Nero

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus (* 15. Dezember 37 in Antium ; † 9. [1] oder 11. Juni [2] 68 bei Rom ) war von 54 bis 68 Kaiser des Romischen Reiches . Er sah sich vermutlich selbst als Kunstler und war der funfte und letzte Kaiser der julisch-claudischen Dynastie .

Obwohl die ersten Jahre seiner Herrschaft sehr positiv wahrgenommen wurden, wurde Nero von den senatorischen Geschichtsschreibern (wie Tacitus oder Sueton ) als Gewaltherrscher beschrieben. Um ihn ranken sich zahlreiche Skandalgeschichten, die ihn als verschwendungssuchtigen und grausamen Kaiser beschreiben. Am bekanntesten ist jedoch der Große Brand von Rom , den Nero gelegt haben soll, um einen neuen Palast zu bauen; von der neueren Forschung wird Neros Urheberschaft jedoch bezweifelt. Eine wahrend seiner Regierungszeit stattfindende Phase der Christenverfolgung manifestierte seinen Ruf als Tyrannenkaiser.

Leben

Herkunft und Jugend

Aureus von 54, der junge Nero mit seiner Mutter Agrippina
Das Julisch-Claudische Kaiserhaus

Nero wurde als Sohn von Gnaeus Domitius Ahenobarbus und Iulia Agrippina , einer Schwester des Kaisers Caligula , in Antium an der Kuste Latiums geboren. Er war uber die weibliche Linie ein Ururenkel des Kaisers Augustus . Er trug zunachst den Namen Lucius Domitius Ahenobarbus . Wie die meisten mannlichen Mitglieder seiner Familie war Nero blond oder rotblond und blauaugig. [3] Er soll, wie Plinius der Altere berichtet, mit den Fußen zuerst, also in der Steißlage geboren worden sein. [4]

Nero (?) als Knabe. Marmor, Hohe 1,38 Meter, um das Jahr 50, Musee du Louvre (Inventarnummer MR 337 / MA 1210) [5]

Weil seine Mutter von Caligula ins Exil geschickt worden war, verbrachte er einen Teil seiner Kleinkindzeit bei seiner Tante Domitia Lepida . Die als schon geltende Agrippina war fur ihren Ehrgeiz, Stolz und Mut, aber auch fur ihren Machthunger bekannt. Spatestens seit sie nach dem Tod ihres zweiten Mannes Gaius Sallustius Crispus Passienus im Jahr 49 Kaiser Claudius , ihren Onkel, geheiratet hatte, verfolgte sie das Ziel, ihren Sohn Lucius zum Kaiser zu machen. [6] Deshalb sorgte sie fur eine hervorragende Ausbildung Neros in Literatur, Latein und Mathematik. Nach Vollendung seines zwolften Lebensjahres betrieb sie die Ruckberufung Senecas aus der Verbannung und machte ihn zum Lehrer ihres Sohnes. Seneca war ein bekannter Philosoph und einflussreicher Politiker, der das Leben des spateren Nero entscheidend pragte. Der junge Lucius erhielt eine standesgemaße Ausbildung und interessierte sich vor allem fur Kunst, Architektur, Wagenrennen und das Theater.

Aufstieg zum Herrscher

Nero und Agrippina (ca. 54?59).

Am 25. Februar 50 adoptierte Claudius seinen Stiefsohn Lucius Domitius Ahenobarbus. Dieser hieß jetzt mit vollem Namen Nero Claudius Caesar Drusus Germanicus . [7] Er stand durch Einflussnahme seiner Mutter kurz darauf an erster Stelle in der Thronfolge . Bereits mit 13 Jahren legte er die bulla , das Amulett eines freigeborenen minderjahrigen Jungen, ab und erhielt die sogenannte toga virilis , wurde also fur erwachsen erklart, obwohl die Norm hierfur eigentlich bei 14 Jahren lag. [8] Außerdem erhielt er umfassende Privilegien und wurde zum Senator und Prokonsul ernannt. Der um drei Jahre jungere Sohn des Claudius, Britannicus , wurde zwar nicht von der Thronfolge ausgeschlossen, jedoch durch die Adoption und die Amter , die Nero erhielt, ihm offensichtlich nachgestellt. [9] Bereits vor der Eheschließung seiner Mutter mit dem Kaiser im Jahr 47 hatte Nero im Alter von neun Jahren bei der 800-Jahr-Feier Roms als Anfuhrer der aristokratischen Jugend bei den Reiterspielen mehr Beifall erhalten als der ebenfalls teilnehmende sechsjahrige Kaisersohn.

Drei Jahre spater forcierte Agrippina eine Ehe zwischen ihrem 16-jahrigen Sohn und der 13-jahrigen Tochter des Claudius, Octavia . Um Blutschande zu vermeiden, wurde Claudius’ Tochter von den Octaviern adoptiert, sodass sie kein Mitglied der gens Claudia mehr war und den durch die Adoption zum claudischen Haus gehorenden Nero heiraten konnte. [10] Damit war er nicht nur vaterlicher- und mutterlicherseits mit dem julisch-claudischen Haus verwandt, sondern faktisch auch mit dem aktuellen Herrscher verschwagert. Allerdings war Neros Position noch nicht endgultig gesichert, denn Claudius schloss eine Machtteilung zwischen ihm und Britannicus, der im Marz 55 volljahrig werden wurde, nicht mehr aus. Dies fuhrte zu heftigen Streitigkeiten zwischen dem Kaiser und Agrippina. [11]

Am 13. Oktober 54 starb Claudius. [12] Den spateren Chronisten Tacitus und Sueton zufolge wurde er von Agrippina vergiftet, die ihren Sohn auf den Thron bringen wollte, ehe der Adoptivbruder volljahrig war. Nero wurde vom Pratorianerprafekten Burrus , einem Protege Agrippinas, aus dem Palast gefuhrt, wo die Garde ihn mit Jubel- und Imperatorrufen begrußte. [13]

Neros Prinzipat

Innenpolitik

Neros Herrschaft begann positiv. Er zeigte sich in den ersten Jahren als fahiger und eigenstandig handelnder Richter, der sein Urteil wohluberlegt fallte. [14] Er betonte die Eigenstandigkeit der senatorischen Rechtsprechung, schaffte die unter Claudius gefurchteten maiestas -Prozesse ab und war beim Volk durch Senkung des Getreidepreises und die Veranstaltung von Spielen beliebt. [15] Von Nero ist der Satz ?Wenn ich doch bloß nicht schreiben konnte!“ uberliefert. Er soll ihn gesagt haben, als er zum ersten Mal ein Todesurteil unterschreiben musste. [16] Die meisten Verbrecher verurteilte er zur Zwangsarbeit , wahrend der Adel ins Exil verbannt oder zum Suizid gedrangt wurde. Die ersten funf Jahre gelten als quinquennium Neronis , das gluckliche Jahrfunft. [17] Der Einfluss Senecas, des Burrus und anfangs auch Agrippinas auf Nero in dieser Zeit scheint ursachlich fur die guten Regierungsjahre. [18]

Verhaltnis zum Senat

Der Senat hatte nur der durch die Pratorianer geschaffenen Lage nach der Ausrufung Neros zum Kaiser zustimmen konnen. Der Ausschluss des Britannicus stieß vereinzelt auf Argwohn, und die Geruchte um den Tod des Claudius wollten nicht verstummen. Doch die Lobrede des jungen Princeps auf seinen verstorbenen Vater, dessen Divinisierung und die Rede vor den Senatoren deuteten auf einen gemaßigten Herrscher hin, der den mos maiorum akzeptierte. [19] Er stellte sich in die Tradition von Augustus , lobte den guten Willen des Senats und seine Ratgeber. Insbesondere die Ablehnung kaiserlicher Interventionen in senatorischen Angelegenheiten, einer Praxis, die unter Claudius zu Erbitterung gefuhrt hatte, musste den Senatoren gefallen. Nero stellte heraus, dass er sich in erster Linie um die Außenpolitik kummern wolle. [20]

