Nicolaische Verlags-Buchhandlung

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Die Nicolaische Verlags-Buchhandlung war ein Verlag in Berlin von 1713 bis 1944.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1713 bis 1858 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Am 3. Mai 1713 erhielt Christoph Gottlieb Nicolai das konigliche Privileg fur die von ihm neu erworbene Buchhandlung . Er grundete dort auch einen Verlag. Etwa seit 1765 gab es eine Filialbuchhandlung in Stettin .

Nach seinem Tod ubernahm 1752 zunachst der altere Sohn Gottfried Wilhelm Nicolai das Geschaft. Nach dessen fruhem Tod 1759 wurde Friedrich Nicolai neuer Eigentumer. Dieser war einer der bedeutendsten Vertreter der deutschen Aufklarung. Trotz anfanglichem Widerwillen fuhrte er Verlag und Buchhandlung zu großer Bedeutung und machte sie zum literarischen und geistigen Zentrum der Stadt. 1787 verlegte er sie in die Bruderstraße 13 (heute Nicolaihaus ).

1811 ubernahm dessen Schwiegersohn Daniel Parthey die Nicolaische Buchhandlung . Er ubergab sie 1822 an seinen Sohn Gustav Parthey . Dieser verkaufte 1858 die Sortimentsbuchhandlung an Maximilian Jagielski . (Deren Nachfolgerin besteht als Nicolaische Buchhandlung bis in die Gegenwart.)

1858 bis 1944 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Den Verlag ubertrug er 1866 an seinen langjahrigen Mitarbeiter August Effert , der ihn dann mit Ludwig Lindtner als Nicolaische Verlagsbuchhandlung (A. Effert & L. Lindtner) gemeinsam fuhrte.

1876 wurde Efferts Schwiegersohn Rudolf Stricker neuer Besitzer der Nicolaischen Verlags-Buchhandlung (R. Stricker) . Nach dessen Tod 1890 waren die Strickerschen Erben Eigentumer. [1] 1914 war R. Stricker Inhaber, 1938 Anna Stricker (wahrscheinlich Witwe oder Tochter). [2]

1944 wurde die Nicolaische Verlags-Buchhandlung wie die meisten deutschen Buchverlage geschlossen.

1965 grundete der Kaufmann Dieter Beuermann eine Nicolaische Verlagsbuchhandlung in Herford, die aber wahrscheinlich keine Beziehung zum vorherigen Verlag hatte.

Adressen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Berlin
  • Poststraße 4, 1733 (oder fruher)?1787
  • Bruderstraße 13, 1787?um 1900, jetzt Nicolaihaus
  • Potsdamer Straße 90 (zwischen Alvenslebenstraße und Bulowstraße), seit etwa 1900 [3]
  • Wilmersdorf, Hildegardstraße 14, 1938 erwahnt [4]
Stettin
  • Monchenstraße, vor 1765?um 1850, Buchhandlung, jetzt ul. Mniszej
Elbing
  • Adresse unbekannt, um 1830?um 1833

Publikationen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Nicolaische Verlagsbuchhandlung gehorte zu den bedeutendsten deutschsprachigen Buchverlagen bis etwa 1890. Dort erschien ein breites Angebot an Publikationen, aus Belletristik ( Allgemeine deutsche Bibliothek ), Geschichte und Kunstgeschichte und weiteren Bereichen. [5] Um 1900 wurden vermehrt Bucher fur den Schulunterricht herausgegeben.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Ernst Friedel : Zur Geschichte der Nicolaischen Buchhandlung und des Hauses Bruderstraße 13 in Berlin . Berlin 1891. Digitalisat
    • Nachdruck in: Bernhard Fabian (Hrsg.): Zur Geschichte der Nicolaischen Verlagsbuchhandlung . Olms, Hildesheim 2006. Digitalisat
  • Rudolf Schmidt : Deutsche Buchhandler. Deutsche Buchdrucker. Band 4. Franz Weber, Berlin 1908. S. 724?727.
  • Karl-Robert Schutze: 275 Jahre Nicolaische Verlagsbuchhandlung. Eine Chronik. Nicolai, Berlin 1988 ( Auszuge )

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Hilfsbuch fur den Berliner Buchhandel , 1890? etwa 1912
  2. Adressbuch fur den Berliner Buchhandel , 1938, S. 89
  3. Adreßbuch fur Berlin , 1901, noch nicht 1898
  4. Adreßbuch fur den Berliner Buchhandel , 1938, S. 89
  5. Rudolf Schmidt : Deutsche Buchhandler. Deutsche Buchdrucker. Band 4. Franz Weber, Berlin 1908. S. 727 , mit einigen Publikationen um 1900