Nikolaus Aidelsburger
(*
28. Oktober
1936
in
Deisenhofen
; †
4. Juni
2012
ebenda
[1]
) war ein deutscher Kommunalpolitiker (
CSU
).
Aidelsburger kam als Sohn eines Kinderarztes zur Welt. Der Vater hatte 1933 ein landwirtschaftliches Anwesen in dem am Munchner Stadtrand gelegenen Dorf Deisenhofen erworben. 1958 legte er am Privatgymnasium Ernst Adam das Abitur ab und studierte zunachst Theologie und Philosophie an der
Universitat Munchen
, wobei er auch den Philosophen
Romano Guardini
horte. Nach dem Tod des Vaters wechselte er an die Landwirtschaftliche Hochschule in
Weihenstephan
, wo er 1963 als
Diplom-Agraringenieur
abschloss.
Er arbeitete zunachst als Schatzer fur die genossenschaftliche
Bayerische Landwirtschaftsbank
. 1963 trat er der
Jungen Union
bei. Bei der Kommunalwahl 1966 wurde er zum Ersten
Burgermeister
der Gemeinde
Oberhaching
gewahlt. Bei seinem Amtsantritt war das Hachinger Tal Teil der geplanten Hauptausdehnungszone fur die Landeshauptstadt Munchen. Das Dorf sollte wegen seiner verkehrsgunstigen Lage am Kreuzungspunkt zweier Bahnstrecken zur Satellitenstadt mit 40.000 bis 50.000 Einwohnern anwachsen. Aidelsburger, der das dorfliche Geprage bewahren wollte, leitete eine Abkehr von diesen Planen ein. Erstmals in der Bundesrepublik wurde von der Gemeinde ein Planungsburo beauftragt, das Alternativen fur eine Dorfentwicklung vorlegen sollte. Als Ergebnis trat 1976 eine Ortsbausatzung in Kraft, die den sanften Ubergang vom bauerlichen Geprage zu einer maßvoll wachsenden Wohngemeinde festschrieb.
Wahrend seiner Amtszeit wurden auch mehrere infrastrukturelle Projekte umgesetzt: das kommunale Wasserwerk, die Volksschule in Deisenhofen, das neue Rathaus auf dem Kyberg, das
Gymnasium Oberhaching
und ein Hackschnitzelheizwerk auf dem Kyberg.
Nach 36 Jahren im Amt trat er bei der Kommunalwahl 2002 nicht mehr an.
- Karl Hobmair
:
Hachinger Heimatbuch
. Oberhaching: Kath. Pfarramt, 1979.
- Hermann Rumschottel
:
Statt einer Einleitung ? ein Gesprach mit 1. Burgermeister Nikolaus Aidelsburger
. In:
Lebendige Heimat ? Oberhaching. Aus Anlaß der 1250-Jahrfeier
. Gemeinde Oberhaching, 1999.
- ↑
Traueranzeige
in der
Suddeutschen Zeitung