Michael Molsner

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Michael Molsner (2013)

Heiner Michael Molsner (* 23. April 1939 in Stuttgart ) ist ein deutscher Schriftsteller und Journalist .

Nach dem Abitur (1959) studierte Molsner Germanistik und Anglistik an der Universitat Heidelberg . Nach einem Redaktionsvolontariat war er zuerst Gerichtsreporter in Munchen , danach Journalist in Hamburg und Hannover . Seit 1968 arbeitet er als freier Schriftsteller. Er ist (Grundungs-)Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller sowie im Syndikat (Autorengruppe).

Im Allgau war er sechs Jahre lang Gemeinderat. Seit 2000 lebt er im Ruhrgebiet ? zuerst in Dortmund , jetzt in Duisburg .

Die Krimis von Molsner standen vier Mal auf der Jahresbestenliste des Deutschen Krimi-Preises. Tote brauchen keine Wohnung (1973), der nach seinem Drehbuch fur die Tatort -Reihe entstand, wurde 1995 unter den ?Top Ten“ wiederholt. Im Jahr 1998 sprach ihm das Syndikat den Ehrenglauser ?fur seine Verdienste um die deutsche Kriminalliteratur“ zu.

Im Buchreport Mai 2000 heißt es: ?Dieser Mann weiß, wie man ein Publikum unterhalt“. Die FAZ [1] halt Molsner fur ?ungewohnlich pfiffig“; seine Krimis hatten ?angelsachsische Qualitaten“. Felix Huby (Frankfurter Literaturzeitschrift LISTEN; Sommer 2000) halt Molsner fur den ?besten deutschen Krimiautor“. Die Frankfurter Rundschau (1996) findet, der Autor habe ?erzahlerische Verve und differenziertes Verstandnis der sozialen Umwelt“. Die Suddeutsche Zeitung [2] urteilt, dass einige seiner Romane zur Literatur zahlten, und: ?Molsner lasst seine Ermittler Vorstellungslandschaften, in denen scheinbar alles alltaglich gewohnten Bildern entspricht, durch ihre Suchbewegungen ganz absichtslos, krimitechnisch, dabei sachgenau und spannend durchsichtig machen und zeigt, was alles sich hinter ihnen verbirgt. Das ist ebenso unterhaltsam wie aufschlussreich.“

Auch Die Zeit [3] sieht im Krimi von Molsner etwas, ?was die traditionellen Grenzen der Gattung sprengt. Er stellt mit seinen Romanen den entferntesten Punkt des Kriminalromans vom Wegwerfprodukt dar, Erzahlwerken wie Bolls ?Katharina Blum‘ nicht nachstehend.“ Selbst Eugen Drewermann schreibt zum Schwarzen Faktor : ?Die beste Art von anspruchsvoller und fesselnder Unterhaltung, die ich mir denken kann.“

Im Oktober 1995 schreibt Der Spiegel : ?Unter den Autoren der Anfangsjahre bewahrte sich der gelernte Journalist Michael Molsner auf die Dauer als derjenige mit der großten erzahlerischen Bandbreite und dem differenziertesten Verstandnis fur die sozialen Bedingungen und Folgen von Kriminalitat. Das zeigt beispielsweise sein 1973 veroffentlichter Krimi ?Rote Messe‘: das Soziogramm einer Kleinstadt, in der die Angst vor der Studentenbewegung und den Gastarbeitern zu zwei Morden fuhrt.“ Die Schweizer Monatshefte [4] nennt Molsner Molsner neben Maj Sjowall / Per Wahloo und Leonardo Sciascia , Dashiell Hammett , James M. Cain und Horace McCoy , wenn es um ?aufklarende Unterhaltung und unterhaltsame Aufklarung“ geht.

Uber seinen jungsten Roman ( Dich sah ich , Munster 2011) schreibt die Marler Zeitung [5] : ?Eine reife Leistung, die bei dieser Komplexitat auch noch wunderbar unterhaltsam ist … Der Leser bleibt … aufgewuhlt, staunend und glucklich zuruck.“ Uber den Kirchenthriller (2015) merken die Zeitungen des Medienhauses Bauer (Marl) an: ?Christen (...) werden diesen Roman mit großem Interesse und großen Augen lesen. Sie werden ihre Kirche neu erleben: Als Apparat, der geschickt, schnell und außerst effektiv Interessen vertritt (...) In der Tat ein Roman, der im neuen Jahr 2016 eine ganz neue Sicht auf die Kirche vermitteln konnte - weil er gut recherchiert ist“. [6]

Am 5. September 2012 kundigte der Literaturteil der sechs Zeitungen des Medienhauses Bauer, Marl , die Urauffuhrung des Stucks Dr. Faustus trifft Phil Marlowe in Los Angeles von Molsner an, als szenische Lesung koordiniert. ?Ein Experiment schon deswegen“, schrieb die Zeitung, ?weil die Sprecher weitestgehend Laien sind“.

