Nils Wogram
(*
7. November
1972
in
Braunschweig
) ist ein deutscher
Jazz
-
Posaunist
, Bandleader und
Komponist
.
Wogram studierte klassische Posaune (auch Klavier und Musiktheorie) in Braunschweig, spielte ab 1988 im Landesjugendjazzorchester des Landes Niedersachsen. 1990 wechselte er zum
Bundesjugendjazzorchester
unter
Peter Herbolzheimer
. Von 1992 bis 1994 studierte Wogram mit einem Stipendium Posaune und Komposition an der
New School
in
New York
. Zu seinen Lehrern gehorten
Reginald Workman
,
Maria Schneider
,
Buster Williams
,
Slide Hampton
,
Kenny Werner
und
Conrad Herwig
. 1994 erschien sein Debutalbum
New York Conversations
(Mons Records). Wogram hat seit 1992 mehr als 30 Alben unter seinem Namen veroffentlicht. Seit 2010 betreibt er sein eigenes Label nwog records.
Neben seinen eigenen Bands (siehe auch Bandprojekte) war Wogram an verschiedenen anderen Bandprojekten beteiligt. Er spielte von 1994 bis 2006 in der Jazz Formation
Underkarl
des Kontrabassisten
Sebastian Gramss
und gehorte mehrere Jahre zur vielfach ausgezeichneten Braunschweiger Band
Jazzkantine
, auf deren 10. Album ?Ultrahocherhitzt“ (ET 2013) er neben
Joo Kraus
, erneut als Gastmusiker vertreten ist. Er spielte zudem mit
Kenny Werner
,
Rudi Mahall
,
Eugene Chadbourne
und bis heute immer wieder mit dem
Aki-Takase
-Quintett. Zu horen ist er u. a. auch auf
Jurgen Friedrichs
Semi Song
(2022),
Jochen Ruckerts
With Best Intentions
(2023) und
Florian Arbenz
’
Conversation #10: Inland
(2023).
Wogram lebt in
Zurich
und lehrt seit 2004 als Hochschullehrer im Jazzstudiengang an der
Hochschule Luzern
in der
Schweiz
. Vorher war er Dozent fur Posaune und Komposition an der
Musikhochschule Hannover
.
Nils Wograms Musik wurzelt tief in der Tradition des Jazz. Dennoch versucht er diese Sprache zu erweitern, indem er musikalische Materialien verwendet, die nicht aus dem Jazz kommen. Dazu gehoren andere Formen von Rhythmus, Form sowie melodischem und harmonischem Material. Nils Wogram ist ein Fan von ?richtigen Bands“ mit einem eigenen Ensembleklang. Die meisten seiner Formationen bestehen schon viele Jahre.
[1]
Nils Wogram glaubt, dass die beste Musik von festen Bands/Ensembles gespielt wird.
[2]
Als Bandleader sind deshalb seine großen Vorbilder Duke Ellington und Miles Davis.
Nils Wogram gewann 1989 sowie 1991 den Preis fur Soloposaune im Wettbewerb ?Jugend musiziert“. 1998 erhielt er den
Forderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen
. Er ist unter anderem Trager des
SWR-Jazzpreises
, des Kompositionspreises im Julius-Hemphill-Wettbewerb, des GEMA-Jazzkompositionspreises und des BMW-Jazz-Awards. 2011 wurde ihm fur sein mit Root 70 eingespieltes Album ?Listen to your woman“ der
ECHO Jazz
als Instrumentalist des Jahres national (Brass) verliehen; mit dem Ensemble gewann er im selben Jahr den
BMW-Welt-Jazz-Award
. 2013 erhielt er den renommierten
Albert-Mangelsdorff-Preis
(Deutscher Jazzpreis), der alle zwei Jahre an herausragende Personlichkeiten der deutschen Jazzszene vergeben wird.
