Die
Grafen von Montfort
waren ein
schwabisches
Adelsgeschlecht
, das dem
reichsunmittelbar
regierenden
Hochadel
des
Heiligen Romischen Reichs
angehorte. Das Geschlecht erlosch 1787.
Die einflussreichen und sehr beguterten Grafen trugen ihren Namen nach dem nahe der
Schweizer
Grenze gelegenen
Stammschloss Montfort
bei
Weiler
im heutigen
Vorarlberg
. Mit ihren Herrschaften
Feldkirch
(bis 1390),
Bregenz
(bis 1523) und
Tettnang
(bis 1779) haben sie die territoriale Entwicklung
Oberschwabens
, der
Ostschweiz
und Vorarlbergs entscheidend beeinflusst.
Der ursprungliche Stammsitz, die
Burg Hohennagold
im
Nordschwarzwald
, wurde von den
Grafen
von
Nagold
um 1100 errichtet.
Anselm der Altere
(um 966) ist der alteste urkundlich erwiesene Nagoldgau-Graf in der Reihe der Ahnherren der Pfalzgrafen von Tubingen und der Grafen von Montfort. Es folgte dann ein weiterer Graf im Nagoldgau namens
Anselm (der Jungere)
, der in den Jahren 1027 und 1048 genannt wurde. Zwischen beiden Anselmen, die die einzigen bekannten, nach dem Nagoldgau bezeichneten Grafen sind, erscheint, wohl von derselben Familie, im Jahre 1007 ein Graf
Hugo von Nagold
mit dem seinem Gau Glehuntare zugeteilten Ort
Holzgerlingen
, und eroffnet die Reihe der seit dem letzten Viertel des 11. Jahrhunderts haufiger werdenden Hugos, Grafen von Nagold und schließlich
Pfalzgrafen von Tubingen
.
[1]
So wird Graf Hugo V. von Nagold spatestens ab 1146 als
Hugo I.
,
Pfalzgraf von Tubingen
, bezeichnet. Vermutlich beruhte diese Rangerhohung auf Diensten, die er dem 1138 zum Konig gewahlten Staufer
Konrad III.
geleistet hatte.
Die Entstehung des Geschlechts der Grafen von Montfort lasst sich auf seinen Sohn
Hugo II.
, Pfalzgraf von Tubingen († 1182), zuruckfuhren. Durch seine Frau, Grafin
Elisabeth von Bregenz
, Erbin von
Bregenz
,
Montfort
und
Sigmaringen
, Tochter von Graf Rudolf von Bregenz, erbte er den Besitz der
Grafen von Bregenz
und kam dadurch ? neben seiner machtigen Stellung in Oberschwaben ? in eine beherrschende Stellung im Raum Vorarlberg/Ostschweiz. Außerdem kam er durch diese eheliche Verbindung in nahe verwandtschaftliche Beziehungen zu Kaiser
Friedrich I. Barbarossa
und den
Welfen
(Elisabeth war ? ebenso wie Barbarossa und
Heinrich der Lowe
? ein Enkelkind des Welfenherzogs
Heinrichs des Schwarzen
von Bayern). Ein Großteil des Bregenzer Erbes ging nach Hugos II. Tod an seinen zweiten Sohn
Hugo
(† 1228/30, III. von Tubingen, I. von Montfort)
[2]
uber, der sich etwa ab dem Jahr 1200 Hugo von Montfort nannte. Sein Besitz umfasste die Grafschaft uber
Churratien
,
Tettnang
, Bregenz,
Feldkirch
,
Sonnenberg
,
Werdenberg
und
Sargans
. Fur das Wappen des neu entstandenen Montforter Hauses wurde das Wappen des Tubinger Grafenhauses abgewandelt und die rote
Montfortsche Kirchenfahne
auf silbernen (statt goldenen) Grund gelegt.
Hugo von Montforts alterer Bruder
Rudolf I.
(1160?1219) setzte die Linie der Pfalzgrafen von Tubingen fort; funf Generationen spater verkaufte jedoch Pfalzgraf Gottfried II. († 1369) Tubingen 1342 an die Grafschaft
Wurttemberg
und fuhrte nurmehr den bloßen Titel eines
Grafen von Tubingen
; er erbte aber uber seine Frau
Clara von Freiburg
die Herrschaft
Lichteneck
. Die Linie seiner Nachfahren, der
Grafen von Tubingen-Lichteneck
, existierte bis 1664 und stellte damit neben den Montfortern in Tettnang die am langsten bestehende Linie des Hauses Nagold-Tubingen dar.
