Nissan Cabstar (Europa)

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Nissan Cabstar
Hersteller: Nissan
Produktionszeitraum: 1984?2013
Vorgangermodell: Datsun Cabstar
Nachfolgemodell: Nissan NT400

Der Nissan Cabstar (Europa-Modell) war ein leichtes Nutzfahrzeug des japanischen Automobilherstellers Nissan .

Konstruktion und Modellhistorie

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Im Gegensatz zu den meisten anderen Fahrzeugen seiner Klasse hatte der Cabstar eine Leiterrahmen -Karosserie, wie sie bei großeren LKW ublich ist. Dadurch ist die Stabilitat der Karosserie hoher und es sind großere Anhangelasten (bis zu 3,5 t) moglich. Der Cabstar war im Frontlenker -Design konstruiert und das Fuhrerhaus saß direkt auf dem Motor . Da es keine Motorhaube im klassischen Sinn gab, ergab sich eine hohe Wendigkeit und langere Ladeflache bei gleicher Außenlange.

Ursprunglich war das Modell 1968 als Datsun Cabstar auf dem Markt gekommen, ab 1976 jedoch ein Badge-Engineering -Modell des Nissan Homer . Technisch mit dem Nissan Caball C340 und dessen Schwestermodell Nissan Clipper C340 verwandt, bot der Cabstar/Caball eine Nutzlast von 1?1,5 Tonnen, der Caball bzw. Clipper 2?4 Tonnen Nutzlast. 1981 fuhrte dies dazu, dass Nissan nach der technischen Vereinheitlichung seines unteren Nutzfahrzeugbereiches im Jahre 1976 nun alle Leicht-Lkw-Modellreihen fortan durch nur noch ein Modell, den Nissan Atlas ersetzte. Durch die Ubernahme von Ebro in Spanien wurde auch eine lokale Produktion des Atlas fur Europa moglich, welche 1982 begann. Hierfur behielt Nissan auch den bereits bekannten Nutzfahrzeugnamen Datsun Cabstar. Durch die Ubernahme von Ebro gelangte auch die ahnliche, aber technisch ruckstandige Ebro F-Serie sowie die in hoherer Nutzlast startende Ebro L / M-Serie ins Vertriebsprogramm. Ebro war mehr in Sudeuropa vertreten und die japanischen Automobilhersteller boten im Nutzfahrzeugbereich zumeist nur Klein-Lkw bis maximal 7,5 Tonnen Gesamtgewicht. Deswegen wurde der Cabstar in Europa zu Beginn nur mit bekannter Nutzlast bis 1 Tonne angeboten, wahrend der Atlas bis 4 Tonnen Nutzlast erhaltlich war und sich spater wieder im Design zwischen kleiner und großerer Nutzlast unterschied.

Durch den Beschluss, den Vertrieb von Datsun einzustellen, wurde der Cabstar ab 1984 als Nissan vermarktet. Neben Europa wird der Name Cabstar auch in Teilen Asiens , Sudamerika und bis 2010 in Nordamerika statt Atlas oder nur fur die kleinere Variante des Atlas verwendet. Wahrend der von Nissan Motor Iberica gebaute Cabstar neben Europa auch in den Naher Osten und als Samsung SV110 nach Sudkorea exportiert wird, wird der Cabstar auch in Mexiko fur Sudamerika gebaut und teilweise nach Asien geliefert. Bis 2010 wurde hier auch der Atlas mit hoherer Nutzlast als Cabstar fur den nordamerikanischen Markt produziert.

Als Erganzung zum Cabstar im europaischen Nutzfahrzeugprogramm kam ab 1990 die auf der Ebro L / M Serie basierende Nissan L / M Serie bzw. spater als Nissan Eco-T und uberarbeitet ab 2000 als Nissan Atleon , auf die jeweiligen Markte.

Durch den Zusammenschluss von Renault und Nissan zu Renault-Nissan wurde der Cabstar ab 2007 mittels Badge-Engineering auch als Renault Maxity produziert. 2014 ersetzt der Nissan NT300/400 in Europa den Cabstar und den Renault Maxity.

Datsun Cabstar F22 (1982?1984) / Nissan Cabstar F22 (1984?1992)

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F22
Produktionszeitraum: 1982?1992
Motoren: Dieselmotoren :SD25
SD33
TD23
TD27
Ottomotoren :Z16
Z20
Z22
Nissan Atlas 150 F22 Erste Version (baugleich mit Cabstar F22)

Der Datsun Cabstar F22 startete im Februar 1982 auf dem Heimatmarkt als Nissan Atlas 100/150 mit 1 oder 1,5 Tonnen Nutzlast. Neben dem Ottomotor Typ Z16 und Z20, waren die Dieselmotoren SD23, SD25 und SD33 erhaltlich. Die Karosserie stammte weitgehend vom Nissan Homy der 2. Generation und ahnelte dem Datsun Urvan . Parallel zu diesem entfielen 1983 die vorderen Blickfenster in den Vorderturen und in Japan erschien ein großeres Nissan Markenlogo.

Diese Uberarbeitungen erhielt auch der europaische Cabstar ab 1984, als der Name von Datsun zu Nissan geandert wurde. Anders als in Japan gab es in Europa zum Start des Cabstar 1982 nur den Z20 1952 cm³ Ottomotor mit 60 kW (82 PS) und den SD25 2488 cm³ Dieselmotor in der 53 kW (72 PS)?Variante. Ab 1983 war auch der SD33 3298 cm³ Dieselmotor mit 71 kW (96 PS) erhaltlich und der SD25 auch mit 59 kW (80 PS) verfugbar.

