ЭМ“
): (eventuell auch Projekt 205A) Modernisierung der Osa-I-Boote auf den Standard vom Projekt 205M,
- Projekt 205Ch
: Projekt 205M mit 400-V-Wechselstrom-Bordnetz anstelle des sonst verwendeten 220-V-Gleichstroms,
- Projekt 205Z
: Umrustung zu Zielen fur die Raketenausbildung nach 1980,
- Projekt 205.4
((
russisch
?205ЭР“
)
russisch
?205ЭР мод2“
): (eventuell auch Projekt 205ER) in den spaten 1990er-Jahren modernisierte Version mit acht bis zwolf
Kh-35
-(SS-N-25)-Seezielflugkorpern. Ein Boot wurde auf diese Variante umgerustet.
Ein einzelnes Boot des Projekts 205 wurde 1970 mit einem doppellaufigen 57-mm-Geschutz
AK-725
, einem 30-mm-Luftabwehrgeschutz vom Typ
AK-630/MR-123
und dem Prototyp des Feuerleitradars
Bass Tilt
ausgerustet, um diese Konfiguration fur die
Grischa-III
-Klasse zu testen. 1975 wurde dieses Boot (oder ein weiteres Boot der Osa-Klasse) umgerustet. Das AK-725 wurde durch ein 76-mm-Geschutz
AK-176
ersetzt. Dieses Boot diente als Test fur die
Matka-
und
Nanuchka-III-
Klasse. Bei beiden Versionen wurde das hintere AK230 beibehalten.
Ein Boot der
Osa-II-Klasse
auf hoher See
Osa-II-Flugkorperschnellboot der
vietnamesischen Marine
Im Jahre 1996 erhielt Lettland entsprechend einer Regierungsvereinbarung mit Deutschland funf Boote aus dem Bestand der ehemaligen Volksmarine. Zuvor waren in der
Neptun Werft
Rostock die Ari- und Raketenbewaffnung abgerustet worden. Drei Boote wurden zu Wachbooten umgebaut und die anderen zwei zur Ersatzteilgewinnung verwendet.
Zwei Boote der Osa-Klasse der Volksmarine
Die Boote der Osa-I-Klasse wurden bei der
Volksmarine
als ?Raketenschnellboote“ oder kurz als ?RS-Boote“ bezeichnet und waren auf
Rugen
in der
6. Flottille
gruppiert. Die ersten zwei Boote wurden 1962 in Dienst gestellt. Weitere sieben folgten 1964 und jeweils drei 1965 und 1971. Die 1971 in Dienst gestellten Boote ersetzten die drei altesten Boote, die in die Schulbootsabteilung uberfuhrt worden waren. Bis auf das funfte in Dienst gestellte Boot mit dem Namen
Dr. Richard Sorge
erhielten alle Boote bei ihrer Indienststellung Namen von Roten Matrosen der Ereignisse in der Friedensbewegung in der ehemaligen deutschen Hochseeflotte 1917, dem
Kieler Matrosenaufstand
und der
Novemberrevolution
.
Im Mai 1964 nahmen die ersten beiden in Dienst gestellten Boote
Max Reichpietsch
und
Albin Kobis
am praktischen Raketenschießabschnitt vor
Baltijsk
teil. Dieses Raketenschießen, an dem spater nur noch je ein Boot teilnahm, fand bis 1989 jahrlich statt. 1981 begann die planmaßige Außerdienststellung der Boote 205/2, 3 und 6 aufgrund beginnender Materialermudung und eines hohen technischen Verschleißes nach fast 20 Jahren Dienstzeit. Die restlichen zwolf Boote sollten 1:1 durch moderne Raketentrager, wie die kleinen Raketenschiffe der
Tarantul-I-
und
Sassnitz-Klasse
, ersetzt werden. Dieses Vorhaben scheiterte an fehlenden Finanzmitteln und die Boote der Osa-I-Klasse mussten weiter in Dienst gehalten werden. Erst 1990 mit dem Auflosen der Volksmarine konnten die mittlerweile vollig verschlissenen Boote außer Dienst gestellt werden.
Die Schnellboote waren in den 1980er-Jahren zu je vier Booten in einer Abteilung gruppiert, die jeweils in der 1., 3. und 5. Brigade eingegliedert waren.