Der genannte
Graf Hugo
(III. von
Tubingen
, I. von Montfort, † 1228), grundete die Stadt
Feldkirch
und erbaute um 1200 auf einem Hugel uber der Stadt die
Schattenburg
. Sie wurde im 14. Jahrhundert Mittelpunkt der Herrschaft Montfort-Feldkirch und damit zur Nachfolgerburg zu
Alt-Montfort
. 1375 verkaufte Burggraf Rudolf IV. von Montfort die von der Schattenburg aus verwaltete Herrschaft Feldkirch an
Herzog Leopold III.
aus dem Hause
Habsburg
.
Hugo II.
,
Pfalzgraf von Tubingen
(† 1182), hatte durch seine Frau Elisabeth den Besitz der
Grafen von Bregenz
geerbt. Unter montfortischer Herrschaft existierten ab 1170 als Teillinie die
Grafen von Montfort-Bregenz
. Sie erloschen schon 1338 wieder.
In Folge bildete sich aus dem dritten Haus der Montforter (das erste war
Montfort-Feldkirch
), den
Montfort-Tettnang
, ab 1354 die Linie
Montfort-Tettnang-Bregenz
, die sich 1379 in die
altere
und die
jungere Herrschaft
teilte. Dieses Haus brachte mit
Hugo XII. (VIII. von Bregenz
, 1357?1423), Minnesanger und Staatsmann, einen europaisch bedeutenden Vertreter hervor.
Elisabeth von Hochberg
(Hachberg), Erbtochter
Wilhelms VII.
(† 1422), verkaufte 1451 die altere Herrschaft, einen Teil des Gebiets, an die
Habsburger
. Die jungere Herrschaft nannte sich ab 1514
Tettnang-Bregenz-Bregenz
, da sich mit den Tettnang-Bregenz-
Pfannberg
/
Beckach
(siehe unten)
ein steirischer Zweig mit den Besitzungen, die der Minnesanger Hugo durch Heirat erworben hatte, ergab. 1523 verkauften die Montfort-Bregenzer, die allesamt in der Fremde dienten,
[3]
auch den anderen Teil der Bregenzer Grafschaft.
[4]
Das Montfort-Tettnang-Bregenzer Haus trat aber im steirischen Zweig 1574 auch das Erbe der Montfort-Tettnanger an und erlosch erst 1787, und mit ihm das Gesamthaus Montfort.
1362 erbte Margareta, Gemahlin des
Minnesangers
Hugo von Montfort
(1357?1423) aus der Tettnang-Bregenzer Linie, die steirischen Besitzungen ihrer erloschenen Familie, der
Grafen von Pfannberg
. Hugo nahm seinen Wohnsitz ab 1401 auf der
Burg Pfannberg
und trat in den steirischen Herrenstand ein. Sein Sohn Ulrich erwarb 1402 durch Heirat mit Guta, Tochter des Johann von
Stadeck
(† 1399), die
Herrschaft Rohrau
, mit der Konig
Ruprecht
ihn 1404 belehnte. Rohrau blieb bis 1524 im Besitz der Montforter. Nach dem Verkauf von Pfannberg 1524 ubersiedelte der steirische Zweig auf die
Burg Peggau
und nannte sich
Montfort-Bregenz-Peggau
, beziehungsweise zeitgenossisch
Montforth-Bregenz-Beckach
. 1574 erlosch die Tettnanger Hauptlinie der vorarlbergischen Montforter und die Peggauer traten ihr Erbe an, 1596 verkauften sie daher Burg und Herrschaft Peggau.