[3]
2014 war Wogram Werkjahres-Stipendiat der Stadt
Zurich
. 2021 gehort er zu den Gewinnern des Schweizer Musikpreises.
- 1996 Nils Wogram Quartett, Roundtrip (
Enja
)
- 1999 Nils Wogram und Simon Nabatov, As We Don’t Know It (
Konnex Records
)
- 2000 Nils Wogram und
Conny Bauer
, Serious Fun (cimp)
- 2001 Nils Wogram Sextet / Oktett, Odd and Awkward (enja)
- 2001 Nils Wogram Quartett, Root 70 (mit Hayden Chisholm, Matt Penman, Jochen Ruckert) (2nd floor)
- 2002
Xavier Garcia
?
Gianni Gebbia
?Nils Wogram, pronto!
- 2002 Nils Wogram und Simon Nabatov, Starting a Story (
Act Records
)
- 2003 Nils Wogram Root 70, Getting Rooted (enja)
- 2003 Nils Wogram Quartett, Construction Field (
Altrisuoni
)
- 2004 Nils Wogram Nostalgia Trio, Daddy’s Bones (
Intuition Records
)
- 2005 Nils Wogram Septett, Swing Moral
- 2005 Nils Wogram und Simon Nabatov, The Move (
Between the Lines
)
- 2006 Nils Wogram Root 70, Fahrvergnugen (Intuition)
- 2007 Nils Wogram and the NDR Bigband, Portrait of a Band (enja)
- 2007 Nils Wogram und Simon Nabatov, Jazz Limbo (Leo Records)
- 2008 Nils Wogram Nostalgia Trio, Affinity (Intuition)
- 2008 Nils Wogram Root 70, On 52nd 1/4 Street (Intuition)
- 2009 Nils Wogram’s Lush, Pretty Good News (unit records)
- 2010 Nils Wogram Root 70, Listen to Your Woman (nwog)
- 2011 Nils Wogram und Simon Nabatov, Moods and Modes (nwog)
- 2011 Nils Wogram Nostalgia Trio, sturm und drang (nwog)
- 2012 Nils Wogram Septet, complete soul (nwog)
- 2013 Nils Wogram Root 70 with Strings, riomar (nwog)
- 2017 Nils Wogram Root 70, Luxury Habits (nwog)
- 2018 Nils Wogram Vertigo Trombone Quartett, The Good Life (nwog)
- 2019 Nils Wogram Nostalgia Trio, Things We Like to Hear (nwog)
- 2020 Bright Lights (nWog, solo)
- 2021 Muse (nWog, mit Hayden Chisholm,
Gareth Lubbe
,
Kathrin Pechlof
)
[4]
- 2022 Nils Wogram,
Joe Sachse
:
Freies Geroll
(nwog)
[5]
- 2023 The Pristine Sound of Root 70 (nWog)
[6]
- ↑
Ulrich Stock
Mit Fullhorn ins Erdreich. Der Posaunist Nils Wogram bekommt vom Jazzfest Berlin eine Werkschau spendiert ? eine Begegnung unterwegs
, Artikel vom 30. Oktober 2012, Die Zeit
- ↑
Nils Wogram: Ein Bandmanifest, Seite 14-19, Magazin des Jazzfest Berlin 2012
- ↑
Endlich ein bundesligareifer Braunschweiger, Artikel vom 24. Oktober 2013, Die Welt
- ↑
Michael Laages:
Die Abenteuer der ?Muse“.
NDR Jazzalbum der Woche, 1. Oktober 2021,
abgerufen am 9. Oktober 2021
.
- ↑
Michael Laages:
Jazz Album der Woche: "Freies Geroll" von Wogram und Sachse.
NDR, 22. September 2022,
abgerufen am 1. Oktober 2022
.
- ↑
Reinhard Kochl:
Nils Wogram The Pristine Sound of Root 70 (nWog).
In:
Jazz thing
.
25. September 2023,
abgerufen am 30. September 2023
.