Nerzfell

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?Indigo“ gefarbte Samtnerzjacke (Dusseldorf, 2019)

Als Nerzfell wird im Rauchwaren handel heute das Fell des Nachkommen des Amerikanischen Minks gehandelt, die Nachkommen des europaischen Nerzes sind durch die Bundesartenschutzverordnung streng geschutzt. Aus der Natur entnommene Tiere durfen fur den Handel nicht mehr eingefuhrt werden. In Deutschland gehandelte Wildnerzfelle kommen in der Regel weiterhin aus Nordamerika, obwohl der Mink, auch in Europa, insbesondere in Osteuropa, eingeburgert wurde.

Die fruher Chinesischer und Japanischer Nerz genannten Felle werden seit 1967 richtiger als Chinesische und Japanische Wiesel gehandelt, beide und den ehemals auch Sibirischer Nerz genannten Kolinsky siehe unter →  Kolinskyfell .

Females nennt man in der Rauchwarenbranche die weiblichen Nerze, Males die mannlichen (ehemals, verschwindend etwa zwischen 1950 und 2000, Fahen und Ruden ). Die Felle sind kleiner, leichter und kurzhaariger als die etwa ein Drittel großeren Males .

In der Haltbarkeit (Tragfahigkeit) in Bezug auf Abriebfestigkeit und Lederstabilitat wird der Nerz heute als das dankbarste Fellmaterial angesehen. Fruher nahm man das Otterfell , insbesondere das des Seeotters, als haltbarste Pelzart an. Das in den guten Qualitaten ebenfalls sehr strapazierfahige Schaffell ist schwierig zu vergleichen und dabei nicht berucksichtigt.

Seit dem Zweiten Weltkrieg beherrscht das Nerzfell den internationalen Rauchwarenmarkt und ?druckte diesem einen sehr bestimmten Stempel auf“. [1]

Bis etwa Ende des 20. Jahrhunderts war der Nerz der am meisten durch andere Fellarten imitierte Pelz. Diese waren unter Bezeichnungen wie Nerzbisam , Nerzmurmel , Nerzwiesel usw. im Handel. [2] [3]

Geschichte der Nerzmode

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Das alteste bekannte Nerzfell, 5. Jahrhundert, Osterreich

Fur die Fruhzeit der Menschheit ist uber die Nutzung des Nerzes und seines Fells wenig bekannt; Knochenfunde, die einen Hinweis geben konnten, liegen nicht vor beziehungsweise wurden dem Nerz bisher nicht eindeutig zugeordnet. [4] Zu den im 14. Jahrhundert von den deutschen Kaufleuten bis hin nach Smolensk gehandelten Pelzen gehorten auch die ?Mynken“. [5] Im Jahr 2002 wurde in Hallein (Land Salzburg) am Durrnberg in einem Salzbergwerk ein rund abgezogenes Nerzfell aus dem 5. Jahrhundert vor Christus ( Eisenzeit ) gefunden. Fur die Herkunft wurde ?moglicherweise die Steppenzonen Eurasiens“ vermutet. [6] Zumindest seit dem Mittelalter wurde der Nerzpelz hauptsachlich fur Pelzinnenfutter und Besatze verwendet.

Aus dem Katalog der Firma Buchheim, Langensalza (1907)

Im Spatmittelalter und insbesondere in der Renaissance tauchten in der Mode erstmals in Tierform gearbeitete Pelzschals aus Fellen der Marderarten auf, die sogenannten Zibellini. Wahrscheinlich erst nach dem vorlaufigen Ende dieser Mode, zudem vermutlich auch zu Unrecht, nannte man sie Flohpelze . Man unterstellte, die Tragerinnen hatten sie als Flohfallen verwendet. Die Mode, der heute Pelzkolliers genannten, naturalisierten Fellschals fand ihren Hohepunkt in der Zeit vor 1900 bis in die 1940er Jahre. Aber auch nach dem Zweiten Weltkrieg waren sie durchaus noch en vogue. Fur einfellige Kolliers war die Bezeichnung Wurger gebrauchlich. [7] Ob in der Renaissance bereits die marderartigen Nerze, neben Zobel , Baum- und Steinmarder , zu Zebellini verarbeitet wurden, ist anhand der alten Bilder nur schwer auszumachen. In der Neuzeit nahm der Nerz unter den bisher verwendeten Fellarten neben dem Fuchs jedoch eine fuhrende Stellung unter den Pelzkolliers ein. Um 1900 zeigten die Bekleidungskataloge Europas und Amerikas Schals, Kolliers, Kragen und Muffe in ganz erheblicher Auswahl und in allen Fellarten.

Im Jahr 1682 wollten die Kurschner von Schwabisch Gmund dem Kurschnermeister Melchior Beringer aus Aalen nicht gestatten, auf dem Jahrmarkt neben sonstigem Pelzwerk auch ?Nester“, Hauben aus Nerzfell, zu verkaufen. Nach Ruckfragen bei Kollegen in den Stadten Nurnberg , Nordlingen , Dinkelsbuhl und Esslingen mussten sie einsehen, dass sich das Verhalten des Aalener Kurschners nicht verbieten ließ. [8]

Erstes Auslassen von Nerz auf Mantellange, Weltausstellung in Paris (Firma Revillon Freres, Paris 1900)
Dark Nerzmantel (DDR, 1954)
Nerzcape und Nerzkappe (Finnland, 1959)

Die Nutzung fur Innenfutter, Kragen und Verbramungen seit dem Mittelalter kann eigentlich nur vermutet werden, ausdrucklich erwahnt wird der Nerz fur die Zeit nach 1830, eine wieder aufgekommene Epoche der Herreninnenpelze, und fur 1858 fur Verbramungen an Plusch- und Samtmanteln. [9] Aber bereits 1851 wurde erwahnt, dass nordamerikanische Nerzfelle in immenser Zahl verarbeitet wurden, hauptsachlich fur Damenkleidung. [10] Die Dominanz der Nerzjacke und des Nerzmantels in der Pelzmode der letzten Jahrzehnte begann um 1870, nach der Erfindung der Pelznahmaschine . In der Sammlung des Victoria and Albert Museums befindet sich eine Nerzjacke, noch aus Wildnerzen, im Schnitt eines Dolmans , aus Mitte der 1880er Jahre, als es noch ungewohnlich war, wenn der Pelz, außer als Verbramung, mit dem Haar nach außen gearbeitet war. Ein Dolman, halb Jacke, halb Umhang, mit weiten Armeln, war ein beliebtes Kleidungsstuck in der zweiten Halfte des neunzehnten Jahrhunderts und der Schnitt dieses Nerzes ist typisch, huftlang mit lang abfallenden Enden vorn und einem ausgeformten Rucken . Das außergewohnliche Teil war in London, so heißt es, von Kurschnern des Pelzfell-Handelshauses Hudson’s Bay Company verkauft worden. [11]

Jetzt wurde es zu wirtschaftlichen Kosten auch moglich, durch Auslassen Nerzfelle zu schmalen Streifen zu verarbeiten. Auf der Pariser Weltausstellung zeigte Revillon Freres 1900 die erste ausgelassene Nerz-Großkonfektion, darunter ein bodenlanger Mantel aus 164 kanadischen Nerzfellen und einem Otterfell (siehe Bild, ? die photographische Reproduktion gibt leider nur ein unvollkommenes Bild dieses Meisterstucks “). Diese Teile waren jedoch noch ganz von Hand genaht, was allein fur die Naherinnen bei diesem Mantel eine Arbeitszeit von 1400 Stunden bedingte. [12] Die durch Fußpedale angetriebenen Pelznahmaschinen erfassten in den Nahten anfangs noch so viel Fell, dass sie fur das Nahen der schmalen Streifen nicht zu gebrauchen waren, sondern ?nur zur Fertigung groberer Arbeit, besonders zur Herstellung von Pelzfuttern“. [13]

Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts begannen die Indianer Nordamerikas mit der regelmaßigen Jagd auf den Mink, den amerikanischen Nerz, der heute, aus der Zucht kommend, weitgehend die hochwertige Pelzmode beherrscht. Im fruhen 19. Jahrhundert kauften die Pelzhandler die Minks zwar auf, aber nur um es sich mit den Anlieferern nicht zu verderben, um die Felle dann als unerwunscht auszusondern. Ende der 1920er Jahre war der amerikanische Nerz zumindest in den USA die Hauptfellart der Modenschauen. [14]

Der Gegensatz zum Auslassen ist die ganzfellige Verarbeitung und die halbfellige Verarbeitung, bei der die Felle weitgehend unverandert, in ihrer naturlichen Form verwendet werden. Die kostengunstige Querverarbeitung der Felle wurde in den 1920er Jahren entwickelt. [2] Offenbar hatte sie sich zu der Zeit nicht wesentlich durchgesetzt, 1961 meldet eine Fachzeitschrift unter der Uberschrift ?Um 50 % billigeres Herstellungsverfahren fur Nerzmantel!“, dass man mit diesem angeblich neuen Verfahren nur noch funf anstelle drei Wochen Arbeitszeit fur die Herstellung eines Mantels brauche. Eine Meldung, die in Fachkreisen fur erhebliches Aufsehen gesorgt habe. Nerzmantel erster Qualitat wurden jetzt statt 1600 englischer Pfund Sterling nur noch 799 Pfund (DM 8948,-) kosten, geringere Qualitaten sogar nur 485 Pfund (DM 5430,-). [15]

Die Grundlage zum Pelz fur breitere Gesellschaftskreise schuf die inzwischen fortgeschrittene Nerzzucht, um 1920 war man so weit, großere Mengen Nerzfelle bereitzustellen. Noch 1945 spielte der Zuchtnerz keine wesentliche Rolle im Welt-Pelzhandel. Bis zum Jahr 1950 war sein Anteil bereits auf 10 Prozent gestiegen, 1955 bis 1960 auf 25 bis 30 Prozent und 1965 bis 1970 auf uber 70 Prozent des gesamten Rauchwarenumsatzes. [16] Im Zeichen des Wirtschaftswunders 1950 entwickelte sich die Bundesrepublik zum Hauptverbrauchsland fur Pelze. In der DDR gab es zwar bald recht beachtliche Nerzzuchten, deren Felle gingen aber bis zum Schluss als Devisenbringer in den Export, eine eigene DDR-Nerzmode hat es nicht gegeben.

Anfangs war in der BRD das hauptsachliche Material der Persianer , das mit zunehmendem Einkommen in den 1970er Jahren vom noch hoheren Statussymbol Nerz abgelost wurde. [17] Wahrend 1969 in der Bundesrepublik, gemessen anhand der Fellimportzahlen, stuckzahlmaßig der Persianer noch an fuhrender Stelle stand, wurde er jetzt wertmaßig vom Nerz ubertroffen. [18]

Marie Louise Steinbauer weist in ihrem Buch ?Pelze“ auf zwei spezielle Kreise von Nerzliebhaberinnen hin: ? So ein 'teuer riechender' weißer Nerz gehorte alsbald zur Standardausrustung einer Stripperin von Ruf… So schutzen sich die 'Priesterinnen der Venus', wie sie im Altertum poetisch genannt wurden, gern mit warmen Pelzen. Sie hegen eine besondere Vorliebe fur Jacken aus Pelz, oder wenigstens sehr kurze Mantel. Zum ubrigen stellen sie die gesamte Tierwelt zur Schau: Bisam , Nutria , Karakul , Kanin , die Erfolgreichen Nerz“ . Fur die Damen mussten sie nicht unbedingt neu sein, es kamen die ersten Second-Hand-Pelzladen auf, ein gebrauchter Nerzmantel kostete in einem Hamburger Auktionshaus 1500 bis 3000 Mark plus 15 Prozent Gebuhr. [19]

Nachdem, zwanzig Jahre spater, nahezu jede Frau, die es sich wunschte und es sich leisten konnte, einen oder mehrere Nerzjacken und -mantel hatte, war bei gleichzeitig fallenden Preisen die Marktsattigung erreicht. Fur die geringer verdienenden Einkommensschichten war in sehr großer Stuckzahl durch den Fachhandel, vor allem aber durch die Kaufhauser und Textilgroßanbieter, Konfektion aus Nerzpfoten, -kopfen, -schweifen und anderen Nerzstucken abgesetzt worden. Der Nimbus des exklusiven Symbols des wieder gewonnenen Wohlstands war dahin. Andere Fellarten hatte der Nerz inzwischen in den Hintergrund gedrangt, eine Reihe warmer Winter und Proteste von Teilen der Tierschutzbewegung taten ein Ubriges, auch den restlichen Pelzumsatz in der Bundesrepublik sehr erheblich zuruckgehen zu lassen. Inzwischen ist der Preis fur Nerzfelle, trotz den historisch großten Anlieferungen, durch die starke Nachfrage Russlands und Asiens derart gestiegen, das er auf dem nichtrussischen europaischen Markt nur noch wenig verkauft wird (Stand 2013).