[5]
Nach
Hugos I. von Montforts
Tod verwalteten seine Sohne den Familienbesitz zunachst gemeinsam. Als Stammvater des Hauses Werdenberg gilt Rudolf I., obwohl erst sein Sohn Hartmann den Titel
comes de Werdenberch
(urkundlich seit 1259) fuhrte. Nachdem sowohl Rudolf (bereits vor 1247) als auch sein jungerer Bruder Hugo gestorben waren, erfolgte 1258 eine Aufteilung. Dabei erhielten Rudolfs Sohne
Hugo I. von Werdenberg-Heiligenberg
und
Hartmann I. von Werdenberg
den sudlichen Teil des montfortischen Besitzes; mit ihnen verzweigte sich die Familie der Werdenberger in die Hauptlinien
Werdenberg-Heiligenberg
und
Werdenberg-Sargans
. Fur das Wappen des Werdenberger Hauses wurde die rote Montforter Kirchenfahne in eine schwarze umgewandelt.
Sigmaringen
war nur kurzzeitig ab 1272 (bis zum Verkauf 1290) durch Erbschaft im Besitz der Werdenberger. Allerdings kam es 1399 von Wurttemberg pfandweise an die Werdenberger zuruck, samt der oberen
Grafschaft Veringen
, zehn Jahre spater auch der unteren Grafschaft. 1535 gelangte Sigmaringen an die
Grafen von Zollern
, deren Nachfahren Schloss und Grundherrschaft bis heute besitzen.
Hugo I. von Werdenberg-Heiligenberg († 1280), war eng mit Konig
Rudolf von Habsburg
verbunden und konnte so 1274 die Landvogtei uber Oberschwaben und
Churwalden
sowie 1277 die
Grafschaft Heiligenberg
erwerben. Nach seinem Tod 1280 spaltete sich der Familienbesitz, in dessen Folge sich die Nachkommen des alteren seiner Sohne, Rudolfs I., fortan
Grafen von Werdenberg
nannten. Graf Hugo III. fugte dem Besitz noch Burg und Stadt
Rheineck
,
Hohentrins
mit
Tamins
,
Reichenau GR
sowie durch seine Heirat mit Anna
von Wildenberg
die Herrschaften
Freudenberg
und
Greifenstein
hinzu. Die Werdenberger wurden als Nachfolger der Wildenberger auch Klostervogte des
Reichsklosters Pfafers
mit der Vogtsburg
Wartenstein
.
Albrecht I. war 1327 Reichslandvogt um den Bodensee, 1331 auch der Lander Uri, Schwyz und Unterwalden. Er fugte dem Besitz die Reichsvogtei uber Altstatten und das Rheintal sowie Wartau hinzu. Albrecht I. war in eine Fehde mit Graf Rudolf III. von Montfort-Feldkirch verwickelt, die den Niedergang des Geschlechts einlautete und den Habsburgern ermoglichte, im Vorarlberg Fuß zu fassen. 1402 verpfandeten die Werdenberger die
Grafschaft Werdenberg
an die Grafen von Montfort-Tettnang.
Durch die Ehe der Grafin Clementine von Montfort-Werdenberg kamen die Grafschaft Werdenberg und die Herrschaft
Wartau
1483 in den Besitz des Grafen Johann Peter
von Sax-Misox
(1462?1540), der sie 1485 an die Stadt Luzern verkaufte. Durch die Ehe der Grafin Anna von Werdenberg-Heiligenberg mit Graf Friedrich zu Furstenberg kam Heiligenberg 1535 an die
Furstenberger
, die Schloss und Grundherrschaft bis heute besitzen.
Schon unter Graf Hugo I. von Montfort (* um 1160, † 1228) war Anfang des 13. Jahrhunderts das vermutlich bereits bestehende
Schloss Sargans
als kleine Burganlage ausgebaut worden. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Anlage unter Hartmann I. Sitz des Zweiges der Grafen von Werdenberg-Sargans.
Urkundlich werden die Montforter erstmals 1242 als Herren von Sonnenberg erwahnt, mit der Erbteilung um 1260 kam die
Herrschaft Sonnenberg
an den Zweig Werdenberg-Sargans. 1258 wurde die Burg Nuziders errichtet ? sie heißt seit ihrem Wiederaufbau 1409/10
Burg Sonnenberg
.
1338 kam
Schloss Ortenstein
zusammen mit den anderen Gutern im Domleschg, der
Barenburg
u. a. durch Heirat der Ursula von
Vaz
mit Graf Rudolf an die Grafen von Werdenberg-Sargans.
