Mineralquelle

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Eine offentlich zugangige Heilquelle im Quellenpark Kronthal
Bronzezeitliche Fassung der Mineralquelle von St. Moritz Bad, seit 2014 dort ausgestellt im Forum Paracelsus

Als Mineralquelle bezeichnet man eine Quelle , die Mineralwasser ergibt. Vom Standpunkt des Geowissenschaftlers ist die Unterscheidung zwischen Mineralquelle und ?Quelle“ eine Frage relativ willkurlich festgelegter Grenzwerte der Mineralisation ihrer Wasser. Die Anschauungen daruber haben sich im Verlauf der Geschichte sehr gewandelt. Fruhe Aussagen uber Mineralwasser und ihre Quellorte finden sich beispielsweise in den Schriften von Jacob Theodor [1] und Martinus Rulandus . [2] [3]

Mineralquelle in Karlsbad

Der Quellaustritt von Mineralwassern erfolgt in einer Spalte des umgebenden Gesteins oder an der Oberseite einer wasserundurchlassigen Schicht im Gestein. In der letzteren Situation konnen mehrere Mineralquellen nebeneinander auftreten. Deren Austrittsebene wird als Quellhorizont bezeichnet. Voraussetzung fur eine Mineralquelle ist, dass das Wasser eine signifikante Menge geloster Minerale enthalt. Diese konnen aus dem unmittelbar umgebenden Gestein stammen oder wurden uber großere Distanzen im Wasser bis zum Austrittsort transportiert.

Mineralquellen sind naturliche oder durch Menschen geschaffene Austrittsorte von besonderen mineralhaltigen Wassern in der Natur. Sie konnen im ursprunglichen Zustand auftreten oder wurden zum Zwecke ihrer Nutzung durch bauliche Voraussetzungen gefasst. Manche Mineralquellen sind dem Publikumsverkehr zuganglich, andere sind in betriebliche Ablaufe eines Mineralwasserbetriebes oder Kurbades eingebunden.

Im Allgemeinen gilt in Deutschland die fur die gewerbliche Nutzung solcher Wasser festgelegte Definition der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung von 1984. Dies bedeutet, das austretende Grundwasser muss mindestens 1000 mg an gelosten Stoffen oder 250 mg Kohlenstoffdioxid pro Kilogramm Wasser enthalten. [4] In Osterreich wird die Frage durch die Quellwasser- und Mineralwasser-Verordnung von 1999 im Rahmen eines staatlichen Anerkennungsverfahrens geregelt. [5] In der Schweiz beruht die Definition nicht auf bestimmten Gehalten an naturlichen gelosten Mineralen. Hier ist nach der Lebensmittel-Verordnung (Art. 279) ?naturliches Mineralwasser… mikrobiologisch einwandfreies Wasser, das aus einer oder mehreren naturlichen Quellen oder aus kunstlich erschlossenen unterirdischen Wasservorkommen besonders sorgfaltig gewonnen wird.“ [6]

Auf Grund der hohen Gehalte an gelosten Mineralstoffen spricht man solchen Quellen eine ?heilende“ Wirkung zu. Sie werden zu Trink- und Badekuren genutzt.

Mineralische Bestandteile

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Als charakteristische Bestandteile der Wasser von Heilquellen sind beispielsweise aufzufuhren:

Außerdem kommen haufig Kieselsaurekondensate vor, seltener dagegen Fluoride . Phosphorsaure, Salpetersaure, Arsenige Saure, Borsaure, freie Schwefel- und Salzsaure etc. und organische Stoffe finden sich nur in geringer Menge. An Gasen enthalten die Mineralwasser in geloster oder gasformiger Form:

Dreese der Vulkaneifel

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In der Vulkaneifel werden besonders stark kohlensaurehaltige Mineralquellen mundartlich als ?Drees“ bezeichnet. Das Wort kommt von ?Dreyse“, der keltischen Bezeichnung fur sprudelnde Quelle. Dieses ist verwandt mit dem alten germanischen Wort ?Thrais“ fur sprudeln oder wirbeln [7] . Unter gunstigen geologisch-physikalischen Umstanden kann die Quelle periodisch als Kaltwassergeysir ausbrechen, wie z. B. der Wallende Born oder der Geysir Andernach .

Einzelnachweise

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  1. Jacob Theodor : Neuw Wasserschatz: das ist Aller heylsamen Metallischen Minerischen Bader und Wasser [...] , Frankfurt am Main 1581 ( online )
  2. Walter Carle, 1975, S. 24?25
  3. W. C. Ambrozi: Physisch-Chemische Untersuchung der warmen Mineralquellen zu und bey Teplitz, Band 1, 1797, S. 41 ( online )
  4. H. Murawski, W. Meyer: Geologisches Worterbuch. Spektrum Akademischer Verlag, 11. Auflage, 2004, 262 S., ISBN 3-8274-1445-8 .
  5. forum-mineralwasser.at ( Memento vom 12. Dezember 2009 im Internet Archive )
  6. Gesundheitlicher Stellenwert von Mineralwassern und (Mineral-) Heilquellen Eine Standortbestimmung @1 @2 Vorlage:Toter Link/www.cseb.ch ( Seite nicht mehr abrufbar , festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven ) (PDF; 214 kB)
  7. Dreese. Mineralwasser- und Kohlensaurequellen der Vulkaneifel. Hrsg.: Natur- und Geopark Vulkaneifel GmbH, Daun, 2022