In der Mannermode hat der Nerz recht spat und meist nur halbherzig Einzug gefunden. Es ist anzunehmen, dass er seit dem Mittelalter immer auch fur Pelzfutter und Besatze bei den gehobenen Gesellschaftsschichten neben den anderen Fellarten eine gewisse Verwendung fand. Die Italienerin Anna Municchi erwahnt in ihrer Geschichte des Herrenpelzes den Nerz uberhaupt zum ersten Mal fur das Jahr 1952, als Brioni den ?Schelm“, einen Smoking mit schwarzem Nerzbesatz, kreierte. Auch andere Designer begannen sich jetzt fur den Mannerpelz zu engagieren. Mit der Mode des Unisex , gleiches Outfit fur sie und ihn, wurde auch, zumindest fur modemutige Manner, der komplette Nerzmantel immer tragfahiger. Jole Veneziani , ? Konigin der Branche, die in der Mode fur Frauen jeden moglichen Aufwand gebracht hat, setzt fur die Herrengarderobe ? ganz bewußt ? nur sehr diskrete, erlesene und gemaßigte Paletots ein: Zweireiher aus Dark Saga-Nerz, mit ganzen Fellen verarbeitet “. Bei Dior gab es einen Chesterfield-Mantel aus amerikanischen lunaraine Nerzen. Gewollt auffallend war die Performance des amerikanischen Entertainers Liberace in einem weißen, bodenlangen, mit vier Volants gearbeiteten Nerzmantel. Trotzdem bevorzugten die Herren deutlich mehr die rustikaleren Fellarten, wie Wolf , Waschbar oder Spitznutria . [20] Durchaus erfolgreich sind bis heute unter anderem die Klassiker: der Nerzblouson im Stil einer Pilotenjacke, die russische Ohrenklappenmutze Uschanka aus Nerzfell und der nerz- oder samtnerzgefutterte Stoffmantel.

Mit der vor 1990 entwickelten Flechttechnik fur Felle wurden nach 2000 auch Accessoires aus Nerz und Nerzschweifen wieder aktuell. Unter anderem Schals, Pelzstolen und Westen, die sich durch eine neuartige, den Strickwaren ahnliche, fließende Optik auszeichnen.

Europaischer Wildnerz

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Von dem ehemals in ganz Europa beheimateten Nerz bestehen heute wesentliche Restbestande nur noch in Teilen Osteuropas, die IUCN listet ihn als ?stark gefahrdet“ (endangered). Zumindest vor 1988 kamen noch Fellanlieferungen aus der Sowjetunion und aus dem Stromgebiet des Donaudeltas in Rumanien. [2]

Black Nerzmantel in ?Up and down“ Verarbeitung. Jeder zweite, ausgelassene Nerzstreifen ist ?gesturzt“, mit dem Haar nach oben, gearbeitet (2011)

Die Felllange des Europaischen Wildnerzes betragt 35 bis 40 Zentimeter, der Schweif ist 12 bis 16 Zentimeter lang. Als einzige Unterart erreicht der kaukasische Wildnerz eine Lange von 38 bis 44 Zentimeter und eine Schweiflange von 16 bis 20 Zentimeter. Ein besonders Kennzeichen ist die weiße Oberlippe, die dem amerikanischen Verwandten fehlt, [2] gelegentlich haben sie, wie auch der Amerikanische Nerz, weiße Flecken an Kehle und Brust. Die Fellfarbung ist stets sehr dunkel, fast schwarzlich (?im allgemeinen dunkler als die wilden amerikanischen Nerze“ (Wallmeyer)), [2] [21] die Unterwolle und das Oberhaar sind haufig etwas grob und steif, so dass sie auch um 1900 bereits wesentlich geringer bewertet wurden als der Amerikanische Nerz. [22] Die Felle westsibirischen Herkommens sind etwas voller in der Unterwolle und dichter im Haar, sie erreichen jedoch nicht die Qualitat des Amerikanischen Nerzes.

Populationen des Altai -Gebirges weisen im Sommer am Rucken eine Grannenlange von etwa 17 Millimeter auf, der Wollhaare von knapp 10 Millimeter. Auf 1 Zentimeter² stehen durchschnittlich 17.450 Haare. Auf ein Grannenhaar entfallen 16 bis 22 Wollhaare. [23]

  • Der russische Rauchwaren-Standard unterscheidet nach Herkommen in Westliche, Nordliche, Zentrale und Kaukasische; nach Qualitat in I., II., und III. Sorten. Die erste Sorte ist weißledrige Winterware, ?Ledjanka“ (ljod = eis). In die zweite Sorte werden die blauledrigen Felle mit weniger rauchem Schweif sortiert. Die dritte, blauledrige Sorte mit schutterem Schweif wird ?Snopowka“ (snop = Ahrengarbe) genannt.
  • Europaische Sorten (Skandinavien usw.) werden sortiert in dunkelbraune, braune und hellbraune, die Anlieferungen wurden 1988 als unbedeutend bezeichnet. [2]

Etwa Anfang der 1940er Jahre kamen ca. 30 bis 40 Tausend Felle Europaischer Wildnerze in den Handel. Bis etwa 1940 hatten sich diese Anlieferungen auf den russischen Auktionen bis auf 70 bis 75 Tausend Stuck erhoht. Davon stammten 15 % aus Karelien , 4 % aus dem Ural , 20 % aus Westsibirien , 25 % aus Zentralrussland , 10 % aus der Ukraine und 15 % aus dem Nordkaukasus. [2]

Daneben hat man in einigen Gebieten Europas und Asiens Amerikanische (Wild-)Nerze erfolgreich eingeburgert, beispielsweise in Schweden, Norwegen, Finnland, Karelien , am mittleren Ural , im Altai , im Fernen Osten und anderen Teilen Russlands, andere entkamen aus Zuchten. Bereits 1961 wurden allein in Schweden bei intensiver Bejagung geschatzte 18.000 Wildnerze gefangen. [24]

Mink, Amerikanischer Wildnerz

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Nordamerikanische Wildnerzfelle

Das Fell des Amerikanischen Nerzes ist wesentlich großer als das des Europaischen Nerzes. Es hat keine weiße Oberlippe, in der Wildform jedoch meist, beim europaischen Nerz kaum vorkommende, helle bis weiße Kehl- und Brustflecken. In seinem großen Verbreitungsgebiet, in Nordamerika fast vom Polarkreis bis zum Golf von Mexiko , bildet der Mink eine ganze Anzahl Unterarten, die sich in Große, Korperbau und Haaraufbau wesentlich unterscheiden. Wahrend beispielsweise im Stromgebiet des Yukon Nerze mit einer Korperlange von 70 bis 80 Zentimeter leben, erreichen die kanadischen Unterarten nur eine Lange von 30 bis 40 Zentimeter. Die Farbe variiert von einem sehr dunklen, fast schwarzen Braun bis zu ?lehmfarben“. Das Sommerfell ist kurzhaariger und weniger dicht und glanzend als das Winterfell. [23]

Je sudlicher das Herkommen der Felle, desto heller werden sie. Außerdem verlieren sie an Rauche, das heißt, das Haar wird flacher und die Behaarung weniger dicht. [2] Felle mehr aus dem Inland sind seidiger, dunkler und kurzhaariger als von Tieren in Kustennahe. [25] Kanadische Sorten sind leichter im Leder, sudliche schwerer. Ostkanadische sind die besten, ausgenommen vielleicht einer gering anfallenden Anzahl aus dem Norden des Staates Maine. Diese Felle sind in der Haarstruktur sehr seidig, dunkel in der Farbe und haben einen schonen Glanz, der von denen anderer Gegenden nicht erreicht wird. Je naher die Anfallgebiete an die Rocky Mountains heranreichen, umso großer werden die Felle, aber umso geringer wird die Haarbeschaffenheit und schlechter die Farbe. In den westlichen Regionen, jenseits der Rocky Mountains entlang der Pazifikkuste lebt eine sehr kurzhaarige aber große Art, einige davon mit recht guter Farbe. Die typischsten dieser Art kommen aus British Columbia und Alaska. Je weiter die Anfallgebiete an die Westkuste heranreichen, desto weniger farbintensiv sind die Felle. [26]

Die Felle aus den Vereinigten Staaten sind weit unterschiedlicher als die aus Kanada. Aus dem Nordosten der USA kommt eine Sorte, die der guten ostkanadischen ziemlich gleichkommt. Je weiter ostlich und sudlich das Herkommen, desto raucher und armer in der Farbe werden die Felle. Im Suden, hinein in die Staaten Minnesota, Norddakota, Suddakota und Nebraska findet man den mit dem Sammelnamen North-Western bezeichneten Typ. Er ist meist sehr groß, hat lange grobe Grannen, auch die Unterwolle ist sehr grob. Uberhaupt wird das Fell grober und grober, je weiter man durch die Mittelstaaten der USA nach Suden vordringt. [26]

Aus den mittleren Sudstaaten der USA, hauptsachlich aus Minnesota, kommen mehr Felle als aus den anderen Staaten. Dieser Southern oder Salt-Walter Typ ist etwas kleiner als der Typ des mittleren Kontinents, hat aber eine gute Große. Die Farbvarianten reichen von einem Rotbraun uber gelblich bis zu einem beinahe orangen Ton. Abweichend sind die Felle aus dem French Settlement um den Lake Maurepas ostlich des Mississippi. Die Felle aus diesem Sußwassermarschland sind hier oft so dunkel, dass sie mit denen aus den nordlichen Regionen verwechselt werden. [26]

Aus den landschaftlich flachen Gebieten der USA kommen sehr rauche und langhaarige Felle, wahrend entlang der Pazifikkuste ein Wildnerz anfallt, der dem Typ der westlichen kanadischen Kuste ahnelt. [26]

Die Hudson’s Bay Company , gegrundet 1670, nahm eine Aufteilung Kanadas in 16 Areale vor und beschrieb fur jedes dieser Gebiete den dort vorkommenden Felltyp. Aufzeichnungen aus 1777 kennen elf unterschiedliche nordamerikanische Nerz?rassen“, letztlich wurden 1930 funf als Unterarten des amerikanischen Nerzes spezifiziert . [27]

Der Handel unterscheidet bei der Qualitatsbeurteilung Ones (Nr. 1), Twos (Nr. 2), Threes (Nr. 3), und Fours (Nr. 4), wobei die Haarbeschaffenheit das ausschlaggebende Kriterium ist.

Bei den Ones ist das Haar gut entwickelt, das Grannenhaar deckt die Unterwolle gut ab und das Fell ist voll im Haar und von gutem Glanz.
Twos haben oft ein blauliches Leder, meist stammen diese Felle aus der Zeit des Fruhlingsbeginns. Diese Felle haben nach der Zurichtung oft kein dehnbares Leder, haufig wird das Haar beim Gerbprozess dazu noch krummspitzig.
Threes sind meist schon nicht mehr brauchbar, es sind Felle, die aus dem fruhen Herbst- oder dem spaten Fruhlingsanfang stammen. Das Haar, insbesondere die Unterwolle, ist insgesamt wenig entwickelt.
Fours sind Felle aus dem Fruhsommer oder von kranken Tieren. [26]

Die Sortierung erfolgt meist erst, nachdem die Felle zugerichtet sind. Sie kommen, lose in Kisten verpackt, anschließend in Partien, den sogenannten Lots auf den Rauchwarenmarkt. Unterschieden wird dann zwischen der ersten Wahl = Choice Dark, den fachsprachlich ?blauen“ Fellen; den Darks = dunkel, Dark Brown = dunkelbraun; Brown = braun; Pale = hell und Red = (fachsprachlich) rot. [26] [25]

  • Nach Herkommen (Provenienzen): [25]
Nord-Osten (Kanada)
Labrador : Sehr rauch, feinste Sorten. Klein bis mittelgroß; ganz feinseidig bis tiefdunkel-blauschwarz.
Neuschottland (Halifax): Ahnlich fein wie Labrador, aber kleiner.
York Fort (etwa Alberta , Saskatchewan , Manitoba ): Mittelgroß; feinseidig; sehr dunkel, fast blauschwarz.
Mackenzie River : Große zartfarbige, blaulich blonde Felle mit seidigem, kurzem Haar.
Nordwesten (USA)
Alaska : Sehr groß, großer als andere Sorten. Weniger seidig, kraftig; meist dunkel. Gute aus dem Bezirk Kenai Peninsula . Anlieferung großtenteils mit dem Haar nach außen.
Yukon: Noch großer; feinseidig; sehr dunkel, fast blauschwarz. Man bezeichnet ihn als ?ingens“, ?den Gewaltigen“. Seine Haarstruktur gilt als eine der besten Herkommen.
?Kuskokwin“, ein naturpastellfarbener Nerz, kommt aus dem seenreichen Tundragebiet Zentralalaskas. Wegen der Große und Dichte seines Fells wurde er zur Zucht angesetzt, ?nachdem er erst vor einigen Jahrzehnten (1988) in einigen Exemplaren lebend gefangen wurde“.
Westen
Sudliches Alaska, Nieder kalifornien : Groß; weniger seidig; mittelbraun.
Zentralstaaten (Centrals)
Minnesota und Nord-Dakota : Besonders groß; grobseidig; mittelbraun bis dunkelschwarz. In Teilgebieten Central Western sogenannte Cottons mit hellem, wenig abgedecktem Unterhaar. [28]
Sud-Staaten
Carolina : Raucher; etwas dunkler; weniger schwerledrig; jedoch kleiner; grober, spießiger im Haar.
Louisiana : Mittelgroß weniger feinhaarig; mittelfarbig.
Mississippi-Delta : Grober; sehr hell, gelblich bis braunlich; leichte Qualitat. Die Felle gelten als die geringste Qualitat, sie werden als ?fish-mink“ bezeichnet.
Florida , Georgia , Alabama : Sehr flach, dunn im Haar, ?lehmfarben“ (?lutensis“).
Ost-Staaten
North Carolina , Georgia , Pennsylvania : Weniger feinhaarig; doch immer ziemlich dunkel. Teils sind die Felle großer und grober im Haar. [2]
  • Sortimente
Hudson’s Bay Company und Annings Ltd. London sortieren nach
Herkommen : YF (York-Fort), MKR (Mackenzie River), WA (Westarktis), EB (Eskimo-Bai), MR (Moose River) East (Ost), MR West, LS (Oberer See) & CANA (Kanada), LS & MR, NW Coast, Alaska, USA
Sorten : I, I & No. 2, II, III, IV, damaged, specimen. 1987 brachte die Hudson’s Bay Company fur die noch bei ihr verbliebenen Farmer erstmals Felle unter der Qualitatsbezeichnung ?Ultra“ in den Handel. [29]
Farben : exexdark, exdark, dark, medium, pale, pt. pale [2]
Nerzstola (USA 1919)

Der Wildnerz hat im Gegensatz zum Zuchtnerz kein braunliches, sondern ein blauliches Unterhaar.

