Niedersachsisches Institut fur Sportgeschichte

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Das Niedersachsische Institut fur Sportgeschichte ( NISH ) ist ein Dokumentationszentrum in Hannover zur Erforschung und Registrierung der Sportentwicklung in Niedersachsen sowie der angrenzenden norddeutschen Gebiete. Das NISH war die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland und gilt auf dem Gebiet regionaler Sportforschung als beispielhaft. Grundungsprasident war Wilhelm Henze , Stellvertretender Vorsitzender Gunther Volker , Geschaftsfuhrer Hans Fritsch (Leichtathlet) , Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates Arnd Kruger . Derzeitiger Vorsitzender (seit 2018) des Vereins ist K. Wilhelm Koster , die beiden stellvertretenden Vorsitzenden sind Detlef Kuhlmann und Arnd Kruger; Geschaftsfuhrer ist Bernd Wedemeyer-Kolwe , Ehrenmitglied des Vorstandes Friedrich Mevert . Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates ist Christian Becker , Stellvertreterin Swantje Scharenberg , Mitglieder u. a. die Sportwissenschaftler Michael Kruger , Gertrud Pfister und die Archivarin Cornelia Regin .

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der ?niedersachsische Turnvater“ Franz Wilhelm Metz ist die Leitfigur des NISH.

Das NISH wurde 1981 unter der Schirmherrschaft des niedersachsischen Ministerprasidenten Ernst Albrecht gegrundet, zunachst als Niedersachsisches Institut fur Sportgeschichte Hoya e. V. , wo das Institut bis 2010 seinen Sitz hatte. 1984 begann die landesweite Bestandsaufnahme wissenschaftlicher Quellen, die zwischenzeitlich jedoch aus finanziellen Grunden unterbrochen werden musste. Seit seinem Bestehen hat das NISH zahlreiche Ausstellungen zur niedersachsischen Sportgeschichte sowie Tagungen zur Sportgeschichte ausgerichtet, u. a. der 6. Jahreskongress des European Committee for Sports History (CESH) 2001 in Gottingen. Das NISH wird institutionell uber den Landessportbund Niedersachsen gefordert.

Ende 2010 zog das NISH von Hoya nach Hannover in den Gebaudekomplex des Landessportbundes Niedersachsen um.

Aufgaben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Institut ist die Dokumentationsstelle des niedersachsischen Sports und besitzt zahlreiche Nachlasse sportwissenschaftlicher Bedeutung und betreut das Archiv des Landessportbundes Niedersachsen, das kunftig durch eine Datenbank zuganglich gemacht werden soll. Herausragende Bestande bei den personlichen Nachlassen sind die Sammlung des ehemaligen Ringkampf-Funktionars Gerhard Schafer zur Geschichte des Kraftsports und des Ringens von 1890 bis 1980 sowie eine umfangreiche Sammlung zur Geschichte des Schachs des Schachspielers und -funktionars Peter Werner (1936?1999) aus Bockenem. Im Bibliotheksbestand befindet sich unter anderem die Internationale FKK-Bibliothek , die großte Sammlung zur Freikorperkultur , die sich zuvor in Kassel befand, sowie eine Sammlung zur Geschichte des Behindertensportes . Die Prasenzbibliothek umfasst rund 20.000 Bande, darunter 3600 Festschriften und Chroniken von Vereinen und Verbanden. Die Sammlungen umfassen auch rund 20.000 Bilddateien.

Das NISH gibt eine eigene Publikationsreihe im Lit Verlag heraus sowie Jahrbucher , Ausstellungskataloge und Einzelveroffentlichungen. Alle zwei Jahre veranstaltet es den Wettbewerb ?Wir suchen die besten Jubilaumsschrift“, um so die Erstellung qualitativ guter Vereins-Jubilaumsschriften zu wurdigen und zu unterstutzen sowie den Bernhard-Zimmermann-Wettbewerb , um die besten wissenschaftlichen Arbeiten zur Sportgeschichte Norddeutschlands zu wurdigen. Zudem hat das NISH die Ehrengalerie fur niedersachsische Sportler eroffnet, deren langjahriger Betreuer Grundungsmitglied des NISH Kurt Hoffmeister war. Fur besondere Verdienste um die Sportgeschichte verleiht das NISH die Bernhard-Zimmermann -Medaille.

Auf Bundesebene initiierte das NISH die Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmuseen, Sportarchiven und Sportsammlungen e. V. (DAGS), die 2003 gegrundet wurde. [1]

Schriften (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das NISH ist Herausgeber verschiedener Publikationen: Schriftenreihen:

  • in der Schriftenreihe des Niedersachsischen Instituts fur Sportgeschichte Hoya e. V. ,
    • Reihe 1: Wissenschaftliche Reihe [Zeitschrift/Serie]:
      • Bd. 21: Arnd Kruger, Bernd Wedemeyer-Kolwe (Hrsg.): Vergessen, verdrangt, abgelehnt. Zur Geschichte der Ausgrenzung im Sport , Tagungsbericht der 10. Hoyaer Tagung zur Sportgeschichte vom 10. bis 12. Oktober 2008, Berlin; Munster: Lit, 2009, ISBN 978-3-643-10338-3 .
      • Bd. 22: Arnd Kruger, Swantje Scharenberg (Hrsg.): Zeiten fur Helden ? Zeiten fur Beruhmtheiten im Sport , Reflektionen der 9. Hoyaer Tagung Sportstars, Helden und Heldinnen. Veranderungen in der Darstellung beruhmter Sportler und Sportlerinnen in den Massenmedien , Berlin; Munster: Lit, 2014, ISBN 978-3-643-12498-2 .
    • Reihe 2: Materialien zur niedersachsischen Sportgeschichte [Zeitschrift/Serie]:
      • Bernd Wedemeyer-Kolwe (Hrsg.): Das Archiv des LandesSportBundes Niedersachsen. Forschungsubersicht und Bestandskatalog , Hoya: NISH, 2006, ISBN 3-932423-31-3 .
      • Kurt Hoffmeister : Fur Verdienste um den niedersachsischen Sport. Mit der Niedersachsischen Sportmedaille ausgezeichnet , Hoya: NISH, 2004, ISBN 3-932423-20-8 .
  • Jahrbuch / Niedersachsisches Institut fur Sportgeschichte Hoya e. V. Aktuelles, Historisches, Wissenswertes , [Zeitschrift/Serie], Hannover: NISH

Weitere Publikationen:

  • Lothar Wieser, Hubert Dwertmann, Arnd Kruger, Hans Langenfeld, Joachim Schluchtermann, Ludwig Schulte-Huxel (Red.): Sport in Hannover. Von der Stadtgrundung bis heute , hrsg. vom Niedersachsischen Institut fur Sportgeschichte, Hoya e. V. (NISH) mit wissenschaftlichem Beirat durch Arnd Kruger und Hans Langenfeld, 1. Auflage, Hoya: Niedersachsisches Inst. fur Sportgeschichte, 1991, ISBN 3-923478-56-9 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. dag-s.de

Koordinaten: 52° 21′ 29″  N , 9° 43′ 45,9″  O