Mohacs
[
?mohaː?
] (deutsch:
Mohatsch
, serbisch:
Moha?
, kroatisch:
Moha?
[2]
) ist eine
ungarische
Stadt im
gleichnamigen Kreis
am rechten
Donauufer
, in der Nahe der Grenze zu
Kroatien
und zu
Serbien
.
Uberregional bekannt ist Mohacs fur den dortigen
Karneval
(
Busojaras
). Das sechstagige Faschingsfest gilt als das großte Ungarns und lockt alljahrlich Zehntausende Schaulustige. Besonderen Wert wird dabei auf den
Mummenschanz
mit aufwendig geschnitzten Holzmasken gelegt. Ein wichtiger Trager der Veranstaltung sind die
Ungarndeutschen
.
[3]
Die Stadt ist Grenzrevisionsstelle fur
Schiffe
(talwarts ausreisend, bergwarts einreisend nach Ungarn).
Geschichtlich beruhmt wurde Mohacs durch zwei Schlachten:
- Schlacht bei Mohacs (1526)
? Die Osmanen besiegen die Ungarn.
- Schlacht bei Mohacs (1687)
?
Osterreich
besiegt das
Osmanische Reich
.
In Mohacs lebten 1941 uber 700
Juden
, das waren etwa 4 Prozent der Bevolkerung.
[4]
Nach der deutschen Besetzung Ungarns im Marz 1944 richtete die ungarische Verwaltung im Mai 1944 zwei Ghettos ein, in die die Juden aus der Stadt und der Umgebung gezwungen wurden. Anfang Juli wurden die Ghettoinsassen nach
Pecs
und von dort in das
Konzentrationslager Auschwitz
deportiert.
1949 war von den sowjetischen Besatzern geplant, in Mohacs ein großes Stahlwerk zu bauen und es wurde mit ersten Arbeiten angefangen. Im Herbst wurde dann beschlossen, das Werk bei
Dunaujvaros
zu bauen. Die Bauarbeiten wurden eingestellt und die Arbeiter in Mohacs wurden aufgefordert, sich dorthin zu begeben.
[5]
Neben der ungarischen Bevolkerungsmehrheit (laut Volkszahlung 2001) leben in Mohacs Angehorige der Ungarndeutschen,
Kroaten
,
Roma
sowie
Serben
.
Folgende Entwicklung der Einwohnerzahlen in den letzten Jahrzehnten hat stattgefunden:
Anzahl Einwohner
Jahr
|
1991
| 1995
| 2000
| 2005
| 2010
|
Einwohner
|
20.326
| 20.063
| 19.453
| 19.033
| 18.993
|
In der Hafenpromenade befindet sich ein aus
Edelstahlleisten
genietetes dreibeiniges Monument mit einem ganz oben eingeschriebenen Vierfachwurfel. Am Marktplatz, wo die Hafenpromenade in die Hauptstraße Jokai mor utca mundet, ließ die Stadt in den 1970er Jahren eine aus Sandstein und Bronze gefertigte
Dreifaltigkeitssaule
aufstellen.
Die meisten Wohnhauser im Zentrum sind gut restauriert und stammen aus dem 20. Jahrhundert. Zu den Vororten hin dominieren eingeschossige Wohngebaude.
[6]
Der Ort verfugt insgesamt uber acht Gotteshauser: Votiv-Kirche (romisch-katholisch), die innerstadtische Pfarrkirche (romisch-katholisch), die Franziskanerkirche (romisch-katholisch), eine Bischofskirche (romisch-katholisch), eine reformierte Kirche, eine evangelische Kirche, eine serbisch-orthodoxe Kirche und die Kapelle
St. Rochus
.
- Matyas Timar
(1923?2020), Banker, Hochschullehrer und Politiker
- Otto Heinek
(1960?2018), ungarndeutscher Journalist und Vorsitzender der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen
- Robert Kovacs
(* 1976), ungarischer Pianist und Organist
- Norbert Michelisz
(* 1984), ungarischer Rennfahrer
- Greta Marton
(* 1999), Handballspielerin
- Mohacs
, in: Guy Miron (Hrsg.):
The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust
. Jerusalem : Yad Vashem, 2009
ISBN 978-965-308-345-5
, S. 496
- ↑
Mohacs id?kozi onkormanyzati valasztas.
Nemzeti Valasztasi Iroda, 27. September 2020,
abgerufen am 28. September 2020
(ungarisch).
- ↑
Magyarorszag helysegnevtara: Mohacs.
Kozponti Statisztikai Hivatal,
abgerufen am 14. November 2019
(ungarisch).
- ↑
Kurzinformation zum Buschos-Fest auf spiegel.de
- ↑
Mohacs: Brny.
(
Memento
des
Originals
vom 7. Juli 2019 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.iajgsjewishcemeteryproject.org
International Jewish Cemetery Project
- ↑
Anne Applebaum
:
Der eiserne Vorhang
. Siedler, Munchen 2012, S. 415
- ↑
Sehenswurdigkeiten und Bebauung: Auswertung einer "Fahrt" bei Google earth durch den Ort sowie Erklarungen einer einheimischen Reiseleiterin bei einer Donaukreuzfahrt im Juli 2013.