Mika Kallio
(*
8. November
1982
in
Valkeakoski
) ist ein
finnischer
Motorradrennfahrer
.
Sein großter Erfolg bisher ist die Vizeweltmeisterschaft in der 125-
cm³
-Klasse in den Jahren
2005
und
2006
auf
KTM
sowie in der
Moto2
-Klasse
2014
auf
Kalex
. Seine Startnummer ist seit einigen Jahren die 36.
Mika Kallio begann laut eigener Aussage erst mit 14 Jahren mit dem Motorradrennsport. Im Jahr 1997 wurde er Zweiter in der RR-B125-cm³-Klasse der finnischen Meisterschaft, auch in der finnischen
Eisspeedway
-Meisterschaft belegte er Rang zwei. Im folgenden Jahr erreichte er in der finnischen Straßenmeisterschaft sowie im Iceracing den dritten Platz. 1999 gelang ihm sein erster Titel. Er wurde finnischer Straßenmeister. Außerdem gelang ihm ein zweiter Platz in der nordischen Meisterschaft in der RR-125-cm³-Klasse. Im Jahr 2000 konnte Kallio diese Meisterschaft dann gewinnen. Zudem wiederholte er seine Titel in der finnischen Straßenmeisterschaft und im Iceracing.
Im Jahr
2001
stieg er in die
Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft
(IDM) ein und wurde auf Anhieb Funfter im Endklassement. Zudem gab er beim
Großen Preis von Deutschland
auf dem
Sachsenring
sein Debut in der 125-cm³-Klasse der
Motorrad-Straßenweltmeisterschaft
.
Im Jahr
2002
bestritt Mika Kallio seine erste vollstandige Saison in der 125-cm³-WM auf einer
Honda
im Team
Ajo Motorsport
und wurde Gesamtelfter. Diese Leistung wurde von der Sportpresse mit dem Titel
Rookie of the Year
der 125-cm³-Klasse honoriert.
In der
Saison 2003
konnte er seinen elften Platz in der Gesamtwertung wiederholen. Aufsehen erregte dabei vor allem sein Wechsel von Honda zum Neueinsteiger
KTM
wahrend der Saison, wo er den glucklosen Weltmeister des Vorjahres,
Arnaud Vincent
, abloste und die bis dahin unter den Erwartungen gebliebenen Resultate des Herstellers stark verbesserte. Beim drittletzten Saisonlauf, dem
Großen Preis von Malaysia
gelang Kallio mit Rang zwei sogar sein erster Podestplatz.
Die
Saison 2004
lief fur Mika Kallio hingegen nicht so erfolgreich ab, er hatte oft mit Fahrwerksproblemen an seiner KTM zu kampfen und blieb mit dem zehnten Platz im Gesamtklassement hinter den Erwartungen zuruck. Im Iceracing wurde er hingegen in der 125-cm³- und in der 500-cm³-Klasse wiederum Meister seines Heimatlandes.
Die
Saison 2005
wurde die bis dahin erfolgreichste in der Karriere des Finnen. Bereits beim zweiten Saisonlauf, dem
Großen Preis von Portugal
in
Estoril
, gelang ihm sein erster Sieg fur KTM. Es folgen noch drei weitere Siege, insgesamt zehn Podiumsplatze, sowie acht
Pole-Positions
. Nach einem spannenden Zweikampf mit dem
Schweizer
Thomas Luthi
, wurde Mika Kallio mit funf Punkten Ruckstand schließlich Vizeweltmeister der 125-cm³-Klasse. Bei KTM konnte man sich uber diesen Erfolg jedoch nicht so recht freuen, da der zweite Fahrer, der
Ungar
Gabor Talmacsi
, Kallio beim
Großen Preis von Katar
, entgegen der
Stallorder
, die Sieg vor der Nase wegschnappte und den Finnen so um wichtige WM-Punkte gebracht hatte. Außerdem gingen Mika Kallio bei einigen selbst verschuldeten Sturzen weitere wichtige Zahler verloren. Dennoch wurde er als
?Qualifyer of the year 125-cm³“
ausgezeichnet und gewann die finnische 125-cm³-Iceracing-Meisterschaft.
In der
Saison 2006
gelang es Mika Kallio, seinen Vizeweltmeistertitel zu wiederholen. Dabei musste er sich dieses Mal dem uberragenden Fahrer der Saison, dem
Spanier
Alvaro Bautista
, geschlagen geben. Obwohl Kallio viel konstanter fuhr als 2005 und keinerlei Ausfalle durch Fahrfehler zu beklagen hatte, verlor er den WM-Titel deutlich, mit 76 Punkten Ruckstand auf den Bautista, der die Meisterschaft auch wegen seiner in diesem Jahr der KTM uberlegenen
Aprilia
gewinnen konnte. Dennoch war Kallios Saisonbilanz mit drei Siegen, sieben zweiten und einem dritten Platz wiederum achtenswert. In Finnland wurde er in einer Abstimmung der offentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt
YLE
und der Motorsportsendung
Ruutulippu
bereits zum zweiten Mal in Folge zum
?Racer of the year“
gewahlt. Jeder Dritte nominierte dabei Kallio, der sich gegen den
Formel-1
-Piloten
Kimi Raikkonen
durchsetzte.
