Naxos (Sizilien)

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Antike Mauer in Naxos

Naxos ( griech. Ν?ξο? ) war die erste griechische Kolonie auf Sizilien und markiert damit den Ausgangspunkt der dortigen griechischen Kolonialgeschichte.

Die antike Stadt erstreckt sich auf der Halbinsel Schiso. Das Gebiet wird von dem Fluss Venera und der Bucht begrenzt. Die Halbinsel bildet einen naturlichen Hafen fur Schiffe, die von der Stromung von Kalabrien abgetrieben werden. Heute liegt an gleicher Stelle der Ort Giardini-Naxos in der Nahe von Taormina in der Metropolitanstadt Messina .

Naxos wurde 735 v. Chr. ? 734 v. Chr. wahrscheinlich von Bewohnern der Stadt Chalkis unter Fuhrung von Theokles gegrundet; der Name der Kolonie weist allerdings auch auf die Kykladeninsel Naxos . Thukydides berichtet von der Errichtung eines Altars , der dem Apollon Archegetes geweiht war. Der Altar ist bis heute nicht gefunden worden.

Die Stadt grundete selbst wieder neue Kolonien, 730 v. Chr. Katane und Leontinoi , wahrscheinlich auch 728 v. Chr. Zankle ( Messina ). Spater wurde sie von Hippokrates von Gela unterworfen und schlug sich 415 v. Chr. auf die Seite von Athen . Nach der Zerstorung der Stadt im Jahre 403 v. Chr. durch Dionysios I. von Syrakus kam es 358 v. Chr. zu einer Ansiedlung der uberlebenden Bewohner in das von Sikelern bewohnte Tauromenion am Monte Tauro .

Die Ausgrabungen

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Die Ausgrabungen sind von einer im 19. Jahrhundert gebauten Mauer vom Meer getrennt. Dadurch verliert man den Blick auf die alte Stadt und die Lage am Meer. Die Stadtanlage zeigt auch hier eine regelmaßige Struktur. In der Ausgrabungsstatte befinden sich Hausfundamente, die mit den Hausern von Megara Hyblaea identisch sind. Die 5 m breiten Hauptstraßen werden alle 39 m von Straßen im rechten Winkel gekreuzt. An den Schnittpunkten sind Basen, deren Zweck aber unbekannt ist. Im 6. Jahrhundert vor Christus wurde eine Stadtmauer errichtet, von der noch heute Reste erhalten sind.

Das kleine Museum zeigt Fundstucke aus Naxos. Es sind unter anderem Fragmente von Vasen und Dekor ausgestellt. An den Ausstellungsstucken sieht man die starke Verbundenheit zu Euboa .

  • Maria Costanza Lentini: Le origine di Naxos. Nuovi dati sulla fondazione. In: Lieve Donnellan, Valentino Nizzo, Gert-Jan Burgers (Hrsg.): Contexts of early colonization (= Papers of the Royal Netherlands Institute in Rome. Band 64). Palombi, Rom 2016, S. 311?322.
  • Lieve Donnellan: Oikist and Archegetes in Context: Representing the Foundation of Sicilian Naxos. In: Naoise MacSweeney (Hrsg.): Foundation Myths in Ancient Societies: Dialogues and Discourses . University of Pennsylvania Press, Philadelphia 2015 S. 41?70.
  • Maria Costanza Lentini (Hrsg.): Naxos di Sicilia. L’ abitato coloniale e l’ arsenale navale. Scavi 2003?2006. Sicania, Messina 2009.
  • Giulia Falco, Eckart Olshausen : Naxos 2. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 8, Metzler, Stuttgart 2000, ISBN 3-476-01478-9 , Sp. 767?768.

Koordinaten: 37° 49′ 30″  N , 15° 16′ 10″  O