Octavianus Secundus Fugger von Kirchberg und Weissenhorn
(*
17. Januar
1549
; †
31. August
1600
in
Augsburg
) war ein deutscher Handelsherr aus dem Familienzweig
Fugger von der Lilie
.
Octavianus Secundus Fugger war von 14 Kindern der sechste Sohn von Georg Graf Fugger auf Weißenhorn und Kirchberg (1517?1569)
[1]
und dessen Ehefrau Ursula von
Lichtenstein zu Carneid
(† 1573). Er wurde zusammen mit seinem Bruder
Philipp Eduard
durch
Petrus Canisius
unterrichtet, danach kamen die Bruder an das
Collegium Germanicum
in
Rom
. 1579 stifteten sie aus dem Nachlass Christoph Fuggers das
Augsburger
Jesuitenkolleg St. Salvator
. 1580 wurden sie geschaftlich aus dem gemeinsamen Fuggerschen Handel ausgelost und traten sechs Jahre spater neben Matthaus, Paul und
Markus Welser
in eine Handelskompanie ein, die jahrlich auf funf Schiffen Pfeffer von Ostindien nach
Lissabon
bringen und an den
spanischen Konig
verkaufen sollte. Dazu wurden an der indischen
Malabar
-Kuste funf Faktoreien fur den Ankauf eingerichtet. Im hansisch-niederlandisch-englischen Raum richtete man Faktoreien fur den Absatz ein. Durch den Seekrieg zwischen
Spanien-Portugal und England
war der Handel standig gefahrdet. 1591/92 kam keines der ausgelaufenen Schiffe nach Lissabon zuruck, so dass der Pfeffervertrag mit Philipp II. unter großem Verlust bald danach endete.
Fugger war Rat des Kaisers Rudolf II. und eines der Stadtoberhaupter von Augsburg, sammelte als junger Mann Lautenstucke in italienischer Tabulatur (Handschrift 18821 in der Wiener Nationalbibliothek)
[2]
und gab 1562 ein Lautenbuch heraus,
[3]
das unter anderem Stucke wie
Canzon Neapolitana
,
O bella
und
Aria per Cantare
enthalt.
[4]
Octavianus holte um 1585 den Komponisten
Hans Leo Haßler
als Kammerorganisten und Leiter der Fuggerschen Haus- und Kirchenmusik nach Augsburg. 1594?1600 amtierte er als
Stadtpfleger (Oberburgermeister) von Augsburg
.
Octavianus Secundus Fugger war seit 1579 mit Maria Jacobaa (1562?1588), einer Tochter von
Hans Fugger
(1531?1598), verheiratet. Das Paar hatte drei Sohne und zwei Tochter.
Er wurde wie sein Vater in der Benediktuskapelle von
St. Ulrich
in Augsburg beigesetzt.
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Vater Georg Fugger
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Mutter Ursula von Lichtenstein
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Bruder Philipp Eduard
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Ehefrau Maria Jacobaa
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Augsburger Ratsmedaille, 1600. Octavianus Secundus Fugger benannt, Wappen oben links
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Josef Zuth
:
Handbuch der Laute und Gitarre.
Verlag der Zeitschrift fur die Gitarre, Wien 1926 (1928), S. 106 (zur Familie Fugger).
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Josef Zuth:
Handbuch der Laute und Gitarre.
1926, S. 106.
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Carsten Timpe:
Das neue Augsburger Lautenbuch. 42 Stucke fur Renaissancelaute von Melchior & Conrad Neusidler und Georg & Octavianus Secundus Fugger.
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Hubert Zanoskar (Hrsg.):
Gitarrenspiel alter Meister. Original-Musik des 16. und 17. Jahrhunderts.
Band 1. B. Schott’s Sohne, Mainz 1955 (=
Edition Schott.
Band 4620), S. 9?10 und 24.