Die
Saison 2007
und die
Saison 2008
wird Kallio zusammen mit dem
Japaner
Hiroshi Aoyama
als KTM-Werksfahrer in der 250-cm³-Klasse bestreiten. 2007 gewann er zwei Rennen und wurde Siebter, 2008 verbesserte er sich auf Rang drei und gewann drei Rennen. 2007 war er Aoyama noch knapp unterlegen, 2008 konnte er ihn deutlich schlagen.
Zur
Saison 2009
stieg Kallio fur
Pramac Racing
in die
MotoGP
-Klasse auf. Es lief nicht so wie erhofft und er wurde mit drei achten Platzen 15.
2010
lief es noch schlechter und er wurde 17.
2011
kehrte Kallio fur
Suter
und das
Marc VDS Racing Team
in die 250-cm³-Klasse zuruck, aus der inzwischen die
Moto2
-Klasse geworden war. Beim letzten Rennen wurde er Zweiter, davor hatte er allerdings neunmal die Punkte verfehlt und er wurde somit nur 16., ein weiteres Top-5-Ergebnis war ihm auch nicht gelungen.
2012
schaffte Kallio, nachdem er zu
Kalex
gewechselt war, ebenfalls nur einen Podiumsplatz (einen zweiten Platz beim
Großen Preis von Deutschland
), jedoch erreichte er diesmal 13-mal die ersten zehn und verbesserte sich somit auf den sechsten Gesamtrang.
In der
Saison 2013
gewann Kallio den
Großen Preis von Tschechien
und wurde Vierter in der Gesamtwertung.
Seit der Saison
2016
fahrt Kallio in der MotoGP-Klasse fur
KTM
.
(Stand: Saisonende 2020)
Saison
|
Klasse
|
Motorrad
|
Rennen
|
Siege
|
Podien
|
Poles
|
Punkte
|
Ergebnis
|
2001
|
125 cm³
|
Honda
|
2
|
?
|
?
|
?
|
0
|
?
|
2002
|
125 cm³
|
Honda
|
16
|
?
|
?
|
?
|
78
|
11.
|
2003
|
125 cm³
|
KTM
|
16
|
?
|
1
|
?
|
88
|
11.
|
2004
|
125 cm³
|
KTM
|
16
|
?
|
1
|
?
|
86
|
10.
|
2005
|
125 cm³
|
KTM
|
16
|
4
|
10
|
8
|
237
|
2.
|
2006
|
125 cm³
|
KTM
|
16
|
3
|
11
|
4
|
262
|
2.
|
2007
|
250 cm³
|
KTM
|
17
|
2
|
4
|
2
|
157
|
7.
|
2008
|
250 cm³
|
KTM
|
16
|
3
|
6
|
?
|
196
|
3.
|
2009
|
MotoGP
|
Ducati
|
16
|
?
|
?
|
?
|
71
|
15.
|
2010
|
MotoGP
|
Ducati
|
16
|
?
|
?
|
?
|
43
|
17.
|
2011
|
Moto2
|
Suter
|
16
|
?
|
1
|
?
|
61
|
16.
|
2012
|
Moto2
|
Kalex
|
17
|
?
|
1
|
?
|
130
|
6.
|
2013
|
Moto2
|
Kalex
|
17
|
1
|
4
|
1
|
188
|
4.
|
2014
|
Moto2
|
Kalex
|
18
|
3
|
10
|
3
|
289
|
2.
|
2015
|
Moto2
|
Kalex
|
13
|
?
|
?
|
?
|
72
|
15.
|
Speed Up
|
5
|
?
|
?
|
0
|
2016
|
MotoGP
|
KTM
|
1
|
?
|
?
|
?
|
0
|
28.
|
2017
|
MotoGP
|
KTM
|
4
|
?
|
?
|
?
|
11
|
24.
|
2018
|
MotoGP
|
KTM
|
2
|
?
|
?
|
?
|
6
|
25.
|
2019
|
MotoGP
|
KTM
|
6
|
?
|
?
|
?
|
7
|
26.
|
2020
|
MotoGP
|
KTM
|
1
|
?
|
?
|
?
|
0
|
24.
|
Gesamt
|
247
|
16
|
49
|
18
|
1982
|
|