Das erste Jahr seines Prinzipats erfuhr einen positiven Abschluss, indem er seine eigenen Standbilder ablehnte und seinem Mitkonsul des Jahres 55 untersagte, auf die Handlungen des Kaisers zu schworen. Damit wurden die Wurde und Eigenstandigkeit des Konsulats betont, ?was hohes Lob bei den Vatern fand“. [21] Auch die Unterstutzung mittelloser Senatoren, die nur viermalige Besetzung des Konsulats und die Nachbesetzung von Senatsposten in konservativem Sinne zeugten von einem guten Princeps. [22]

Mit dem Tod des Burrus im Jahr 62, dem Wunsch Senecas, sich vom Hofe zuruckzuziehen, der Scheidung von Octavia und Benennung des Tigellinus zum Pratorianerprafekten verschlechterte sich Neros Verhaltnis zum Senat stetig. [23] Nach dem Brand Roms nahm die Opposition immer mehr zu, mehrere Verschworungen wurden aufgedeckt. Bekannte Opfer der darauffolgenden Sauberungen waren Seneca , Lucan und Petronius (siehe auch Pisonische Verschworung ). Auch Neros Verschwendungssucht stieß zunehmend auf Ablehnung.

Der große Brand von Rom und die Christenverfolgung
Wandmalerei in der Domus Aurea

In der Nacht vom 18. zum 19. Juli 64 brach in Rom ein Brand aus, der sich durch starken Wind sowie dichte und hohe Bebauung rasch ausbreitete. Innerhalb von neun Tagen wurden zehn von 14 Stadtteilen angegriffen und drei komplett vernichtet. Es wurden Geruchte laut, dass Nero selbst das Feuer habe legen lassen, um die Stadt neu aufzubauen und insbesondere Platz fur einen riesigen Palast, das ?Goldene Haus“ ( Domus Aurea ), zu schaffen. [24] Angeblich beobachtete und besang er den Brand vom Turm des Maecenas aus, wahrend er sich selbst auf der Lyra begleitete und Verse vom Fall Trojas deklamierte. Laut Tacitus tat er dies zu Hause. [25]

Tatsachlich aber befand sich Nero in seinem 50 Kilometer weit entfernten Geburtsort, seiner Sommerresidenz Antium, wahrend der Palatin in Flammen stand. Er reiste nach Rom zuruck, offnete seine Gebaude fur Obdachlose und senkte den Getreidepreis. [26] Wahrscheinlich brach der Brand, wie viele andere auch, auf einem Marktplatz durch Unvorsichtigkeit aus. Dennoch ist Nero als Brandstifter Roms in die Geschichte eingegangen. [27] Dass er selbst die Stadt angezundet hat, kann ausgeschlossen werden, eine Beauftragung anderer jedoch nicht, [28] zumal nach den ersten Loscharbeiten weitere Feuer nahe bei dem Haus des Pratorianerprafekten Tigellinus ausbrachen. [29] Ein Auftrag zur Brandstiftung von Seiten Neros ist allerdings schon deswegen wenig wahrscheinlich, da er in materieller Hinsicht der Hauptgeschadigte des Feuers war. [30]

Aufgrund der Geruchte, er habe das Feuer gelegt oder wenigstens davon profitiert, brauchte Nero einen anderen Schuldigen fur den Brand. Dafur bot sich die Sekte der Chrestiani [31] bzw. Christiani (griechisch fur ?Christen“) an, die in der Bevolkerung, so Tacitus, verhasst gewesen seien. [32] Sie wurden verhaftet und viele zu grausamen Todesstrafen verurteilt. Die meisten wurden verbrannt, da dies die im romischen Recht fur Brandstifter vorgesehene Strafe war, einige gekreuzigt oder in Felle gesteckt und in der Arena den Tieren vorgeworfen. [33] Diese Christenverfolgung unter Nero, die auf die Stadt Rom beschrankt blieb, war das erste einer vermuteten Reihe lokaler Pogrome , die der Verfolgung unter Domitian und den systematischen Verfolgungen im 3. Jahrhundert vorausgingen. Wie systematisch und umfangreich sie tatsachlich war, ist in der neueren althistorischen Forschung allerdings sehr umstritten. [34] Da Tacitus’ Passage uber die Christen jedoch Ungereimtheiten aufweist und bis in das funfte nachchristliche Jahrhundert keine weitere christliche oder nichtchristliche Quelle einen direkten bzw. unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang zwischen dem Brand und den Christen bzw. deren Verfolgung herstellt ? Eusebius von Caesarea erwahnt das erste großere Vorgehen gegen Christen sogar fur das letzte Regierungsjahr Neros, also vier Jahre nach dem Brand ?, wird eine direkte Verbindung dieser beiden Ereignisse auch bezweifelt, [35] denn fur christliche Autoren nach Nero ware es durchaus erfolgversprechend gewesen, dessen Vorwurfe zuruckzuweisen bzw. zu widerlegen, da Nero schon zur Zeit der Flavier offiziell als bose galt. [36]

Tacitus berichtet, dass es in Rom Ablehnung der Verfolgung gab: ?Daher wurde auch fur noch so Schuldige, welche die hartesten Strafen verdienten, Mitleiden rege, als wurden sie nicht dem allgemeinen Besten, sondern der Mordlust eines einzigen geopfert.“ [37]

Der juristisch gebildete christliche Apologet Tertullian (ca. 160?220) wies im Jahr 197 eindringlich darauf hin, dass die Christenheit keine provinzielle Sekte gewesen sei, sondern dass die Bezeichnung ?Christ“ von Anfang an die Aufmerksamkeit der kaiserlichen Behorden auf sich gezogen habe. Dabei gibt er an, dass das einzige Dekret Neros, das bei seinem Tode nicht aufgehoben wurde, dasjenige gegen die Christen gewesen sei. [38]

Einer weitverbreiteten altkirchlichen Legende nach sind unter Nero auch die Apostel Paulus und Petrus in Rom hingerichtet worden. Dies wird von einigen Forschern jedoch angezweifelt, zumal die Uberlieferung auch davon berichtet, dass Paulus nach einem langeren formlichen Prozess und Petrus zu einem spateren Zeitpunkt hingerichtet wurde.

Fur die Finanzierung des Wiederaufbaus plunderte Nero die Tempel im ganzen Reich. [39] Moglicherweise liegt hier eine der Ursachen fur die Zuspitzung der Ausbeutung von Judaa , die im Jahr 66 zum judischen Krieg fuhrte. Von den Geldnoten des Kaisers zeugt auch die von Tacitus und Sueton uberlieferte Geschichte des Caesellius Bassus .

Beim Wiederaufbau Roms ließ Nero breitere Straßen anlegen und beschrankte die maximale Hohe der Hauser, die nun alle eigene Mauern haben mussten, auf 25 Meter; uberall sorgte er fur Brandschutzmaßnahmen . [40] Trotz dieser Maßnahmen lastete die plebs urbana dem Princeps den Brand an und sah in seinem Wiederaufbau nach Brandschutzaspekten eine zusatzliche Belastung. [41] Sich selbst ließ Nero ein riesiges, prunkvolles Anwesen mit großen Kunstschatzen und technischen Raffinessen errichten, die Domus Aurea (das ?Goldene Haus“). [42] Das Anwesen wurde kurz nach Neros Tod geplundert und teilweise abgerissen. In dessen Ruinen wurde am 14. Januar 1506 die Laokoon-Gruppe entdeckt. Die flavischen Kaiser ließen auf dem Areal des dazugehorigen Sees das Kolosseum errichten.

