Ein
Gewasser
kann durch unterschiedliche Arten von Ziffern und Zahlen gekennzeichnet werden. Zu seiner Lage und Große werden naturwissenschaftliche Messdaten erhoben. Um eine große Anzahl von Gewassern besser verwalten und in ihrer Bedeutung vergleichen zu konnen, erhalt jedes nennenswerte Gewasser außerdem bestimmte Nummern.
- Ort: Fur Anfang und Ende sowie fur Zusammenflusse und Verzweigungen von Gewassern lassen sich die
geografischen Koordinaten
und die
Hohe uber dem Meeresspiegel
angeben.
- Großenangaben:
- Nummerierungen
: Grundsatzlich gibt es zwei Arten von Nummerierungen: Klassierungen und Identifikationsnummern.
- Mit
Klassierungen
wird eine Gruppenzugehorigkeit festgestellt oder festgelegt.
- Klassierungen, die auf
Messwerten
beruhen, gruppieren Gewasser nach ihren naturwissenschaftlichen und technischen Eigenschaften ein. Hier geht es vor allem um okologische Qualitaten und um die Nutzbarkeit als Verkehrsweg.
- Mit der
Flussordnungszahl
wird die Position eines Gewassers in der Hierarchie eines
Flusssystems
festgestellt. Es wurden in der
Hydrografie
verschiedene Systeme von Flussordnungszahlen entwickelt.
- Daneben gibt es Klassierungen, die den
rechtlichen Status
des Gewassers und die Aufgabenverteilung von Behorden und Verbanden regeln.
- Bei
Identifikationsnummern
wird (ahnlich wie bei Postleitzahlen) jedem einzelnen Gewasser, oftmals auch Gewasserabschnitten, eine individuelle Nummer zugeteilt. Damit wird dieses Gewasser und sein
Einzugsgebiet
auch eindeutig definiert, hier im wortwortlichen Sinne: Es werden seine Grenzen festgelegt.
In Landern der Europaischen Gemeinschaften (
EWG
,
EU
) gab zumeist die
Wasserrahmenrichtlinie
den Anstoß zu einer landesweiten exakten Erfassung der Gewasser.
So verschieden das Prinzip
Identifikationsnummer
und das Prinzip Klassierung sind, sind doch die meisten Arten der Klassierung eines Gewassers nicht ohne seine eindeutige Definition moglich.
Wasserlaufnummer, Wasserkorpernummer und Gebietsnummer
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Es gibt zwei grundsatzlich verschiedene Ansatze, Teile eines Gewassernetzes zu definieren und mit Identifikationsnummern zu versehen, die
Wasserlaufnummer
und die Wasserkorpernummer. Im Einzelfall konnen die definierten Gewassergrenzen sehr ahnlich ausfallen, hier und da haben sogar die Nummern ahnliche Anfangsziffern,
[1]
[2]
aber es sind eben doch unterschiedliche Systeme, und zu jeder Nummer gehort die Angabe, zu welchem System sie gehort. In mehreren, wenn nicht den meisten Landern wurden sowohl Wasserlaufnummern als auch Wasserkorpernummern festgelegt, aber das Gewicht der einen und der anderen Erfassung in der offentlichen Darstellung ist von Land zu Land verschieden.
Wie schon der Name sagt, steht bei der Definition von Wasserlaufen der Netzzusammenhang im Vordergrund: Ein Teilgewasser, das einen Großteil seines Wassers aus einem anderen empfangt, ist mit diesem zu einem Wasserlauf zusammenzufassen. Teilgewasser, zwischen denen weder in der einen noch in der anderen Richtung ein Wasseraustausch stattfindet, durfen nicht zu einem Wasserlauf zusammengefasst werden. Wasserlaufnummern konnen sich streng an der Position eines Teilgewassers im Hierarchiebaum eines
Flusssystems
orientieren wie die deutschen Gewasserkennzahlen. Sie konnen aber noch andere Aspekte aus wissenschaftlichen oder politischen Grunden berucksichtigen, so spielt in die Schweizer GEWISS-Nummern auch die Gewassergroße und Kantonszugehorigkeit hinein.