Wie erwahnt, hangt beim Wildnerz die Große des Fells und die Haarqualitat eng zusammen. Uber die Großen nach Herkommen kann zusammenfassend in etwa gesagt werden: Die kleinsten kommen aus der Gruppe der Eastern-Minks, der ostlichen Wildnerze, sie nehmen an Große zu, je weiter sie aus den sudlichen Sektionen kommen. Beim Typ aus dem mittleren Nordamerika ist es umgekehrt. Der großte Nerz kommt hier aus dem Gebiet der Großen Seen und er nimmt an Große ab, je weiter er aus dem Suden stammt. Die großten Felle aus den ostlichen Sektionen sind nicht großer als die mittelgroßen des mittelamerikanischen Nerzes. [26]

Die Felle werden rund abgezogen angeliefert, meist mit dem Haar nach innen. [2] Sie werden im Rohzustand im freien Handel und uber Auktionen gehandelt. [26]

Der Haltbarkeitskoeffizient fur seidige Felle, u. a. Kanadier betragt 50 bis 60 %, fur grobere Qualitaten 60 bis 70 %. [30] [Anmerkung 1] Ein englischer Kurschner ging bereits 1913 mit seiner Einschatzung daruber hinaus, er schrieb uber die Wildnerze: ?Sie tragen sich extrem gut, tatsachlich gehoren sie zu den tragbarsten Pelzen die ich kenne.“ [31] Bei einer Einteilung der Pelztiere in die Feinheitsklassen seidig, fein, mittelfein, grober und hart wird das Haar des russischen Nerzes und das Herkommen aus den sudlichen USA als mittelfein, insbesondere das des Fishminks aus den sudlichen USA als grober eingestuft. Der Zuchtnerz findet in dieser Auflistung keine Erwahnung. [32]

Eine amerikanische Statistik bezifferte den Anfall an Wildnerzen aus den USA und Kanada fur 1974/75 mit etwa 350 Tausend Fellen. Der Anfall in der Sowjetunion betrug, zum Vergleich, 30 Tausend in der Saison 1973/74, die jedoch samtlich nicht exportiert wurden. In den darauffolgenden Jahren schwankte der nordamerikanische Anfall zwischen 300 und 400 Tausend Fellen, davon knapp ein Drittel aus Kanada.

Des Weiteren fallen inzwischen in Europa und Asien Felle aus Einburgerungen und von aus Farmen entwichenen Minks an. Amerikanische Wildnerze wurden unter anderem in Russland und im Fernen Osten (1939, im Ussuri-Amurgebiet) angesiedelt. Aus Schweden werden Felle von aus Farmen entkommene Tieren angeboten. [2] Auch in Mitteleuropa besteht heute eine erhebliche Population. Eine Bejagung findet in Deutschland jedoch fast nicht statt. Ursachen sind der zeitweilig niedrige Fellpreis sowie die gesetzlichen Jagdbeschrankungen . Der wohl bedeutendste Aufkaufer deutscher Wildware bekommt jahrlich hochstens 50 Felle meist geringer, schlechtfarbiger Qualitat angeboten, die hauptsachlich schwarz eingefarbt und anschließend zu Besatzen verarbeitet werden (2010). [33]

Große Sorten werden haufig zu Kleinteilen, wie Besatzen und Schals, fruher auch zu Kolliers, verarbeitet, mittelgroße, leichtledrige Sorten zu Jacken und Manteln. Wahrend das Wildnerzfell in ausgesuchter Qualitat ehemals als besonders erlesen galt, war das Interesse daran in Deutschland in den letzten Jahrzehnten gering (2010).

Die besten Farben kommen aus dem Norden, etwa 45° nordlicher Breite. Die mittleren Farbsorten stammen aus dem Raum zwischen dem 45. und dem 50. Breitengrad, sie weisen eine braunliche Farbe auf. Vom 35. Breitengrad sudwarts wird ein rotbrauner Typ gefunden. [26]

Sektion XL * L arge* M edium* S mall* Farbe Haar
Eastern 28 26 22 20 dunkelblau braun seidig
Ontario 30 27 24 22 blaubraun seidig
Nordkanada 33 28 25 22 blaubraun seidig
Carolina 30 25 22 20 dunkelbraun mittelgrob
Minnesota 34 29 25 23 braun grob
Iowa 31 27 24 22 mittelbraun grob
Central 30 26 24 22 hellbraun sehr grob
Louisiana 30 26 24 22 rotbraun sehr grob
Coast und
British Columbia
32 28 26 23 mattbraun seidig und dunn
* Alle Maße sind in amerikanischen Inches angegeben (1 Inch = 2,54 cm) [26]

Uber den im 19. Jahrhundert durch ubermaßige Bejagung ausgestorbenen Seenerz ist wenig bekannt. Er lebte an der nordamerikanischen Atlantikkuste, das letzte Exemplar soll 1894 in Neubraunschweig erlegt worden sein. [34] [35]

Er war dem eng verwandten Amerikanischen Nerz ahnlich, wurde aber deutlich großer. Die Kopfrumpflange wird auf 66 Zentimeter geschatzt, wozu noch ein rund 25 Zentimeter langer Schwanz kam. Das Fell war rauer und rotlicher als das des Amerikanischen Nerzes. [35]

Beim Rauchwarenhandler:
Ein Nerzfell wird gestreckt (2012)

Die Zucht des Amerikanischen Minks begann vor 1900 in Nordamerika und hatte 1920 bereits ein betrachtliches Ausmaß erreicht. Um diese Zeit wurden auch die ersten Farmtiere nach Europa verkauft. Bis nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatte sie jedoch nicht den Umfang der Silberfuchszucht . Zu diesem Zeitpunkt hatte die Mode der Langhaarfelle abgenommen und der Nerz fing an die Pelzmode zu dominieren.

Der erste Nerzmantel aus deutschen Zuchtnerzen entstand im Jahr 1931. Der Damenmantel war aus 105 Fellen der Nerzfarm Furstenried in Unterdill bei Munchen gearbeitet. Die Herstellung ubernahm die Munchener Firma Bernhard Bauch, wo der Mantel vor dem Verkauf nach Paris eine Zeitlang im Schaufenster zusammen mit lebenden Tieren ausgestellt war. [36]

Begutachtung des neuen, langhaarigen Nerztyps ?Sa Belle“ (1975)

Amerikanische Zuchtungen langhaariger Felltypen (begonnen etwa 1950) wie SAMI-Nerze (1958, aus sable und mink, englisch Zobel und Nerz); [37] Granne zweieinhalb bis dreimal, Unterwolle doppelt so lang wie die der bekannten Farm- und Wildnerze [38] [23] oder KOJAH (Zuchter C. Piampiano, Zion (Illinois) , [39] ebenfalls zobelahnlich, erstmals 1968 mit etwa 5000 Fellen angeboten) [40] konnten sich trotz der anfanglichen Rekordpreise [41] am Markt nicht durchsetzen. [2] Es gab erfolgreiche Versuche, sie mit Mutationsnerzen zu kreuzen, uber eine langerfristige Vermarktung der auch unter dem Namen Sa Belle. 1975 erstmals in Deutschland angebotenen, als verbessert bezeichneten Zuchtergebnisse, mit flauschiger Unterwolle und weniger Grannen, ist offenbar nichts bekannt geworden. [42]

1974/75 betrug das Weltaufkommen an Farmnerzfellen knapp 24 Millionen, davon 12 Millionen Standardnerze. Unter diesem Namen werden die naturfarbig braunen Zuchtnerze gehandelt. Der Begriff kam, eigentlich zur Unterscheidung vom Wildnerz, einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg auf. [43] Nachdem immer dunkelfarbigere Nerze gezuchtet wurden, haben sich stattdessen zunehmend die aussagekraftigeren Bezeichnungen Darknerz und Blacknerz durchgesetzt.

Einen vergleichbaren Haltbarkeitskoeffizienten extra fur den Zuchtnerz gibt die Fachliteratur nicht an. Es ist davon auszugehen, dass die Haltbarkeit der heutigen, besten Qualitaten deutlich uber der des Amerikanischen Wildnerzes, nahe bei den fur Seeotter angenommenen 100 Prozent, liegt.

Nerzfarben und andere Differenzierungen

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Skandinavische Zuchtnerz-Farben (2008)

Der fur den amerikanischen Nerz charakteristische Kehlfleck ist durch Zuchtauslese heute in der Regel vollig verschwunden, inzwischen ist fast nie mehr ein kleiner Restfleck vorhanden. Fur die Familie der Marder typisch sind die bei den verschiedenen Fellen mehr oder weniger stark vorhandenen, uber das ganze Fell verteilten Einsprengsel von weißen Grannenhaaren und Buscheln weißer Wollhaare. Beim Standardnerz galten die weißen Grannen als Kennzeichen eines naturfarben belassenen Felles. Es fallen noch immer solche Nerze an, in der Regel weisen sie jedoch heute kaum noch weiße Haare auf (2010).

In der Pelztierzucht traten immer wieder Farb- Mutationen auf, von denen etwa zwanzig bis dreißig Farben, Farbschattierungen oder Fleckungen einen großeren Marktanteil erlangten. Die Zahl ist je nach Angebot und Nachfrage einem standigen Wechsel unterworfen. Nachdem bereits 1988 die Zahl der durch planmaßige Zusammenstellung und Kreuzung der Farbschlage entstandenen Varianten auf knapp unter zweihundert geschatzt wurde, [2] durfte die Zahl inzwischen deutlich daruber liegen.

Herrenjacke mit Samtnerzfutter
(Bern, 2016)

Mit der Zucht von Mutationsfarben beim Nerz bekam die Mutationszucht das erste Mal eine Bedeutung in der Rauchwarenwirtschaft, [44] bis dahin versuchte man erfolgreich einen moglichst reinen Nerztyp zu zuchten. Das Ergebnis war der Standard Nerz. [45] Die erste Nerzmutation wurde 1929 in Kanada bekannt. [46] Kommt eine neue, farblich ansprechende Farbe auf den Markt, ist sie fur den Handel erst ab einer verfugbaren Menge von etwa 5000 Fellen interessant. In den ersten Jahren erzielten diese Sortimente meist außergewohnlich hohe Preise. [2] 1950 lieferten die USA, die in der Mutationsnerzzucht immer fuhrend waren, nur noch 30 Prozent der Felle in der klassischen dunkelbraunen Farbe Standard, Kanada 40 Prozent.

