Sir
Michael Victor Berry
(*
14. Marz
1941
in
Surrey
) ist ein
britischer
mathematischer
Physiker
an der
University of Bristol
.
Berry studierte zwischen 1959 und 1962 Physik an der
University of Exeter
und spater an der
University of St Andrews
. Ab 1965 verbrachte Berry seine Karriere an der University of Bristol, wo er seit 1979
Professor
war. Seit 1988 betatigte er sich dort als
Royal Society
Research Professor.
[1]
Unter anderem ist Berry bekannt fur die geometrische Phase (haufig auch
Berry-Phase
genannt). Dieses Phanomen wurde von Berry 1983 im Rahmen der Quantenmechanik behandelt, es gab aber schon verschiedene Vorlaufer, zum Beispiel beschrieb und beobachtete
S. Pancharatnam
den Effekt 1956 im Rahmen der klassischen Optik. Es handelt sich um einen von der Geometrie des Phasenraums abhangigen, durch Interferenzexperimente beobachtbaren Phasenfaktor, der auftritt, wenn fur das System relevante Parameter
auf einem geschlossenen Wege
sehr langsam (genauer:
adiabatisch
) geandert werden. Auch der
Aharonov-Bohm-Effekt
lasst sich als Berry-Phase interpretieren.
Eines von Berrys Spezialgebieten ist die
semiklassische Physik
(das heißt Ubergange zur klassischen Physik von der Quantenmechanik bei hohen Quantenzahlen), angewandt auf Wellenphanomene in der Quantenmechanik,
Quantenchaos
und anderen Bereichen wie der Optik. Im Zusammenhang von Analogien mit Quantenchaos untersuchte er auch die
Riemannsche ζ-Funktion
.
Zu seinen Doktoranden zahlt
Jonathan Keating
.
1990 wurden ihm die
Royal Medal
der Royal Society und der
Julius-Edgar-Lilienfeld-Prize
der
American Physical Society
verliehen. Ebenfalls 1990 erhielt er die
Dirac-Medaille (IOP)
und 1995 die
Dirac-Medaille (ICTP)
. Seit 1995 ist Berry Mitglied der
National Academy of Sciences
, 1996 wurde er zum
Knight Bachelor
geschlagen. 2005 wurde ihm der
Polya-Preis
verliehen. 2014 wurde ihm die
Lorentz-Medaille
der Koniglich-Niederlandischen Akademie der Wissenschaften zuerkannt. 2018 war er
Morris Loeb Lecturer
. 2021 wurde Berry in die
American Philosophical Society
gewahlt.
Im Oktober 2000 wurde Berry fur die Verwendung eines Magneten, um einen Frosch zum Schweben zu bringen,
[2]
gemeinsam mit
Andre Geim
von der
Radboud-Universitat Nijmegen
der
Ig-Nobelpreis
in der Kategorie Physik verliehen.
[3]
- Ehrendoktorwurden
- Ehrendoktorwurde
(
DSc
) der
University of Exeter
, verliehen im Jahr 1991
[4]
- Ehrenprofessur
der
Wuhan-Universitat
, verliehen im Jahr 1994
- Ehrendoktorwurde des
Trinity College Dublin
, verliehen im Jahr 1996
- Ehrendoktorwurde der
The Open University
, verliehen im Jahr 1997
- Ehrendoktorwurde der
University of St Andrews
, verliehen im Jahr 1998
- Ehrendoktorwurde der
University of Warwick
, verliehen im Jahr 1998
- Ehrendoktorwurde (
Dr. rer. nat. h.c.
