Moravskoslezsky kraj
Mahrisch-Schlesische Region
|
Wappen
|
Flagge
|
Karte
|
|
Basisdaten
|
Historisches Land
:
|
Schlesien
,
Mahren
|
Verwaltungssitz
:
|
Ostrava
|
Großte Stadt:
|
Ostrava
|
ISO 3166-2
:
|
CZ-80
|
Einwohner
:
|
1.189.674
(1. Januar 2023)
|
Bevolkerungsdichte
:
|
224 Einwohner/km²
|
Kfz-Kennzeichen
:
|
T
|
Geografie
|
Flache
:
|
5.427 km²
|
Ausdehnung:
|
Nord-Sud: bis 54 km
West-Ost: 133 km
|
Hochster Punkt:
|
1,491
m n.m.
|
Tiefster Punkt:
|
195
m n.m.
|
Verwaltungsgliederung
|
Bezirke
:
|
6
|
Gemeinden
:
|
300
|
|
Moravskoslezsky kraj
,
deutsch
Mahrisch-Schlesische Region
, bis Mai 2001
Ostravsky kraj
(
Ostrauer Region
), ist eine der
14 Regionen
Tschechiens
. In der Region befinden sich 299 Gemeinden, darunter 39 Stadte (2007). Verwaltungssitz ist
Ostrava
(
Ostrau
).
Im Norden und Osten grenzt die Region an
Polen
und im Sudosten an die
Slowakei
. Innerstaatlich bestehen Grenzen zu den Regionen Olmutz (
Olomouc
) und
Zlin
.
Statistische Kennzahlen 2002
|
|
Flache in km²
|
Einwohner
1)
|
Durchschnittsalter
1)
|
Gemeinden
2)
|
Okres Bruntal
|
1.658
|
93.080
|
42,5
|
67
|
Okres Frydek-Mistek
|
1.273
|
213.628
|
41,9
|
72
|
Okres Karvina
|
347
|
251.370
|
42,8
|
17
|
Okres Novy Ji?in
|
918
|
151.737
|
41,6
|
54
|
Okres Opava
|
1.144
|
176.600
|
40,4
|
77
|
Okres Ostrava-m?sto
|
214
|
323.464
|
40,6
|
13
|
1)
am 1. Januar 2017
2)
im Jahr 2016
Anteil am
Bruttoinlandsprodukt
(2001): 10,4 %
Arbeitslosenquote
(2017): 6,97 %
Die Mahrisch-Schlesische Region ist landschaftlich sehr vielfaltig. Im Norden befinden sich die Massive des Altvatergebirges (Hruby Jesenik) mit dem hochsten Berg Mahrens, dem Altvater (
Prad?d
) (
1,491
m n.m.
), die langsam in das Niedere Gesenke (
Nizky Jesenik
), Hochtalbeau und schließlich in das Odergebirge (
Oderske vrchy
) ubergehen. Die Mitte der Region bilden die dicht besiedelten Gebiete der Ebene um Troppau (
Opava
), die Ostrauer Pfanne (Ostravska panev) und die
Mahrische Pforte
(Moravska brana). Im Sudosten wird die Landschaft durch die
Beskiden
wieder bergig. Die Flache nimmt 5.535 km² ein, 7 % der Gesamtflache Tschechiens. Mehr als die Halfte kann landwirtschaftlich genutzt werden, 35 % nehmen Waldgebiete ein. Neben Naturreichtum findet man im Kreis auch viele Rohstoffe wie Steinkohle, Erdgas, Kalkstein, Granit, Marmor, Schiefer, Gipsstein, Schottersand, Sand und Ziegellehm. Der wichtigste Fluss ist die im Odergebirge entspringende
Oder
. Dort wo die Oder und Olsa (
Ol?e
) zusammenfließen, befindet sich auch der tiefste Punkt der Region mit
195
m n.m.
Die Beskiden (Beskydy), das Altvatergebirge (Jeseniky) und die Oderniederung (Pood?i) gehoren neben weiteren 131 kleinen Gebieten zu den staatlich geschutzten Naturparks.
