Michael Maltese
(auch
Mike Maltese
; *
6. Februar
1908
in
New York
; †
22. Februar
1981
in
Los Angeles
[1]
) war ein
US-amerikanischer
Drehbuchautor
und
Storyboard
-Zeichner. Maltese schrieb die Drehbucher fur zahlreiche
Zeichentrickfilme
der
Looney-Tunes
- und
Merry-Melodies
-
Reihen, bevor er von
Warner Bros.
zu
Hanna-Barbera
wechselte und dort an verschiedenen Zeichentrickfernsehserien arbeitete.
Michael Maltese wuchs als Sohn italienischer Einwanderer in New York auf. Er interessierte sich fruh fur Animationsfilme und fand nach mehreren Versuchen schließlich im Juli 1935 eine Anstellung in den New Yorker
Fleischer Studios
. Dort stieg er in kurzer Zeit vom Bemaler der
Cels
zum
Inbetweener
auf, wurde aber bereits 1936 wieder entlassen. Maltese versuchte daraufhin sein Gluck bei einem Trickfilmstudio in Detroit, bevor er schließlich nach
Kalifornien
ging.
In
Hollywood
wurde er im Mai 1937 von
Leon Schlesinger
als Inbetweener fur seine
Looney-Tunes
- und
Merry-Melodies
-Zeichentrickfilme eingestellt. Michael Maltese strebte anfangs eine Karriere als
Animator
an, doch wechselte er bald in die Storyabteilung bei Schlesinger. Malteses Name wurde erstmals 1941 im Vorspann des Cartoons
The Haunted Mouse
genannt. Wahrend anfangs noch ein Autorenpool mit den verschiedenen Regisseuren zusammenarbeitete, wurden bald feste Teams aus Regisseur und Autor gebildet. Maltese arbeitete zunachst mit
Friz Freleng
zusammen. Gemeinsam entwickelten sie mit
Yosemite Sam
eine neue Figur, die zu einem der popularsten Widersacher von
Bugs Bunny
wurde.
Mitte der 1940er Jahre wechselte Maltese von Frelengs Abteilung zu
Chuck Jones
. Es entwickelte sich eine langjahrige Partnerschaft, in der Jones und Maltese zahlreiche Trickfilmklassiker fur Warner Bros. schufen. Wahrend Maltese in seinen Storyboards die Gags entwickelte, konnte sich Jones auf die Weiterentwicklung der Figuren konzentrieren. Zu ihren bekanntesten Filmen zahlen die zwischen 1951 und 1953 veroffentlichte
Hunting Trilogy
mit Bugs Bunny,
Daffy Duck
und
Elmer Fudd
, die Opernparodien
Rabbit of Seville
(1949) und
What’s Opera, Doc?
(1957) sowie die Daffy-Duck-Filme
The Scarlet Pumpernickel
(1950),
Entnervte Ente
(1953) und
Duck Dodgers in the 24½th Century
(1953). 1950 wurde der von Michael Maltese geschriebene
Pepe-le-Pew
-Cartoon
Dicke Luft
(
For Scent-imental Reasons
) mit dem
Oscar
als bester animierter Kurzfilm ausgezeichnet.
1948 erfand Maltese die Figuren
Road Runner und Wile E. Coyote
, die er als Parodie auf die damals gangigen
Verfolgungsjagden
in Zeichentrickfilmen konzipiert hatte.
[2]
Maltese blieb die nachsten zehn Jahre der alleinige Autor fur diese Figuren, die von Chuck Jones in Szene gesetzt wurden. 1952 hatten der Hund Marc Antony und das Katzchen Pussyfoot ihren ersten Auftritt in dem Cartoon
Feed the Kitty
. Chuck Jones und Michael Maltese ließen beide in insgesamt funf Filmen auftreten. Fur den 1955 veroffentlichten Kurzfilm
One Froggy Evening
kreierte Maltese den (nicht immer) singenden Frosch
Michigan J. Frog
, der Mitte der 1990er Jahre zum Maskottchen des Fernsehsenders
The WB
wurde. Fur diesen Cartoon schrieb Maltese zusammen mit dem Komponisten
Milt Franklyn
den
Ragtime
The Michigan Rag
.
Als Warner Bros. im Juni 1953 das Zeichentrickstudio fur mehrere Monate schloss, wechselte Michael Maltese zu
Walter Lantz Productions
, wo er mit
Tex Avery
zusammenarbeitete. Malteses Gastspiel bei Lantz endete nach 14 Monaten und resultierte nur in einem Kurzfilm, dem Chilly-Willy-Cartoon
The Legend of Rockabye Point
. Maltese kehrte zu Warner Bros. zuruck und arbeitete wieder mit Chuck Jones zusammen, der zwischenzeitlich bei
Disney
untergekommen war.
[3]
Im Oktober 1958 verließ Maltese endgultig Warner, nachdem er in 20 Jahren an rund 200 Filmen gearbeitet hatte. Er wechselte zu dem von
William Hanna
und
Joseph Barbera
gegrundeten Studio Hanna-Barbera, das sich auf die Produktion von Zeichentrickfernsehserien spezialisiert hatte. Maltese schrieb Episoden fur die Serien
Hucky und seine Freunde
,
Die Yogi Bar Show
,
Quick und seine Freunde
,
Familie Feuerstein
und
Die Jetsons
. Fur die Serie
Wacky Races ? Autorennen Total
, die 1968 ihre Premiere feierte, sowie fur ihren
Spin-off
Fliegende Manner in tollkuhnen Kisten
lieferte Maltese zahlreiche Ideen, die teilweise an seine Road-Runner-Geschichten erinnerten. Seine letzte Arbeit fur Hanna-Barbera war 1971 die Serie
The Funky Phantom
.
Michael Maltese starb kurz nach seinem 73. Geburtstag in Los Angeles.
- Michael Barrier:
Hollywood Cartoons. American Animation in its Golden Age
. Oxford University Press, New York 2003,
ISBN 978-0-19-516729-0
.
- ↑
Time
:
Milestone
, 9. Marz 1981 (abgerufen am 27. Februar 2010).
- ↑
Michael Barrier: Hollywood Cartoons. S. 494.
- ↑
Michael Barrier:
Hollywood Cartoons
. S. 538.