Außenpolitik

In der Außenpolitik verließ sich Nero auf die von ihm ausgewahlten Statthalter und Befehlshaber. Obwohl er als erster Princeps in der Geschichte Roms nie selbst an einem Feldzug teilnahm, konnte er durch die Fahigkeit der Kommandanten einige Erfolge feiern. [43]

Unterwerfung und Eingliederung Armeniens
Bronzemunze ( Sesterz ) des Nero mit dem Portrat des Kaisers auf der Vorderseite und einem Triumphbogen auf der Ruckseite ? moglicherweise dem anlasslich des Parthersieges Corbulos errichteten Bogen

Der Feldherr Gnaeus Domitius Corbulo siegte uber die Parther in Armenien . Das Land lag sowohl im Einflussbereich Roms als auch dem der Parther und bildete einen Puffer zwischen beiden Reichen. Bereits unter Claudius kam es zu Spannungen, in deren Folge der parthische Großkonig Vologaeses I. in Armenien einmarschierte und seinen Bruder Tiridates statt des romfreundlichen Mithradates auf den Thron brachte. Im Winter 54 setzte Nero den bewahrten Corbulo als Statthalter der Provinz Cappadokia ein. Mit einem groß aufgestellten Heer und lokaler Unterstutzung begann Corbulo 58 einen Feldzug, nachdem er erfolglos versucht hatte, mit Vologaeses zu verhandeln. Relativ rasch nahmen die romischen Truppen Artaxarta und Tigranocerta ein, Tiridates floh an den parthischen Hof. Tigranes VI. , der die meiste Zeit seines Lebens in Rom verbracht hatte, wurde als Herrscher installiert. [44] Der Erfolg wurde in Rom mit einem Triumphbogen gefeiert, zur Uberraschung vieler hatte der junge Kaiser sich mit seiner Reaktion und der Auswahl Corbulos bewahrt. [45]

Der Frieden in Armenien jedoch war bruchig. Nachdem Corbulo den Befehl in Syria ubernommen hatte, zeigte Tigranes sich als unfahig und fiel mit romischen Truppen in Adiabene ein, das zum parthischen Reich gehorte. Daraufhin marschierte Vologaeses selbst auf Syrien, wahrend sein Bruder Armenien angreifen sollte. Corbulo konnte den Einmarsch an beiden Linien stoppen, entfernte Tigranes vom armenischen Thron und verhandelte erneut. Sein Vorschlag war weiterhin, den Thron Tiridates zu geben, doch er sollte die Konigswurde in Rom und von Nero empfangen. [46] Der parthische Großkonig willigte ein und schickte eine Gesandtschaft nach Rom, die im Jahr 62 eintraf und ohne Ergebnis wieder abreiste. Vologaeses eroffnete den Krieg erneut. Nach anfanglichen Erfolgen wurde die Lage der romischen Truppen gefahrlich, bis Corbulo mit einer Mischung aus Drohung, militarischer Harte und Diplomatie wieder Verhandlungen erreichte. Die Parther und die Romer zogen sich aus Armenien zuruck, das sich selbst uberlassen werden sollte. [47] Nach Rom wurde gemeldet, die Situation habe sich positiv entwickelt.

Als die zweite parthische Gesandtschaft 63 in Rom eintraf und grundsatzlich zwar Bereitschaft zeigte, nun die Krone aus den Handen Neros zu empfangen, doch dies in eine nicht naher bestimmbare Zukunft verlegte, wurden sie das zweite Mal zuruckgeschickt. Corbulo erhielt ein imperium maius mit dem Auftrag, Armenien endgultig in romischem Sinn zu befrieden. [48] Der Oberbefehlshaber zog funf Legionen und Hilfstruppen zusammen. Die Drohung zeigte Wirkung, Tiridates erklarte sich nun bereit, die Konigswurde in Rom zu empfangen. In einem personlichen Gesprach zwischen Corbulo und Vologaeses stimmte der Großkonig zu. [49] Die Verleihung der Konigswurde aus Neros Hand an den armenischen Konig Tiridates im Jahr 66 wurde der großte Triumph fur den Princeps und eine gelungene Inszenierung zugleich. [50]

Befriedung Britanniens

Unter Claudius war bereits ein Teil Britanniens zu einer romischen Provinz gemacht worden. [51] Es gab keine Festgrenzlinie zum unbefriedeten Gebiet, zur Stabilisierung wurden Stammesfursten als Klientelkonige benutzt. Im Jahr 58 setzte Nero mit Gaius Suetonius Paulinus einen erfahrenen Legaten ein, der sich an Corbulos Erfolgen in Armenien messen lassen musste. So ging er mit aller Harte gegen die Aufstandischen auf der Insel Mona vor: Er ließ die Druiden und weitere Manner und Frauen toten und schandete die heiligen Haine. [52]

Unterdessen brach ein Aufstand in der Provinz aus. Der mit den Romern befreundete Stamm der Icener , der nahe der Provinzhauptstadt Camulodunum siedelte, sah aufgrund der teils rucksichtslosen romischen Politik nur noch die Moglichkeit, mit Waffengewalt gegen die Besatzer vorzugehen. Die Romer hatten zuvor die Erbanspruche der Konigswitwe Boudicca ignoriert und sie und ihre Tochter vergewaltigt. Zudem hatten romische Kreditgeber ihre Kredite an britannische Adlige gekundigt, was diese in erhebliche Schwierigkeiten brachte. [53] Die Rebellen konnten zuerst Erfolge verbuchen, Londinium , Camoludunum und Verulamium wurden geplundert und teils zerstort, der Tempel von Claudius geschleift und der in Abwesenheit von Paulinus befehlshabende Prokurator Caetus Decianus vernichtend geschlagen. [54] Die Lage schien so katastrophal, dass Nero daruber nachgedacht haben soll, die Insel aufzugeben. [55] Paulinus versuchte, so schnell wie moglich mit seinen vier Legionen aus Wales zu Hilfe zu kommen. Er traf auf die verbundeten aufstandischen Truppen unter der Fuhrung von Boudicca und stellte sie zur Schlacht. Sie wurde vernichtend geschlagen und beging Selbstmord, ihre Anhanger wurden zum großten Teil getotet, Britannien war befriedet. [56]

Um nach dem militarischen Sieg auch die wirtschaftliche Kontrolle wieder zu erlangen, schickte Nero Gaius Iulius Alpinus Classicianus als neuen Finanzverwalter in die Provinz. Classicianus und Paulinus hegten eine tiefe Abneigung gegeneinander und arbeiteten nicht zusammen, sodass der Finanzprokurator um die Ablosung des Feldherrn bat. Um sich ein Bild machen zu konnen, sandte Nero seinen Freigelassenen Polyclitus nach Britannien. Diese Maßnahme stieß sowohl bei den romischen Statthaltern als auch beim einheimischen Adel auf Unverstandnis und Ablehnung. Dennoch schaffte Polyclitus es, eine akzeptable Losung zu finden: Paulinus konnte in Britannien verbleiben, hatte sein Heer jedoch Publius Petronius Turpilianus zu ubergeben, der sich ?tragem Nichtstun hingab“ und somit fur Frieden sorgte. [57]

Der Aufstand in Iudaea

Ein weiterer Schauplatz der Außenpolitik war Iudaa . Unter den Prokuratoren Marcus Antonius Felix , einem Bruder des Freigelassenen Pallas , und Gessius Florus , einem Gunstling Poppaeas, hatte sich das Klima zwischen Juden, Griechen und Romern nicht positiv entwickelt. Als Florus ausstehende Steuern aus dem Jerusalemer Tempelschatz begleichen ließ, begann der judische Aufstand. Im Mai 66 wurden romische Hilfstruppen in Masada getotet, der syrische Statthalter Gaius Cestius Gallus erlitt Ende 66 eine herbe Niederlage. Daraufhin betraute Nero, der in Griechenland weilte, den bewahrten Heerfuhrer Vespasian mit dem Oberbefehl im Judischen Krieg und Gaius Licinius Mucianus mit der Statthalterschaft Syriens. [58] Vespasian zog in Syrien 60.000 Mann aus den Truppen und Hilfstruppen zusammen und errang in kurzer Zeit Erfolge. [59] Im Juli 67 eroberte er Iotapata , das von Joseph ben Mathitjahu befehligt worden war. Die endgultige Niederschlagung des Aufstandes zog sich aufgrund von Neros Selbstmord und dem Vierkaiserjahr bis 74. [60]

Familienverhaltnisse

Sesterz des Nero, 62-68 n. Chr. Auf der Ruckseite: Nero wahrend eines Congiarium .