Fur die deutschen Nerzzuchter und Kurschner war es nach dem Zweiten Weltkrieg wohl die großte Uberraschung, welchen Umfang und Bedeutung die Mutationsnerzzucht inzwischen erlangt hatte. [47] Auf einer Londoner Mai-Auktion wurden 1957 erstmals mehr Mutationsfelle als Standardfelle angeboten, zwei Jahre spater hatte sich das Angebot in etwa ausgeglichen. [46]

Der erste Mantel aus Silverblue beziehungsweise Platinum-Nerz wurde auf einer New Yorker Wohltatigkeitsveranstaltung zu dem damaligen Rekordpreis von 18 Tausend Dollar verkauft. Dieser blaugraue Farbton war die erste Mutationsfarbe, deren Weiterzucht, auf der Farm von W. Whittingham in Wisconsin , planmaßig betrieben wurde. [27] Die erste bekannt gewordene Nerzmutation erfolgte in Kanada. Auf Grund der damaligen Verbandsbestimmungen uber reinrassige, also braune Tiere, wurde das Tier jedoch ausgesondert. [2]

Eine ebenfalls fruhe Mutation ist der Aleuten-Nerz in stahlblauer Farbung. Beide Farben, Platinum und Aleuten, kamen aus Wurfen, deren Eltern Wildfange waren. [47] Aus der Kreuzung des Aleuten-Nerzes mit dem Platinum-Nerz entstand der blaugraue Saphirnerz , der Erlos fur den ersten Mantel daraus erbrachte 36 Tausend Dollar, den zweiten Mantel erhielt Evita Peron , Ehefrau des argentinischen Prasidenten Juan Peron . [46] [48]

Als Pastellnerz wurde die 1943 in einer kanadischen Farm aufgetretene Mutation mit gelbbrauner Farbung und leicht blauem Schimmer bezeichnet. Die Farbe Pastell war viele Jahre sehr erfolgreich, bis sie durch die Zucht dunklerer Farbschattierungen an Bedeutung verlor.

Die vier vorgenannten Farben waren die ersten der gehandelten Mutationsnerze.

1947 erschien der cremefarbige Palomino Nerz in Karleby , Finnland. Fast gleichzeitig tauchte eine ahnliche Tonung in den USA auf. [27]

Die Farbe Violet wurde 1958 als neue Mutation aus der Gruppe der ?Azurenes“ von der Zuchtergemeinschaft Emba mit 1000 Fellen zur Vermarktung fur das kommende Jahr angekundigt. [49]

Kristin Scott Thomas mit Pelzcape aus Nerzschweifen (2016)

Die Zuchterorganisationen vermarkten ihre Fellfarben unter teils unterschiedlichen Handelsnamen. Nachfolgend eine Auswahl, schon wegen der standigen Fortentwicklung der Zucht, ohne Anspruch auf Vollstandigkeit.

KOPENHAGEN FUR ; SAGA
(seit 2004 getrennt) [50]
EMBA
(erstmals angeboten) [51]
CMBA; NAFA
(bis Ende 2019)
American
Legend
Naturschwarzbraun Black; scanblack Standard Extra Dark Dark Blackglama
Sehr dunkles Naturbraun Mahogany
Natur-Wildnerzfarbig hell Glow; Scanglow Wild Types
Natur-Wildnerzfarbig dunkel Demibuff; Scanbrown Demi
Naturbraun Pastel Autumn Haze (1946) Pastel
Naturhellbraun Dawn Desert Gold (1953) Topaz
Naturlichtbraun Palomino (1947) [27] Diadem (1955) Palomino
Naturhellbeige Pearl (1942, [52] Zuchter Carl Rappe) [53] Tourmaline (1956) Pearl
Naturlavendelbeige Lavender Arcturus (1957) Lavender
Naturblaubeige Morning Light (1960)
Naturgrau Silverblue Argenta (1942) Silver Blue
Naturbraun mit blauer Tonung
(1962: nicht gefragt )
Bluefrost (1945)
Naturtaubengrau Hope Aeolian (1958) Hope
Naturdunkelgrau, blasse Unterwolle Blue Iris
Naturbronzegrau Aleutian Lutetia (1948) Aleutian
Naturzartblau Sapphire Cerulean (1951) Sapphire
Naturblassviolet Violet Azurene (1954) Violet
Naturweiß White Jasmine (1947) White
Naturweiß mit schwarzem Grotzen
(1962: nicht gefragt )
Black Cross (fruher Kohinoor) Royal Koh-i-nur (1945)
" mit braunem Grotzen Brown Cross
" mit grauem Grotzen Sapphire Cross
Naturweiß mit schwarzen Flecken Jaguar; (1960er Jahre) [27] Finnjaguar
Naturdunkelbraun mit schleierartig weißen Spitzen Black Crystal (Norka, Russland 2012) [54] [55] [56] Black Crystal
Browncross Nerzmantel mit Ledereinsatzen (2010)

Neben weiteren Farben gibt es zahlreiche Zwischentone wie Pearl Beige (Saga), Golden Pearl (Saga), Pearl Cross (Saga), Sapphire Cross (Saga), Silverblue Cross (Saga), Palomino Cross (Saga), Pastell Cross (Saga) usw.

Dark Nerz (Blackglama)
Greycross Nerzsortiment
  • Amerikanische Zuchter waren die ersten, die einen besonders kurzgrannigen schwarzbraunen Nerztyp (?Short-Nap“) zuchteten ( Blackglama, American Legend , Canada Majestic). 1937 schrieb ein kanadischer Nerzzuchter: Gegenwartig sind die kurzhaarigen Felle gesucht. Mit dichtem, stahlblauem, seidigem Unterfell, aus dem die reichlichen, kurzen, tiefdunkelbraunen Grannenhaare fast senkrecht in die Luft stehen. Diese feinen Felle kommen als Wildfange aus dem nordostlichen Quebeck, einem Distrikt, der als Ungava auf der Karte zu finden ist und der bis an die arktische Kuste reicht. [57] Bald nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Begehrlichkeit nach diesem Felltyp, begleitet von Werbekampagnen der nordamerikanischen Zuchtergemeinschaften, auch in Deutschland. 1966 erwarben erstmals skandinavische Zuchter 20 amerikanische Jet-Black Nerze. [58] Die skandinavischen Felle werden unter der Bezeichnung Black Velvet angeboten. Seit Februar 2014 bezeichnet Kopenhagen Fur diesen kurzgrannigen, amerikanischen Typ mit dichter Unterwolle der von ihr gehandelten Blacknerze als ?AAA-mink“. [59]

Die hauptsachlich gehandelten Naturfarben sind derzeit:

  • Black, Dark ? die Weiterzucht des naturbraunen Nerzes (Standard Nerz) hin zu fast schwarz
  • Mahogany ? dunkelbraun (zwischen Demibuff und Dark)
  • Demi Buff, Demibuff ? mittelbraun (zwischen Pastell und Standard)
  • Pastell ? (hell-)braun
  • Pearl ? beige
  • Jasmin ? weiß
  • Blackcross, Kohinoor ? weiß mit schwarzer Fellmitte
  • Wildglow ? hell wildnerzfarbig (erstmals angeboten am 31. Januar 1982, 800 Felle auf einer Kopenhagener Auktion). [60]
  • Triple ist die, nur fur Pearlnerze angewandte, fachsprachliche Bezeichnung fur extrem blasse Felle (expale). [2]
  • Demibuff oder Demi Buff sind Kreuzungen der Standardmutationen Silverblue und Pastell, ?das heißt eine Kreuzung zwischen rezessiven Mutanten des braunen mit dem blauen Typ (unwissenschaftlich als 'Halbblut', 'half blood', 'demi-sang' bezeichnet)“. Neben den genannten Farben entstehen in den Wurfen Demibuff-Nerze, die farblich zwischen dunklen Pastell-Nerzen und Darknerzen liegen. [2]
  • Ranch-Wild-Mink (ranched oder farmed Wild Mink) sind laut der Definition von Jury Frankel's Rauchwarenhandbuch aus dem Jahr 1988: Nerze, die auf besondere Ahnlichkeit mit dem Wildnerz hin gekreuzt werden. Sie kommen aus Gebrauchskreuzungen verschiedener Farbtypen, zum Beispiel Royal Pastell mit Saphir etc. Diese wildfarbenen Tiere mit einer deutlichen Trennung des dunklen Grannenhaars von dem hellen Unterhaar konnen nicht zur Weiterzucht verwendet werde, sie wurden sich dann wieder in die verschiedenen Farbschlage aufspalten. [61]
1987, ein Jahr vor Erscheinen des zitierten letzten Bands des Rauchwarenhandels, berichtet der franzosische Nerzzuchter Andre Simon 1987 in einem Vortrag vor Fachleuten jedoch, wie er 1962 gefarmte Wildnerzfelle in Handel brachte, 1964 erstmals in großerer Stuckzahl zu einer internationalen Pelzauktion. Die Felle stammten ausschließlich von neu gefangenen amerikanischen, ursprunglichen Wildnerzen. Es waren zum einen die Mackenzie (genannt Mittainville-Stamm), eine Kreuzung von Tieren aus der Gegend des Mackenzie River , dunkel bis mtteldunkel; sowie der um Kotzebue , die Minnesota , auch American genannt, eine Kreuzung zwischen Minnesota -stammigen und Kuskokwim -stammigen Nerzen, mittel- bis hellfarbig. Die Zucht in Frankreich prosperierte schnell und Simon exportierte Zuchttiere in viele Lander. Folgt man Andre Simons Aussage, so gingen wohl alle 1987 angebotenen Wild-Type-Nerze beziehungsweise Ranch-Wildnerze auf diese, durch Auslese standig verbesserte Zucht zuruck. [62]
  • Sprinklers sind weiße Felle, mit unterschiedlich viel eingestreuten dunklen bis schwarzen Haaren. Im Extremfall sehen sie wie ein nicht ganz ausgepragter Crossnerz aus, sie werden jedoch als extra Sorte auktioniert.

Spatestens um die 1990er Jahre nahm das Interesse an den Mutationsnerzfarben ganz besonders ab, bei einem gleichzeitigen Ruckgang der Pelznachfrage allgemein. Vor allem auch in Italien behaupteten sich neben den Farbnuancen Dark und Black dem Wildnerz ahnliche Farben, wie Demibuff oder Lunaraine. Fast zur gleichen Zeit nahm jedoch der Anteil der modisch eingefarbten Pelze zu, fur die vorwiegend hellfarbige Felle, bis hin zu weiß, benotigt wurden.

  • Breeders sind Felle von Tieren, die sich aus irgendwelchen Grunden als zuchtuntauglich erwiesen haben. Wahrend der normale Anfall in den Monaten Januar und Marz auf die Auktionen kommt, werden diese erst im Marz gepelzt und angeboten. Breeders sind zwar von guter, kraftiger Qualitat, haben jedoch eine gelbliche, fachsprachlich ?verpisste“ Wamme.
  • Sommerfelle sind noch spater angefallene, zum Teil auch Felle verendeter Tiere, die zwar ein flacheres Haar haben, ansonsten aber eine gut gedeckte Qualitat aufweisen.
  • Metallic benennt man Felle, bei denen das Oberhaar metallisch glanzt, weil (die Grannen) leicht gebogen, aber nicht krummspitzig sind.
  • Cotton (grey wool; white wool; kobuk) sind Felle mit besonders hellem Unterhaar.
  • Stewart sind Felle von Kreuzungen mit vollig weißer Wamme oder mit einem weißen Streifen.
  • Lowgrades (inferior grades) ist die Bezeichnung fur schlechtere Untersorten,

unter anderem

  • Hippers ; Felle mit offensichtlichen Verfarbungen um den Schritt im Huft- und Bauchbereich, [63]
  • Slippers ; Felle mit bis zum Leder reichenden Kahlstellen,
  • Bites ; zerbissene Felle,
  • Matted ; verfilzte oder im Haar verknotete Felle.

Organisationen der Nerzzuchter und deren Markennamen:

  • Kopenhagen Fur (Danemark, Skandinavien): Kopenhagen Purple, Kopenhagen Platinum, Kopenhagen Burgundy, Kopenhagen Ivory [64]
  • Saga (Skandinavien): Saga Selected
  • Blackglama und American Legend (Nordamerika)
  • Canada Majestic (Kanada)
  • Amerimink , gegrundet 1970, Nerzzuchter aus dem Nordwesten der USA, vertreten durch die Firma Joseph Liebergall & Co
  • Norka (Russland)

Auktionssortimente

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Nerzfelle werden auf dem Weg vom Zuchter zum Großhandel oder Produzenten fast ausschließlich uber Auktionen gehandelt. Die Felle werden dort sehr differenziert sortiert angeboten. Das in Danemark ansassige Auktionshaus Kopenhagen Fur hat diesen Vorgang fur Nerz inzwischen praktisch komplett mechanisiert.

Grundsatzlich unterscheidet man

Males , Felle mannlicher Tiere. Sie sind etwa ein Drittel großer, langhaariger und dickledriger und damit etwas schwerer als die Felle weiblicher Nerze.
Females , Felle weiblicher Tiere.

Die nachste Klassifizierung erfolgt nach Großen , gemessen wird von der Nasenspitze bis zum Schweifansatz.

