Mosdok
(
russisch
Моздок
,
ossetisch
М?зд?г
ⓘ
/
?
Mæsdæg
}) ist eine Stadt in der
nordkaukasischen
Republik Nordossetien-Alanien
in
Russland
mit 38.768 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).
[1]
Der Name der Stadt kommt aus der
kabardinischen
Sprache und bedeutet ?dichter Wald“.
[2]
Die Stadt liegt nordostlich des
Großen Kaukasus
, am Sudrand der
Terek-Kuma-Niederung
, etwa 90 km nordlich der Republikhauptstadt
Wladikawkas
am hohen linken Ufer des
Terek
.
Mosdok ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen
Rajons
.
Die Stadt liegt an der als Abkurzung der Hauptstrecke der
Nordkaukasus-Eisenbahn
1915 eroffneten
Eisenbahnstrecke
Prochladny
?
Gudermes
. Nachdem die Ursprungsstrecke uber
Grosny
infolge der
Tschetschenienkriege
unbefahrbar wurde, ist dies die einzige Direktverbindung von
Rostow am Don
in Richtung
Machatschkala
und
Baku
.
Im Jahr 1759 nahm der Herrscher der sogenannten
?Kleinen Kabardei“
, Kurgoka Kantschokin, das Christentum an (
orthodoxer
Taufname Andrei Iwanow), unterwarf sich dem
Russischen Reich
und siedelte sich mit gut 100 Kabardinern und
Osseten
in den zu dieser Zeit dichten Waldern des Terektals an. Die befestigte Siedlung wurde nach der Gegend benannt,
kabardinisch
mes degu
fur
tiefer Wald
. 1763 wurde eine
Festung
an der
Kaukasischen Linie
erbaut, die 1765 als Mosdok das
Stadtrecht
erhielt.
1770 wurden 517
Kosakenfamilien
von der
Wolga
in die Gegend von Mosdok umgesiedelt und das
Mosdoker Kosaken-
Regiment
der
Terekkosaken
gegrundet. 1772 war in Mosdok kurzzeitig der
Donkosake
Jemeljan Pugatschow
inhaftiert, konnte jedoch aus dem
Gefangnis
fliehen und wurde wenig spater Anfuhrer des
Bauernaufstandes
im Wolga-
Ural
-Gebiet. Im gleichen Jahr besuchte der deutsche Naturforscher
Samuel Gottlieb Gmelin
die Stadt.
1777 begann an der damaligen Sudgrenze des Russischen Reiches die Errichtung der
Asow
-Mosdoker Verteidigungslinie
, deren ostlicher Endpunkt die Festung Mosdok wurde. 1785 wurde Mosdok Verwaltungszentrum eines Kreises (
Ujesd
) der
Statthalterschaft
Kaukasus
, 1822 ? der
Oblast Kaukasus
. In dieser Zeit war Mosdok eines der wichtigsten Handelszentren der Region, in dem u. a. der jahrliche
Mosdoker Herbstmarkt
(
Mosdokskaja ossennjaja jarmarka
) stattfand.
Als in den 1870er bis 1890er Jahren die Hauptstrecke der
Nordkaukasus-Eisenbahn
weit sudlich um die Stadt herumgefuhrt wurde (uber
Beslan
?
Nasran
?Grosny), verlor Mosdok seine Bedeutung und den Stadtstatus. 1915 erreichte die Eisenbahn jedoch auch Mosdok. Die wirtschaftliche Lage verbesserte sich nach Beendigung des
Russischen Burgerkrieges
, sodass das Stadtrecht 1925 bestatigt wurde.
Im
Zweiten Weltkrieg
wurde Mosdok am 25. August 1942 von den
deutschen
Truppen
eingenommen, die hier den
Terek
uberschritten, und am 24. Januar 1943 von der
Roten Armee
zuruckerobert.
Seit den
Tschetschenienkriegen
ab 1994 befinden sich in und um Mosdok einige wichtige Stutzpunkte der
russischen Streitkrafte
. Am 1. August 2003 starben bei einem vermutlich von Tschetschenen ausgefuhrten Bombenanschlag auf das
Militarkrankenhaus
der Stadt 41 Menschen.
Altes Stadtwappen (1842)
Jahr
|
Einwohner
|
1897
|
9.330
|
1939
|
19.081
|
1959
|
25 611
|
1979
|
34 394
|
1989
|
38.037
|
2002
|
42.865
|
2010
|
38.768
|
Anmerkung:
Volkszahlungsdaten
Mosdok besitzt ein
Heimatmuseum
.
- Juri Andropow
(1914?1984), sowjetischer Politiker, verbrachte in Mosdok seine Jugend
Mosdok ist Zentrum eines
Landwirtschaftsgebietes
und der
Lebensmittelindustrie
(
Fleisch-
und
Milcherzeugnisse
,
Brauerei
,
Weinbau
). Daneben gibt es Betriebe der
Leichtindustrie
(Gardinen, Kartonagen) und der
Bauwirtschaft
.
- ↑
a
b
Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. ?islennost? i razme??enie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszahlung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevolkerung).
Tabellen
5
, S. 12?209;
11
, S. 312?979 (Download von der Website des Foderalen Dienstes fur staatliche Statistik der Russischen Foderation)
- ↑
Thomas M. Barrett (1999).
At the edge of empire: the Terek Cossacks and the North Caucasus frontier, 1700-1860
.
Westview Press
,
ISBN 0-8133-3671-6
, p. 44.