59.048741
62.001876
Koordinaten:
59° 3′
N
,
62° 0′
O
Die
Oblast Swerdlowsk
(
russisch
Свердловская область
/
Swerdlowskaja oblast
) ist eine
Oblast
in
Russland
. Im Gegensatz zur Hauptstadt
Jekaterinburg
hat sie ihren Namen aus der Zeit der Sowjetunion beibehalten. Sie ist die Oblast mit der großten Bevolkerungszahl im asiatischen Teil Russlands.
Die Oblast liegt großtenteils am Ostabhang des
Uralgebirges
und greift auf das
westsibirische Tiefland
uber.
Die Geschichte der
russischen Besiedlung
der Region begann gegen Ende des 16. Jahrhunderts. 1598 wurde
Werchoturje
als eine der ersten Stadte jenseits des Ural gegrundet, 1723 das heutige Oblastzentrum Jekaterinburg. Ab 1708 war es Teil des
Gouvernements Sibirien
. Von 1781 bis 1919 gehorte das Gebiet der heutigen Oblast zum
Gouvernement Perm
. Am 15. Juli 1919 entstand das
Gouvernement Jekaterinburg
aus den ostlich des Urals gelegenen Teilen des Gouvernements Perm. Vom 3. November 1923 bis zum 17. Januar 1934 lag es innerhalb der 1923 neu gegrundeten Oblast Ural. Seit 1934 existiert die Oblast Swerdlowsk, von der 1938 die
Oblast Perm
abgetrennt wurde. Seither gab es keine Gebietsanderungen mehr.
Gouverneur von 1994 bis 2009 war
Eduard Rossel
. Zwischen 2009 und 2012 hatte
Alexander Mischarin
das Gouverneursamt inne. Am 29. Mai 2012 ubernahm
Jewgeni Kuiwaschew
das Amt von Mischarin.
Bei den letzten russischen Volkszahlungen in den Jahren 2002 und 2010 gab es eine Bevolkerungszahl von 4.486.214 respektive 4.297.747 Bewohnern. Somit sank die Einwohnerzahl in diesen acht Jahren um 188.467 Personen (?4,20 %). In Stadten wohnten 2010 3.604.012 Menschen. Dies entspricht 83,86 % der Bevolkerung (in Russland 73 %). Bis zum 1. Januar 2014 stieg die Einwohnerschaft allerdings wieder auf 4.320.677 Menschen. Die Verteilung der verschiedenen Volksgruppen sah folgendermaßen aus:
Bevolkerung der Oblast nach Volksgruppen
Nationalitat
|
VZ
1989
|
Prozent
|
VZ
2002
|
Prozent
|
VZ
2010
|
Prozent
|
Russen
|
4.176.948
|
88,74
|
4.002.974
|
89,23
|
3.684.843
|
85,74
|
Tataren
|
183.781
|
3,90
|
168.163
|
3,75
|
143.803
|
3,35
|
Ukrainer
|
82.215
|
1,75
|
55.478
|
1,24
|
35.563
|
0,83
|
Baschkiren
|
41.500
|
0,88
|
37.296
|
0,83
|
31.183
|
0,73
|
Mari
|
31.297
|
0,66
|
27.863
|
0,62
|
23.801
|
0,55
|
Deutsche
|
31.461
|
0,67
|
22.540
|
0,50
|
14.914
|
0,35
|
Aserbaidschaner
|
7.290
|
0,15
|
15171
|
0,34
|
14.215
|
0,33
|
Udmurten
|
23.610
|
0,50
|
17.903
|
0,40
|
13.789
|
0,32
|
Belarussen
|
28.879
|
0,61
|
18.541
|
0,41
|
11.670
|
0,27
|
Armenier
|
3.684
|
0,08
|
11.093
|
0,25
|
11.501
|
0,27
|
Tadschiken
|
1.427
|
0,03
|
6.125
|
0,14
|
11.138
|
0,26
|
Usbeken
|
4.581
|
0,10
|
3.836
|
0,09
|
9.358
|
0,22
|
Tschuwaschen
|
16.295
|
0,35
|
11.510
|
0,26
|
8.304
|
0,19
|
Kirgisen
|
1.330
|
0,03
|
1.923
|
0,04
|
6.304
|
0,15
|
Mordwinen
|
15.453
|
0,33
|
9.702
|
0,22
|
6.303
|
0,15
|
Juden
|
14.317
|
0,30