Nerzgroßen-Klassifizierung des Auktionshauses Saga Furs (2010)

Großenklassen, am Beispiel der Auktionsgesellschaft Saga Furs: [65]

großer als Großen-
Bezeichnung
  großer als Großen-
Bezeichnung
  großer als Großen-
Bezeichnung
95 cm 40   77 cm 0   59 cm 3
89 cm 30   71 cm 1   53 cm 4
83 cm 00   65 cm 2   47 cm 5

Eine Klassifikation von Saga am Beispiel von Pearl-Nerz, werden großere Mengen angeliefert, kann noch starker differenziert werden: [2] (1988)

Medium Saga Selected   XPale Saga Selected   Pale Saga Selected   XXPale Saga
Medium Saga   XPale Saga   Pale Saga   XXPale 1st quality
Medium 1st quality   XPale 1st quality   Pale 1st quality   XXPale 2nd quality
Medium 2nd quality   XPale Saga Selected   Pale 2nd quality  

Nach Reinheit der Farben unterscheidet Saga funf Kategorien: Clarity 1 ? blue, Clarity 2, Clarity 3 ? brown, Clarity 4, Clarity 5 ? red.

Die Haarlangen (des Oberhaars) klassifiziert Saga in Kurz, Regular und Lang.

Im Jahr 1970 bot das Londoner Auktionshaus Anning, Chadwick & Kiver Ltd. erstmals amerikanische Nerze an. Die Firma warb anschließend: ?Im Februar 1970 offerierten Annings die großte Kollektion roher amerikanischer Nerze, die jemals ?Haar außen‘ in der Welt angeboten wurde“. [66]

Gefarbte Blackcross Nerze (2009)

Anfangs wurden Mutations- und Standardnerzfelle, auch die Wildfelle, soweit sie gut in Farbe waren, stets naturell verarbeitet. [2] Nach dem Ruckgang der Nachfrage nach Mutationsnerzen kamen verstarkt gefarbte Pelze, zum erheblichen Anteil in neue Farben, auf den Markt. Nicht gutfarbige Felle oder auch sehr geringe Qualitaten wurden schon immer gefarbt, meist schwarz.

Die Rauchwarenveredlung kennt seit alters her neben dem Farben einige Methoden, wie sie scheinbar nicht perfektfarbige Felle verbessern kann. Im Mittelalter wurde das Nachfarben als ?Betrugen“ zeitweilig mit Strafen bedroht, auch heute noch sollte ein als ?natur“ angepriesener Pelz eigentlich ungefarbt sein. Handelsbrauch ist:

  1. Reinforcing , natural colour : Hierbei wird die helle Unterwolle dem dunkleren Oberhaar farblich angeglichen. Es wurde insbesondere bei russischen Nerzen angewendet, die in der Anfangszeit oft noch ein sehr helles Unterhaar aufwiesen. Das von australischen Wollforschern zwischen 1946 und 1948 entwickelte Verfahren der Abdunklung unter Verwendung von Ferrosalzen kam erstmals durch italienische Veredler bei Nutriafellen zum Einsatz. [67] Die so behandelten Felle betrachtet der Fachhandel als naturell. [68]
  2. Doppel-Reinforcing : Der dabei angewandte chemische Prozess unterscheidet sich vollig von dem vorgenannten, es wird eine noch starkere Farbangleichung der Unterwolle erreicht, außerdem wird das Fell insgesamt dunkler, erkennbar am Nachdunkeln des Leders.
  3. Schonen : Nicht ganz rein weißen oder Cross-Nerzen wird mit optischen Aufhellern oder durch Blauen ein opalisierender (blaulichweißer) Schimmer verliehen. [2]

In Amerika wurden Zurichtungen (Gerbungen) entwickelt, die ein besonders dunnes und leichtes Leder ergaben. In den 1960er Jahren wandte man sie erstmals, [69] nicht uberall mit gleichem Erfolg, auch in den ubrigen Landern ein.

auch Softnerz , bezeichnet einen Nerz, der entweder gerupft, geschoren, oder aber gerupft und anschließend geschoren, wurde. Beim Rupfen wird das Grannenhaar bis zur Haarwurzel entfernt. Sehr kurzhaarig geschorene Nerze werden auch unter der Bezeichnung Cashmere-Nerz oder Kaschmirnerz angeboten.

Samtnerzpullover und -weste (Norbert Koster, 2010)

Das Entgrannen durch Rupfen der Felle ist bei den Chinesen schon sehr lange bekannt, in Europa gelang dies 1796 bei Sealfellen erstmals dem Englander Thomas Chapmann. [70] Bis etwa in den 1960er, 1970er Jahren wurde das Rupfen und auch das Scheren jedoch fast ausschließlich bei hartgrannigen oder nicht als schongrannig empfundene Fellarten angewendet, außerdem bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, um mit preiswerteren Pelzarten das als wertvoller angesehene Sealfell zu imitieren. 1961 unternahm eine amerikanische Firma den Versuch, geschorene Nerzpelze als neuen Trendartikel zu vermarkten. Sie verkaufte gleich zu Beginn 57 Mantel, die zwischen 1800 und 2200 Dollar kosteten. [71]

Allerdings berichtet eine Fachbuch bereits im Jahr 1895: ?Als Nerz vor einigen Jahren besonders billig war, wurde er auch (was die hellsten Sorten anbelangte) vielfach gerupft und sealartig braun gefarbt, um als tauschende Nachahmung von kleineren Sachen, z. B. Mutzen, Baretts usw. verarbeitet zu werden“. [72] Mit entscheidend zur Wiederbelebung der samtartigen Pelzmode uber den Nerz durfte auch diesmal der zu der Zeit erhebliche Preisverfall gewesen sein, der Markt war relativ gesattigt, die Nachfrage ging betrachtlich zuruck. Die Samtveredlung der Nerzfelle schuf ein fur den Verbraucher neues Produkt, mit einem wesentlich geringeren Gewicht als ein Sealmantel und etwa ein Viertel leichter als ein ungerupfter Nerzmantel, zu einem gegenuber fruher relativ niedrigen Preis.

Nerzfellverarbeitung

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Die klassische Verarbeitung des Nerzes zu Manteln und langeren Jacken ist seit 1900 das Auslassen , das Verlangern der Felle auf Kosten der Breite durch V- bzw. A-formige Schnitte. Bei dieser Arbeitstechnik entstehen schmale Streifen in der Lange des Kleidungsstucks, das zudem dadurch einen besonders fließenden Fall aufweist. Auch komplizierte Streifenfuhrungen lassen sich hiermit verwirklichen. So wird die Taillierung eines Mantels durch die ebenfalls taillierten Streifen zusatzlich betont (siehe Foto oben).

Auslassnahen eines Nerzstreifens mit der Pelznahmaschine (1986)

Das Nahen mit der Pelznahmaschine erfordert große handwerkliche Ubung und Geschicklichkeit. Das Einstreichen der Fellhaare erfolgt in der Regel mit dem Einstreicher, einem spitzen Stahlstift, heute meist auf der Gegenseite einer Pinzette (Einstreichpinzette). Diese Arbeit wird in großeren Kurschnereien und in der Industrie von spezialisierten Arbeitskraften ausgefuhrt. In Deutschland waren es schon immer Pelznaherinnen , die schlechter bezahlt wurden als ihre mannlichen Kurschnerkollegen. In den 1960er Jahren kamen aus der Pelznaherstadt Kastoria griechische Naher nach Deutschland, sie brachten eine neue Nahtechnik mit. Anstatt die Haare Zentimeter fur Zentimeter einzustreichen, saßen sie vornubergebeugt, seitlich an der Nahmaschine und beforderten die Haare mit Hilfe der Daumen und durch Pusten zuruck auf die Fellseite. Damit konnten sie einen Auslassschnitt fast ohne Abzusetzen durchnahen. Innerhalb kurzer Zeit hatten sie damit die hiesige Nerznaherei ubernommen. Großere Betriebe hatten ?ihren Griechen“ im eigenen Betrieb, andere gaben das Nahen der Nerzstreifen in Lohnarbeit außer Haus.

Mit Galonieren wird das Einsetzen von schmalen Lederstreifen in das Fell bezeichnet. Beim Luftgalonieren entsteht die Flachenvergroßerung durch ein engmaschiges Einschneiden des Leders und ein anschließendes Auseinanderziehen und Fixieren zu einer netzartigen Struktur.

Cape aus kanadischen Nerzfellen in aufwandiger Auslassverarbeitung (Weltausstellung Paris, 1900)

Großen Erfolg haben seit einigen Jahren (Stand 2010) geflochtene oder gewirkte Pelze, neben dem preiswerteren Kaninfell ganz besonders auch aus Nerz. Diese arbeitszeitaufwandige aber materialsparende Technik wurde ursprunglich vor allem in Deutschland, Amerika und Italien entwickelt. Inzwischen kommen die so gearbeiteten Netzschals fast ausschließlich aus dem Billiglohnland China. Dazu wird das Fell in schmalstmogliche Streifen geschnitten, das Minimum durfte bei etwa drei Millimetern liegen. Der so entstandene Fellfaden wird in fischernetzartigen Schalnetzen um die Netzfaden gewunden. Dabei legt sich die Haarseite nach außen, es entsteht eine, in der Struktur den Stricksachen ahnliche, beidseitig behaarte Flache. Eine Nerzjacke beispielsweise hat also auch auf der Innenseite Fell. Es wird auch Nerz-Großkonfektion bis hin zu Manteln und Decken in der Art hergestellt, aber vor allem kleine Teile wie Schals, Stolen, Westen und kurze Jacken.

Zusatzlich konnen Nerzfelle wie Lammfell veloutiert oder nappabeschichtet werden, um dann zu besonders leichten, eventuell wendbaren, Kleidungsstucken verarbeitet zu werden.

Typische Straßenszene in Kastoria, Griechenland: Ein Pelznaher hat aufgespannte Nerzpfoten-Bodys zum Trocknen hinausgestellt.

Bei fast allen Fellarten werden auch noch sehr kleine Reste verwertet. Dies trifft ganz besonders auf den Nerz zu. In der Haltbarkeit sind die Fellreste dem Nerzfell durchaus gleich, zum großten Teil haben sie ein geringeres Gewicht. In den Werkstatten werden die Reste gesammelt, von Handlern kiloweise aufgekauft und fast ausschließlich nach Griechenland exportiert. Das Zentrum der Resteverwertung ist dort seit alters her Kastoria (siehe dort) und, etwas weniger bekannt, auch der nahe gelegene Ort Siatista . Siehe dazu den Hauptartikel → Pelzreste .

Gute Nerzpfoten werden in bis zu vier Haarlangen- und acht Grundfarbstufen sortiert, dabei wird zwischen Vorder- und Hinterpfoten unterschieden. Diese werden sortiert und zu Streifen genaht. Diese Streifen werden erneut sortiert und zu Pelzhalbfabrikaten , den so genannten Bodys zusammengenaht. Die Maße variieren mit der jeweiligen Mode, um 1990 war ein Mantelbody 230 Zentimeter breit und 118 m lang. Auch die Nerzstuckentafeln werden heute (2012) zum großen Teil, der Mode folgend, samtartig geschoren verarbeitet.

Nerzstucken werden in folgende Teile getrennt verarbeitet:

  • Nerzkopfe , extrem haltbar, dicklederig und schwer
  • Nerzpfoten , getrennt nach Vorder- und Hinterpfoten. Die Vorderpfoten sind flacher, im Vergleich zu den Hinterpfoten etwas schwerer.
  • Nerz-Thiliki , Bauchstucken
  • Nerz-Nourkulemi , Kehlstucken, besonders leicht, meist mit hellen Flecken
  • Nerzschweife , werden sie zu Bodys oder Tafeln vorkonfektioniert, wird die trapezformige Form zuvor durch das Zwischennahen schmaler, keilformiger Lederstreifen, den Galons, zum Rechteck ausgeglichen. Zwischen 1950 und 1980 wurden die, ebenfalls galonierten, Schweife auch haufig zu Kappen und Besatzen verarbeitet. Derzeit (2010) werden sie viel fur gewirkte Kleinteil-Pelze verwendet, erkenntlich gegenuber den aus Fellfaden gewirkten Pelzen am langeren und groberen Haar. Nerzschweife eignen sich mit ihrer Haarstruktur, die Grannen ragen besonders weit aus der Unterwolle hervor, gut zur Herstellung kleiner Schmuckteile.