Entsprechend einer Regierungsvereinbarung erhielt die
Marine Lettlands
1993 nach Demontage der Rohrartillerie- und Raketenbewaffnung in der
Neptun-Werft
die letzten drei, 1971 angeschafften Boote (205/13, 14, 15) als Wachboote. 1995 folgten zwei weitere (205/10, 11), die als
Materialreserve
dienten. Die
Bundesmarine
war an einer Ubernahme der Boote nicht interessiert. Die restlichen Boote wurden komplett verschrottet.
Die ersten an die Volksmarine gelieferten Raketenschnellboote wurden noch ohne Waffenleitanlage ausgeliefert. Erst 1965 erfolgte in
Tallinn
eine Nachrustung mit der Waffenleitanlage MR-104 fur die Rohrwaffen. Die Waffenleitanlage fur die Flugkorper nannte sich MR-101. Ferner waren einige Boote mit radaraufklarenden Geraten versehen, das heißt, sie konnten empfangene Radarsignale analysieren, die dem gesendeten Gerat als quasi elektronischer Fingerabdruck zuzuordnen sind.
Da die elektrischen Gerate der DDR mit 220
Volt
Wechselstrom
funktionierten, an Bord aber nur
Gleichstrom
zur Verfugung stand, wurden die Boote zusatzlich mit einer 220-V-Wechselstromanlage ausgestattet. So konnten an Bord auch elektrische Gerate benutzt werden, die nicht zur fest eingebauten Ausrustung gehorten. Mitte der 1980er-Jahre rustete die Volksmarine ihre RS-Boote mit Tauschkorper-Wurfanlagen aus. Sie dienten zur Abwehr von angreifenden Flugkorpern.
Im Kriegseinsatz hatten die Boote in einem bestimmten Abstand ein Luftkissen hinter sich hergezogen. Die Oberflache war stark
radarreflektierend
. Mit Hilfe des Kissen sollte einem radargesteuerten angreifenden Flugkorper ein wesentlich langeres Boot vorgetauscht werden, sodass der die Mitte des Bootes ansteuernde Flugkorper zwischen Boot und Luftkissen hindurchgeflogen ware.
Auf See fuhrten die Boote 1200 Liter Trinkwasser mit; 800 Liter waren fur Nahrungszubereitung vorgesehen und 400 Liter dienten als Kuhlwasserreserve fur die Antriebsmaschinen.
Die Besatzungen waren auch im Hafen standig auf den Booten stationiert. Sie wohnten und schliefen an Bord. Es gab in jeder
Brigade
, in denen die RS-Boote organisiert waren, ein
Wohnschiff
, auf dem Raumlichkeiten fur die Besatzungen vorhanden waren. Anfangs waren es vor allem die Torpedoschnellboot-Besatzungen, die hier untergebracht waren. Mit dem Außer-Dienst-Stellen der Torpedoschnellboote wurden die Raumlichkeiten nach und nach fur RS-Boot-Besatzungen frei.
In der zweiten Bootsabteilung befand sich das 8-Mann-
Deck
, in dem die
Maate
,
Meister
und
Fahnriche
untergebracht waren. Die dritte Bootsabteilung war das 12-Mann Deck. Hier waren die
Matrosen
untergebracht. Da aber zur planmaßigen Besatzung mehr als 12 Matrosen gehorten, wurde ein Teil von ihnen in der
Offiziermesse
untergebracht. Diese befand sich in der achten Bootsabteilung. Dort hatten bis zu sechs Matrosen Platz. Das Offiziersdeck befand sich in der vierten Bootsabteilung.
Es gab zwei Toiletten an Bord, sie wurden aber nicht benutzt, da die Abflussrohre viel zu dunn ausgelegt waren. Im Hafen konnten die Toiletten auf dem Wohnschiff benutzt werden. War man auf See, musste man sich andere Losungen ausdenken. Auf dem Wohnschiff gab es auch Duschen und Waschgelegenheiten. Auf See wurde sich mit Seewasser gewaschen.
Das Wohnschiff hatte eine große
Kombuse
, wo fur alle Besatzungen der Brigade gemeinsam gekocht wurde. Auch die Mannschaftsmesse (Speisesaal) war auf dem Wohnschiff untergebracht. Die Offiziere hatten auf dem Wohnschiff ein eigenes Deck mit Unterkunften, Kombuse und Messe. Fur die Tage auf See gab es eine kleine Kombuse auf dem RS-Boot. Entweder wurde auf Gefechtsstation gegessen oder in den Gefechtspausen auf dem Oberdeck, so weit es das Wetter zuließ.