1455 verkauften Jorg (Georg) Graf von Werdenberg-Sargans (ca. 1427?1504) und dessen Bruder Wilhelm die Feste und Herrschaft Sonnenberg an Eberhard I. aus dem
Haus Waldburg
, Jorgs spateren Schwiegervater. 1483 erwarben die
eidgenossischen sieben alten Orte
die
Grafschaft Sargans
, die dadurch Untertanenland der Eidgenossen wurde. Nach dem Tod des Grafen Georg von Werdenberg-Sargans 1505 wurde Ortenstein als bischoflich-churisches Lehen eingezogen.
Die
Grafschaft Vaduz
entstand 1342 durch Erbteilung als Teil der
Grafschaft Werdenberg
. Dieser Grafschaft wurde 1396 die
Reichsunmittelbarkeit
gewahrt, nachdem vier Jahre zuvor die Anspruche der Grafen zu Werdenberg endeten. Die grafliche Linie von Vaduz starb 1416 aus und die
Freiherren von Brandis
ubernahmen die Herrschaft.
Ein Enkel des Grafen
Hugo I. von Tubingen-Montfort
, Graf
Hugo III. von Montfort
, erhielt bei der Teilung der Grafschaft die Gebiete um
Tettnang
, war also Begrunder der sogenannten ?Tettnanger Linie“. 1309 starb Hugo III.; sein Sohn
Wilhelm II.
erbte dessen Herrschaftsgebiet. In dem Thronstreit zwischen
Friedrich dem Schonen
und
Ludwig dem Bayern
stellte er sich zunachst auf die Seite der Habsburger, lief 1319 jedoch zu Ludwig uber. Daher wurde die Stadt Tettnang 1322 von dem Habsburger Herzog Leopold belagert und vollig zerstort.
Nach dem Tod Wilhelms V. teilten seine Sohne die Grafschaft Montfort-Tettnang in drei Komplexe: einerseits Tettnang, andererseits
Rothenfels
, Argen (
Wasserburg Argen
samt
Langenargen
) und
Wasserburg
, sowie Werdenberg mit den ratischen Besitzungen, wobei letztere bis 1470 an Habsburg verloren gingen.
[6]
Ulrich V. (1440?1495) und dessen Sohn
Ulrich VII. von Montfort-Tettnang
(† 1520) residierten daher in Tettnang als Hauptstadt ihrer Grafschaft.
Nach den Zerstorungen des
Dreißigjahrigen Kriegs
, denen auch die alte Burg Tettnang zum Opfer fiel, nutzten die Grafen von Montfort ab 1629 das
Torschloss Tettnang
als Residenz. Graf
Johann X. von Montfort
(1627?1686) ließ ab 1667 auf dem Gelande vor der Burgruine einen Schlossbau ausfuhren, das heutige
Alte Schloss
. In seiner bescheidenen Dimension entsprach es den wirtschaftlichen Moglichkeiten der Grafen, nicht aber ihrem dynastischen Anspruch, da sie als Nachfahren der
Pfalzgrafen von Tubingen
sich als Vertreter eines der vornehmsten Geschlechter
Oberschwabens
betrachteten und eine Hofhaltung anstrebten, die einem regierenden Hause angemessen war.
Deshalb wurde unter Graf
Anton III. von Montfort
zwischen 1712 und 1728 das
Neue Schloss
als
barocke
Residenz erbaut. Doch der Bau riss ein riesiges Loch in die Kasse des Grafen, und nach funfzehnjahriger Bauzeit ließ er 1728 die Arbeiten einstellen. Nachdem Graf Anton III. wegen der immensen Schuldenlast von der Regierung abgetreten war, ließ sein Sohn Graf
Ernst
(1700?1755) lediglich 1731 die Hofkapelle vollenden. 1753 brannte das halbfertige Schloss bis auf die Erdgeschossgewolbe aus. Graf
Franz Xaver
(1722?1780) ließ mit finanzieller Unterstutzung aus Osterreich das Schloss wiederaufbauen.
1779 oder 1780 wurde die Grafschaft Montfort wegen hoher Schulden ? vor allem verursacht durch die Bautatigkeit ? an das
Haus Osterreich
weit unter Wert zwangsverkauft.
[7]
Damit gingen die letzten Montfortschen Besitzungen Herrschaft Tettnang, Herrschaft Argen und
Rittergut Schomburg
verloren. Das Geschlecht erlosch 1787 mit dem Tod seines letzten mannlichen Namenstragers, Graf
Anton IV.
