Nassau
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Schiffsdaten
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Flagge
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Deutsches Reich
Deutsches Reich
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Schiffstyp
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Großlinienschiff
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Klasse
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Nassau
-Klasse
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Bauwerft
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Kaiserliche Werft
,
Wilhelmshaven
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Baunummer
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30
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Baukosten
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37.399.000
Mark
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Stapellauf
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7. Marz 1908
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Indienststellung
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1. Oktober 1909
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Verbleib
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1920 in
Dordrecht
abgewrackt
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Schiffsmaße und Besatzung
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Lange
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146,1 m (
Lua
)
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Breite
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26,9 m
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Tiefgang
(max.)
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8,76 m
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Verdrangung
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Konstruktion: 18.873
t
Maximal: 20.535 t
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Besatzung
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972 bis 1.033 Mann
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Maschinenanlage
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Maschine
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12 ×
Marinekessel
3 × 3-Zyl.-
Verbundmaschine
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Maschinenleistung
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26.244 PS (19.302 kW)
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Hochstgeschwindigkeit
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20,0
kn
(37
km/h
)
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Propeller
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3 × vierflugelig ? 5,0 m
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Bewaffnung
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- 12 ×
Sk
28 cm
L/45
(900 Schuss)
- 12 × Sk 15 cm L/45 (1.800 Schuss)
- 16 × Sk 8,8 cm L/45 (davon ab 1915 2
Flak
, 2.400 Schuss)
- 6 ×
Torpedorohr
? 45 cm (4 Seiten, 1 Bug, 1 Heck unter Wasser, 16 Schuss)
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Panzerung
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- Wasserlinie: 80?300 mm
- Deck: 55?80 mm
- Torpedoschott: 30 mm
- Turme: 90?280 mm
- Kasematten
: 160 mm
- vorderer Leitstand: 80?400 mm
- achterer
Leitstand: 50?200 mm
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Die
Nassau
war das erste
Großlinienschiff
(
Schlachtschiff
) der
Kaiserlichen Marine
des Deutschen Reiches. Benannt war sie nach der damaligen
preußischen
Provinz Hessen-Nassau
.
Die
Nassau
wurde als Ersatz fur die vor der Ausmusterung stehende, uber 25 Jahre alte
Panzerkorvette
Bayern
der
Sachsen
-Klasse
in den Marinehaushalt eingeplant, ebenso wie ihre Schwesterschiffe
Westfalen
,
Rheinland
und
Posen
, die ebenfalls veraltete Panzerkorvetten ersetzten und alle nach preußischen Provinzen benannt waren.
Die
Nassau
-Klasse
wird haufig als typischer ?Antwortbau“ auf die britische
Dreadnought
und auf die amerikanische
South-Carolina
-Klasse
verstanden. Dies entspricht jedoch nicht den Tatsachen, denn die Planungen reichen bis ins Jahr 1904 zuruck. Die Kaiserliche Marine hatte, ebenso wie die britische und die amerikanische, schon langer erkannt, dass die Probleme der Koordination von Geschutzen verschiedener
Kaliber
durch den Ubergang zu einem Schlachtschiff mit einheitlichem Geschutzkaliber gelost werden konnen. Zudem verdeutlichte die
Seeschlacht bei Tsushima
im Mai 1905, dass bei zukunftigen Konflikten mit einer erheblich großeren Schussweite der Kanonen gerechnet werden musste. Damalige Annahmen gingen von einer durchschnittlichen Gefechtsentfernung von ca. 2000 bis 3000 Metern aus, wahrend bei Tsushima der Kampf auf 7000 bis 8000 Meter stattfand.
Die sechs
Geschutzturme
der
Nassau
waren in
Hexagonalaufstellung
eingebaut. Dies hatte den Nachteil, dass bei insgesamt zwolf Geschutzrohren des Kalibers 28 cm nur acht gleichzeitig nach den Seiten hin feuern konnten; nach vorn und nach achtern waren es sogar nur sechs. Andererseits gab es eine sogenannte Feuerleereserve: Waren im Gefecht die Turme der einen Schiffseite zerstort worden, hatten nach einem Wendemanover oder im
Melee
noch die der anderen Seite eingesetzt werden konnen.
Ein Grund fur diese ungunstige Aufstellung war der Umstand, dass die
Nassau
und ihre drei Schwesterschiffe mit konventionellen Kolbendampfmaschinen ausgerustet werden mussten. Die Bauhohe der Maschinen ließ es nicht zu, die mittleren Geschutzturme auf der Mittellinie des Schiffskorpers einzubauen, von wo aus sie nach beiden Seiten hatten feuern konnen. Eine sogenannte ?uberhohte Endaufstellung“, d. h. vor und hinter den Maschinen wie bei der
South-Carolina
-Klasse, bei der ein Turm uber den anderen hinwegfeuern konnte, wurde verworfen, weil man befurchtete, dass beim Feuern uber die Schiffsenden der entstehende Gasdruck zu Schaden am unteren, uberfeuerten Turm fuhren konnte. Erst bei der Planung der spateren
Kaiser
-Klasse
waren diese Bedenken zerstreut.