Bau-Nr.
|
Kennzeichen
|
Name
|
Indienststellung
|
Außerdienststellung
|
Verbleib
|
205/01
|
702
712
ab 30. Oktober 1964:
711
ab 1971:
S-31
ab 1981:
751
|
Max Reichpietsch
|
26. November 1962
|
1. Oktober 1990
|
als S-31
Schulboot
Abbruch bis 1995 in
Peenemunde
-Nordhafen
|
205/02
|
701
711
ab 30. Oktober 1964:
712
ab 1971:
S-32
|
Albin Kobis
|
26. November 1962
|
22. September 1981
|
als S-32
Schulboot
verschrottet
|
205/03
|
713
751
|
Rudolf Egelhofer
|
14. Januar 1964
|
26. November 1981
|
verschrottet (nicht zu verwechseln mit dem 1985 in Dienst gestellten gleichnamigen Flugkorperschnellboot der
Tarantul-I-Klasse
mit der Kennung 572)
|
205/04
|
714
ab 1971:
S-33
ab 1981:
713
|
Dr. Richard Sorge
|
14. Januar 1964
|
1. Oktober 1990
|
als S-33
Schulboot
Abbruch bis 1995 in Peenemunde-Nordhafen
|
205/05
|
732
|
August Lutgens
|
24. September 1964
|
1. Oktober 1990
|
Abbruch bis 1995 in Peenemunde-Nordhafen
|
205/06
|
713
|
Paul Eisenschneider
|
16. Oktober 1964
|
4. November 1981
|
verschrottet
|
205/07
|
733
|
Karl Meseberg
|
24. Oktober 1964
|
1. Oktober 1990
|
Abbruch bis 1995 in Peenemunde-Nordhafen
|
205/08
|
712
|
Walter Kramer
|
5. Dezember 1964
|
1. Oktober 1990
|
Abbruch bis 1995 in Peenemunde-Nordhafen
|
205/09
|
752
|
Paul Schulz
|
24. Dezember 1964
|
1. Oktober 1990
|
Abbruch bis 1995 in Peenemunde-Nordhafen
|
205/10
|
754
|
Paul Wieczorek
|
24. September 1965
|
1. Oktober 1990
|
am 27. Juni 1995 als Materialreserve nach
Lettland
|
205/11
|
714
|
Fritz Gast
|
29. November 1965
|
1. Oktober 1990
|
am 20. April 1995 als Materialreserve nach Lettland
|
205/12
|
734
|
Albert Gast
|
23. Dezember 1965
|
1. Oktober 1990
|
Abbruch bis 1995 in Peenemunde-Nordhafen
|
205/13
|
711
|
Heinrich Dorrenbach
|
3. September 1971
|
1. Oktober 1990
|
1993 an Lettland; als Wachboot
|
205/14
|
731
|
Otto Tost
|
28. September 1971
|
1. Oktober 1990
|
1993 an Lettland; als Wachboot
|
205/15
|
753
|
Josef Schares
|
6. Oktober 1971
|
1. Oktober 1990
|
1993 an Lettland; als Wachboot
|
Nautisches Personal
|
Kommandant
|
1. Wachoffizier (1WO)
|
2. Wachoffizier (2WO)
|
Bootsmann / Signal-
Maat
|
1. Signal-
Gast
|
2. Signal-Gast
|
Steuermanns-Maat
|
Ruder-Gast (Lenker)
|
Funk-Maat
|
Funk-Gast (Puster)
|
|
Waffentechnisches Personal
|
Funkmess-Maat
|
Funkmess-Gast
|
Funkmess-Waffenleit-Maat
|
1. Artillerie-Gast
|
2. Artillerie-Gast
|
Waffenleit-Maat (LdR ? Leiter der Rechenstelle)
|
1. Hangar-Gast
|
2. Hangar-Gast
|
|
Maschinentechnisches Personal
|
Leitender Ingenieur (LI)
|
Wachhabender Ingenieur (WI)
|
Mot-Maat (Fahr-Maat)
|
1. Mot-Gast (Maschinist)
|
2. Mot-Gast (Maschinist)
|
Pumpen-Gast (Maschinist, spezialisiert auf Pumpen)
|
1. E-Gast (Bord-Elektriker)
|
2. E-Gast (Bord-Elektriker)
|
|
|
Osa-I-Boote der polnischen Marine
Die
Marine
der
Volksrepublik Polen
stellte zwischen 1964 und 1975 insgesamt 13 Boote der Osa-I-Klasse in Dienst. Diese Boote waren ab 1971 in der 3. Schiffs-Flottille in
Gdynia
-Oksywie gruppiert. Die Boote wurden bis auf Oksywie, was ein Stadtteil von Gdynia ist, alle nach polnischen Kustenstadten benannt.