Nero werden zahlreiche Verbrechen angelastet; so soll er im Jahr 55 seinen Stiefbruder Britannicus vergiftet haben. [61] Da dieser jedoch schon seit seiner Kindheit an Epilepsie litt und korperlich schwachlich war, ist sich die Geschichtsschreibung uber den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte nicht einig. Es ist auch moglich, dass Britannicus an einem Anfall gestorben ist. [62]

Agrippina verlor nach und nach die Kontrolle uber ihren Sohn. Sie drohte deshalb durch Intrigen, Verschworungen und Bestechungen Nero zu sturzen. Nero, der seine Mutter furchtete, setzte eine Untersuchungskommission ein, der auch Seneca angehorte, die Agrippina jedoch nichts nachweisen konnte. Unter Mithilfe seines ehemaligen Lehrers Anicetus, inzwischen zum Admiral geworden, wollte er Agrippina mit einem eigens dafur praparierten Schiff versenken lassen. Es gelang ihr jedoch, an Land zu schwimmen. Am 23. Marz 59 ließ er sie in ihrer Villa ermorden. Als Rechtfertigung wurde ihr ein Anschlag auf Nero unterstellt und notdurftig bewiesen. Die Beteiligung von Seneca und Burrus an diesem Verbrechen ist unklar. [63] Vermutlich wussten sie von dem Anschlag zu Wasser nichts, befurworteten jedoch die anschließende Ermordung. Nero ließ auch zahlreiche Hochverratsprozesse durchfuhren und zog ? wie es ubliche Praxis war ? das Vermogen der Hingerichteten ein. [64]

Nero verliebte sich Ende 58 in Poppaea Sabina . Sie forderte ihn auf, Octavia zu verstoßen. Schließlich ließ der Kaiser 62 seiner kinderlosen Frau ein Verhaltnis mit einem Sklaven anhangen und verbannte sie, um zwolf Tage spater seine Geliebte zu heiraten. Es kam daraufhin zu schweren Unruhen und Aufstanden, weil Octavia beim Volk sehr beliebt war. Deshalb ließ Nero das Gerucht streuen, Octavia habe zusammen mit ihrem Geliebten versucht, den Kaiser abzusetzen, und Nero verbannte sie auf eine Insel. Nero gab den Auftrag, ihr die Pulsadern aufzuschneiden und sie in heißem Dampf zu ersticken, was wenige Tage spater auch geschah. [65]

Nero und Poppaea hatten eine gemeinsame Tochter, Claudia. Sie wurde am 21. Januar 63 geboren, starb jedoch vier Monate spater. Zwei Jahre spater war Poppaea wieder schwanger. Es wird behauptet, Nero hatte sie wahrend dieser Zeit aus Verargerung durch einen Fußtritt in den Unterleib getotet. Diese Darstellung ist jedoch umstritten; sicher ist nur, dass Poppaea wahrend ihrer Schwangerschaft im Jahr 65 starb. [66]

Nach Poppaeas Tod heiratete Nero Statilia Messalina , die Witwe des Konsuls Marcus Iulius Vestinus Atticus , den er nach der Aufdeckung der Pisonischen Verschworung bei einem Gastmahl zum Selbstmord gezwungen hatte, [67] obwohl dieser nicht daran beteiligt gewesen war. Nero wollte ihn vermutlich ausschalten, um Statilia, die bereits einige Zeit seine Geliebte war, selbst heiraten zu konnen. Ob schon zu Poppaeas Lebzeiten ein Verhaltnis der beiden bestanden hatte, ist nicht klar. [68]

Nero als Kunstler

Buste Neros aus Olbia , Sardinien

Seit seiner Jugend hatte Nero einen Hang zu allen schonen Kunsten. Bei der romischen Oberschicht waren kunstlerische und literarische Ambitionen zwar gern gesehen, doch sie sollten im kleinen, privaten Kreis ausgelebt werden, nicht auf der offentlichen Buhne und erst recht nicht vor dem Volk. [69] Spatestens seit 60 kam der Kunstler, der um Anerkennung buhlte, in Nero immer mehr zum Vorschein. Schon vorher hatten Seneca und Burrus dem Herrscher kleine Ausfluge in die Arena und auf die Buhne gestatten mussen, die allerdings vorerst nur mit Freunden und fur Freunde und Mitglieder des Hofes stattfanden.

Im Jahr 59 veranstaltete Nero um seine traditionelle Bartabnahme ein Fest, die Iuvenalia . Bei dieser Gelegenheit traten jedoch nicht professionelle Kunstler auf, sondern Senatoren und Ritter, was fur die romische Aristokratie so degoutant wie verdammenswert war. [70] Am Ende der Spiele trat Nero selbst auf. [71] Im folgenden Jahr stiftete der Kaiser die Neronia , Spiele, die sich an den in Griechenland gangigen Agonen orientierten und in Neapel stattfanden, weil dort das Publikum noch immer stark griechisch gepragt war und derlei Auffuhrungen offener gegenuberstand als die Menschen in Rom. Auch hier trat der Princeps offentlich auf, erstmals vor einer großen Zuschauerzahl. [72]

Bei den nachsten Neronia , die wegen des Brandes von Rom erst 65 stattfanden, prasentierte sich Nero dann in Rom. [73] Der Senat, der dies fur eines Kaisers unwurdig hielt, versuchte dies zu verhindern, indem er dem Princeps bereits vorher den Sieges- und Ehrenkranz anbot, doch Nero wollte keine Begunstigung und bestand auf dem Auftritt. Wahrend das Volk die Darstellung des Kaisers genoss, waren Senatoren und auswartige Staatsgaste laut Tacitus angewidert und entsetzt. [74] Vespasian soll bei dieser Auffuhrung auch anwesend gewesen und eingeschlafen sein, was ihn fast das Leben gekostet hatte, denn der Kaiser erwartete Aufmerksamkeit und verbot ein vorzeitiges Verlassen des Schauplatzes. [75]

Neros Auftritt bei den Iuvenalia soll laut Tacitus sehr kunstfertig gewesen sein. Ein Nero-Wiederganger, der im Jahr 69 auftauchte, erschien den Menschen nicht nur wegen seines Aussehens glaubwurdig, sondern auch wegen seines Gesangs und gekonnten Umgangs mit der Kithara . [76]

Nero forderte in seiner Regierungszeit die Naturwissenschaften , die Geographie und den Handel, ganz besonders aber Kunst und Kultur, wobei er allem Griechischen verbunden war und sich bewusst als Philhellene verstand. Er organisierte eine Expedition zur Entdeckung der Nilquelle , die jedoch scheiterte, und Ausgrabungen in Karthago . Er selbst hielt sich fur einen talentierten Sanger, Dichter und Lyraspieler . Sein erster Auftritt in Neapel brachte ihm, vor allem dank seiner mitgereisten Pratorianer , den ersten Preis im musischen Wettbewerb. Sein Philhellenismus brachte ihm auch den Titel eines Periodoniken ein, eines Siegers in musischen Wettbewerben bei den Spielen von Delphi , Nemea und Korinth . Im Jahr 66 reiste Nero nach Griechenland , wo er an den Olympischen Spielen teilnahm und in mehreren hellenischen Stadten Theaterauffuhrungen gab, bei denen er sich auch in Frauenrollen, als Kitharasanger und bei sportlichen Wettkampfen gefiel. [77] Hohepunkt der Inszenierung war, dass Nero dem großten Teil Griechenlands, der bis dahin die romische Provinz Achaea gebildet hatte, die Freiheit schenkte, um sich als Wohltater feiern zu lassen. [78] Diese Freiheitserklarung wurde allerdings bereits unter Vespasian wieder ruckgangig gemacht. [79]

