Bei der
Mount
handelt es sich um eine Grundposition im
Kampfsport
. Dabei ?sitzt“ der dominante Kampfer auf dem Brustkorb des Gegners.
Anwendung findet diese Technik vor allem bei Grappling-Kampfsportarten wie dem
Luta Livre
, dem
Sambo
, dem
Brazilian Jiu-Jitsu
, oder bei den
Mixed Martial Arts
.
Der obere Kampfer kann so etwa Hebel ansetzen (etwa den
Triangle Choke
, den
Armbar
oder eine
Kimura
). Beim MMA erlauben die Regeln zusatzlich Schlage mit den Fausten oder Ellenbogen gegen den Kopf, wahrend der unten liegende Kampfer verteidigen muss.
Die oberste Prioritat fur den ?unteren“ Kampfer ist das Entkommen aus der Mount und der Wechsel in eine bessere Position, wie etwa der
Guard
oder ein
Sweep
, also das ?Abwerfen“ des Gegners.
Wenn der Kampfer relativ tief sitzt, spricht man von einer Low Mount. Eine solche bringt eine hohere Stabilitat mit sich, da die Beine des Gegners gesichert/blockiert werden konnen. Die Nachteile bestehen darin, dass sich der dominierende erst nach oben Richtung Brustkorb ?arbeiten“ muss, um effektiv anzugreifen.
Wenn ein Kampfer den Gegner so weit oben ?mountet“, dass er mit den Knien unter dessen Achseln ist, spricht man von einer ?High Mount“. In dieser Position ist es relativ leicht moglich, den Angreifer zur Seite zu rollen (Sweep), wenn dieser keine ausreichende Stabilitat besitzt. Entsprechend den Nachteilen der Low-Mount-Position kann er hier jedoch leichter angreifen.
Allerdings ist ein Abwurf mittels ?Bridge and Roll“, eine mit dem Rodeo vergleichbare Technik moglich. Dazu wird die Hufte angehoben, was zum Ziel hat, den Gegner instabil zu machen. Infolgedessen kann er uber die eigene Langsachse gerollt, d. h. ?gesweept“ werden. Die Technik wird umso weniger effektiv, je hoher der Gegner mountet, da der Schwerpunkt des Gegners auf dem Brustkorb (und damit weg von der Hufte) liegt.
Eine zu hohe Position ermoglicht unter Umstanden ein Entkommen durch eine Vorwartsbewegung unter den Beinen hindurch, womit der Kampfer am Boden nun selbst in die Offensive gehen und beispielsweise den Rucken des Gegners angreifen kann.
Eine Besonderheit stellt die S-Mount dar. Hierbei wird das eine Bein unter dem Nacken des Gegners gelegt, wahrend mit dem anderen der Torso zwischen Achsel und Hufte blockiert wird. Die Beine liegen also ein wenig wie ein ?S“ an.
Ein geubter Kampfer erreicht so eine hohere Stabilitat, da er Bewegungen des am Boden liegenden ausgleichen kann. Zudem kann er aus dieser Position weitere Submissions ansetzen, z. B. den Triangle Choke aus der Mount.
Die Mount-Position ist ideal, um eine Reihe von
Armhebeln
wie ?Kimura“ und ?Americana“, Schulterhebel wie ?Omoplata“ oder Submissions wie den ?Triangle“ anzusetzen.
Wenn der Kampfer am Boden versucht, den Gegner beispielsweise durch Schubsen oder Schlagen (MMA) herunterzubekommen, kann er des Weiteren einen ?Armbar“, ein Uberhebeln des Ellenbogengelenks nach hinten, ansetzen.
Auch sind viele
Aufgabegriffe
(Chokes) aus der Mount moglich. Manche Chokes, bei welchen der
GI
als Drosselwerkzeug verwendet wird, sind grundsatzlich auf sportliche Veranstaltungen beschrankt, wo der Gegner einen Anzug tragt. Sie sind im MMA oder in einem tatsachlichen Straßenkampf nicht umsetzbar, sofern der Gegner dort nicht ein vergleichbares Kleidungsstuck, wie etwa einen Ledermantel, einen Schal oder einen
Kapuzenpullover
tragt.
Wie oben bereits erwahnt, existieren eine Anzahl von Moglichkeiten, aus der Mount zu entkommen. Hierbei ist zwischen ?Escapes,“ welche also ausschließlich das Entkommen zum Ziel haben, und ?Sweeps“ also Positionswechseln durch Drehen zusammen mit dem Gegner zu unterscheiden.
Typische Escapes sind der
back door escape
(unter dem Gegner durchbewegen),
bridging
(auch
upa escape
genannt), bei welchem die Huften nach oben und zur Seite gedreht werden (?Rodeo“-Abwurf), je nachdem, wie weit oben der Gegner auf dem Brustkorb sitzt.
Eine weitere Alternative ist das sogenannte
shrimpen
, bei welchem mittels Hand oder Ellenbogen auf der einen Seite und der Hufte auf der anderen Seite Platz zwischen den Beinen geschaffen wird, um sich dann ruckwarts herauszubewegen.
Das Ziel ist hierbei ein Gegenangriff, entweder zur Guard oder zur
Half Guard
.
Mithilfe des
Hip Bump Sweeps
bringt man den Gegner zunachst dazu, dass er sich am Boden abstutzen muss. Der Arm kann dann in der Folge mittels einer Schwimmbewegung am eigenen Korper geblockt werden, so dass der Schwerpunkt des Gegners nah am eigenen Korper liegt. Durch Blocken des Fußes kann nun ein Hebel geschaffen werden, durch welchen sich beide Gegner als Einheit um die eigene Langsachse rollen konnen.
Der Nachteil dieser Technik ist, dass man sich immer noch unter Kontrolle des Gegners (nun in der Guard) befindet, aus welcher nun weiter herausgearbeitet werden muss. Man befindet sich also immer noch ein einer ungunstigen, lediglich in einer minder-ungunstigen Position.
Unter Umstanden kann jedoch so das Uberraschungsmoment genutzt werden.