|
6.810
|
0,15
|
5.423
|
0,13
|
Einwohner
|
4.706.763
|
100,00
|
4.486.214
|
100,00
|
4.297.747
|
100,00
|
Anmerkung:
die Anteile beziehen sich auf Gesamtzahl der Einwohner. Also mitsamt dem Personenkreis, der keine Angaben zu seiner ethnischen Zugehorigkeit gemacht hat (2002 28.957 resp. 2010 232.978 Personen)
Die Bevolkerung des Gebiets besteht zu mehr als 85 % aus Russen. Die Tataren und Ukrainer sind die bedeutendsten ethnischen Minderheiten in der Oblast Swerdlowsk. Weitere seit der Fruhzeit der Sowjetunion dort siedelnden großere Volksgruppen sind die Baschkiren, Juden, Mari, Mordwinen,
Russlanddeutschen
, Tschuwaschen, Udmurten und Belarussen. Deren Zahl sinkt allerdings stark. Aus dem Nordkaukasus, Transkaukasus und Zentralasien dagegen sind seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs Zehntausende Menschen zugewandert.
Die Oblast gliedert sich in 68
Stadtkreise
und funf
Rajons
. Neben dem Verwaltungszentrum der Oblast, der
Millionenstadt
Jekaterinburg, gibt es drei weitere
Großstadte
:
Nischni Tagil
,
Kamensk-Uralski
und
Perwouralsk
. Insgesamt gibt es in der Oblast 47 Stadte und 27
Siedlungen stadtischen Typs
.
Die Oblast ist reich an Bodenschatzen wie Gold, Platin und vielen anderen Metallen. Bergbau, Maschinenbau und Metallverarbeitung sind die wichtigsten Wirtschaftszweige.
Jekaterinburg ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt und per Straße und Schiene gut an das Verkehrsnetz innerhalb Russlands eingebunden. Per Luft wird es zudem von verschiedenen europaischen Fluggesellschaften angeflogen.
Die
Waldbahn Alapajewsk
betreibt ein Streckennetz mit einer Lange von etwa 280 Kilometern, auf dem mehrmals in der Woche uber Nacht Personenzuge verkehren. Sie ist das großte 750-mm-Netz in Russland.
Im Uralgebirge im Norden der Oblast wurde in den 1990er-Jahren beim Berg Koswinski Kamen eine unter 300 Meter
Granit
gesicherte alternative Kommandozentrale der
russischen Atomstreitkrafte
gebaut. Sie soll die zuvor um
Moskau
zentrierte Kommandostruktur starken,
bunkerbrechenden
nuklearen
Sprengkopfen
standhalten und vergleichbar mit der US-Kommandozentrale
Cheyenne Mountain
sein
[3]
(siehe auch
Tote Hand
).
- ↑
Administrativno-territorial?noe delenie po sub?ektam Rossijskoj Federacii na 1 janvarja 2010 goda (Administrativ-territoriale Einteilung nach Subjekten der Russischen Foderation zum 1. Januar 2010).
(
Download
von der Website des Foderalen Dienstes fur staatliche Statistik der Russischen Foderation)
- ↑
a
b
Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. ?islennost? i razme??enie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszahlung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevolkerung).
Tabellen
5
, S. 12?209;
11
, S. 312?979 (Download von der Website des Foderalen Dienstes fur staatliche Statistik der Russischen Foderation)
- ↑
globalsecurity.org, eingesehen am 23. Juni 2018