Ein weiterer Grund war, dass
Admiral von Tirpitz
großen Wert auf eine starke Rundumfeuerkraft legte, da er Nahkampfe zwischen Schlachtschiffen nach wie vor fur moglich hielt. Um die Breite des Rumpfes in Grenzen zu halten, waren anfangs seitliche Einzelturme eingeplant, die beim endgultigen Entwurf aber durch Doppelturme ersetzt wurden, da das Verhaltnis zwischen der Feuerkraft und dem Gewicht von Turmen und Panzerung sonst zu ungunstig gewesen ware. Der dadurch bedingte große Abstand zwischen der Außenwand des Rumpfes und dem
Torpedoschott
verbesserte die Standfestigkeit gegen Unterwassertreffer durch
Minen
und
Torpedos
.
Wegen der großen Rumpfbreite nahm man anfangs an, auf
Schlingerkiele
verzichten zu konnen. Wahrend der Erprobungen stellte sich jedoch heraus, dass es auf bestimmten Kursen zu einer Synchronitat mit der
Dunung
der Nordsee kam, was heftige
Rollbewegungen
des Schiffes verursachte. Durch den nachtraglichen Anbau der Schlingerkiele wurden die Schiffsbewegungen wesentlich ruhiger, was auch einen positiven Einfluss auf die Zielgenauigkeit der Geschutze hatte.
Die
Nassau
hat bei vielen Unternehmen der Kaiserlichen Marine in der
Nordsee
mitgewirkt. Hohepunkt war ihre Beteiligung an der
Skagerrakschlacht
, in der sie durch zwei Granattreffer der
Mittleren Artillerie
und eine Kollision mit dem britischen
Zerstorer
Spitfire
beschadigt wurde. Elf Tote und 16 Verwundete waren auf dem Schiff zu beklagen.
Nach anschließendem Werftaufenthalt zur Reparatur der Schaden war die
Nassau
am 10. Juli 1916 wieder einsatzbereit.
1917 kam es zu einer
Matrosenmeuterei
gegen die Weiterfuhrung des Krieges unter maßgeblicher Beteiligung von
Joseph Gotz
.
Gemaß den Bedingungen des
Versailler Vertrages
musste die
Nassau
am 5. November 1919 aus der Flottenliste gestrichen und am 7. April 1920 als Reparationsschiff ?B“ an Japan ausgeliefert werden. Da die Japaner keine Verwendung fur das ihnen zugesprochene Schiff hatten, verkauften sie es im Juni 1920 an eine britische Schrottfirma, die es in
Dordrecht
abwracken ließ.
Dienstgrad
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Name
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Kommandozeit
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Kapitan zur See
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Schutz
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Oktober 1909 ? September 1910
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Kapitan zur See
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Gisberth Jasper
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16. September 1910 ? 30. September 1912
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Kapitan zur See
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Ludolf von Uslar
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1. Oktober 1912 ? 25. August 1915
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Kapitan zur See
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Max Kothner
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August ? November 1915
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Kapitan zur See
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Robert Kuhne
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November 1915 ? Februar 1916
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Kapitan zur See
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Hans Klappenbach
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Marz 1916 ? Januar 1917
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Kapitan zur See
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Viktor Reclam
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Januar 1917 ? November 1918
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Kapitan zur See
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Hermann Bauer
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6. November ? 20. Dezember 1918
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- Erich Groner
, Dieter Jung, Martin Maass:
Die deutschen Kriegsschiffe 1815?1945.
Band 1, Bernard & Graefe, Munchen 1982,
ISBN 3-7637-4800-8
.
- Siegfried Breyer:
Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905?1970.
J. F. Lehmanns Verlag, Munchen 1970,
ISBN 3-88199-474-2
.
- Roger Chesneau, Eugene M. Kolesnik:
Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905.
Band 1:
Großbritannien und Deutschland.
Bernard & Graefe, Koblenz 1983,
ISBN 3-7637-5402-4
.
- Axel Grießmer:
Linienschiffe der Kaiserlichen Marine 1906?1918.
Bernard & Graefe, Bonn 1999,
ISBN 3-7637-5985-9
.
- Vorschrift der Kaiserlichen Marine ? D.E. Nr. 371,116 ? Schiffskunde S.M.S. Nassau ? 1913.
- Robert Gardiner (Hrsg.):
Conway’s All the World’s Fighting Ships 1906?1921
. Conway Maritime Press, London 1985,
ISBN 0-85177-245-5
,
S.
145
(englisch).
Deutsches Reich