  • Masken: Des Teufels Gefluster, Mafia-Thriller, CreateSpace Independent Publishing Platform, 2014
  • Abrax: Morder vor der Tur, CreateSpace Independent Publishing Platform, 2014
  • Sarx: Im Namen des Vaters, CreateSpace Independent Publishing Platform, 2014
  • Spot auf den Tod, Zebulon Verlag, Koln 1997.
  • Ermittlungen gegen Zeus, Knaur Verlag, Munchen 1992.
  • Die Strategie des Beraters, Knaur Verlag, Munchen 1992.
  • Verschollen in der Honigfalle, Knaur Verlag, Munchen 1991.
  • Die Ehre einer Offiziersfrau, Pahl-Rugenstein Verlag, Koln 1988 (Neuaufl. 1993).
  • Die Option des Schlafers, Knaur Verlag, Munchen 1991.
  • Der Schrei des toten Kampfers, Knaur Verlag, Munchen 1990.
  • Der trojanische Maulwurf, Knaur Verlag, Munchen 1990.
  • Euro-Ermittler: Dame ohne Durchblick, Piper Verlag, Munchen 1990.
  • Die verbrannte Quelle, Knaur Verlag, Munchen 1990.
  • Euro-Ermittler: Bingo fur Bonzen, Piper Verlag, Munchen 1989.
  • Die Eroberung der Villa Hammerschmidt, Knaur Verlag, Munchen 1989.
  • Euro-Ermittler: Urians Spur, Piper Verlag, Munchen 1988.
  • Euro-Ermittler: Unternehmen Counter Force, Piper Verlag, Munchen 1986.
  • Euro-Ermittler: Der ermordete Engel, Goldmann Verlag, Munchen 1986.
  • Euro-Ermittler: Gefahrliche Texte, Goldmann Verlag, Munchen 1985.
  • Euro-Ermittler: Der Castillo-Coup, Goldmann Verlag, Munchen 1985 (Neuaufl. 1989).
  • Mit unvorstellbarer Brutalitat (gemeins. mit: ?Der weiße Kittel“), Heyne Verlag, Munchen 1984.
  • Ausstieg eines Dealers, Heyne Verlag, Munchen 1982.
  • Die Schattenrose, Heyne Verlag, Munchen 1982 (Tschechische Ubersetzung Stin lotosoveho kvetu. 1986. 2. Aufl. 1987).
  • Wie eine reißende Bestie (gemeinsam mit: ?Ein bißchen Spaß“), Heyne Verlag, Munchen 1981.
  • Eine kleine Kraft, Steinhausen Verlag, Munchen 1980 (Neuaufl. unter dem Titel ?Der schwarze Faktor“ 1987. Neuaufl. 1994).
  • Tote brauchen keine Wohnung, Heyne Verlag, Munchen 1980.
  • Das zweite Gestandnis des Leo Koczyk, Heyne Verlag, Munchen 1979 (2. Aufl. 1984).
  • Rote Messe, Fischer Verlag, Frankfurt 1973 (Neuaufl. 1980. 2. Aufl. 1987).
  • Harakiri einer Fuhrungskraft, Rowohlt Verlag, Reinbek 1969 (Neuaufl. 1980. 2. Aufl. 1982).
  • Und dann hab ich geschossen, Rowohlt Verlag, Reinbek 1968 (2. Aufl. 1974. Neuaufl. 1979. 3. Aufl. 1988).
  • Hetzjagd nach Eilat, Franz Schneider Verlag, Munchen 1997.
  • Menschenhandel in Prag, Franz Schneider Verlag, Munchen 1997.
  • Terror im Maghreb, Franz Schneider Verlag, Munchen 1996.
  • Das Gesetz der Rache, C. Bertelsmann Verlag, Munchen 1992 (Neuaufl. gemeins. mit ?Der entgleiste Zug“ 1992).
  • Der entgleiste Zug, C. Bertelsmann Verlag, Munchen 1991 (Neuaufl. gemeins. mit ?Das Gesetz der Rache“ 1992).
  • Rettet den Fleck, Aare Verlag, Solothurn 1989.
  • Disco Love, Aare Verlag, Solothurn 1987 (2. Aufl. 1988).
  • Der Sohn der Zeugin, C. Bertelsmann Verlag, Munchen 1995.
  • Auf der Suche nach dem Sudland, C. Bertelsmann Verlag, Munchen 1979.
  • Oli Bar Gwahma, Delphin Verlag, Zurich 1970 (Neuaufl. 1974).
  • Michael Molser hat zahlreiche Arbeiten fur den Funk und fur das Fernsehen geschrieben, weitere erschienen auf CD und MC.
  • Bei der Criminale 2002 (in Munchen am 16. April) hielt er ein Referat zum Thema: ?Die Geburt des deutschsprachigen Kriminalromans aus dem Geist Schwabings“, in dem er nicht nur das Leben Friedrich Glausers , sondern auch das von Hugo Ball und Emmy Hennings beleuchtet.
  • (mit Elke Wiartalla) KulTourfuhrer: Wer wenn nicht Goethe , Prominente im Allgau, Zebulon Verlag; Koln 1998.

Drehbucher und Stucke (Auswahl)

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  • 1973: Tatort ? Tote brauchen keine Wohnung
  • 1975: Tatort ? Das zweite Gestandnis
  • Dr. Faustus trifft Phil Marlowe in Los Angeles, Urauffuhrung in der Kreuzkirche Marl -Sinsen, 2012
  • EMMY ? Dadas Stern uber Dom und Strich (Stuck uber die Entstehung von Dada) 2013

Einzelnachweise

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  1. Magazin vom 16. August 1985
  2. 26. Marz 1988
  3. Wolfgang Gast, 1982
  4. 75. Jahr/ Heft 5, Mai 1995
  5. am 7. Dezember 2011
  6. 6 Zeitungen des Medienhauses Bauer, Marl, Literaturseite, 31. Dezember 2015