, dem die Habsburger eine kleine Rente ausgesetzt hatten, endgultig.
1810 kam ein Teil der alten Grafschaft Montfort um Langenargen und Tettnang, die nach den napoleonischen Neuordnungen an Bayern gekommen war, durch Gebietstausch an
Wurttemberg
. Nach dem Fall Napoleons und der Auflosung des
Konigreich Westphalen
verlieh Konig
Friedrich I. von Wurttemberg
seiner Tochter
Katharina
und ihrem Gatten
Jerome Bonaparte
den Titel Prinzessin und Prinz von Montfort. Diese hielten sich dort aber nie auf, sondern hauptsachlich in
Triest
.
Besonders herausragende Personlichkeiten aus dem Hause Montfort waren geistliche Herren, insbesondere der
St. Galler
Abt
Wilhelm I.
und der
Churer
bzw.
Konstanzer
Bischof Rudolf III., die ihr vergroßertes Machtpotenzial auch in den Dienst der Familie stellten. Rudolf III. konnte seine Reformen, die er im rechtlichen und finanziellen Bereich im Bistum Konstanz durchfuhrte, mit Erfolg auch auf die Herrschaft Feldkirch ubertragen.
Wahrend die Bregenzer Vettern, sieht man von dem
Minnesanger Hugo
ab, uber eine lokale Bedeutung kaum je hinauskamen, kamen die Feldkircher Grafen ihren Untertanen mit großzugigen Freiheitsrechten und einer
Kodifikation
des auf reichsstadtischem
Lindauer
Recht beruhenden Stadtrechtes fruhzeitig entgegen und ermoglichten demokratische Strukturen, insbesondere auch eine Beteiligung an politischen Entscheidungsfindungen. So konnte Feldkirch wahrend des Mittelalters Bregenz an Einwohnerzahl, Wirtschaftskraft und politischer Bedeutung weit uberflugeln. Weil aber Feldkirch schon 1390 an
Habsburg
kam, wurden Bregenz und Tettnang Hauptsitze der Montforter. Die Familie Montfort war bis ins 18. Jahrhundert neben Habsburg das bedeutendste Hochadelsgeschlecht der
Bodenseeregion
.
Das Wappen der Montforter orientiert sich am Wappen der
Pfalzgrafen von Tubingen
und zeigt eine rote
Montfortsche Kirchenfahne
mit drei
Hangeln
und drei Ringen auf silbernem Grund. Das gleiche Wappenbild der
Kirchenfahne
, aber mit anderen Farben, findet sich bei den
Grafen von Werdenberg
und seit 1918 im Wappen des osterreichischen Bundeslandes
Vorarlberg
.
Tubingen
(?)
um 1150
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(?)
Montfort
um 1200
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(?)
Montfort
um 1260
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| Werdenberg
(a)
um 1260
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Feldkirch
um 1270?1390, an
Habsburg
(d)
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(e)
Bregenz
um 1270?1338, an Tettnang 1354
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| Tettnang
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| Tettnang-Tettnang
1354
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| Tettnang-
Bregenz
(e)
1354
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Tettnang-
Rothenfels
(b)
1439
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| Tettnang-Tettnang
1439?1526, an Rothenfels
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| Tettnang-Bregenz
jungere Herrschaft 1379
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| Tettnang-Bregenz
altere Herrschaft 1379?1451, an
Habsburg
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Tettnang-Rothenfels-Tettnang
1526?1574, an Beckach
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| Tettnang-Bregenz-Bregenz
jungere Herrschaft 1514?1523, an
Habsburg
1543
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| Tettnang-Bregenz-
Beckach
(c)
1515
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Tettnang-Bregenz-Beckach-Tettnang (jungere Tettnanger Linie)
1576?1780, an
Habsburg
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- nach Nachbaur 2008
[8]
(strichlierte Linien zeigen Ubergang der Besitzungen auf andere Linien)
(?)
zu den alteren Wappen sind keine Farbdarstellungen uberliefert.
[9]
(a)
das altere Werdenberger Wappen um 1340 (Zurcher Wappenrolle) zeigt noch die schwarze Fahne in Silber, gold bestickt, vergl.