Anlasslich der Reise wurden Munzen mit entsprechenden Motiven gepragt, darunter alexandrinische Tetradrachmen mit dem Schiff auf der Ruckseite, mit dem Nero reiste, und der Umschrift ΣΕΒΑΣΤΟΦΟΡΟΣ (?Kaisertrager“). [80] Weitere Munzmotive nehmen auf die von ihm besuchten Tempel des Zeus von Olympia , den der Hera von Argos , des Poseidon am Isthmos und weiterer Stationen seiner Reise Bezug. [81] Er soll in diesem Jahr bei Wettstreiten aller Art 1808 Siegespreise erhalten haben. Alle vier panhellenischen Spiele ließ er in einem Jahr abhalten. [82] Als Verehrer der griechischen Kultur hielt er sich uber ein Jahr lang in Griechenland auf, bis er von seinem Freigelassenen und Statthalter in Rom, Helius, zur Ruckkehr nach Rom gedrangt wurde, wo die Stimmung sich inzwischen sehr verschlechtert hatte. Zwar kehrte er im Januar 68 unter großem Jubel nach Rom zuruck, er gab sich jedoch ganz seinen Vergnugungen hin, besuchte Theater und Konzerte, ließ Wettspiele veranstalten und trat selbst als Kunstler auf, wobei er immense Schulden machte. [83]

Alexandrinische Tetradrachme des Nero, Ruckseite mit Schiff seiner Reise im Jahr 66

Der Skandal an Neros Kunstlertum war nicht seine Liebe fur Schauspielerei, Theater, Poesie und Musik, sondern sein Streben nach kunstlerischer Perfektion und Produktion vor einem Publikum. Nach den Konventionen der Aristokratie und der Erwartung an einen Princeps waren das Auftreten bei Wettkampfen, Wettfahrten und Theaterstucken unerhort ? derartig benahm sich der Herrscher der bekannten Welt, Vater des Vaterlandes und Garant fur das Wohlergehen des Staates nicht. [84]

Machtverlust und Tod

Nero hatte schon vor seiner Griechenlandreise Argwohn gegenuber machtigen Feldherren entwickelt und Corbulo nach Korinth zum Selbstmord beordert. Ob Corbulo in die Vinicianische Verschworung eingeweiht war, ist ungeklart. [85] Den ersten Schritt zu Neros Untergang machte nun Gaius Iulius Vindex , Statthalter der Provinz Gallia Lugdunensis . [86] Er entstammte dem gallischen Hochadel und rief seine Landsleute und die Statthalter der angrenzenden Provinzen, in erster Linie Galba in Hispania Tarraconensis sowie Verginius Rufus und Fonteius Capito , zum Aufstand gegen den unwurdigen Princeps auf. Galba und die germanischen Kommandanten warteten jedoch ab.

Nero erhielt die Nachricht in Neapel und blieb gelassen. Weitere Nachrichten aus Gallien und Erlasse von Vindex bewegten den Kaiser dazu, nach Rom zu reiten. Erst als er erfuhr, dass Galba sich doch Vindex und Otho mit der Provinz Lusitania angeschlossen habe, reagierte er mit Klagen und Zaudern. Angeblich soll er in Ohnmacht gefallen sein. [87] Inzwischen mussen die beiden Pratorianerprafekten des Kaisers zu der Einsicht gelangt sein, Nero nicht langer unterstutzen zu wollen. Ob Tigellinus bereits jetzt von seinem Gonner abfiel, lasst sich nicht sagen; die Quellen schweigen uber ihn. Seinem Amtskollegen Gaius Nymphidius Sabinus , der nach dem Ausscheiden des Lucius Faenius Rufus den Posten ubernommen hatte, oblag nun das Handeln. Senat und romische Oberschicht waren nach den Ausschweifungen des Kaisers und den Hinrichtungen in ihren Reihen ohnehin gegen den Princeps eingestellt. Sie empfingen jetzt heimlich einen Abgesandten Galbas, den Freigelassenen Icelus Marcianus.

Als die Nachricht eintraf, weitere Heere seien zu Galba ubergelaufen, [88] wurde Nero panisch. Er beschloss erst jetzt ? oder hatte dies vielleicht schon langer fur den Notfall geplant ? nach Agypten zu fliehen. Seinen vermeintlich treuesten Beratern, darunter Nymphidius, gab er den Befehl, in Ostia eine Flotte seeklar zu machen. Auf seinem Weg zum Hafen machte er noch ein letztes Mal in einem seiner Landguter halt und schlief dort kurz ein. Als er aufwachte, musste er feststellen, dass seine Leibgarde, die ihn schutzen sollte, abgezogen war: Nymphidius war gleich nach Aufbruch des Kaisers in das Pratorianerlager gegangen und hatte dort behauptet, Nero sei bereits auf dem Weg nach Agypten. Er war es auch, der den Kaiser zum Zwischenaufenthalt auf dem Landgut uberredet hatte. Mit einem Versprechen von 30.000 Sesterzen pro Mann konnte er die Pratorianer ?uberzeugen“, Galba als neuen Kaiser auszurufen.

Nero erkannte den Ernst seiner Lage und versuchte, bei einem seiner fruheren Freunde Unterschlupf zu finden. Niemand wollte ihm Asyl gewahren, außer seinem Freigelassenen Phaon. Sofort machte sich der Princeps mit nur vier Begleitern auf den Weg. Auf seiner Flucht horte er noch die Soldaten, wie sie Galba als neuem Princeps Gluck wunschten. Immer wieder soll er ausgerufen haben: ?Welch Kunstler geht mit mir zugrunde!“ [89]

Unterdessen erreichte ihn ein Schreiben, das beinhaltete, dass er vom Senat zum hostis ( Feind des Volkes ) erklart worden sei und man ihn suche, um ihm die entsprechende Bestrafung ? inklusive der damnatio memoriae ? angedeihen zu lassen. Trotz der Panik schob Nero die Ausfuhrung seines Selbstmordes so lange auf, bis er herannahende Pferde horte. Mit Hilfe seines Sekretars Epaphroditos stach er sich einen Dolch in die Kehle. Als ihm ein romischer Soldat das Leben retten wollte, um die Belohnung zu erhalten, die auf den lebenden Nero ausgesetzt war, soll er noch in Verkennung der Tatsachen ?Zu spat. Das ist Treue.“ gesagt haben. [90]

So starb Nero am 9. oder 11. Juni 68. Zu seinen letzten Getreuen zahlten Spiculus , der Befehlshaber der germanischen Leibwache , und Sporus , den er im Jahre 67 in einer offiziellen Zeremonie zu seiner Ehefrau gemacht und dann Sabina genannt hatte. Neros Leichnam wurde verbrannt und im Familiengrab der gens Domitia auf dem collis hortulorum (jetzt Pincio ) mit großem Aufwand beigesetzt. Die Kosten der Bestattung ubernahm Claudia Acte , eine Freigelassene, die seit etwa 55 Neros Geliebte gewesen war. [91] Die Standbilder des zum Staatsfeind erklarten Nero wurden zwar vernichtet, doch aufgrund der Umstande seines Todes und seines Lebenswandels kursierten, besonders im Osten, immer wieder Geruchte, er lebe noch und werde wieder den Thron besteigen (siehe Terentius Maximus ).

Die Tatsache, dass das Romische Reich keinen ernsthaften Schaden nahm, liegt nicht zuletzt daran, dass der Verwaltungsapparat weiter funktionierte und die Grenzsicherung durch die Armee weiterhin gewahrleistet war. Die Regierungszeit Vespasians , der sich im Vierkaiserjahr schließlich durchsetzte und das Reich wieder stabilisierte, stellte einen Neuanfang gegenuber der Herrschaft Neros dar.

