Monzon
ist mit 17.650 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) die zweitgroßte Stadt der
nordspanischen
Provinz Huesca
in der
Region
Aragonien
. Sie ist Sitz eines Bischofs und Zentrum einer Gemeinde, zu der auch der ca. 9 km westlich gelegene Ort
Selgua
gehort.
Monzon liegt am
Rio Cinca
und am deutlich kleineren
Sosa
knapp 65 (Fahrtstrecke) sudostlich der Provinzhauptstadt
Huesca
in einer Hohe von ca.
275
m
. Die
katalanische
Stadt
Lleida
ist nur gut 50 km in sudostlicher Richtung entfernt. Das Klima ist gemaßigt bis warm; Regen (ca. 460 mm/Jahr) fallt ubers Jahr verteilt.
[2]
Jahr
|
1857
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1900
|
1950
|
2000
|
2019
|
Einwohner
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4.692
|
3.829
|
5.594
|
14.665
|
17.469
[3]
|
Das in der Mitte des 20. Jahrhunderts einsetzende deutliche Bevolkerungswachstum beruht im Wesentlichen auf der durch die
Mechanisierung der Landwirtschaft
sowie der Aufgabe bauerlicher Kleinbetriebe und dem daraus resultierenden Verlust von Arbeitsplatzen ausgelosten
Landflucht
.
Die Gegend um Monzon ist traditionsgemaß landwirtschaftlich gepragt. Nach der Einweihung des
Aragon-Katalonien-Kanals
im Jahr 1906 erfuhr die landwirtschaftliche Produktion einen deutlichen Aufschwung.
Die Ansiedlung von Industrie in Monzon begann Anfang des 20. Jahrhunderts mit einer Zuckerfabrik
(Azucarera),
die spater jedoch nach
Jerez de la Frontera
verlegt wurde. Hinzu kamen Unternehmen wie die Dungemittelfabrik
Hidro Nitro Espanola
(HNE, heute Teil der
Villa-Mir
-Gruppe),
Polidux
und
Aiscondel
(beide chemische Industrie, insbesondere Kunststoffe).
Fur die Industrialisierung ist die geografische Lage von Vorteil gewesen, da die Stadt auf Uberlandstraßen mit
Saragossa
und
Lleida
sowie uber eine nahegelegene Autobahn mit
Pamplona
verbunden ist. Durch Monzon fuhrt eine Eisenbahnlinie nach
Barcelona
, Saragossa und Lleida.
Die historische Bedeutung Monzons ergibt sich aus seiner ehemaligen Stellung als Hauptort einer wichtigen
Komturei
des
Templerordens
. Zwischen dem 13. und dem 17. Jahrhundert war es zudem zahlreiche Male Tagungsort der
Cortes Generales
, der Standeversammlungen der
Krone von Aragonien
.
Die Kathedrale
Santa Maria del Romeral
ist
romanischen Ursprungs
. Die
Burg von Monzon
hat ihre Ursprunge im 9. Jahrhundert; der Bergfried
(torre del homenaje)
stammt aus dieser Zeit. Beide dienten Konigen und Adligen.
Jakob I. von Aragonien
verbrachte nach dem Tod seines Vaters
Peter II.
in der
Schlacht bei Muret
einen Teil seiner Jugend unter der Vormundschaft der Templer in der Festung. Als Wachposten zwischen den Talern des
Segre
und des
Cinca
war die Burg von Monzon von jeher eine umkampfte Festung.
Am 5. Marz 1626 schlossen
Gaspar de Guzman
als Vertreter des spanischen Konigs und Kardinals
Richelieu
als Vertreter des franzosischen Konigs den ?Vertrag von Monzon“ zur Regelung des Konfliktes zwischen den
Drei Bunden
und den Burgern des
Veltlin
, in den sich Frankreich und Spanien eingemischt hatten.
[4]
- Castillo de Monzon
, maurischer Ursprung (10. Jh.), seit 1143 Templerburg
- Konkathedrale
Santa Maria del Romeral
aus dem 12. und 13. Jahrhundert
- Franziskanerkonvent, bis 1835 Kloster; derzeit Sitz des Konservatoriums und Musiksaal
- Einsiedelei
Ermita de la Virgen de la Alegria
, 17. Jahrhundert
- Rathaus aus dem 16. und 17. Jahrhundert
- Stadttor
Puerta de Luzan
- Mittelalterliche Stadtmauer
- Museum des
Centro de Estudios de Monzon y Cinca Medio
(Cehimo)
- Die bekannteste traditionelle Festivitat in Monzon ist die sogenannte ?Burgermeister-Taufe“ im Rahmen der
Fiestas de Santa Barbara
. In der Woche nach dem 21. September jeden Jahres findet das
Patronatsfest
zu Ehren des
Evangelisten Matthaus
statt. Am Ostermontag findet eine Wallfahrt zur Einsiedelei
Ermita de la Alegria
statt.
- In Monzon finden die Buchmesse
Feria del Libro Aragones
, die Sammlermesse
Replega
und die Kunst- und Kunsthandwerksmesse
Arteria
statt. Es gibt lokale Literatur- und Malereiwettbewerbe.
- Musikalisch sind das
Konservatorium
?
Miguel Fleta
“, aus dem Gruppen wie das
Ensemble XXI
hervorgegangen sind, die Folkloregruppe
Grupo Folclorico de Nuestra Senora de la Alegria
und der Spielmannszug
Banda Municipal La Lira
erwahnenswert.
- Ramiro Sanchez de Navarra
(1070?1116), Herr von Monzon
- Joaquin Costa
(1846?1911), Padagoge, Politiker und Sozialreformer. Eine der bedeutendsten Personlichkeiten des
Regeneracionismo
- Luz Gabas
(* 1968), Schriftstellerin und Hochschullehrerin
- Eliseo Martin
(* 1973), Leichtathlet (Hindernislaufer)
- Conchita Martinez
(* 1972), Tennisspielerin
- Jose Luis Mumbiela Sierra
(* 1969), Priester und Bischof der Diozese der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zu
Almaty
- Jose Mor de Fuentes
(1762?1848), Schiffbauingenieur und Schriftsteller
- Javier Moracho
(* 1957), Leichtathlet (Hurdenlaufer)
- Mariano de Pano
(1847?1948), Humanist, Politiker und Historiker
- Joaquin de Pano
(1849?1919), Ingenieur, Vogelkundler, Philologe, Ubersetzer und Musikkritiker; konstruierte zahlreiche Brucken uber Cinca und Ebro
- Blas Sorribas
(1862?1935), Ingenieur und Schopfer des Freihafens von Barcelona
- Frankreich
Muret
in Frankreich
- ↑
Cifras oficiales de poblacion de los municipios espanoles en aplicacion de la Ley de Bases del Regimen Local (Art. 17).
Instituto Nacional de Estadistica
;
abgerufen am 19. Mai 2023
(Bevolkerungsstatistiken des
Instituto Nacional de Estadistica
, Stand 1. Januar 2022).
- ↑
Monzon ? Klimatabellen
- ↑
Monzon ? Bevolkerungsentwicklung
- ↑
Peter Conradin von Planta
:
Geschichte von Graubunden
. Wyss, Bern 1913, S. 270.