Im Jahr 1965 wurde der Fellverbrauch fur eine fur einen Nerzmantel ausreichende Felltafel angegeben (sogenanntes Mantel-?Body“):

a) Wildnerz
Kanada, Alaska
Males = 40 bis 50 Felle
Females = 60 bis 85 Felle
USA
60 bis 90 Felle
b) Farmnerz (die heute gezuchteten Nerze sind durchschnittlich großer, der Fellverbrauch entsprechend geringer)
Males = 45 bis 50 Felle
Females = 60 bis 85 Felle

Haufig wurden auch Males und Females zusammen verarbeitet (Females fur die Armel). Zugrundegelegt wurde eine Tafel mit einer Lange von 112 Zentimetern und einer durchschnittlichen Breite von 150 Zentimetern und einem zusatzlichen Armelteil. Das entspricht etwa einem Fellmaterial fur einen leicht ausgestellten Mantel der Konfektionsgroße 46 des Jahres 2014. Die Hochst- und Mindest-Fellzahlen konnen sich durch die unterschiedlichen Großen der Geschlechter der Tiere, die Altersstufen sowie deren Herkunft ergeben. Je nach Pelzart wirken sich die drei Faktoren unterschiedlich stark aus. [73]

1792, Dr. Johann Krunitz’s okonomisch-technologische Encyklopadie:

Die Nerzen kommen aus Pohlen und Virginien, sie sind eine Art Otter, Mustela Lutreola, die schon Gesner Nerz oder Norz genannt hat. Im Rußischen heißt das Tier Norka. Sie sind ungefahr so groß wie unsere Iltiße, und haben ein kurzes kastanienbraunes Haar. Sie werden zu Ausschlagen der Frauenzimmer-Pelze und zu Mutzen gebraucht. Der Zimmer steht zu 40 bis 50 Rthlr. im Preise. [74]

1864, Heinrich Lomer , Der Rauchwaarenhandel:

Amerikanische Nerze gelten jetzt 3 bis 10 Thaler, wahrend russische nur 1 bis 2 Thaler per Stuck werth sind. Erstere haben feineres und darum haltbareres Haar. Man kann das Haar der amerikanischen Nerze und russischen Nerze wie Seide und Zwirn vergleichen. Verbraucht werden Nerze in Deutschland zu Pelzfuttern und Kragen, in Frankreich zu Garnituren, in jungster Zeit verwenden die Amerikaner ihre schonen Nerze fast alle selbst; wahrend die Manner in politischen Unbilden und Kriegsgetummel verwickelt sind, scheinen die Frauen sich in kostbarem Pelzwerk warm zu halten. [75]

Das Nerzfell fand nicht immer die heutige große Anerkennung. Zeitweilig hatte es nur einen geringen Wert und wurde von der Mode kaum beachtet. Daniel Harmon, ein beruhmter Pelzjager seiner Zeit, stellte um 1800 eine Liste mit den Vergleichswerten der Pelzarten auf. An oberster Stelle stand der Biber, gefolgt von Fischotter, Bisam, Marder, Bar, Luchs, Fischer, Nerz, Wolf und Buffel. [1] Wobei zu bedenken ist, dass Wolf und Buffel nicht fur Kleidung, sondern fur Vorleger und Schlittendecken verwendet wurden, der Nerz also am untersten Ende der Skala der erwahnenswerten Felle steht. Dagegen schrieb im Jahr 1976 ein anerkannter amerikanischer Fachmann der Branche, dass der Nerz schon immer als luxurioser Pelz, mit meist luxuriosen Preisen, angesehen wurde. [44]

Zwischen 1830 und 1840 verkaufte die Hudson’s Bay Company auf ihren Versteigerungen in London jahrlich durchschnittlich rund 20 Tausend Felle, 1850 bis 1860 durchschnittlich etwa 46 Tausend. Gemessen an dem damaligen Gesamtaufkommen amerikanischer Rauchwaren waren das sehr geringe Mengen. Erst mit der Einfuhrung der Pelznahmaschine um 1870 und der damit verbundenen Moglichkeit, Nerzfelle zu schmalen Streifen zu verarbeiten, setzte sich das Material in der Pelzmode durch. In dem Jahrzehnt zwischen 1880 und 1890 stieg der Jahresdurchschnitt auf 620 Tausend Felle. 1891 war der ?Norz“ bereits ? das Lieblingspelzwerk des Kurschners, weil er nicht allein ein sehr schones, elegantes Pelzwerk ist, sondern sich auch durch egales Haar, schone Farbe und die großte Dauerhaftigkeit empfiehlt “. [76] Kurz vor dem Ersten Weltkrieg betrug das Gesamtaufkommen an Wildnerzen aus Nordamerika etwa 1 Million Stuck. [1]

Welt-Nerzproduktion

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                1864      1900     1930
Europa         55.000   20.000    50.000
Asien                   50.000    20.000
Nord-Amerika  200.000  450.000   500.000

gesamt        255.000  520.000   570.000
 
Nach 1930 kam es allmahlich zu Anlieferungen aus der Farmzucht,
1950 waren es etwa 3 Millionen Felle.
[77]

Mantel aus gerupftem, geflochtenem Samtnerz (Dusseldorf 2012)
Sortieren der Nerzfelle in der VEAB ? Volkseigener Erfassungs- und Aufkaufbetrieb der DDR in Naunhof bei Leipzig (1950)
Blue-Iris-Nerzfelle mit Barcode im Auktionshaus (2009)

Der Verkauf der Nerzfelle erfolgt hauptsachlich auf Auktionen. Hier werden sie nach Großen und Qualitaten sortiert und in Bundeln vereint ( lots ) zum Hochstpreis versteigert.

Die Produktion farmgezuchteter Nerze schwankt je nach Nachfrage. Die großte Steigerung fand mit einer weltweiten jahrlichen Zunahme von 1 Million Stuck zwischen 1945 und 1965 statt. [45] 1988 erreichte sie eine Spitze von 42 Millionen, fiel 1993 auf 20 Millionen und stieg dann bestandig zu einem neuen Hohepunkt im Jahr 2007 auf 56 Millionen, um bis 2010 auf circa 50,5 Millionen abzusinken. Der Durchschnittspreis fur ein Nerzfell hat sich auf Grund der starken Nachfrage der neu hinzugekommenen Absatzmarkte Russland und China von 2001 bis Anfang 2011 (in zehn Jahren) von einem damals sehr niedrigen Stand um 112 Prozent auf 42 amerikanische Dollar erhoht. [78]

Endverbraucherpreise fur einen Mantel um 1973:

  • Nerz (ausgelassen) zwischen ca. 1750,- und 7500,- DM
  • Superqualitaten wie Black Diamond und andere Spitzenqualitaten ca. 12.000,- bis 18.000,- DM
  • Wildnerz um ca. 25.000 DM

Ein Persianer mantel kostete, zum Vergleich, um die Zeit zwischen ca. 2950,- und 9000,- DM, ein Kaninmantel zwischen ca. 350,- und 1200 DM. [79]

Im Jahr 2016 kamen weltweit mehr als 75 Millionen Zuchtnerzfelle in den Handel mit einem geschatzten Gesamtwert von 970 Millionen US-Dollar. [80]

Nerzfelle, auch die Fellreste, werden fur alle denkbare Pelzbekleidung, naturell oder gefarbt, fur Mantel, Jacken, Besatze, Innenfutter, Schals und Kopfbedeckungen, aber auch fur Pelzdecken , im Schmuckbereich etc. verwendet.

Zahlen und Fakten

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Detaillierte Handelszahlen uber nordamerikanische Rauchwaren finden sich bei

Emil Brass : Aus dem Reiche der Pelze. 1. Auflage. Verlag der ?Neuen Pelzwaren-Zeitung und Kurschner-Zeitung“, Berlin 1911.
Emil Brass: Aus dem Reiche der Pelze . 2. verbesserte Auflage. Verlag der ?Neuen Pelzwaren-Zeitung und Kurschner-Zeitung“, Berlin 1925.
Emil Brass: Aus dem Reiche der Pelze (1911) im Internetarchiv [81]
Milan Novak u. a., Ministry of Natural Resources: Wild furbearer management and conservation in North America . Ontario 1987, ISBN 0-7778-6086-4 . (englisch).
Milan Novak u. a., Ministry of Natural Resources: Furbearer Harvests in North America, 1600?1984. Anhang zu vorstehendem Wild furbearer management and conservation in North America . Ontario 1987, ISBN 0-7729-3564-5 . (englisch).
Nerz-Kurzmantel, gefarbt, Oberteil mit eingebrannter Musterung durch Lasern (Regensburg, 2016)
  • 1926 In Deutschland gab es 4 Nerzzuchtbetriebe. [82]
  • 1927 In Deutschland gab es 8 Nerzzuchtereien. Nerzfelle kosteten 600 bis 800 Mark. [82]
  • 1928 Inzwischen gab es in Deutschland 23 Nerzfarmen (108 Fuchsfarmen). [82]
Beginn der Nerzzucht in Danemark, Zuchtpaare kosteten 800 bis 900 Mark. [82]
  • 1929 Beginn der Nerzzucht in Norwegen und Schweden. [82]
  • 1930 In Deutschland gab es 268 Nerzfarmen. [82]
Grundung der danischen Pelztierzuchtervereinigung Dansk Pelsdyravl. [82]
  • 1931 Die erste offizielle Edelpelztierzahlung in Deutschland ergab 7019 Nerze, 8593 Silberfuchse, 1926 Sumpfbiber ( Nutria ), 932 Waschbaren, 1508 Karakulschafe ( Persianer ). [82]
Auf der Farm von Whitingham in Arpin (Wisconsin) trat die erste Nerzmutation auf (Platinum). [82]
  • 1937 Der Bestand an Nerzen in Deutschland betrug 14.588 Tiere, der Gesamtbestand in 1434 Farmen betrug 49.955 Pelztiere, davon außerdem 19.863 Silberfuchse, 376 Blaufuchse, 7337 Sumpfbiber, 1791 Marderhunde . [82]
  • 1939 Aus deutscher Zucht kamen 35.000 Nerzfelle in den Handel. [82]
  • 1942 Grundung der Silverblue Platinum Mink Association in Chikago. [82]
  • 1943 Der Kanadier Davids stellte in Toronto den Pastellnerz vor. [82]
  • Vor 1944 betrug der Hochstpreis fur Nerzfelle:
Beste 175,- RM; mittlere 120,- RM; geringe 30,- RM; kleine 70,- RM. [83]
  • 1944 Erste Versteigerung von 2277 Platinum-Nerzfellen in New York, der Durchschnittspreis betrug 149 Dollar. [82]
Bereits im Jahr davor wurde in den USA der erste Platinnerzmantel fur mehr als 25.000 Dollar verkauft Der großte Teil der Felle stammte von Nachkommen eines Ruden, der dem Zuchter inzwischen 30.000 Dollar erwirtschaftet hatte. [84]
  • 1945 Erste Versteigerung von Royal-Koh-i-nur- und Bluefrostnerzfellen in New York. [82]
  • 1947 Grundung der Genossenschaft sachsischer Pelztierzuchter mit 458 Nerzen. Die SAG- Plau, heute Plau am See /Appelburg (Betrieb der Sowjetischen Militaradministration) hatte 300 Nerze. [82]
  • 1948 Auf dem Gebiet der spateren DDR wurden 2678 Nerze, 2386 Edelfuchse und 38.480 Nutrias gehalten; [82]
auf dem Gebiet der spateren Bundesrepublik 3479 Nerze, 7264 Edelfuchse und 27.396 Nutrias. [82]
In Amerika wurde die Schutzmarke EMBA eingetragen. [82]
  • 1949 Im Dezember gab es in der DDR 3457 Nerze in 82 Betrieben. [82]
  • 1950 In Plau/Appelburg (inzwischen unter deutscher Verwaltung) begann die Zucht mit 328 Nerzen und 799 Silberfuchsen. [86]
  • 1951 In der DDR gab es insgesamt 760 Nerze.
  • 1953 Die inzwischen verstaatlichte Farm Plau/Appelburg (?volkseigener Betrieb)“ besitzt 484 Zuchtfahen, 9 Zuchtruden wurden aus der DDR importiert. [82]
  • 1958 In der DDR wurden 58.191 Nerze, 4769 Edelfuchse und 99.282 Sumpfbiber gehalten. [82]
In der Bundesrepublik Deutschland existierten zu der Zeit rund 900, meist jungere Betriebe, die sich mit der Nerzzucht befassten. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg gab es einige Gegenden, in den verstarkt Pelztierzucht, vor allem von Silberfuchsen betrieben wurde, zum Beispiel in beachtlicher Menge um Munchen herum. Viele davon waren in den Kriegs- und Nachkriegszeiten untergegangen. Die neuen Nerzzuchten hatten sich hauptsachlich in Kustennahe angesiedelt. Hier gab es Fisch- und Abfallprodukte der Fischereiindustrie als gunstiges Tierfutter, das feuchte Klima wurde zudem als gunstig fur die Fellentwicklung angesehen. Mehr als 95 Prozent aller deutschen Nerzfarmen befanden sich dort, wobei Schleswig-Holstein und die Gegend um Bremerhaven und Cuxhaven besonders viele Betriebe aufwies. Das Verhaltnis der auf den Farmen gehaltenen Nerze wurde auf etwa 70 bis 75 Standardnerze und nur etwa 20 bis 35 Mutationsnerze gerechnet, das Verhaltnis war damit noch genau umgekehrt zu dem in der sich inzwischen weiter entwickelten Zucht in den skandinavischen Landern. Dort hatte die Mutationsnerzzucht inzwischen fast das hohe amerikanische Niveau erreicht. [87]
  • 1960 hatten die Gebruder Mullen aus Nova Scotia , Kanada zwei ungewohnlich dunkle Nerzrudenwelpen mit dunkler Unterwolle, einem hellen Bauch und metallischem Schimmer in ihrer Zucht. Mullens nannten die Farbe Jet-Black . Sie und auch skandinavische Zuchter verfolgten die Linie weiter. Eine erste Verpaarung mit einem Mutationsnerz der Farbe Palomino ergab einen weiteren interessanten neuen Farbton und ließ weitere neue Farben fur die Kreuzung mit anderen Mutationen erwarten. [88]
  • 1965 In der DDR wurden etwa 90.000 Nerze, 5000 Edelfuchse und 150.000 Sumpfbiber gehalten. [82]
  • 1966 wurden in New York 511 Nerzfelle einer ?black willow“ genannten, neuen schwarzen Mutationsfarbe versteigert. 40 Felle davon erzielten zusammen den Rekordpreis von 44.000 Dollar, Kaufer war das Warenhaus Neiman Marcus in Dallas (Texas). [89]
  • 1968 Der Pelztierbestand der DDR betrug 268.685 Nerze, 75.684 Sumpfbiber, 3369 Edelfuchse und 1349 Chinchillas. [82]
  • 1969 Grundung einer vereinigten skandinavischen Auktionsgesellschaft durch Danemark, Schweden, Norwegen und Finnland in Kopenhagen. [82]
  • 1971 Zusammenschluss der Nerzfellproduktionsbetriebe der DDR zur zentralen Erzeugnisgruppe Nerzfell. [82]
  • Im Januar 1973 wird berichtet, dass China von der Firma J. & J. Mitehal (Newhailes) in Musselburgh in der schottischen Grafschaft Midlothian einen Auftrag zur Lieferung von je 150 mannlichen und 150 weiblichen Zuchtnerzen erhalten hatte. Eine zweite Notiz meldet, dass China erstmals, mit Erfolg, Nerz auch in sudlichen Zonen, in der Provinz Kiangsu (Sudchina), zuchtet. Die Qualitat der Nerzfelle und deren Farbung hatte den ublichen Normen entsprochen. [90]
  • 1974 konstatierte der Direktor der Pelztierfarm Plau-Appelburg eine seit 1950 um ein Vielfaches gestiegene Arbeitsproduktivitat. Die aneinandergereihte Gesamtlange aller Nerzschuppen betrug nach seinen Angaben 20 Kilometer. [91]
  • 1975/1976 :
  • 1979 ubernahm wertmaßig, noch nicht an Stuckzahl, der Nerz die Spitze im deutschen Pelzverbrauch. Es wurden fur rund 165,5 Millionen DM Persianerfelle eingefuhrt, Nerzfelle fur 200 Millionen. [18]
  • 1985 fielen in der UdSSR etwa 13 Millionen Nerzfelle an, davon wurden 3,5 Millionen exportiert. [93]
  • 2005 bis 2011 :
Ballerina Svetlana Zakharova mit ganzfellig verarbeitetem Samtnerz-Mantel (geschoren) (2007)
  • 2012 betrug die Nerzfellproduktion Chinas rund 17 Millionen Felle, die Danemarks 15,6 Millionen. [96] Die Weltproduktion hat sich in den davor liegenden zehn Jahren verdoppelt (59,1 Millionen gegenuber 2001 von 29,5 Millionen). [97]
  • 2013 kamen bei Kopenhagen Fur erstmals 397 Males und 254 Females des Moondust genannten Nerztyps auf die April-Auktion, nachdem die Felle einige Jahre lang gesammelt worden waren. Die Farbe wird als Typ einer Mischung aus den Farben Cinnamon und Stardust , [98] mit weißer Wolle und weißen und schwarzen Grannenhaaren beschrieben. [99] Der neue Typ entstand 2006 auf der Farm des danischen Zuchters Carsten Susgaard, wo er auch weiter entwickelt wurde. [100]
  • 2015 wurden nach Angaben des Internationalen Pelzverbandes IFF, International Fur Federation, weltweit 71,27 Millionen Nerzfelle in einem Gesamtwert von 3,57 Milliarden US-Dollar gezuchtet. Dabei handelt es sich um einen geschatzten Wert, der sich aus der Multiplikation der Jahresproduktion mit dem durchschnittlichen Fellpreis ergibt. [101]
  • 2020 im Zuge de Covid19-Pandemie tritt eine Mutation des Virus bei Nerzen in danischen Zuchtfarmen auf, die auf den Menschen ubertragen wurde. Die Keulung von Nerzen in Danemarks Farmen wird angeordnet. Am 12. November 2020 verlautete, dass Kopenhagen Fur seine Auktionen fur 2020 beendet. Das Unternehmen hofft zu etwa 6 Millionen lagernden Fellen, weitere 5?6 Millionen von danischen Farmen ohne Covid19-Infektionen und außerhalb der Gefahrenzone zu erhalten und will diese mitsamt Fellen aus dem Ausland 2021 in vier Auktionen anbieten. Binnen 2?3 Jahren soll das Unternehmen jedoch kontrolliert geschlossen werden, da die Eigentumerbasis, die danischen Nerzzuchter, wegbreche. [102]
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Wiktionary: Nerzfell  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
  1. Die angegebenen vergleichenden Werte ( Koeffizienten ) sind das Ergebnis vergleichender Prufung durch Kurschner und Rauchwarenhandler in Bezug auf den Grad der offenbaren Abnutzung. Die Zahlen sind nicht eindeutig, zu den subjektiven Beobachtungen der Haltbarkeit in der Praxis kommen in jedem Einzelfall Beeinflussungen durch Gerbung und Veredlung sowie zahlreiche weitere Faktoren hinzu. Eine genauere Angabe konnte nur auf wissenschaftlicher Grundlage ermittelt werden. Die Einteilung erfolgte in Stufen von jeweils 10 Prozent.