Datei:Pfalzgrafenwappen.jpg
; diese Linie, wie auch die Tubinger Hauptlinie fuhrt in Nebenlinien noch andere Farbvarianten.
(b)
noch mit Nebenlinie
Montfort-Rothenfels-
Wasserburg
ab den 1450ern
(c)
Montfort-Bregenz-Peggau
, nennt sich bis 1524
Montfort-Rothenfels-
Pfannberg
(e)
nach Arzet 1660/70, mit dem Pelzwerkwappen der Udalrichinger. Dieses konnte auch untergeschoben sein, moglich ist auch ein silberner Schild, erganzt um einen Lowen;
[10]
die jungeren Montfort zu Bregenz fuhrten Rot in Silber; vergl.
Codex Ingeram
1459, S. 92.
- (nach Bilgeri 1971,
[11]
1974
[12]
)
(chronologisch nach Sterbedatum)
- Heinrich
(1287?1307), Dompropst in
Chur
- Rudolf III.
(* um 1260; † 1334),
Bischof von Chur
und
Konstanz
- Hugo V.
(† 1338), Grunder des
Kollegiatstifts Staufen
- Sofia Grafin von Montfort, Frau des Schweiker Thumb von Neuburg
[14]
- Wilhelm III. von Montfort-Bregenz († 1373), erwarb die 1359 die
Herrschaft Hohenegg
[15]
- Wilhelm VII.
(† 1422)
- Hugo XII. (VIII. von Bregenz
, 1357?1423), Dichter, Staatsmann
- Klara von Montfort
(vor 1412?1449), Abtissin Damenstift Buchau
- Heinrich VII. von Montfort-Rothenfels
(1456?1512), Domherr, Kirchenrechtler und Diplomat
- Ulrich VII. von Montfort zu Tettnang
(† 1520), der letzte Vertreter im Mannesstamm der Grafen von Montfort-Tettnang
- Wolfgang I. von Montfort-Rothenfels
(* um 1489; † 1541), Graf von Montfort in Tettnang und Rothenfels sowie Hofrat und oberosterreichischer Statthalter
- Georg III.
(Bregenz-Pfannberg, ca. 1475/80?1544), Begrunder der steirischen Linie
[16]
- Sibylle
(Montfort-Rothenfels, † 1551), Furstabtissin von
Essen
- Margarete von Montfort
(† 1556), Abtissin des freiweltlichen Damenstifts Buchau
- Ulrich IV.
(† 1574), Diplomat
- Eleonore von Montfort
(† 1610), Abtissin des freiweltlichen Damenstifts Buchau
- Johann VI.
(1557?1619),
Reichskammergerichtsprasident
- Hugo XVIII. von Montfort
(† 1662), regierender Graf der Grafschaft Monfort
- Johanna Katharina
(1678?1759), Furstin und Regentin von
Hohenzollern-Sigmaringen
- Anton III. von Montfort
(* 1670; † 1733), Graf zu
Tettnang
und
Langenargen
- Ernst von Montfort
(* 1700; † 1758), Graf zu
Tettnang
und
Langenargen
- Johann Nepomuk
(* 1723; † 1775), Domherr zu
Koln
und zu
Konstanz
- Franz Xaver von Montfort
(* 1722; † 1780), der letzte regierende Graf aus dem Hause Montfort vor der Ubernahme der Grafschaft durch Osterreich
- Anton IV. von Montfort
(* 1723; † 1787), der letzte Vertreter im Mannesstamm des Adelsgeschlechts Montfort
- Martin Leonhard:
Montfort, von.
In:
Historisches Lexikon der Schweiz
.
- Kurt Andermann,
Die Grafen von Montfort ? ein Geschlecht aus Schwaben
. In:
Zeitschrift fur wurttembergische Landesgeschichte
, 79 (2020), S. 37?54.
- Andreas Arzet:
Montfortischer Ceder- oder Stammbaum: Ursprung und Herkommen, Geschichten und Taten, Land und Leute der Grafen von Montfort
. Bearb. von Julian Schulz. Hg. von Stefan Feucht, Elmar L. Kuhn und Alois Niederstatter. Eggingen 2018 (= Documenta suevica 26),
ISBN 3-86142-605-6
.
- Karl Heinz Burmeister
:
Montfort.
