Militarflugplatz Emmen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Militarflugplatz Emmen
Kenndaten
ICAO-Code LSME
IATA-Code EML
Koordinaten

47° 5′ 32″  N , 8° 18′ 16″  O Koordinaten: 47° 5′ 32″  N , 8° 18′ 16″  O

Hohe uber MSL 426 m  (1.398  ft )
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 5 km nordlich von Luzern
Strasse Autobahn A2
Basisdaten
Eroffnung 1939
Betreiber Schweizer Luftwaffe
Flache 117 ha
Flug-
bewegungen
12'500 (2010) [1]
Beschaftigte 1400 [2]
Start- und Landebahn
04/22 3000 m × 40 m Asphalt

Der Militarflugplatz Emmen ( IATA : EML , ICAO : LSME ) ist ein Militarflugplatz in Emmen im Kanton Luzern .

Der Militarflugplatz Emmen dient der militarischen Nutzung und wird von der Schweizer Luftwaffe betrieben. Diese bezeichnet ihn als Trainings- und Ausweichflugplatz fur Jet- und Propellerflugzeuge. Er war auch Basis des am 27. November 2019 stillgelegten ADS-95-Aufklarungssystems . Neben dem Flugbetrieb der Pilotenschule der Schweizer Luftwaffe werden auch Servicefluge (Trainingspartner fur F/A-18, Zieldarstellung und Messfluge) mit F-5 E/F ab Emmen durchgefuhrt. Es fanden auch EKF-Radarstorfluge mit beiden Flugzeugtypen mit dem VISTA5-Storsender ab Emmen statt.

Die an beiden Pistenenden vorhandenen Flugzeug-Kabelfanganlagen , fur F/A-18 und F-5, sind bundig in der Piste versenkbar, damit sie kein Hindernis fur Kleinflugzeuge darstellen.

In Emmen ist die Fliegerstaffel 19 mit F-5-≪Tiger≫-Flugzeugen stationiert, welche primar die Aufgabe der Feind-Darstellung fur die F/A-18-Staffeln ubernehmen. Der Militarflugplatz Emmen ist auch Ausweichflugplatz fur QRA (Quick Reaction Alert), vormals Luftpolizeidienst 24.

Folgende Systeme und Organisationseinheiten sind in Emmen stationiert: [3]

2023 fanden insgesamtf 20'273 Flugbewegungen statt, davon waren 3'470 Jetbewegungen.

Nebst der militarischen Nutzung wird der Flugplatz auch in geringem Umfang zivil genutzt ( RUAG , REGA Rettungsflugwacht, Pilatus Aircraft, Swissint/Swisscoy, Wirtschaftsforderung). Es sind insgesamt 1'000 zivile Flugbewegungen pro Jahr bewilligt, im Jahre 2020 wurden davon 730 genutzt. [1]

Emmen ist auch die Heimatbasis der drei Armasuisse-Flugzeuge: Pilatus PC-12 HB-FOG , Pilatus PC-6 HB-FCF und der DA42 R-711 .

Vampire, 1984

Nach mehreren Vorprojekten in den 1920er-Jahren durch den Bund und die Stadt Luzern beschloss 1938 die Gemeindeversammlung von Emmen einen Beitrag von CHF 200'000 zum Bau des Flugplatzes. Per Bundesratsbeschluss wurde das Eidgenossische Militardepartement beauftragt, in Emmen einen Militarflugplatz aufzubauen. Nach dem Bau des Flugplatzes erfolgte am 7. Juli 1939 die erste Landung. 1940 wurde eine 600 m lange Hartbelag- und eine 600 m lange Querpiste erstellt. 1942 verlangerte man die Hartbelagpiste auf 700 m, 1946 auf 1100 m.

1949 wurde der Bund zum Bau der neuen Rueggisingerstrasse verpflichtet. 1951 folgte die Verlangerung der Piste in sudostliche Richtung auf insgesamt 1500 m. 1957 begann der Bau der Pistenverlangerung auf beide Seiten hin auf insgesamt 2500 m, wodurch die neu erstellte Rueggisingerstrasse erneut verlegt werden musste.

Aiguillon N-20.10

Auf dem Flugplatz Emmen startete das erste in der Schweiz gebaute Dusenflugzeug, die N-20.2 Arbalete, die heute im Verkehrshaus Luzern ausgestellt ist. Nachdem das Projekt Eidgenossisches Flugzeugwerk N-20 beendet wurde, konnte der in Emmen gebaute N-20.10 Aiguillon, dem ein Erstflug verweigert wurde, nur einige Rollversuche auf der Piste von Emmen durchfuhren. Der N-20.10 Aiguillon ist heute im Flieger-Flab-Museum in Dubendorf ausgestellt.

1965 konnte mit der Gemeinde Emmen eine Einigung uber Massnahmen zur Vermeidung von ubermassigem Fluglarm erzielt und in einem 13-Punkte-Programm konkretisiert werden. [5]

Nutzungskonflikte

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Flugplatz Emmen liegt inmitten der Agglomeration Luzern mit rund 200'000 Einwohnern. Gegen die Larmimmissionen besteht in der lokalen Bevolkerung ein Widerstand, welcher sich im Schutzverband der Bevolkerung um den Flugplatz Emmen organisiert hat. Der Schutzverband (SFE) reichte im Sommer 2012 eine Petition mit 5749 Unterschriften an den Bundesrat fur eine sechswochige Sommerflugpause und eine Begrenzung des Kampfjetlarms ein.

Um den Anliegen Rechnung zu tragen, beschrankt die Luftwaffe die Flugzeiten auf Montag bis Freitag von 8 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr. Im Sommer wird der Flugbetrieb in der Regel fur drei bis vier Wochen eingestellt. [6]

Der Militarflugplatz Emmen bleibt auch weiterhin wichtig fur die Schweizer Luftwaffe, nebst Meiringen und Payerne ist Emmen der dritte Jetflugplatz. Auch nach der Ausserdienststellung der F-5 Tiger wird Emmen ein wichtiger Flugplatz fur die Schweizer Luftwaffe bleiben. Das Aufklarungsdrohnen-System mit 6 Elbit Hermes 900 ist in Emmen stationiert. Es ist ausserdem vorgesehen, die F-35 A auch ab Emmen zu betreiben.

Commons : Militarflugplatz Emmen  ? Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. a b Gemeinderat Emmen: Beantwortung der Interpellation betreffend Privatjet Landungen in Emmen, 29. Februar 2012 (aufgerufen am 21. Juli 2012) ( Memento vom 25. November 2015 im Internet Archive ) (PDF; 144 kB)
  2. Emmenmail , Publikation der Gemeinde Emmen (abgerufen am 21. Juli 2012) ( Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive ) (PDF; 7,1 MB)
  3. Homepage des Militarflugplatzes Emmen (aufgerufen am 29. Mai 2012) ( Memento vom 27. Februar 2014 im Internet Archive )
  4. Schweizer Luftwaffe: Simulatoren ( Memento vom 5. Juli 2010 im Internet Archive )
  5. Schweizer Luftwaffe 2009: Auszug aus der Chronik ? Entstehung und Entwicklung des Militarflugplatzes und Waffenplatzes Emmen seit 1924 (aufgerufen am 29. Mai 2012) ( Memento vom 7. April 2014 im Internet Archive ) (PDF; 827 kB)
  6. Schweizerische Luftwaffe: Flugbetriebszeiten und Belegungsplanung Flpl Kdo Emmen (aufgerufen am 29. Mai 2012) ( Memento vom 5. Oktober 2012 im Internet Archive )