) der
Universitat Ulm
, verliehen im Jahr 2001
[5]
- Ehrendoktorwurde des
Weizmann-Instituts fur Wissenschaften
(
Rechovot
), verliehen im Jahr 2003
- Ehrendoktorwurde des
Technion
(
Haifa
) verliehen im Jahr 2006
- Ehrendoktorwurde der
University of Glasgow
, verliehen im Jahr 2007
- Ehrendoktorwurde der
Universitaten Metz
und
Nancy
, verliehen im Jahr 2009
- Ehrendoktorwurde der
Russisch-Armenischen Universitat
(
Jerewan
), verliehen im Jahr 2012
- Ehrendoktorwurde der
University of Hyderabad
, verliehen im Jahr 2013
- ↑
Michael Berry: Home page: Academic History
? Akademischer Lebenslauf
. Website der University of Bristol. Abgerufen am 5. Februar 2012.
- ↑
Diamagnetic Levitation.
Website der
Radboud-Universitat Nijmegen
(
ru.nl
), abgerufen am 19. Mai 2016.
- ↑
Winners of the Ig
®
Nobel Prize.
(
Memento
vom 26. Januar 2013 im
Internet Archive
)
Website des
Ig-Nobelpreises
(
improbable.com
), abgerufen am 19. Mai 2016.
- ↑
Previous honorary graduates.
Website der
University of Exeter
(
exeter.ac.uk
), abgerufen am 19. Mai 2016.
- ↑
Ehrungen und Auszeichnungen.
(
Memento
vom 6. Juli 2016 im
Internet Archive
)
Website der
Universitat Ulm
(
uni-ulm.de
), abgerufen am 19. Mai 2016.
1978:
Chien-Shiung Wu
|
1979:
George Eugene Uhlenbeck
,
Giuseppe Occhialini
|
1980:
Michael E. Fisher
,
Leo Kadanoff
,
Kenneth Wilson
|
1981:
Freeman J. Dyson
,
Gerard ’t Hooft
,
Victor Weisskopf
|
1982:
Leon Max Lederman
,
Martin Lewis Perl
|
1983/4:
Erwin Hahn
,
Peter B. Hirsch
,
Theodore Maiman
|
1984/5:
Conyers Herring
,
Philippe Nozieres
|
1986:
Mitchell Feigenbaum
,
Albert J. Libchaber
|
1987:
Herbert Friedman
,
Bruno Rossi
,
Riccardo Giacconi
|
1988:
Roger Penrose
,
Stephen Hawking
|
1989:
nicht vergeben
|
1990:
Pierre-Gilles de Gennes
,
David J. Thouless
|
1991:
Maurice Goldhaber
,
Valentine Telegdi
|
1992:
Joseph Hooton Taylor, Jr.
|
1993:
Benoit Mandelbrot
|
1994/5:
Witali Ginsburg
,
Y?ichir? Nambu
|
1995/6:
nicht vergeben
|
1996/7:
John Archibald Wheeler
|
1998:
Yakir Aharonov
,
Michael Berry
|
1999:
Dan Shechtman
|
2000:
Raymond Davis junior
,
Masatoshi Koshiba
|
2001:
nicht vergeben
|
2002/3:
Bertrand Halperin
,
Anthony James Leggett
|
2004:
Robert Brout
,
Francois Englert
,
Peter Higgs
|
2005:
Daniel Kleppner
|
2006/7:
Albert Fert
,
Peter Grunberg
|
2008?2009:
nicht vergeben
|
2010:
John Clauser
,
Alain Aspect
,
Anton Zeilinger
|
2011:
Maximilian Haider
,
Harald Rose
,
Knut Urban
|
2012:
Jacob Bekenstein
|
2013:
Peter Zoller
,
Ignacio Cirac
|
2014:
nicht vergeben
|
2015:
James Bjorken
,
Robert Kirshner
|
2016:
Yoseph Imry
|
2017:
Michel Mayor
,
Didier Queloz
|
2018:
Charles H. Bennett
,
Gilles Brassard
|
2019:
nicht vergeben
|
2020:
Rafi Bistritzer
,
Pablo Jarillo-Herrero
,
Allan H. MacDonald
|
2021:
Giorgio Parisi
|
2022:
Anne L’Huillier
,
Paul Corkum
,
Ferenc Krausz
|
2023:
nicht vergeben