Mit 1,2 Millionen Einwohnern ist der Moravskoslezsky kraj nach dem
St?edo?esky kraj
(1,33 Millionen) und
Hlavni m?sto Praha
(1,28 Millionen) der drittbevolkerungsreichste Kreis Tschechiens (2017). Die
Bevolkerungsdichte
ist beinahe doppelt so hoch wie in anderen Kreisen. 23 % der Bevolkerung lebt in Stadten mit mehr als 5.000 und 60 % in Stadten mit mehr als 20.000 Einwohnern, was in Tschechien einmalig ist. In der Region kommt es neben einem Geburtenruckgang zu einer Uberalterung der Bevolkerung. Ebenfalls negativ ist der
Wanderungssaldo
(2006).
[1]
Das Durchschnittsalter der Bevolkerung liegt bei 42,2 Jahren (2017).
[2]
Im Kreisgebiet lebt eine große Bevolkerungsgruppe der
Roma
.
Bereits zu Zeiten
Osterreich-Ungarns
im 19. Jahrhundert war die Gegend stark industrialisiert und gehorte zu den wichtigsten Industriegebieten Mitteleuropas. Die Ausrichtung auf Schwerindustrie bringt heute jedoch viele soziale Probleme mit sich, seit sich dieser Wirtschaftszweig nicht mehr weiterentwickelt. Mit 10,4 % tragt er aber immer noch als zweitstarkster Kreis nach
Prag
zum
Bruttoinlandsprodukt
bei. Heute werden hier der gesamte Roheisenbedarf, 92 % des Stahlbedarfs und 98 % des Koks Tschechiens produziert. Auch die Forderung der Steinkohle findet nur noch hier statt. Weitere wichtige Wirtschaftszweige sind die Energiewirtschaft, die Gaserzeugung, die Nutzfahrzeugindustrie sowie die Tabak- und Nahrungswirtschaft.
In der Region gibt es 23 Industriezonen auf insgesamt 1080 ha. 2006 wirkten dort 5536 auslandische Firmen, die meisten aus der Slowakei (24,8 %), Polen (18,5 %) und Deutschland (14,5 %).
[1]
Zum Zweck der Entwicklung des Fremdenverkehrs und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit wurden die vier Euroregionen Beskiden (
Beskydy
), Altvatergebirge (
Prad?d
), Schlesien (
Silesia
) und das Teschener Schlesien (
T??inske Slezsko
) gegrundet.
Trotz des Ruckgangs der Produktion in der Schwerindustrie und der Kohlereserven arbeiten in der Industrie 536.000 Menschen, weitere 13 % im Handel. Der Bruttolohn ist etwa eintausend Kronen niedriger als im Landesdurchschnitt. Die Wirtschaftsstruktur bringt auch erhebliche Probleme bei der Bewaltigung der
Arbeitslosigkeit
mit sich. Knapp 6,97 % (2017) sind ohne Beschaftigung, der Anteil der Langzeitarbeitslosen betragt knapp die Halfte.
[1]
Durch den Kreis fuhrt die Autobahn
A1
von
Brno
bis zu
Bohumin
an der polnischen Grenze. Eine Verbindung zur polnischen A4 befindet sich im Bau. Der Verkehr lauft auch weiterhin uber die internationalen Straßen Opava?Ostrava?
?esky T??in
?
Mosty u Jablunkova
und
Novy Ji?in
?Frydek-Mistek??esky T??in. Das Schienennetz wurde modernisiert und in der Region gibt es seit
14. Dezember
2008
das S-Bahn ahnliche System
Esko
. Bei
Mo?nov
liegt der regionale
Flughafen Ostrava
.
In 458 Grundschulen werden 131.000 Schuler unterrichtet. Hinzu kommen 36 Gymnasien, 85 Fachgymnasien, 56 Berufsschulen, zehn Einrichtungen postsekundarer Bildung und drei offentliche Universitaten in Ostrava und Opava/Karvina.
Auf einen Arzt kommen 284 Einwohner. Daneben stehen 7900 Betten in 20 Krankenhausern und 3100 Betten in Fachinstituten zur Behandlung langwieriger Krankheiten zur Verfugung. Hinzu kommen 10.000 Seniorenplatze.