Kennzeichen
|
Name
|
Indienststellung
|
Außerdienststellung
|
421
|
ORP ?Hel“
|
1964
|
1984
|
422
|
ORP ?Gda?sk“
|
1964
|
1989
|
423
|
ORP ?Gdynia“
|
1965
|
1989
|
424
|
ORP ?Kołobrzeg“
|
1965
|
1990
|
425
|
ORP ?Szczecin“
|
1966
|
1990
|
426
|
ORP ?Elbl?g“
|
1966
|
1990
|
427
|
ORP ?Puck“
|
1967
|
2003
|
428
|
ORP ?Ustka“
|
1968
|
2000
|
429
|
ORP ?Oksywie“
|
1971
|
2000
|
430
|
ORP ?Darłowo“
|
1972
|
2003
|
431
|
ORP ??winouj?cie“
|
1973
|
2006
|
432
|
ORP ?Dziwnow“
|
1975
|
2004
|
433
|
ORP ?Władysławowo“
|
1975
|
2006
|
Osa-II-Boote der finnischen Marine
Kennzeichen
|
Name
|
11
|
Tuima
|
12
|
Tuisku
|
14
|
Tuuli
|
15
|
Tyrsky
|
Von 1974 bis 1975 bezog die
finnische Marine
vier Boote der Osa-II-Klasse von der Sowjetunion. Bei der finnischen Marine lautete die Klassenbezeichnung
Tuima-Klasse
(
finnisch
Tuima-luokan ohjusvene
). Von 1993 bis 1994 wurden die Boote in der Uusikaupunki-Werft zu schnellen Minenlegern umgebaut. Dazu wurde die Raketentechnik komplett entfernt und der Deckaufbau entsprechend geandert. Die Waffenleitsysteme wurden modernisiert und bei den Booten mit den Kennnummern 11 und 14 wurde die Mittelmaschine samt Welle und Propeller entfernt. Dadurch verringerte sich bei diesen beiden Booten die Hochstgeschwindigkeit auf 30 Knoten. Nach den Umbau der Boote wurden sie im 5. Minen-Geschwader auf der Halbinsel Upinniemi gruppiert. 2000 wurden die Boote außer Dienst gestellt und gingen 2003 nach einer Auktion in den Besitz der
GN113 Warbird Consulting Oy
uber. Diese Firma wollte ein Boot in ein Restaurant und ein weiteres in einen Wasser-Bus fur
Helsinki
umbauen. Die anderen beiden Boote sollten zur Ersatzteilgewinnung dienen. Am 24. Oktober 2006 berichtete die
Loviisan Sanomat
(
Loviisa
Zeitung), dass alle vier Boote an die agyptische Marine verkauft wurden.
[8]
Die Ausfuhrgenehmigung hierfur wurde am 6. Juli 2006 von Verteidigungsministerium erteilt. Im November 2006 erfolgte die Verschiffung mit speziellen Transportschiffen nach Agypten.
[9]
Die Boote der Tuima-Klasse dienten als Grundlage fur die eigene Entwicklung der
Helsinki-Klasse
.
Die
indische Marine
kaufte Anfang 1971 von der Sowjetunion acht Boote der Osa-I-Klasse. Zuvor kam es zum Streit mit
Großbritannien
, das es ablehnte, Indien moderne Kriegsschiffe zu verkaufen. Die Boote wurden im 25. Killer-Geschwader gruppiert. Sie wurden noch im gleichen Jahr im
Bangladesch-Krieg
zwischen Indien und
Pakistan
eingesetzt. Dort spielten sie eine Schlusselrolle und versenkten mehrere Schiffe Pakistans (siehe
oben
). Die Boote wurden zwischen 1981 und 1990 außer Dienst gestellt.
[4]
Die Boote der Osa-II-Klasse wurden von 1976 bis 1977 in Dienst gestellt. Sie waren im 25. Raketen-Schiff-Geschwader gruppiert. Ihr Heimathafen war der Marinestutzpunkt in
Visakhapatnam
. Die Außerdienststellung der acht Boote zog sich uber mehrere Jahre hin. Die ersten beiden Boote wurden im Mai 1996 und die letzten beiden im Mai 2005 außer Dienst gestellt. Die
Prabal
liegt als Ausstellungsstuck im
Mumbai
's entertainment park.