Einzelnachweise

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Francois Barraud: Madame B .
Fruhe Darstellung eines Saphir-Nerz-Besatzes (1932)
Urkunde uber den Erwerb des ersten Lots einer russischen Nerzauktion im Februar 2019 durch ein deutsches Rauchwarenhandler-Ehepaar
  1. a b c Fritz Schmidt : Das Buch von den Pelztieren und Pelzen. F. C. Mayer Verlag, Munchen 1970, S. 256?271.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u Christian Franke, Johanna Kroll: Jury Frankel’s Rauchwaren-Handbuch 1988/89. 10. uberarbeitete und erganzte Neuauflage. Rifra-Verlag, Murrhardt, S. 25?39.
  3. David G. Kaplan : The Fur book. The National Cleaner & Dyer, New York 1950, S. 244 (englisch)
  4. Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Band 22, 2. Auflage. Walter de Gruyter, 2003, ISBN 3-11-017351-4 , S. 548.
  5. Reinhold Stephan: Zur Geschichte des Rauchwaren-Handels im Altertum und Mittelalter und die Erschließung des russisch-asiatischen Raumes vom 16.-18. Jahrhundert. Inaugural-Dissertation. Universitat Koln, 1940. Inhaltsverzeichnis . Primarquelle Johann Falke: Die Geschichte des deutschen Handels. Band I, Hannover 1859, S. 179; auch Theodor Hirsch: Danzigs Handels- und Gewerbsgeschichte. Leipzig 1858, S. 166, 260.
  6. Thomas Stollner : Der prahistorische Salzbergbau am Durrnberg bei Hallein II. VML-Verlag, 2002. Ausgestellt im Hallstatt Museum
  7. Alexander Tuma : Pelz-Lexikon. Pelz- und Rauhwarenkunde. XXI. Band, Verlag Alexander Tuma, Wien 1951. Suchwort Wurger
  8. Gotthilf Kleemann: Zur Geschichte des Kurschnerhandwerks in Wurttemberg . In: Geschichte des Kurschnerhandwerks in Wurttemberg . Kurschnerinnung der Handwerkskammerbezirke Stuttgart und Heilbronn a. N. (Hrsg.), Fruhjahr 1967, S. 36?37.
  9. R. Turner Wilcox: The Mode in Furs. Charles Scribner's Sons, New York/ London 1951, S. 121 (englisch)
  10. J. A. N.: Leather, Saddlery and Harness, Skins, Fur, and Hair. In Great exhibition of the works of industry of all nations, 1851: official descriptive and illustrated catalogue , S. 530 (englisch). ETH-Bibliothek Zurich. Abgerufen am 22. Marz 2022.
  11. Jonathan Faiers: Fur - AISBN 978-0-300-22720-8. Sensitive History. Yale University Press, New Haven und London, 2020, S. 112, ISBN 978-0-300-22720-8 .
  12. Paul Larisch , Josef Schmid: Das Kurschner-Handwerk. 1. Jahrgang Nr. 1 + 2, Oktober/November 1902, Selbstverlag, Paris, S. 4.
  13. Jean Heinrich Heiderich: Das Leipziger Kurschnergewerbe . Inaugural-Dissertation an der philosophischen Fakultat der Ruprecht-Karls-Universitat zu Heidelberg, Heidelberg, 1897, S. 101.
  14. R. Turner Wilcox: The Mode in Furs . Charles Scribner Son's, New York und London, 1951, S. 158 (englisch).
  15. Ohne Autorenangabe: Um 50 % billigere Herstellungsverfahren fur Nerzmantel! In: Die Pelzwirtschaft. Heft 5, Mai 1951, S. 22. Primarquelle: Daily Telegraph and Morning Post.
  16. M. Pastuschenko: Der internationale Rauchwarenmarkt : Aus einer Zeitschrift (Kopie des HWWA-Institut f. Wirtschaftsforschung, Hamburg), 1970, S. 36?40. Primarquelle: Aussenhandel , Moskau September 1970.
  17. Redaktion: Nerz-Konfektion ? der Renner seit uber zehn Jahren. In: Pelz International. Heft 4, Rhenania-Fachverlag, Koblenz, April 1984, S. 34.
  18. a b Nerz und Persianer an erster Stelle. In: Hamburger Abendblatt , 4. Juli 1969, S. 8.
  19. Pelze , Steinbock-Verlag, Hannover 1973, S. 203?207.
  20. Anna Muncchi: Der Mann im Pelzmantel. Zanfi Editori, Modena 1988, ISBN 88-85168-18-3 , S. 79, 95, 90, 106, 114.
  21. Fritz Schmidt : Erinnerungen an Puschkino, die I. Moskauer Zoofarm. In: Das Pelzgewerbe. Jg. XVII / Neue Folge 1966 Nr. 2, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schops, Berlin u. a., S. 68.
  22. Emil Brass : Aus dem Reiche der Pelze. Verlag der ?Neuen Pelzwaren-Zeitung und Kurschner-Zeitung“, Berlin 1911, S. 503?506.
  23. a b c Heinrich Dathe, Paul Schops u. a.: Pelztieratlas. VEB Gustav Fischer Verlag, Jena 1986, S. 167.
  24. Ohne Autorenangabe: 18.000 Wildnerze in Schweden gefangen. In: Die Pelzwirtschaft. Heft 5, Mai 1961, S. 30.
  25. a b c Arthur Samet (Hrsg.): Pictoral Encyclopedia of Furs. New York, S. 417 (englisch)
  26. a b c d e f g h i j Hermann Wensky: Der Wildnerz. In: Rund um den Pelz. Oktober 1958, S. 22?24.
  27. a b c d e Fur Commission USA: old.furcommission.com ( Memento vom 30. Mai 2012 im Internet Archive ) Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt (englisch) abgerufen am 5. April 2012.
  28. A. R. Harding: Fur Buyers' Guide. A. G. Hardung Publisher, Columbus, Ohio 1915, S. 183?185.
  29. ?RG“: ULTRA-Nerze erstmals verkauft . In: Die Pelzwirtschaft Nr. 1, Berlin, 14. Februar 1987, S. 60.
  30. Paul Schops, H. Brauckhoff, K. Hase, Richard Konig , W. Straube-Daiber: Die Haltbarkeitskoeffizienten der Pelzfelle. In: Das Pelzgewerbe. Jahrgang XV, Neue Folge, 1964, Nr. 2, Hermelin Verlag Dr. Paul Schops, Berlin/ Frankfurt am Main/ Leipzig/ Wien, S. 56?58.
  31. George R. Cripps: About Furs. Liverpool 1913, S. 69 (englisch) ( Inhaltsverzeichnis ).
  32. Paul Schops, Kurt Hase: Die Feinheit der Behaarung ? Die Feinheits-Klassen. In: Das Pelzgewerbe. Jg. VI / Neue Folge, 1955 Nr. 2, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schops, Leipzig/ Berlin/ Frankfurt am Main, S. 39?40.
  33. Auskunft Firma Leonhard Hofstetter, Rotz, November 2010.
  34. Peter Maas: Sea Mink. In: The Extinction Website. 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 24. Dezember 2007 ; abgerufen am 14. Oktober 2007 (englisch).   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.petermaas.nl
  35. a b David Day: The Encyclopedia of Vanished Species . Universal Books Ltd, London 1981, ISBN 0-947889-30-2 , S.   220 (englisch).
  36. Ohne Verfasser: Der erste gezuchtete Nerzmantel in Europa ? aus einer deutschen Farm. In: Der deutsche Pelztierzuchter. Nr. 5, Munchen 1931, S. 128.
  37. Zobelahnlicher Nerz. In: Das Pelzgewerbe. Hermelin-Verlag, Berlin/ Frankfurt am Main/ Leipzig/ Wien 1958 Nr. 5, S. 230.
  38. Horst Zimmermann: Sami-Nerze. In: Das Pelzgewerbe. Hermelin-Verlag, Berlin/ Frankfurt am Main/ Leipzig/ Wien, Jahrgang XII ? Neue Folge, 1961 Nr. 6, S. 256?258.
  39. Der teuerste Pelz - Erste Importe von Kojahs/Neuzuchtungen aus den USA. Associated Press, In: Hamburger Abendblatt , 13. Marz 1969, S. 28.
  40. Creighton Cavendish: Kojah, das neue amerikanische Pelzphanomen. In: Die Pelzwirtschaft. Dezember 1968, S. 64.
  41. Redaktion: The Year Review . In: American Fur Breeder November 1969, S. 10. Zitat: ?The Kojah sale, undergirded of promotional funds, was held Feb. 26 [1969] at Hudson's Bay Co. in New York City. In all, 6484 high furred pelts were offered. The top bundle [ublicherweise 50 Felle] went at an all-time, all-color high of $2700! A final bid of $2750 was reported made, but turned down because only bids in $100 increments were being accepted. The successful bidder was George Liebes, vice president and fur merchandise manager of the Nieman-Marcus firm of Texas“.
  42. In: Rund um den Pelz. Heft 4, Rhenania-Verlag, Koblenz April 1975, S. 178: Sa Belle, eine neue Zuchtung aus den USA. …Zur Zeit gibt es den ?Sa Belle“ hauptsachlich in den Farben: Standard und Demi Buff. Der neue Nerz wird durch die Firma Liebergall, New York, und in Europa durch Rosenberg und Lenhart exclusiv vermarktet.
  43. Die Weltproduktion an Nerzfellen. In: Das Pelzgewerbe. Hermelin Verlag, Jahrgang XX ? Neue Folge, 1970, Nr. 5, S. 29?31.
  44. a b Arthur C. Prentice: A Candid View of the Fur Industry. Clay Publishing Company, Bewdly, Ontario, S. 144?182 (englisch)
  45. a b Dieter Wieland: Organisation des Rauchwarenmarkts. CB-Verlag Carl Boldt, Berlin/ Frankfurt am Main, S. 106, 126.
  46. a b c Horst Zimmermann: Grundlagen der Mutationsnerzzucht. In: Das Pelzgewerbe. Jahrgang X Neue Folge, 1959 Nr. 4, S. 147?153.
