Navalmoral
oder
Navalmoral de la Sierra
ist ein Ort und eine
zentralspanische
Gemeinde
(
municipio
)
mit nur noch 356 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der
Provinz Avila
in der
Autonomen Gemeinschaft
Kastilien-Leon
.
Der ca.
1045
m
hoch gelegene Ort Navalmoral liegt zwischen der
Sierra de Gredos
und der
Sierra de la Paramera
knapp 31 km (Fahrtstrecke) sudlich der Provinzhauptstadt
Avila
; die Kleinstadt
Burgohondo
befindet sich ca. 8 km sudlich. Das Klima im Winter ist kalt, im Sommer dagegen gemaßigt bis warm; der sparliche Regen (ca. 385 mm/Jahr) fallt verteilt ubers ganze Jahr.
[2]
Jahr
|
1857
|
1900
|
1950
|
2000
|
2019
|
Einwohner
|
979
|
1.407
|
1.595
|
594
|
326
[3]
|
Die
Mechanisierung der Landwirtschaft
, die Aufgabe bauerlicher Kleinbetriebe und der daraus resultierende Verlust an Arbeitsplatzen auf dem Lande haben seit der Mitte des 20. Jahrhunderts zu einem deutlichen Ruckgang der Bevolkerung gefuhrt.
Die Landwirtschaft, vor allem der
Obstbau
und die
Viehzucht
, spielt traditionell die bedeutendste Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde, die in fruheren Zeiten auch ein regionales Zentrum fur Handwerk und Handel fur die Weiler und Einzelgehofte in der Umgebung war. Navalmoral ist das Zentrum der
Honigproduktion
in der Provinz Avila. Einnahmen aus dem Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen
(casas rurales)
sind in den letzten Jahrzehnten hinzugekommen.
Funde aus
romischer
,
westgotischer
und selbst aus
islamisch-maurischer
Zeit fehlen. Fur Navalmoral ist anzunehmen, dass der Platz ausschließlich von Hirten und ihren Herden als Sommerweide aufgesucht wurde. Nach der Ankunft des Islam im fruhen 8. Jahrhundert entvolkerte sich die Gegend und wurde erst nach der Ruckeroberung
(
reconquista
)
Toledos
(1085) neubesiedelt
(
repoblacion
)
. Die erste urkundliche Erwahnung des Ortsnamens
Nava el moral
stammt aus dem Jahr 1250; das Haus Davila hatte in der Gegend weitlaufigen Grundbesitz.
[4]
- Mit dem Bau der außerlich schmucklosen
Iglesia de San Pedro Apostol
wurde im Jahr 1563 an der Stelle eines
romanischen
Vorgangerbaus begonnen; Wahrzeichen der Kirche und des Ortes ist der turmartige
Glockengiebel
(espadana)
. Das
dreischiffige
Langhaus
ist von einem holzernen
Dachstuhl
in
Artesonado
-Manier bedeckt, wohingegen das etwa gleich hohe, aber mit einem
Maßwerkfenster
auf der Sudseite versehene
Chorjoch
ein sternformiges
Rippengewolbe
enthalt. Beachtenswert ist der romanische
Taufstein
(pila bautismal)
.
[5]
- Ca. 50 m nordlich der Kirche befindet sich eine Quelle, deren Wasser von Glaubigen und Pilgern als heilsam angesehen wird.
- Am Ortsrand befindet sich ein Brunnen mit einer Beckeneinfassung, die auch als
Viehtranke
(abrevadero)
genutzt werden konnte.
- Umgebung
- In der Umgebung des Ortes findet sich ein Teilstuck einer
Romerstraße
ebenso wie die erst im Jahr 1980 erbaute Wallfahrtskapelle
Ermita de San Cristobal
.
- ↑
Cifras oficiales de poblacion de los municipios espanoles en aplicacion de la Ley de Bases del Regimen Local (Art. 17).
Instituto Nacional de Estadistica
;
abgerufen am 19. Mai 2023
(Bevolkerungsstatistiken des
Instituto Nacional de Estadistica
, Stand 1. Januar 2022).
- ↑
Navalmoral/Burgohondo ? Klimatabellen
- ↑
Navalmoral ? Bevolkerungsentwicklung
- ↑
Navalmoral ? Geschichte
- ↑
Navalmoral ? Kirche