Traditionelles Kulturzentrum ist Ostrava. Im Kreis existieren 19 Theater, 63 Museen, 99 Galerien und 63 Kinos, 429 Buchereien, 113 Stadien, 26 Winterstadien und Hunderte von Sportplatzen, Sporthallen und Badern. In Ostrava hat auch das
Jana?ek
-Symphonieorchester seinen Sitz. Im Norden des Kreises werden Kuraufenthalte angeboten, ebenso ein weites Netz von Radwegen und im Winter jegliche Art von Wintersport. Im Kreis gibt es auch viele historische Denkmaler, wie die Zentren der Stadte
P?ibor
, Novy Ji?in und
?tramberk
. Aber auch bauliche Denkmaler sind hier zu finden wie die Schlosser in
Hradec nad Moravici
,
Radu?
,
Krava?ice
oder
Fulnek
. Zu den bedeutenden Burgen gehoren
Sovinec
,
Stary Ji?in
und
Hukvaldy
. Ausstellungen kann man im Technischen Automobilmuseum
Tatra
in
Kop?ivnice
, im Wagonmuseum in
Studenka
oder im Bergbaumuseum in Ostrava-Pet?kovice besuchen.
Hejtman (
Landeshauptmann
) der Region ist oder war:
Im aus elf Mitgliedern bestehenden Regionsrat waren von 2016 bis 2020 sechs Mitglieder der ANO, drei Mitglieder der
KDU-?SL
sowie zwei Mitglieder der
ODS
vertreten.
[5]
Im aus 65 Mitgliedern bestehenden Regionsparlament erreichte im Jahr 2016 ANO als starkste Partei mit 25,7 % der Stimmen 22 Mandate. Zweitstarkste Partei war die ?SSD mit 16,66 % der Stimmen und somit 14 Mandaten. Die in diesem Bezirk traditionell starke
KS?M
erreichte mit 11,38 % neun Mandate. Die christdemokratische KDU-?SL gewann mit 10,17 % der Stimmen acht Mandate. Die
Partei der Burgerrechte
, die zusammen mit der rechtspopulistischen Partei
Freiheit und direkte Demokratie
kandidierte, erreichte 7,02 % und so sechs Mandate. Auf die burgerliche ODS entfielen mit 6,93 % ebenfalls sechs Mandate.
[6]
Im Regionsparlament erreichte im Jahr 2020 ANO als starkste Partei mit 30,24 % der Stimmen 24 Mandate. Zweitstarkste Partei war die burgerliche ODS zusammen mit der
TOP 09
mit 13,84 % der Stimmen und 10 Mandaten. Die
Piratenpartei
erreichte mit 11,86 % neun Mandate. Die christdemokratische KDU-?SL gewann mit 9,57 % der Stimmen sieben Mandate. Die rechtspopulistische
Freiheit und direkte Demokratie
erreichte 7,68 % und somit sechs Mandate. Auf die burgerliche ODS entfielen mit 6,93 % sechs Mandate. Die ?SSD erhielt 6,95 % und funf Mandate. Die KS?M erhielt 5,89 % und vier Mandate.
[7]
Andere Parteien blieben unter der
Sperrklausel
von funf Prozent.
- ↑
a
b
c
o-kraji.kr-moravskoslezsky.cz
(
Memento
vom 8. Juni 2008 im
Internet Archive
)
- ↑
PO?ET OBYVATEL V OBCICH.
Abgerufen am 23. September 2017
(tschechisch).
- ↑
Hejtman kraje.
Abgerufen am 23. September 2017
(tschechisch).
- ↑
a
b
Daniela Honigmann:
Josef B?lica zum neuen Hauptmann des Mahrisch-Schlesischen Kreises gewahlt.
In:
Radio Praha International
.
?esky rozhlas
, 3. April 2024,
abgerufen am 3. April 2024
.
- ↑
Rada kraje.
Archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
24. Juni 2017
;
abgerufen am 23. September 2017
(tschechisch).
Info:
Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß
Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.msk.cz
- ↑
Rozd?leni k?esel.
Abgerufen am 23. September 2017
(tschechisch).
- ↑
Rozd?leni k?esel.
Abgerufen am 3. April 2024
(tschechisch).
Verwaltungsgliederung Tschechiens
49.82
17.97
Koordinaten:
49° 49′
N
,
17° 58′
O