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No frills
ist ein Begriff aus der
Wirtschaft
und beschreibt eine Maßnahme zur
Kostensenkung
in
Unternehmen
.
No frills
(englisch
keine
Ruschen
) bedeutet in etwa
ohne Schnickschnack, schnorkellos
: Durch Weglassen von nicht essenziellen Teilen einer Ware oder Dienstleistung konnen die Kosten des Anbieters derart gesenkt werden, dass die
Verkaufspreise
gegenuber vergleichbaren Angeboten deutlich niedriger liegen.
Ursprunglich wurde das Konzept vor allem von Supermarkten umgesetzt. Spater folgten
Billigfluggesellschaften
sowie verschiedene
Mobilfunkdiscounter
diesem Vorbild.
Mit dem No-frills-Konzept erreichen es die Billigfluglinien, niedrigere Preise als die traditionellen
Fluggesellschaften
anzubieten.
Fur den Fluggast sichtbar sind im Vergleich zum herkommlichen
Linienflug
oder
Charterflug
zum Beispiel, dass
Tageszeitungen
, Mahlzeiten, Getranke sowie die Gepackbeforderung nicht gratis, sondern gegen Bezahlung erhaltlich sind. Weitere Maßnahmen zur Kostensenkung sind unter anderem die Benutzung von weniger zentralen Flughafen, der Verzicht auf Umsteigeverbindungen und der ausschließliche
Direktvertrieb
uber das
Internet
.
Haufig setzen No-frills-Fluggesellschaften auf enorm einheitliche Flotten. Wahrend zum Beispiel die
Lufthansa
vielfaltige Typen in ihrer Flotte hat, setzen
Southwest Airlines
und
Ryanair
ausschließlich auf Flugzeuge der
Boeing-737
-Familie, wahrend
Easyjet
oder
Wizz Air
ausschließlich auf Flugzeuge der
Airbus-A320
-Familie setzen. Im Extremfall wird sogar nur ein einziger Subtyp mit immer identischer Sitzplatzanzahl betrieben, wodurch
jedes
Flugzeug jedes andere beliebig in jeder Hinsicht ersetzen kann. Der Nachteil hierbei ist, dass die spezifischen Vor- und Nachteile einzelner Flugzeugtypen weniger gezielt eingesetzt werden konnen. Daher kann dem variablen Bedarf auf einer bestimmten Route nicht durch Einsatz großerer Flugzeuge, sondern nur durch Erhohung der Frequenz und/oder Preissignale (nach
Angebot und Nachfrage
) begegnet werden. Einem
Hub-and-Spoke
-System steht eine einheitliche Flotte diametral entgegen.
Entscheidend sind aber vor allem interne operative No-frills-Konzepte, wie die nicht vorhandene Verbindung zu
IATA
und
BSP
sowie die optimierte Strecken- und Umlaufplanung und ein dadurch mogliches intensives
Ertragsmanagement
.
Da die Fluggesellschaften einzelne Elemente des No-frills-Konzeptes in unterschiedlichem Umfang umsetzen, ist es heute oft problematisch, eine klare Zuordnung einer Fluggesellschaft zur Kategorie der No-Frills-Carrier zu treffen.
Seit dem Marktstart von
Tchibo Mobil
am 4. Oktober 2004
[1]
drangen immer mehr Mobilfunkdiscounter auf den Markt. Meist sind sie von großen Mobilfunkunternehmen gegrundete
Tochtergesellschaften
, die deren Mobilfunknetze mitbenutzen. Anders als bei klassischen Mobilfunkbetreibern erfolgt die Abwicklung ausschließlich per Internet und Telefon, es gibt keine subventionierten Handys, keine
Filialen
oder Handler. Das Gebuhrenschema ist bewusst einfach gehalten, es gibt nur einen Minutenpreis in alle Netze und zu jeder Zeit. Allerdings sind
Roaming
,
0190/0900-Service-Nummern
und Sonderleistungen oft teuer.
Bei
Supermarkten
zeigt sich das No-frills-Konzept in Discountern mit verringertem Warenangebot und eher sparlicher Ausstattung. Die Ware wird oft direkt von der
Palette
verkauft. Weiterhin versteht man darunter Produkte ohne aufwendige Verpackung. So trug die Eigenmarke der ehemaligen Supermarktkette
Kwik Save
den Namen
No frills
.
No-frills-Beherbergungsbetriebe versuchen, unter Weglassung von kostspieligen Details, dem Gast eine preiswerte und doch bequeme Ubernachtung zu bieten.
Beispiele dafur sind die
B&B Hotels
und
Ibis budget
aus Frankreich, die
Motel-One
-Gruppe aus Deutschland und
Premier Inn
aus Großbritannien.
Gespart werden kann vor allem in den teilweise personalintensiven Bereichen:
- Die Rezeption ist nur zeitweise besetzt.
- Die Reservierung erfolgt nur uber das Internet.
- Auf
Minibars
wird verzichtet, Getranke gibt es am
Automaten
.
- Das Fruhstuck gibt es in Form von
Selbstbedienung
und muss oft extra bezahlt werden.
- Der Zugang zum Zimmer erfolgt per
Zifferncode
.
- Es gibt keinen Zimmer-, Park- oder Gepackservice.
- ↑
Henning Gajek:
Tchibo Mobil feiert 15. Geburtstag.
In:
teltarif.de.
4. Oktober 2019,
abgerufen am 6. Oktober 2019
.