Bei der Definition von
Wasserkorpern
steht deren
Homogenitat
im Vordergrund. Die in einem Wasserkorper zusammengefassten Teilgewasser sollen nicht nur zusammenhangen, sondern ahnliche physikalische und okologische Eigenschaften aufweisen. Es kann aber ein Abschnitt eines Hauptgewassers mit seinen Zuflussen zu einem Wasserkorper zusammengefasst werden, obwohl zwischen den Zuflussen untereinander naturlich kein Wasseraustausch stattfindet. Wasserkorper sollen außerdem nicht zu groß und nicht zu klein sein. Darum wurden lange Flusslaufe ublicherweise in zahlreiche Wasserkorper aufgegliedert.
Außer Oberflachenwasserkorpern wurden auch Grundwasserkorper definiert, die wiederum jeweils als eigenes landesweites System dokumentiert werden.
Die Bezeichnungen
Gebietsnummer
und
Flachenverzeichnis
stellen das
Einzugsgebiet
in den Vordergrund. Einzugsgebiete konnen sowohl fur Gewasser und Gewasserteile bestimmt werden, die als Wasserlaufe definiert wurden
[3]
als auch fur solche, die als Wasserkorper definiert wurden.
[4]
[5]
Im Einzelfall konnen beide Prinzipien ineinander ubergehen: Logischerweise ist das Einzugsgebiet eines Gewassers an seiner Mundung sein gesamtes Einzugsgebiet. In deutschen Flachenverzeichnissen, die entsprechend den deutschen Gewasserkennzahlen eigentlich nach dem Prinzip von Wasserlaufnummern aufgebaut sind, werden auch Teileinzugsgebiete von Unterlaufen angegeben, die eher dem Prinzip der Einzugsgebiete von Wasserkorpern entsprechen.
[6]
Staat
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Identifikationsnummern
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Deutschland
Deutschland
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- Gewasserkennzahl
(GKZ), von der
LAWA
vereinbarte Nummerierung in Deutschland
- Wasserkorpernummern in Deutschland, vollig getrenntes System, aber im o. g. Artikel mit berucksichtigt.
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Osterreich
Osterreich
|
Bei den
Gewassernummerierungen in Osterreich
werden außer den vom Wasserinformationssystem Austria (WISA) und in Publikationen zum Umsetzungsstand der
WRRL
[7]
verwendeten
Wasserkorpernummern
mindestens zwei bundesweite Systeme nach dem Prinzip von Wasserlaufnummern gepflegt. Dazu kommt noch die Gewassererfassung einzelner Bundeslander.
|
Schweiz
Schweiz
|
Gewasserlaufnummer
des
Gew
asser
i
nformations
s
ystems der
S
chweiz, GEWISS
|
Belgien
Belgien
|
- Fur die
Wallonie
liegen Publikationen mit vollstandiger Einteilung in Wasserkorper
[8]
und mit deren vollstandiger Nummerierung vor.
[9]
- In der
Flamischen Gemeinschaft
gibt es zwar auch Nummerierungen, jedoch lassen sich im Vlaamse Hydrografische Atlas
[10]
zwar flachendeckend Wasser
lauf
namen anzeigen, aber keine Wasserlauf- oder Wasserkorpernummern.
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Finnland
Finnland
|
Gewasserkennzahl (Finnland)
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Frankreich
Frankreich
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SANDRE-Code
|
Norwegen
Norwegen
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Vassdragsnummer
(Flusssystemsnummer) der Gewasserdatenbank REGINE
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Russland
Russland
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Nummer des
ГВР / GWR
(Staatliches Wasserregister)
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Slowakei
Slowakei
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?islo hydrologickeho povodia
(etwa: ?Hydrologische Einzugsgebietsnummer“)
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Tschechien
Tschechien
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?islo hydrologicke po?adi
(?HP, etwa: ?Hydrologische Ordnungsnummer“)
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Vereinigtes Konigreich
Vereinigtes Konigreich
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Waterbody Id
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Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
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Geographic Names Information System
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Italien
Italien
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In Italien gibt es derartige Identifikationsnummern der Provinzen bzw. Regionen, aber moglicherweise noch kein nationales System.