Wirkung

Nero im Urteil der Nachwelt

Nero ist einer der umstrittensten Kaiser der romischen Geschichte. Wahrend antike Autoren ihm durchaus positive Seiten abgewannen, uberwog schon bald nach seinem Tod die Ablehnung der Politik und insbesondere der Personlichkeit Neros. Die senatorische Geschichtsschreibung , wie Sueton und Tacitus , deren Werke neben Cassius Dio die wichtigsten Quellen zum Leben des Kaisers darstellen, gab ihrer Verachtung offen Ausdruck. Bei Aurelius Victor werden die ersten Jahre des Prinzipats als sehr positiv gezeichnet, bevor Nero ?Scham und Ekel“ erregte. [92] Petronius und Lucan erwahnen den Kaiser kurz in ihren Werken; fur eine Charakterisierung reichen die Stellen allerdings nicht.

Umstritten ist bis heute nicht nur die Rolle, die Seneca als Lehrer und Berater einnahm, sondern auch die Bewertung seiner Schriften. In (ad Neronem Caesarem) de clementia zeigt der Philosoph den Kaiser indirekt als gutigen Herrscher, auf dessen Entwicklung man hoffen kann. [93] Da Seneca jedoch direkt durch die Erziehung Neros und indirekt durch seine Position am Hof in die Regierung eingebunden und damit vom Princeps abhangig war, ist die Neutralitat seiner Angaben fraglich. Auf der anderen Seite lasst sich anfuhren, dass Seneca seinem Schuler nicht die positive Seite der Milde dargestellt hatte, wenn er nicht vom Nutzen und damit von Neros Beeinflussbarkeit im besseren Sinne uberzeugt gewesen ware. [94]

Die in den meisten Quellen ausgedruckte Verachtung hatte ihren Grund teils in der Abneigung der Romer gegen Neros Vorliebe fur alles Griechische, teils ? etwa bei Tacitus ? in der Ablehnung des Kaisertums uberhaupt, als dessen Entartung Neros Herrschaft erschien. Ein weiterer Grund waren Neros unberechenbare Handlungen, wie die Familienmorde, die Hinrichtungswellen oder unterstutzten Selbstmorde, sowie seine Vernachlassigung des Staates und seine Haltung gegenuber dem Senat. Andererseits gehorte Nero, vermutlich zur Unzufriedenheit des Militars, zu den insgesamt drei romischen Kaisern, die die Pforten des Janustempels zum Zeichen des außeren Friedens schlossen.

Christliche Autoren spaterer Jahrhunderte, die Nero schon wegen der Hinrichtung ihrer Glaubensbruder nach dem Brand von Rom verurteilten, pragten endgultig das Bild des Kaisers als großenwahnsinnigen Tyrannen. Im Mittelalter galt er geradezu als Verkorperung des Antichrist . Dieses Bild des Tyrannen ? das nicht nur in spateren christlichen, sondern auch schon in den altesten heidnisch-antiken Quellen vorzufinden ist ? uberwiegt bis heute. Einige Autoren unternahmen es in jungster Zeit, Nero als humanistischen Herrscher zu rehabilitieren. Dabei wurde vor allem das Augenmerk auf die Dreigliederung der romischen Gesellschaft in Kaiser, Aristokratie und Volk gelegt. Den nachdrucklichsten Versuch, Nero zu rehabilitieren, machte Massimo Fini in seiner 1994 erschienenen, nicht wissenschaftlichen Biografie mit dem eindeutigen Untertitel Zweitausend Jahre Verleumdung .

Nero verfolgte eine eher volkstumliche Politik, was sich auch in Außerlichkeiten zeigte. So war er zum Beispiel Anhanger der ?Grunen“, einer von vier klassischen Mannschaften beim Wagenrennen , die auch bei der Plebs beliebt waren. Seine kunstlerischen Darbietungen und die Teilnahme an Wettfahrten verstarkten seinen popularen Ruf. Er wird außerdem mit dem ersten Reiter der vier apokalyptischen Reiter auf dem weißen Pferd in Verbindung gebracht. Da es in ( Offenbarung 6,2  EU ) heißt, der Reiter siege um des Siegens Willen, stellt sich hier ein direkter Bezug zu Nero dar. Dafur spricht außerdem die Tatsache, dass er nach seiner Ruckkehr aus Olympia als bekranzter Sieger in mehreren Stadten und schließlich auch in Rom einmarschierte. [95]

Jedoch fuhrte die Annaherung des Kaisers an das Volk zu einer schlechten Beurteilung in Aristokratie und Patriziat. Quellen vom Standpunkt der Plebejer existieren nicht, beziehungsweise sind nicht uberliefert. Bemerkenswert ist, dass nach Neros Tod das Volk in Rom die wieder gewonnene Freiheit feierte, doch schon bald nach seiner Bestattung auf Staatskosten sein Grab besucht und mit Blumen geschmuckt wurde. [96] Bei den Parthern wurde Nero als guter Princeps verehrt, und gerade in den ostlichen Provinzen tauchten in den folgenden Jahren immer wieder falsche Neros auf, die dem Gerucht, er lebe noch und werde wiederkommen, neue Nahrung gaben oder daraus resultierten. [97]

Die moderne Forschung sieht in den (ersten) funf Jahren seiner Regierung, dem Quinquennium Neronis , eine reformorientierte, anderungswillige Periode, in der das Verhaltnis zwischen Nero und seinen Beratern Burrus und Seneca ausschlaggebend war. [98] Sogar Neros Vorliebe fur kunstlerische Vergnugen hatte einen positiven Aspekt: So viel Zerstreuung und Aufmerksamkeit waren dem stadtromischen Volk lange nicht zuteilgeworden. Die zusatzlichen Getreidelieferungen sorgten fur relativen Wohlstand, die Veteranen und Pratorianer waren gut versorgt. Der Bruch in den Jahren 59 und 62 und die Dekadenz bis zur Tyrannei der folgenden Regierungszeit lassen sich jedoch kaum nachvollziehen, ohne dem Princeps von Beginn an einen lasterhaften Charakter zu unterstellen. Mit dem Ruckzug der Berater und Staatslenker der ersten Stunde und mit der Ermordung Agrippinas entfaltete sich Neros ?dunkle‘ Seite mehr und mehr. Mit der Bestarkung und Beeinflussung durch Tigellinus fuhlte der Kaiser sich vermutlich in seiner Rolle als Schauspieler und Sanger immer mehr bestatigt und entwickelte sich zu einem Tyrannen. Die Konsequenz davon war die Vernachlassigung der Staatsgeschafte mit extremer Schuldenaufnahme. [99]

Nero-Rezeption

Kaiser Nero , Gemalde von Abraham Janssens van Nuyssen , um 1620

Die Zeit Neros, besonders der Brand Roms und die Christenverfolgung, inspirierte zahlreiche dramatische und musikalische Bearbeitungen, so die von Claudio Monteverdi ( L’incoronazione di Poppea 1642), Jean Racine ( Britannicus , 1669), Georg Friedrich Handel ( Nero 1705, Agrippina 1710), Reinhard Keiser ( Octavia 1705), Anton Rubinstein ( Nero 1879), Arrigo Boito ( Nerone , Urauffuhrung posthum 1924), Feliks Nowowiejski ( Quo vadis? , 1903), Jean Nougues ( Quo vadis? 1910) und Pietro Mascagni ( Nerone 1935).

