51.64786
36.36162
Koordinaten:
51° 39′
N
,
36° 22′
O
Die
Oblast Kursk
(
russisch
Курская область
/
Kurskaja oblast
) ist eine
Oblast
im sudwestlichen
Russland
. Sie grenzt an die
Ukraine
(
Oblast Sumy
) und liegt gunstig an der Verbindung zwischen
Moskau
und den dicht bevolkerten, industriell gepragten Gebieten der ostlichen Ukraine.
Die Oblast Kursk wurde am 13. Juni 1934 innerhalb der
Russischen SFSR
gebildet. Sie entstand zusammen mit der
Oblast Woronesch
bei der der Aufteilung der
Zentralen Schwarzerdeoblast
.
[3]
Am 27. September 1937 wurde ein Teil des Gebiets zur Bildung der
Oblast Orjol
abgetrennt.
[4]
Am 6. Januar 1954 wurden weitere Teile zur Bildung der
Oblast Belgorod
und der
Oblast Lipezk
ausgegliedert.
[5]
[6]
Bei der Schaffung der
Foderationskreise
2000 wurde die Oblast Kursk dem
Foderationskreis Zentralrussland
unterstellt.
[3]
Das Gebiet liegt am Westrand der
Mittelrussischen Platte
mit Hohen von 150 bis etwa 300 m und einer Ausdehnung von 250 × 150 km. Er wird großteils vom
Seim
und der
Swapa
nach Westen zum
Dnepr
entwassert, im Suden und Osten auch von den Flussen
Psel
und
Oskol
. Die Hauptstadt
Kursk
liegt ungefahr im Zentrum der Oblast.
Wirtschaftlich bedeutend ist der
Eisenerz
-Abbau. Das Kursker
Becken
enthalt das großte bekannte Eisenerz-Vorkommen und verursacht mit der
Kursker Magnetanomalie
die weltweit starkste
Anomalie
des Erdmagnetfeldes. Weitere wichtige Bodenschatze sind
Gold
,
Uran
und
Platin
. Wichtige Industriezweige sind neben der Eisenverarbeitung die chemische und die Nahrungsmittelindustrie. Der Boden besteht aus fruchtbarer Schwarzerde und wird landwirtschaftlich stark genutzt.
In der Nahe von Kurtschatow liegt das
Kernkraftwerk Kursk
. Dort werden vier graphitmoderierte Reaktoren des Typs RBMK-1000 betrieben. Der gleiche Reaktortyp war im
Kernkraftwerk Tschernobyl
im Einsatz. Die Reaktoren gingen zwischen 1977 und 1986 in Betrieb.
Die Oblast Kursk gliedert sich in 28 Rajons und 5 Stadtkreise. Die großten Stadte neben dem Verwaltungssitz
Kursk
sind die Bergbaustadt
Schelesnogorsk
sowie
Kurtschatow
und
Lgow
. Insgesamt gibt es in der Oblast 10
Stadte
und 22
Siedlungen stadtischen Typs
.
Obschon die Zahl der Einwohner standig sinkt, erhoht sich der Anteil der stadtischen Bevolkerung von Volkszahlung zu Volkszahlung. Dies verdeutlicht folgende Tabelle:
Stadtbevolkerung und Gesamtbevolkerung in der Oblast Kursk
Anmerkung: die Stadtbevolkerung in Grun, die Gesamtbevolkerung in Rot
Bei den letzten russischen Volkszahlungen in den Jahren 2002 und 2010 gab es eine Bevolkerungszahl von 1.235.091 respektive 1.127.081 Bewohnern. Somit sank die Einwohnerzahl in diesen acht Jahren um 108.010 Personen (?8,75 %). In Stadten wohnten 2010 734.649 Menschen. Dies entspricht 65,18 % der Bevolkerung (in Russland 73 %). Bis zum 1. Januar 2014 sank die Einwohnerschaft weiter auf 1.118.915 Menschen. Die Verteilung der verschiedenen Volksgruppen sah folgendermaßen aus:
Bevolkerung der Oblast nach Volksgruppen
Nationalitat
|
VZ 1989
|
Prozent
|
VZ 2002
|
Prozent
|
VZ 2010
|
Prozent
|
Russen
|
1.293.663
|
96,87
|
1.184.049
|
95,87
|
1.036.561
|
91,97
|
Ukrainer
|
22.728
|
1,70
|
20.920
|
1,69
|
13.643
|
1,21
|
Armenier
|
1.149
|
0,09
|
5.899
|
0,48
|
5.726
|
0,51
|
Zigane
|
2.052
|
0,15
|
2.291
|
0,19
|
2.181
|
0,19
|
Belarussen
|
3.382
|
0,25
|
2.878
|
0,23
|
1.747
|
0,16
|
Aserbaidschaner
|
1.020
|
0,08
|
1.933
|
0,16
|
1.736
|
0,15
|
Tataren
|
1.063
|
0,08
|
1.576
|
0,13
|
1.279
|
0,11
|
Turken
|
3
|
0,00
|
1.174
|
0,10
|
1.247
|
0,11
|
Moldawier
|
743
|
0,06
|
1.251
|
0,10
|
1.120
|
0,10
|
Juden
|
2.969
|
0,22
|
877
|
0,07
|
461
|
0,04
|
Einwohner
|
1.335.428
|
100,00
|
1.235.091
|
100,00
|
1.127.081
|
100,00
|
Anmerkung:
die Anteile beziehen sich auf Gesamtzahl der Einwohner. Also mitsamt dem Personenkreis, der keine Angaben zu seiner ethnischen Zugehorigkeit gemacht hat (2002 2.615 resp. 2010 52.722 Personen)
Die Bevolkerung des Gebiets besteht zu mehr als 90 % aus Russen. Die Ukrainer sind die einzige nennenswerte ethnische Minderheit in der Oblast Kursk. Ihre Zahl ? wie auch die Anzahl der Belarussen und Juden ? sinkt allerdings stark. Aus dem Transkaukasus, Anatolien und Zentralasien dagegen sind seit dem Ende der Sowjetunion zahlreiche Russen zugewandert.
- ↑
Administrativno-territorial?noe delenie po sub?ektam Rossijskoj Federacii na 1 janvarja 2010 goda (Administrativ-territoriale Einteilung nach Subjekten der Russischen Foderation zum 1. Januar 2010).
(
Download
von der Website des Foderalen Dienstes fur staatliche Statistik der Russischen Foderation)
- ↑
a
b
Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. ?islennost? i razme??enie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszahlung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevolkerung).
Tabellen
5
, S. 12?209;
11
, S. 312?979 (Download von der Website des Foderalen Dienstes fur staatliche Statistik der Russischen Foderation)
- ↑
a
b
Herwig Kraus:
Die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten
.
K. G. Saur Verlag
, 2007,
ISBN 978-3-598-11773-2
,
S.
290
,
doi
:
10.1515/9783110954050
.
- ↑
Herwig Kraus:
Die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten
.
K. G. Saur Verlag
, 2007,
ISBN 978-3-598-11773-2
,
S.
374
,
doi
:
10.1515/9783110954050
.
- ↑
Herwig Kraus:
Die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten
.
K. G. Saur Verlag
, 2007,
ISBN 978-3-598-11773-2
,
S.
92
,
doi
:
10.1515/9783110954050
.
- ↑
Herwig Kraus:
Die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten
.
K. G. Saur Verlag
, 2007,
ISBN 978-3-598-11773-2
,
S.
308
,
doi
:
10.1515/9783110954050
.