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Chile
Chile
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In Chile sind die Flusssysteme von der
Direccion General de Aguas
in der
Inventario de cuencas de Chile
eingeteilt, wobei große Flusse ihre gesamtes Einzugsgebiet in einem Item haben, kleinere Stome werden in einem zonalen Bereich zusammengefasst. Insgesamt sind 101 Items verzeichnet, jeder von ihnen in Untereinzugsgebiete (subcuencas) und nochmal in Unteruntereinzugsgebiete (subsubcuencas) geteilt. An dieser Einteilung lehnen sich weitere hidrografische Datenbanken wie die
Inventario publico de glaciares
und die "Inventario publico de lagos".
|
Außer den nationalen Identifikationsnummern gibt es ? schon langer ? Bearbeitungsnummern der ortlich fur die Gewasserpflege zustandigen Verbande, in Deutschland zumeist
Wasser- und Bodenverbande
, in der Nahe der Nordseekuste die
Deichverbande
.
Mit Klassierungen wird nur eine Gruppenzugehorigkeit festgestellt oder festgelegt:
- Hydrografische
Hierarchieebene im Gewassernetz:
- Okologische Guteklassen:
- Zustandigkeitsklassen, z. B.
Ordnungszugehorigkeit
in Deutschland:
- Gewasser I. Ordnung in der Zustandigkeit des Bundes; die Wasserflache ist offentlich.
- Gewasser II. Ordnung in der Zustandigkeit des Bundeslandes; die Wasserflache ist offentlich.
- Gewasser III. Ordnung in der Zustandigkeit der
Wasser- und Bodenverbande
; die Wasserflache ist auf die Anrainer aufgeteilt.
- Klassen von Binnenwasserstraßen
- ↑
Verzeichnisse
Detaileinzugsgebiete - Gewassernetz
fur Oberosterreich
, ?HZB-Code“ fur Wasserkorpernummern, ?RoutID“ fur Wasserlaufnummern des Flachenverzeichnisses (ZIP-Paket mit mehreren Dateiformaten)
- ↑
Bundesministerium fur Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft:
Das Flachenverzeichnis - die Ordnung unserer Gewasser
? mit PDF-Verzeichnissen fur funf Flussgebiete
? Was in diesen Tafeln, zergliedert in ?Zahl(en) der Ordnung“ 2, 3, 4 … erscheint, sind dieselben Nummern, die in der oberosterreichischen Tabelle als RouteID erscheinen
- ↑
tirisMaps
,
Thema Flusse/Seen
: Gewasser mit HZB-Nummern,
Wasserlaufnummern
, die fur ein osterreichisch bundesweites
Flachenverzeichnis
entwickelt wurden
- ↑
Britischer
Catchment Data Explorer
? landesweites Verzeichnis von
Einzugsgebieten
, definiert nach
Wasserkorpern
- ↑
Niedersachsische Umweltkarten
- Layers fur die GKZ-Einteilung:
- Grundlagen:
- DTK 25 SW (oder Orthophoto)
- Hydrologie:
- Hierarchisches Flachenverzeichnis 4 + ?3 + ?2 + ?1
- Gewassernetz
- Layers fur die Wasserkorpereinteilung:
- Grundlagen:
- DTK 25 SW (oder Orthophoto)
- Wasserrahmenrichtlinie (Auswahl Bereiche ganz nach rechts scrollen):
- Fließgewasser (WRRL)
- Seen (WRRL)
- ggf. Kusten- und Ubergangsgewasser (WRRL)
- Wasserkorpereinzugsgebiete (WRRL)
- ↑
Umwelt Niedersachsen ? Flachenverzeichnis Weser
- ↑
Osterreichischer Bericht gemaß EU WRRL: Risikoanalyse der Oberflachengewasser … Planungsraum Rhein
→ siehe Legende
- ↑
Umweltportal der Wallonie
: Table des matieres (Inhalte) → L'eau (Wasser) → Masses d'eau de surface: Karte der Einzugsgebiete der Oberflachenwasserkorper ? ohne Anzeige oder Abruf der Nummern
- ↑
Wallonie ? Generaldirektion fur Landwirtschaft, naturliche Reserven und Umwelt - DGO3/SPW:
Umweltziele der Gewasser (Detail)
mit Auflistung aller Wasserkorper
- ↑
Vlaamse Hydrografische Atlas