Unter den historischen Romanen durfte Henryk Sienkiewicz Quo Vadis , erschienen 1895, wohl am bekanntesten sein. Das Buch wurde mehrmals verfilmt. Bekannt ist vor allem der Monumentalfilm Quo vadis? von 1951, in dem Peter Ustinov den Kaiser verkorperte und dafur fur den Oscar nominiert wurde. 2001 entstand die polnische Filmversion von Filmregisseur Jerzy Kawalerowicz , 2004 der TV-Zweiteiler Nero ? Die dunkle Seite der Macht mit Hans Matheson in der Hauptrolle. Feuchtwangers Roman Der falsche Nero spielt um die Zeit nach dem Tod des Kaisers. Es gibt uber 100 Romane, die sich mit Nero oder seiner Zeit beschaftigen, wobei die Genres vom Krimi uber die vermeintliche Autobiografie bis zur Liebestragodie reichen. Neben Finis nichtwissenschaftlicher Abhandlung erscheinen auch immer wieder andere Biografien Neros, die einem wissenschaftlichen Anspruch genugen wollen.

In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs ging ein Befehl Hitlers zur Zerstorung der deutschen Infrastruktur mit dem Namen Nerobefehl in die Geschichte ein. Dabei wurde darauf angespielt, dass sich dieser Befehl wie die Brandstiftung Roms gegen das eigene Volk richtete.

Vom 14. Mai bis 16. Oktober 2016 wurde in Trier die Ausstellung Nero ? Kaiser, Kunstler und Tyrann gezeigt, die uber drei Museen verteilt war: Die Hauptausstellung Nero: Kaiser, Kunstler, Tyrann befand sich im Rheinischen Landesmuseum , zwei weitere themenbezogene Ausstellungen Nero und die Christen im Museum am Dom sowie Lust und Verbrechen. Der Mythos Nero in der Kunst im Stadtmuseum Simeonstift . Insgesamt kamen uber 272.000 Besucher. [100]

Das British Museum in London zeigte vom 27. Mai bis 24. Oktober 2021 die Ausstellung Nero: the man behind the myth . [101]

Quellen

Literatur

Biographien

Herrschaft und Rezeption

  • Anthony A. Barrett: Rom brennt! Nero und das Ende einer Epoche. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2021, ISBN 978-3-8062-4340-6 .
  • Sophia Bonisch-Meyer, Lisa S. Cordes, Verena Schulz, Anne Wolsfeld, Martin Ziegert (Hrsg.): Nero und Domitian. Mediale Diskurse der Herrscherreprasentation im Vergleich (= Classica Monacensia. Band 46). Narr Francke Attempto, Tubingen 2014, ISBN 978-3-8233-6813-7 .
  • Lisa Cordes : Kaiser und Tyrann. Die Kodierung und Umkodierung der Herrscherreprasentation Neros und Domitians (= Philologus. Supplemente. Band 8). De Gruyter, Berlin/Boston 2017, ISBN 978-3-11-054318-6 .
  • Jas Elsner , Jamie Masters (Hrsg.): Reflections of Nero. Culture, history and representation. London 1994, ISBN 0-7156-2479-2 .
  • Ulrich Gotter : Der Tyrann mit dem Rucken zur Wand. Neros kunstlerische Selbstexpansion. In: Albrecht Koschorke , Konstantin Kaminskij (Hrsg.): Despoten dichten. Sprachkunst und Gewalt. Konstanz University Press, Konstanz 2011, ISBN 978-3-86253-015-1 , S. 27?64.
  • Matthaus Heil : Die orientalische Außenpolitik des Kaisers Nero (= Quellen und Forschungen zur antiken Welt. Band 26). Tuduv-Verlag-Gesellschaft, Munchen 1997, ISBN 3-88073-551-4 (Zugleich: Wurzburg, Universitat, Dissertation, 1992).
  • Julian Kruger: Nero. Der romische Kaiser und seine Zeit. Bohlau, Koln 2012, ISBN 978-3-412-20899-8 ( kritische Besprechung bei H-Soz-Kult ).
  • Mischa Meier : ?Qualis artifex pereo“. Neros letzte Reise. In: Historische Zeitschrift . Band 286, 2008, S. 561?603.
  • Karl-Heinrich Ostmeyer : Vier Pferde, Farben und factiones. Die apokalyptischen Reiter und ihr zeitgeschichtlicher Hintergrund (Offb 6,2?8); de Gruyter, ZNW 2022; 113(1): S. 99?121, doi : 10.1515/znw-2022-0005 .
  • Waltraud Jakob-Sonnabend: Untersuchungen zum Nero-Bild der Spatantike (= Altertumswissenschaftliche Texte und Studien. Band 18). Olms-Weidmann, Hildesheim 1990, ISBN 3-487-09297-2 .
  • Christoph Schubert : Studien zum Nerobild in der lateinischen Dichtung der Antike (= Beitrage zur Altertumskunde. Band 116). Teubner, Stuttgart u. a. 1998, ISBN 3-519-07665-9 .
Commons : Nero  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Nero  ? Zitate