  47. a b Fritz Schmidt : Mutationen in der Nerzzucht. In: Das Pelzgewerbe. Beilage zur Zeitschrift ?Hermelin“, 1951 Heft 3, Hermelin-Verlag, Berlin/ Leipzig, S. 16?22.
  48. Aktuelle Nachrichten aus aller Welt - Der erste Saphir-Nerz-Mantel fur 16.000 $ verkauft . In: Rund um den Pelz Nr. 7, 1951, Fulde-Verlag, Koln, S. 15.
  49. ?Violet“ ? eine neue EMBA Nerzmutation. In: Das Pelzgewerbe. Jg. IX / Neue Folge, 1958 Nr. 5, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schops, Berlin u. a., S. 231.
  50. www.textilwirtschaft.de, 24. November 2004. Zuletzt abgerufen am 7. Dezember 2010
  51. Redaktion, nach amerikanischen Quellen bearbeitet : Die Mutationsnerzzucht in den USA. In: Das Pelzgewerbe. Jg. XIII /Neue Folge Nr. 3, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schops, Berlin u. a. 1962, S. 117?119.
  52. Perl-Nerz als Neuheit der nachsten Saison. In Schweden erwartet man mit Spannung das fur die kommende Pelzsaison angekundigte Angebot von 70-80 Perlnerzen aus Lovdalens Pelstierfarm. In: Der Rauchwarenmarkt Nr. 21/22, 22. Mai 1942, S. 7.
  53. Redaktion: Schwedens Perlnerz-Zuchter verstorben . In: Der Rauchwarenmarkt Nr. 35/36 u. 37/38, Leipzig, 17. September 1943 (? Freiherr Carl Rappe , einer der bekanntesten Pelztierzuchter Schwedens und Spezialist in der Zucht von Nerz-Mutationen“).
  54. Institut of Cytology and Genetics, Novosibirsk: Genotypic Collection of Minks . Russisches Zuchtergebnis, Zitat: ?Produced at the Institute of Cytology and Genetics: Cherny khrustal“. (englisch) Abgerufen am 30. Mai 2012.
  55. [1] (Sibirische Wissenschaftler haben farbige ≪Black Crystal≫ Nerze herausgezuchtet) (russ.). Abgerufen am 30. Mai 2012.
  56. Krista Siebel Analyse genetischer Varianten von Loci fur die Fellfarbe und ihre Beziehungen zum Farbphanotyp und zu quantitativen Leistungsmerkmalen beim Schwein Dissertation, Zitat: ?Beim Nerz entstanden zwei neue Farbphanotypen (“black crystal” und “silvery”) im Verlauf der Selektion auf Zahmheit.“ (TRAPEZOV, 1997 a, b).
  57. C. R. Partik; Lantier, Que: Betrachtungen kanadischer Zuchter uber das Nerzfell. In: Der deutsche Pelztierzuchter. 12. Jahrgang, Heft 17/18, Munchen 1./15. September 1937, S. 354?355.
  58. Elisabeth Thiele: Elisabeth Thiele war in Danemark. In: Rund um den Pelz. Nr. 4, April 1966, Rhenania Verlag Koblenz, S. 45.
  59. Michael Abilon: AAA ? The New Black. In: News ? Kopenhagen Fur. Kopenhagen, Februar 2014, S. 6 (englisch)
  60. Winckelmann Sales Report, Copenhagen. 30. Januar 1982, Winckelmann Verlag, Frankfurt am Main, S. 16.
  61. Jury Frankel's Rauchwarenhandbuch, S. 36.
  62. Andree Simon: Adventures in Wild Mink Ranching: Thirty Years in Developing a New Strain . York, 4. April 1987. Sammlung G. & C. Franke.
  63. www.nafa.ca Ranch Mink . Zuletzt abgerufen am 5. November 2017.
  64. Kopenhagen Fur's labeling scheme
  65. Size ? Fellgroßen bei Saga Furs, abgerufen am 27. November 2010
  66. Anzeige der Firma, kurz Annings : Mehr und Mehr und Mehr . In: Die Pelzwirtschaft Nr. 1, Januar 1971, S. 5.
  67. A. Ginzel : Reinforcing. In: Pelz International. Heft 1, Rhenania-Fachverlag, Koblenz Januar 1982, S. 24.
  68. U. H. Dienstmann: Die Nerz-Veredlung. und W. Sch.: Bericht aus USA. Mink-Pelze nach wie vor im Vordergrund. Ein neues Veredlungsverfahren ist umstritten. In Die Pelzwirtschaft. Heft 11, November 1966, S. 22?28 (Standpunkte zur Bezeichnung reinforcter Felle als naturfarben. Amerikanische Zuchter meldeten Bedenken an.).
  69. Ing. Ginzel: 60 Jahre Rauchwarenveredlung. In: Die Pelzwirtschaft. Verlag die Pelzwirtschaft, Berlin/ Frankfurt am Main, 1. Januar 1965, S. 46.
  70. Under Eight Monarchs ? 1823?1953. C. W. Martin & Sons, London 1953, englisch
  71. Geschorener Nerz. In: Die Pelzwirtschaft. Heft 10, Oktober 1961, S. 38.
  72. Heinrich Hanicke: Handbuch fur Kurschner. Verlag von Alexander Duncker, Leipzig, 1895, S. 71.
  73. Paul Schops u. a.: Der Materialbedarf fur Pelzbekleidung. In: Das Pelzgewerbe. Jg. XVI / Neue Folge 1965 Nr. 1, Hermelin-Verlag Dr. Paul Schops, Berlin u. a., S. 7?12. Anmerkung: Folgende Maße fur ein Mantelbody wurden zugrunde gelegt: Korper = Hohe 112 cm, Breite unten 160 cm, Breite oben 140 cm, Armel = 60 × 140 cm.
  74. Dr. Johann Georg Krunitz's okonomisch-technologische Encyklopadie, Sieben und funfzigster Theil. Berlin 1792, S. 17.
  75. Heinrich Lomer: Der Rauchwaaren-Handel. Selbstverlag, Leipzig 1864, S. 62.
  76. Paul Cubaus: Das Ganze der Kurschnerei. A. Hartleben's Verlag, Leipzig 1891, S. 341.
  77. Paul Schops, Alfred Erler, Richard Gloeck , Kurt Hase, Fritz Schmidt : Fellwerk vom Nerz. In: Das Pelzgewerbe. Jahrgang X / Neue Folge, 1959 Heft 1, Hermelin-Verlag Paul Schops, S. 3?14.
  78. In: Pelzmarkt Newsletter . Deutscher Pelzverband e. V., Frankfurt am Main 11. Marz 2011, S. 10.
  79. Marie Louise Steinbauer, Rudolf Kinzel: Pelz. Steinbock Verlag, 1973, S. 224?225.
  80. Ohne Autorenangabe: IFF - Pelz nach wie vor gefragt . In: Pelzmarkt Newsletter , 17. Juli 2014, Deutscher Pelzverband e. V., Frankfurt am Main, S. 4. Primarquelle: Internationaler Pelzverband IFF.
  81. Emil Brass: Aus dem Reiche der Pelze (1911) Aus dem Reiche der Pelze. Band I: Geschichte des Rauchwarenhandels. Band II: Naturgeschichte der Pelztiere (1911) .
  82. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa Ulf D. Wenzel: Das Pelztierbuch. Verlag Eugen Ulmer, Koln 1990, S. 26?29.
  83. Friedrich Malm, August Dietzsch: Die Kunst des Kurschners. Fachbuchverlag Leipzig 1951, S. 50.
  84. Silberblauer Platinnerz. In: Der Rauchwarenmarkt. Nr. 2, Leipzig Februar 1944, S. 7.
  85. Ulf D. Wenzel: Edelpelztiere . VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin, S. 29.
  86. Nach Wenzel. Dort jedoch fehlerhaft (vorgestellte Tausenderziffern), korrigiert nach Chronik der Stadt Plau
  87. Fritz Schmidt : Der deutsche Farmnerz. In: Rund um den Pelz. Oktober 1958, S. 25?26.
  88. Matti Ranne In: Vara palsdjur. 1956, S. 419?420. In der Ubersetzung von Horst Zimmermann, in ?Bruhl“ Mai/Juni 1967, Fachbuchverlag Leipzig, S. 35.
  89. SAD: Rekordpreise fur schwarze Nerze. In: Bruhl. 7. Jg., September/Oktober 1966, VEB Fachbuchverlag Leipzig, S. 4.
  90. Gez. ?W.“: Zuchtnerze fur China . Ohne Autorenangabe: Chinesen zuchten Nerze jetzt auch in sudlichen Zonen . In Die Pelzwirtschaft Heft 1, CB-Verlag Carl Boldt, Berlin 31. Januar 1973, S. 12.
  91. Gisela Unrein: 30 Jahre Fachzeitschrift ?Bruhl“. In: Bruhl September/Oktober 1990, Fachbuchverlag Leipzig, S. 35.
  92. Privatarchiv Alfons Knaup, ehemaliger Direktor der Pelztierfarm Appelburg in Plau am See.
  93. gez. VS.: Pelztierzucht und Tierokologie in der Sowjetunion. In: Die Pelzwirtschaft. Heft 11?12/1985, CB-Verlag Carl Boldt, Berlin, S. 16.
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  95. www.furcommission.com/farming/production @1 @2 Vorlage:Toter Link/www.furcommission.com ( Seite nicht mehr abrufbar , festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven )     Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prufe den Link gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch) zuletzt abgerufen am 15. Marz 2013.
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  97. www.landbrugsavisen.dk: Minkproduktion fordoblet pa 10 ar ( Memento des Originals vom 8. Dezember 2013 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.landbrugsavisen.dk (danisch). Zuletzt abgerufen am 11. Marz 2013.
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  100. Kopenhagen Fur: Moondust. In: Pelzmarkt. Mai 2013, Deutscher Pelzverband e. V., Frankfurt am Main, S. 3.
  101. Redaktion: Produktionszahlen 2015 . In: Pelzmarkt, Newsletter des Deutschen Pelzverbandes , Juli 2016, S. 3.
  102. Pelzhaus Kopenhagen Furt schließt wegen Nerz-Keulungen (sic), orf.at, 12. November 2020, abgerufen am 13. November 2020.