Die
Chatak
liegt im Marinehafen von
Kochi
. Auf ihr diente vom 19. Februar bis 27. Dezember 1978 als 2. Kommandierender Offizier der spatere Chef des Generalstabes der indischen Marine
Admiral
Arun Prakash.
[7]
Osa-I
Kennzeichen
|
Name
|
Indienststellung
|
Außerdienststellung
|
K82
|
Veer
|
2. April 1971
|
31. Dezember 1982
|
K83
|
Vidyut
|
16. Februar 1971
|
31. Marz 1991
|
K84
|
Vijeta
|
27. Marz 1971
|
30. Juni 1992
|
K85
|
Vinash
|
20. Januar 1971
|
15. Januar 1990
|
K86
|
Nipat
|
26. April 1971
|
29. Februar 1988
|
K87
|
Nashak
|
19. Marz 1971
|
31. Dezember 1990
|
K88
|
Nirbhik
|
20. Februar 1971
|
31. Dezember 1986
|
K89
|
Nirghat
|
29. Januar 1971
|
31. Juli 1989
|
|
Osa-II
Kennzeichen
|
Name
|
Indienststellung
|
Außerdienststellung
|
K90
|
Prachand
|
17. Februar 1976
|
29. Dezember 1999
|
K91
|
Pralaya
|
17. Februar 1976
|
8. Juni 2001
|
K92
|
Pratap
|
17. Februar 1976
|
17. Mai 1996
|
K93
|
Prabal
|
17. Februar 1976
|
29. Dezember 1999
|
K94
|
Chapal
|
4. November 1976
|
5. Mai 2005
|
K95
|
Chamak
|
4. November 1976
|
5. Mai 2005
|
K96
|
Chatak
|
9. Februar 1977
|
5. Mai 2003
|
K97
|
Charag
|
17. Oktober 1977
|
17. Mai 1996
|
|
- ↑
Nach Apalkow wurden auf den drei sowjetischen Werften 68, 27 und 47 Pr. 205 Boote gebaut, so dass sich die Summe von 142 Booten ergibt.
- ↑
Der Name
Osa
(
russisch
Оса
) bedeutet
Wespe
.
- Юрий В. Апальков:
Корабли ВМФ СССР. Том II. Ударные корабли. Часть II. Малые ракетные корабли и катера.
(etwa: Juri W. Apalkow:
Schiffe der Sowjetischen Marine. ? Teil II ?Angriffsschiffe“ Abschnitt 2 ?Kleine-Raketen-Schiffe und Boote“.
) Galea Print, 2004,
ISBN 5-8172-0087-2
(russisch).
- Manfred Roseberg:
Schiffe und Boote der Volksmarine der DDR.
2. durchgesehene Auflage. Ingo Koch Verlag, Rostock 2002,
ISBN 3-935319-82-7
.
- Knut Schafer:
Typenkompass. DDR ? Volksmarine. Kampfschiffe 1949?1990.
Motorbuch Verlag, Stuttgart 2010,
ISBN 978-3-613-03157-9
.
- ↑
Апальков:
Корабли ВМФ СССР. Том II. Ударные корабли. Часть II. Малые ракетные корабли и катера.
S. 30.
- ↑
russian-ships.info, gesichtet am 21. Januar 2012
(
Memento
vom 10. November 2013 im
Internet Archive
)
- ↑
Autorenkollektiv des Verbandes:
Schnellbootsverband Gefechtsbereit.
zum 25. Jahrestag der Grundung, fur die Angehorigen des Verbandes
- ↑
a
b
Seite der indischen Marine uber ihre Osa-I-Boote
(
Memento
vom 7. August 2011 im
Internet Archive
) (englisch)
- ↑
Weyers Flottentaschenbuch 1990/91
- ↑
Kutry rakietowe projektu 205
in der polnischsprachigen Wikipedia
- ↑
a
b
Seite der indischen Marine uber ihre Osa-II-Boote
(
Memento
vom 9. Februar 2010 im
Internet Archive
) (englisch)
- ↑
Bericht der Loviisan Sanomat uber den Verkauf der vier finnischen Boote
(
Memento
des
Originals
vom 23. Juli 2011 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.loviisansanomat.net
(finnisch)
- ↑
Bericht der
Loviisan Sanomat
uber die Verladung der vier finnischen Boote
(
Memento
des
Originals
vom 29. September 2007 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.loviisansanomat.net
(finnisch)
Deutsche Demokratische Republik
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Sowjetunion
Russland
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