Oddo Bergmair

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Oddo Bergmair (2011)

Oddo Bergmair OSB (* 22. Marz 1931 in Kremsmunster als Rudolf Bergmair ; † 30. Januar 2020 in Wels ) war Benediktiner von 1982 bis 2007 Abt des Benediktinerstiftes Kremsmunster .

Rudolf Bergmair war Sohn des Bauern Johann Bergmair und seiner Frau Maria, geb. Mortendorfer. Er besuchte 1941 bis 1944 die Grundschule in Kremsmunster und begann 1944, weil ihn seine Eltern nicht in die damals von den Nationalsozialisten gefuhrte Schule in Kremsmunster schicken wollten, seine Gymnasialstudien am Realgymnasium in Linz. 1945 wechselte er ins Stiftsgymnasium Kremsmunster , wo er 1951 maturierte . Im selben Jahr trat er als Novize ins Kloster ein und erhielt den Ordensnamen Oddo.

Anschließend erfolgte bis 1953 ein Studium der Philosophie im Stift Kremsmunster und eines der Katholischen Theologie am Benediktinerkolleg St. Anselmo in Rom bis 1956. Nach seiner Profess am 18. August 1955 und der Priesterweihe am 15. Juli 1956 absolvierte er bis 1960 ein Studium an der Hochschule fur Bodenkultur in Wien , wo er 1960 als Diplom-Ingenieur der Forstwirtschaft abschloss. Er war dann Assistent des Forstmeisters P. Marian Klinglmair, bis er 1968 selbst Forstmeister wurde. Seit 1966 war er in verschiedenen Verwaltungs- und Wirtschaftsgremien des Stifts und des Ordens tatig.

Nach dem Tod von Abt Albert Bruckmayr wurde er am 6. August 1982 zum Abt gewahlt und am 4. September von Bischof Richard Weberberger benediziert . Sein Wahlspruch lautete: Servus ? Diener .

Im Marz 2001 legte Abt Oddo Bergmair sein Amt zunachst aus Altersgrunden nieder, wurde aber fur sechs Jahre wiedergewahlt, 2007 resignierte er endgultig zugunsten von Ambros Ebhart .

Abt Oddo setzte das Renovierungswerk fort, das Abt Albert fur das Jubilaumsjahr 1977 begonnen hatte. Seine besondere Sorge galt der Mission in Brasilien und dem Gymnasium, dessen Protektor er war. Von 1987 bis 1993 gehorte er als zweiter Assistenzabt dem Leitungsgremium der Osterreichischen Benediktinerkongregation an.

Bergmair versaumte wahrend seiner Amtszeit aber auch die Aufklarung zahlreicher Missbrauchsfalle im Stiftsgymnasium und dem angeschlossenen Internat. Unter anderem hat er den damaligen Konviktsdirektor Alfons Mandorfer nach konkreten Vorwurfen sexuellen Missbrauchs im Jahr 1996 zwar aus dem Internat abgezogen, ihn jedoch weiterhin jahrelang als Gymnasialprofessor und Leiter des Knabenchors eingesetzt. [1] Eine strafrechtliche Aufarbeitung der Affare hat auf offentlichen Druck erst im Jahr 2010 unter seinem Nachfolger Abt Ambros Ebhart stattgefunden.

In einer Predigt im Rahmen einer Firmung im Jahr 2001 versuchte Bergmair die positiven Aspekte des Gemeinschaftsgefuhls seiner Jugend im Nationalsozialismus mit folgenden Worten hervorzuheben: ?Ein Volk, ein Reich, ein Fuhrer, und wir sind damals marschiert.“ Nach massiver offentlicher Kritik rechtfertigte Bergmair seine Aussage in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Format in folgender Weise: ?Ein sensibler Bereich ist heute insofern, als nur die negativen Seiten des Nationalsozialismus aufgezahlt werden. Es wird uber Stalin nichts gesagt, der was weiß ich wie viele Millionen umgebracht hat. Uber die Nazis darf man schimpfen, da ist alles schlecht.“ [2]

Commons : Oddo Bergmair  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Mein Vorganger hat etwas gewusst , Der Standard am 27. Marz 2012
  2. Aufregung um oberosterr. Abt Bergmair , Format am 9. Juni 2001
Vorganger Amt Nachfolger
Albert Bruckmayr Abt von Stift Kremsmunster
1982?2007
Ambros Ebhart