Ab Oktober 1986 kamen der TD27 2663 cm³ 66 kW (90 PS) und der TD23 2289 cm³ mit 50 kW (68 PS) Turbodiesel beim Cabstar ins Angebot, ebenso wie der Z22 2188 cm³ Ottomotor mit 71kW (97 PS). Gleichzeitig stieg die Leistung beim Z20 2,0 L Ottomotor auf 64 kW (87 PS) und der uberarbeitete Z16 1595 cm³ Ottomotor mit Saugrohreinspritzung und 62 kW (84 PS) wurde zusatzlich eingefuhrt. Der Cabstar war nun auch wie der Atlas mit Allradantrieb , zuerst nur mit den Ottomotoren, erhaltlich. Ab Ende 1987 war Allradantrieb auch in Verbindung mit den TD Motoren verfugbar.

Eine geringfugig im Innenraum uberarbeitete Version mit serienmaßigem Antiblockiersystem und 1,5 Tonnen Nutzlast kam 1990 als CabstarE ins Programm, wahrend der SD25 mit 53 kW (72 PS) und der SD33 aus dem Programm fielen.

Nissan Cabstar F23 (1992?2011)

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Cabstar F23
Produktionszeitraum: 1992?2007
Motoren: Dieselmotoren :TD23, TD25, TD27, BD30Ti
Lange: 4460?4690 mm
Breite: 1695 mm
Hohe: 1930?1980 mm
Zul. Gesamtgewicht: 2,8 / 3,2 / 3,5 / 4,5 t

Der Cabstar F23 startete 1992 in Europa mit dem 2283 cm³ TD23 55 kW (75 PS) und dem 2663 cm³ TD27 66 kW (90 PS)?Turbodieselmotoren. Die Nutzlast betrug wahlweise 1 oder 1,5 Tonnen.

1995 wurde der TD23 durch den TD25 2470 cm³ 60 kW (82 PS)?Turbodiesel ersetzt. Gleichzeitig wurde das Design des Kuhlergrill geandert.

1997 wurde der BD30TI 2953 cm³ Direkteinspritzungs - Dieselmotor mit 78 kW (106 PS) oder 88 kW (120 PS) eingefuhrt.

Samsung SV110

Zwischen 1998 und 2000 wurde von Samsung Commercial Vehicle Co. als Schwestermodell der Samsung SV110 hergestellt.

1999 erfolgten geringfugige Uberarbeitungen beim Kuhlergrill und Stoßfanger des Cabstar sowie Designanderungen im Innenbereich. Optional war nun ein Fahrer airbag erhaltlich. Daruber hinaus wurde weitere Nutzlastvarianten mit 1,3 Tonnen und 2 Tonnen eingefuhrt.

Im August 2002 wurde der TD 25 aus dem Programm genommen. Neben bereits serienmaßigen elektrischen Fensterhebern und Drehzahlmesser wurde die Ausstattung um eine Zentralverriegelung und serienmaßigem Fahrerairbag aufgewertet. Beifahrerairbag war als Option moglich.

2004 erfolgten noch kleinere technische Verbesserungen.

Nissan Cabstar F24, Renault Maxity (2007?2013)

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Cabstar F24, Renault Maxity
Produktionszeitraum: 2007?2013
Motoren: YD25 2488cm³ mit 81?100 kW
ZD30 2953cm³ mit 96?110 kW
Breite: 1870 mm
Radstand: 2500 / 2900 / 3400 mm
Zul. Gesamtgewicht: 2,8 / 3,2 / 3,5 / 4,5 t

Der Cabstar F24 wurde ab 2007 auch als Renault Maxity gebaut und war in Versionen mit 2,8 bis 4,5 Tonnen Gesamtgewicht erhaltlich. Zwei Dieselmotorvarianten mit Common-Rail-Einspritzung waren erhaltlich, ein 2,5-Liter-Renault-Motor mit 81 kW (110 PS) bis 100 kW (136 PS) und ein 3,0-Liter-Nissan-Motor mit einer Leistung von 96 kW (130 PS) bis 110 kW (150 PS). Alle waren mit einem Funfgang- oder Sechsgang- Schaltgetriebe ausgestattet und mit Einzel- oder Doppelkabine erhaltlich. Aufbauten ab Werk waren Pritschenwagen oder Kipperfahrzeug, zudem bot Nissan-Renault diverse Aufbauten verschiedener Zulieferer.

Die ursprunglich von Nissan entwickelte Elektromotor -Variante des Cabstars wurde in Europa ab 2012 als Renault Maxity Electric vertrieben. Hierbei leistete der Elektromotor 47 kW mit einem max. Drehmoment von 270 Nm. Die Lithium-Ionen-Batterie hatte 40 kWh Kapazitat und eine Ladezeit von 7 Stunden. Die Reichweite betrug laut Renault 100 km, bei einem Test der Zeitschrift Eurotransport wurden 120 km mit einer Nutzlast von 2120 kg erreicht, bei zulassigem Gesamtgewicht von 4.500 kg. [1] In Asien wird das Modell als Nissan e-NT400 vertrieben. Der Cabstar F24 wird seit 2014 durch den Nissan NT400 ersetzt, welchen es auch wieder mittels Badge-Engineering als Renault-Variante gibt.

Commons : Nissan Cabstar  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Renault Maxity Electric Test