Anmerkungen

  1. Die Chronik des Hieronymus ( englische Ubersetzung ) gibt an, dass Nero fur 13 Jahre, sieben Monate und 28 Tage regierte, was bei einem Herrschaftsantritt am 13. Oktober 54 auf den 9. Juni 68 fuhrt.
  2. Cassius Dio 63, 29, 3 und Flavius Josephus , Judischer Krieg 4, 9, 491 nennen 13 Jahre und acht Monate als Dauer der Herrschaft Neros.
  3. Sueton, Nero 51,1 ; subflavus kann sowohl mit ?fast blond“ als auch mit ?rotblond“ oder ?hellblond“ ubersetzt werden. Zum Aussehen der mannlichen Ahenobarbi siehe Sueton, Nero 1,1.
  4. Plinius, Naturalis historia 7, 46 .
  5. Togastatue mit Portrait des Nero in der archaologischen Datenbank Arachne ; eine mogliche Deutung als Britannicus diskutiert bei Ulrich W. Hiesinger: The Portraits of Nero. In: American Journal of Archaeology . Band 79, 1975, S. 113?124, hier S. 116; Peter C. Bol (Hrsg.): Forschungen zur Villa Albani. Katalog der antiken Bildwerke. Band 2: Bildwerke in den Portiken, dem Vestibul und der Kapelle des Casino. Mann, Berlin 1990, S. 55 (?… als jugendlicher Nero oder Britannicus benannter Togatus im Louvre...“). Siehe auch zur typusgleichen Statue aus Parma, die moglicherweise fur Nero aus einer Britannicus darstellenden Statue umgearbeitet wurde: Hans Rupprecht Goette : Studien zu romischen Togadarstellungen (= Beitrage zur Erschließung hellenistischer und kaiserzeitlicher Skulptur und Architektur. Band 10). Philipp von Zabern, Mainz 1990, S. 33 mit Anm. 146. 125 Kat. 246.
  6. Gerhard Waldherr : Nero. Eine Biografie , S. 29?37.
  7. Nur vereinzelt und nicht offiziell findet sich auch die Namensform Tiberius Claudius Nero Caesar . Vgl. Dietmar Kienast , Werner Eck , Matthaus Heil: Romische Kaisertabelle. Grundzuge einer romischen Kaiserchronologie. 6., uberarbeitete Auflage. Darmstadt 2017, S. 88.
  8. Holger Sonnabend: Nero. Inszenierung der Macht. Darmstadt 2016.
  9. Waldherr, S. 47 f.
  10. Waldherr, S. 58.
  11. Waldherr, S. 57?60.
  12. Zumindest wurde am 13. Oktober der Tod bekannt gegeben. Tacitus , Annalen 12,65?67 ; Sueton , Claudius , 43?45 .
  13. Tacitus, Annalen 12,69 .
  14. Sueton, Nero 15,1 .
  15. Sueton, Nero 10,2?3 .
  16. Seneca, De Clementia 2,2; Sueton, Nero 10,2.
  17. Aurelius Victor : De Caesaribus 5,2?5 . Ob es sich dabei tatsachlich um die ersten funf Jahre handelt, ist umstritten, vgl. Miriam Griffin: Nero. The End of a Dynasty , S. 37 f.
  18. Zu Seneca und Burrus u. a. Tacitus, Annales 13,4 ; zum ?Golden Age“ allgemein und zur Konstellation Agrippina, Burrus, Nero und Seneca s. Griffin, S. 50?66.
  19. Tacitus, Annalen 13,3 , der allerdings auch von einer ?Trauerkomodie“ spricht; Sueton, Nero 10,1.
  20. Tacitus, Annalen 13,4 .
  21. Tacitus, Annalen 13,11?12.
  22. Sueton, Nero 14?15,2.
  23. Tacitus, Annalen 14,51 f.
  24. Tacitus, Annalen 15,42.
  25. Sueton, Nero 38 ; Tacitus, Annalen 15, 39 ; vergleiche Cassius Dio , Historiae Romanae 62, 29, 1 .
  26. Tacitus, Annalen , 15,39.
  27. Waldherr, S. 214 f.
  28. Tacitus, Annalen 15,38.
  29. Tacitus, Annalen 15,40 .
  30. Anthony A. Barrett : Rom brennt! Nero und das Ende einer Epoche. Darmstadt 2021, S. 128
  31. Da Tacitus von Chrestiani spricht, wird von einer Minderheit in der Forschung vermutet, dass sich die Maßnahmen gar nicht gegen Christen, sondern gegen die Anhanger eines unter Claudius aufgetretenen Aufruhrers namens Chrestus (Suet. Claud. 25,11) gerichtet hatten.
  32. Waldherr, S. 215?217.
  33. Tacitus, Annalen 15,44.
  34. Vgl. Brent D. Shaw: The Myth of the Neronian Persecution . In: The Journal of Roman Studies 105 (2015), S. 73?100.
  35. Anthony A. Barrett: Rom brennt! Nero und das Ende einer Epoche. Darmstadt 2021, S. 158?191
  36. Alexander Batz : Nero. Wahnsinn und Wirklichkeit. Rowohlt, Hamburg 2023, S. 356
  37. Tacitus, Annalen 15,44.
  38. Tertullian, ad nationes 1,7,8?9 : Principe Augusto nomen hoc ortum est, Tiberio disciplina eius inluxit, Nerone damnatio invaluit, ut iam hinc de persona persecutoris ponderetis … Et tamen permansit erasis omnibus hoc solum institutum Neronianum, iustum denique ut dissimile sui auctoris .
  39. Tacitus, Annalen , 15,45 ; Sueton, Nero 38,3 .
  40. Tacitus, Annalen 15,43 ; Sueton, Nero 16,1.
  41. Waldherr, S. 210?214.
  42. Sueton, Nero 31, 1?3 ; Tacitus, Annalen 15,42.
  43. Zu Neros Außenpolitik s. Waldherr, S. 154?156.
  44. Tacitus, Annalen 13,34?40.
  45. Tacitus, Annalen 13,41.
  46. Tacitus, Annalen 15,1-5.
  47. Tacitus, Annalen 15,1?18.
  48. Tacitus, Annalen 15,25 .
  49. Tacitus, Annalen 15,26?31.
  50. Sueton, Nero 13,1?2 ; Waldherr, S. 228?232.
  51. Tacitus, Agricola 14, spricht vom proxima pars , dem Teil, der dem Kontinent am nachsten war.
  52. Tacitus, Annalen 14,29?30.
  53. Waldherr, S. 142 f.
  54. Tacitus, Annalen 14,31?32.
  55. Sueton, Nero 18 .
  56. Tacitus, Annalen 14,35 ; Tacitus, Agricola 16,2; Cassius Dio 62,5?7 .
  57. Tacitus, Annalen 14,39 .
  58. Cassius Dio 63,22 .
  59. Flavius Josephus 3,9-34.
  60. Zum Verlauf des Krieges und dessen Ende siehe Flavius Josephus, 4. bis 7. Buch.
  61. Tacitus, Annalen 13,15?17 ; Sueton, Nero 33,2?3.
  62. Griffin, S. 74; Waldherr, S. 74 f.
  63. Sueton, Nero 34 .
  64. Tacitus, Annalen 14, 5?8; Griffin, S. 74 f.
  65. Sueton, Nero 35 , 1?3; Tacitus, Annalen , 14,64?65 .
  66. Tacitus, Annalen 16,6 ; Waldherr, S. 226 f.
  67. Tacitus, Annalen 15, 69 .
  68. Gerhard Waldherr : Nero. Eine Biographie . Regensburg 2005; S. 226
  69. Waldherr, S. 107 f.
  70. Tacitus, Annalen 14,15.
  71. Cassius Dio 61,20 .
  72. Tacitus, Annalen 15,33 ; Sueton, Nero 20,2?3.
  73. Sueton, Nero 21 .
  74. Tacitus, Annalen 16, 4?5.
  75. Tacitus, Annalen 16,5.
  76. Alexander Batz: Nero. Wahnsinn und Wirklichkeit. Rowohlt, Hamburg 2023, S. 249
  77. Sueton, Nero 22,3-24
  78. Sueton, Nero 24,2
  79. Sueton, Vespasian 8,4
  80. Ursula Kampmann , Thomas Ganschow: Die Munzen der romischen Munzstatte Alexandria. Battenberg Verlag, Regenstauf 2008, S. 54.
  81. Gisela Forschner: Die Munzen der romischen Kaiser in Alexandrien. Die Bestande des Munzkabinetts (= Kleine Schriften des Historischen Museums Frankfurt. Band 35). Historisches Museum, Frankfurt am Main 1987, S. 44.
  82. Cassius Dio, 63,8?11 .
  83. Cassius Dio 63,19?21 .
  84. Waldherr, S. 128 f.; Griffin S. 160?163.
  85. Cassius Dio 63,17,5?6 ; Waldherr, S. 242.
  86. Sueton, Nero 40,1.
  87. Sueton, Nero 41,2?42,1.
  88. Sueton, Nero 47, 1 ; Cassius Dio 63,27 .
  89. Sueton, Nero 49,1.
  90. Die ausfuhrlichste Schilderung von Neros letzten Stunden findet sich bei Sueton, Nero 48?49 .
  91. Sueton, Nero 50 .
  92. Aurelius Victor, De Caesaribus 5,4 .
  93. Seneca, De clementia passim ( kompletter Text in Latein ).
  94. Vgl. dazu das Nachwort von Karl Buchner zur Ubersetzung von De clementia , Reclam, Stuttgart 1992.
  95. Karl-Heinrich Ostmeyer: Vier Pferde, Farben und factiones. Die apokalyptischen Reiter und ihr zeitgeschichtlicher Hintergrund (Offb 6,2?8). In: Zeitschrift fur neutestamentliche Wissenschaft. Band 113, 2022, S. 99?121, hier: S. 116 f.
  96. Sueton, Nero 57,1.
  97. Sueton, Nero 57,2 ; Waldherr, S. 267?271.
  98. Griffin, S. 37?66; Waldherr, S. 63?102.
  99. Griffin, S. 185?189; Waldherr, S. 257 f.
  100. Nero: Kaiser, Kunstler, Tyrann , Seite der Nero-Ausstellung in Trier.
  101. Nero: the man behind the myth British Museum (abgerufen am 26. Juni 2022). Marion Lohndorf: Ein wahnsinniger Psychopath? Oder ein Traumer, der Kunst und Wirklichkeit nicht auseinanderhalten konnte? Das British Museum wirft einen Blick auf Kaiser Nero. Neue Zurcher Zeitung , 16. Juni 2021 (abgerufen am 17. Juni 2021).
  102. Mit inhaltlichen Unsauberkeiten, siehe Matthaus Heil: Rezension von Gerhard Waldherr, Nero. Eine Biografie. In: Klio . Band 89, 2007, S. 528 f.
Vorganger Amt Nachfolger
Claudius Romischer Kaiser
54?68
Galba