In:
Neue Deutsche Biographie
(NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997,
ISBN 3-428-00199-0
, S. 51?54 (
Digitalisat
).
- Karl Heinz Burmeister,
Elmar L. Kuhn
, Eva Moser u. a.:
Die Grafen von Montfort. Geschichte und Kultur
. Friedrichshafen 1982 (Kunst am See 8),
ISBN 3-922137-16-4
.
- Karl Heinz Burmeister:
Die Grafen von Montfort. Geschichte, Recht, Kultur
. Festgabe zum 60. Geburtstag. Hg. von Alois Niederstatter. Konstanz 1996 (=
Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs
NF 2),
ISBN 3-87940-560-3
.
- Karl Heinz Burmeister:
Graf Hugo VII. von Montfort-Feldkirch-Tosters (1300?1359). Raubritter und patriarchalischer Grundherr.
In:
Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung.
116. Jg. 1998, S. 23?34
(Digitalisat)
- Karl Heinz Burmeister:
Graf Johann II. von Montfort-Rothenfels (ca. 1490?1547).
In:
Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung.
123. Jg. 2005, S. 33?57
(Digitalisat)
- Alois Niederstatter
:
Herrschaftliche Raumorganisation im nachmaligen Vorarlberg wahrend des Mittelalters. Ein Uberblick.
In:
Montfort.
4/2009, S. 231?258.
- Otto Roller:
Die Stammtafel der Grafen von Montfort bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts.
In:
Mitteilungen der badischen historischen Kommission.
Band 21
- Harald Schukraft
:
Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg.
Tubingen 2006,
ISBN 3-87407-725-X
.
- Konrad Vogele:
Grafen und Grafinnen von Montfort im 17. und 18. Jahrhundert. Ihre Beziehung nach Salzburg
. Senn, Tettnang 2010,
ISBN 978-3-88812-225-5
, S. 146?152.
Altere Literatur:
- Johann Nepomuk von Vanotti
:
Geschichte der Grafen von Montfort und von Werdenberg. Ein Beitrag zur Geschichte Schwabens, Graubundens, der Schweiz und Vorarlbergs.
Belle-Vue bei Konstanz 1845. (
Digitalisat
in der Google-Buchsuche)
- Sauter:
Adelige Geschlechter und Familien in der ehemaligen Grafschaft Montfort.
In:
Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung.
10. Jg. 1880, S. 115?116
(Digitalisat)
- Konrad Roller:
Grafen von Montfort und Werdenberg.
In:
Genealogisches Handbuch der Schweiz.
Band 1, Zurich 1900/08, S. 149?187.
- Hermann Eggart:
Bilder aus der Dynastenzeit der Grafen von Montfort und Werdenberg.
In:
Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung.
57. Jg. 1929, S. 117?136
(Digitalisat)
- Hermann Eggart:
Die Bildnismalerei der Grafen von Montfort.
In:
Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung.
66. Jg. 1939, S. 20?34.
(Digitalisat)
- ↑
Eduard Paulus:
Beschreibung des Oberamts Herrenberg.
- ↑
Hugo I. von Tubingen, Graf von Bregenz und Montfort
(
Memento
vom 4. Juni 2011 im
Internet Archive
), nach Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte, Band I, S. 150, auf genealogie-mittelalter.de
- ↑
Die Sohne des Hermann II.: Hugo XVII. starb in
Hochstadt
, Georg III. in
Bruck an der Mur
, Wolfgang II. in
Gurk
und Johannes IV. in
Salzburg
, nur Hermann III. konnte in Bregenz ruhen. Auf
Georg III.
gehen die Pfannberger, ab 1524 Beckacher (Peggauer) zururuck. Angabe nach Karl Heinz Burmeister:
Graf Georg III. von Montfort-Bregenz-Pfannberg (ca. 1475/80 ? 1544). Eine biographische Skizze.
In:
Montfort. Vierteljahresschrift fur Geschichte und Gegenwart Vorarlbergs.
Jg. 61, Heft 1, 2009,
ISBN 978-3-85430-344-2
, Abschnitt
Der Verlust von Bregenz.
S. 20 (Artikel S. 7?25,
Artikel, pdf
(
Memento
des
Originals
vom 15. November 2013 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.vorarlberg.at
, vorarlberg.at, dort S. 17)
- ↑
Auf den Titel
Herr zu Bregenz
verzichteten die Montforter erst 1752. Burmeister:
Graf Georg III.
S. 20.
- ↑
Karl Heinz Burmeister:
Graf Georg III. von Montfort-Bregenz-Pfannberg (ca. 1475/80 ? 1544). Eine biographische Skizze.
In:
Montfort. Vierteljahresschrift fur Geschichte und Gegenwart Vorarlbergs.
Jg. 61, Heft 1, 2009,
ISBN 978-3-85430-344-2
, S. 7. (Artikel S. 7?24;
Artikel, pdf
(
Memento
des
Originals
vom 4. Marz 2016 im
Internet Archive
)
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.vorarlberg.at
, vorarlberg.at, S. 4)
- ↑
Roland Weiss:
Die Grafen von Montfort-Tettnang im 16. Jahrhundert
. Diss. 1992, S. 8
- ↑
Elmar Kuhn:
Das Ende der Grafen von Montfort.
In: Mark Hengerer / Elmar L. Kuhn (Hg.):
Adel im Wandel. Oberschwaben von der Fruhen Neuzeit bis zur Gegenwart.
Band 1. Ostfildern: Thorbecke, 2006, S. 213?228,
ISBN 978-3-7995-0216-0
.
- ↑
Ulrich Nachbaur
:
Das Vorarlberger Landeswappen von 1864. Ein Beitrag zur Staats- und Landessymbolik.
In:
Montfort. Vierteljahresschrift fur Geschichte und Gegenwart Vorarlbergs.
Jg. 60, Heft 4, 2008,
ISBN 978-3-85430-343-5
, Grafik 4:
Das Haus Montfort und seine regierenden Linien (ohne Werdenberg).
S. 249. (
Artikel, pdf
(
Memento
des
Originals
vom 4. Marz 2016 im
Internet Archive
)
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@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.vorarlberg.at
, vorarlberg.at, S. 17);
eine altere Wappentafel der Grafen von Montfort findet sich in: P. Andreas Arzet:
Montfortischer Ceder oder Unverwesner Stammenbaum der Uhralten Hochberuhmten Grafen zu Montfort.
Konstanz 1660/70; Bayerische Staatsbibliothek Munchen, cgm 6364 (siehe
Montfort, Grafen von
im
Historischen Lexikon Bayerns
).
- ↑
Nachbaur:
Das Vorarlberger Landeswappen
. 2008,
Rot in Silber ? Stammfarben des Hauses Montfort?
S. 249f. (pdf S. 17/18)
- ↑
Angabe Walter P. Liesching:
Das Stammwappen der Pfalzgrafen von Tubingen. Bemerkungen zu einer Wappentradition.
In:
Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte.
48, 1989, S. 83?86. Zitiert in Nachbaur 2008, S. 249.
- ↑
Benedikt Bilgeri:
Geschichte Vorarlbergs Band 1: Vom freien Ratien zum Staat der Montforter.
Graz 1971,
ISBN 3-205-07080-1
, S. 146.
- ↑
Benedikt Bilgeri:
Geschichte Vorarlbergs.
Band 2:
Bayern, Habsburg, Schweiz ? Selbstbehauptung.
Graz 1974,
ISBN 3-205-07081-X
, S. 36.
- ↑
a
b
Die Grafen von Montfort.
- ↑
G. Bucelin:
Rhaetia Stemmatographica.
S. 409.
- ↑
Karl Heinz Burmeister:
Hohenegg, Herrschaft.
In:
Historisches Lexikon Bayerns
.
24. Marz 2010,
abgerufen am 15. Dezember 2018
.
- ↑
Karl Heinz Burmeister:
Graf Georg III. von Montfort-Bregenz-Pfannberg (ca. 1475/80 ? 1544). Eine biographische Skizze.
In:
Montfort. Vierteljahresschrift fur Geschichte und Gegenwart Vorarlbergs.
Jg. 61, Heft 1, 2009,
ISBN 978-3-85430-344-2
, Abschnitt
Der Verlust von Bregenz.
S. 20 (Artikel S. 7?25,
Artikel, pdf
(
Memento
des
Originals
vom 15. November 2013 im
Internet Archive
)
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@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.vorarlberg.at
, vorarlberg.at, dort S. 17)