Merseburger Dom

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Dom zu Merseburg am Tag der Wiedereroffnung des Kapitelhauses im Jahre 2006

Der Merseburger Dom St. Johannes und St. Laurentius ist eine evangelische Kirche und eines der herausragenden Baudenkmaler der an der Straße der Romanik gelegenen einstigen Pfalz- und Bischofsstadt Merseburg , jahrhundertelang Zentrum des Bistums Merseburg sowie des Hochstifts gleiches Namens . Der Dom ist der vierte Flugel von Schloss Merseburg . Dombaumeisterin ist Regine Hartkopf .

Merseburger Dom (Nordseite)

Errichtung, Umbau und Erhaltung

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Jacobs Traum im Tympanon des Nordportals

Die Kirche des Merseburger Domkapitels geht auf die von Heinrich I. gestiftete Johanniskirche zuruck, die auch als Kirche des ersten Bistums in Merseburg genutzt wurde. Der Grundstein fur den Bau einer reprasentativen Kathedrale des Bistums Merseburg wurde am 18. Mai 1015 durch den Bischof Thietmar von Merseburg (Thietmar von Walbeck) gelegt, der sich in seiner umfangreichen Chronik aber nicht ausfuhrlich zum Bau und den dahinter stehenden kirchlichen und kunstlerischen Absichten außerte. Er erwahnte jedoch ein Gelubde Ottos I. vor der Schlacht auf dem Lechfeld 955, im Falle des Sieges in Merseburg ein Bistum zu errichten und die Konigspfalz zur Laurentiuskirche auszubauen. [1] Die erste Weihe des vierturmigen Kirchbaus auf das Laurentiuspatrozinium fand am 1. Oktober 1021 in Anwesenheit des Kaiserpaares Heinrich II. und Kunigunde statt. Nach zwei Einsturzunglucken und jeweiligen Wiederaufbau erfolgte 1042 eine zweite Weihe. Neben der nach 1036 begonnenen Krypta sind vom ursprunglichen romanischen Baukorper nur noch Teile erhalten, und zwar die runden Chorbegleitturme aus der Mitte des 11. Jahrhunderts, die Untergeschosse der Westturme und die unteren Wandteile des Querschiffs mit den beiden ostlichen Apsiden.

Engel mit dem Trotha-Wappen
Tafel zur Erinnerung an Predigten Martin Luthers

Durch den Merseburger Bischof Werner von Wolkenburg wurde, wohl in Vollendung des ursprunglichen Baukonzeptes, der Bau eines funften Turmes uber der Vierung eingeleitet, der allerdings 1230 einsturzte. Besagtem Bischof, einem Anhanger Rudolfs, ist auch zu verdanken, dass Rudolf von Rheinfelden , der 1080 einer in der Schlacht bei Hohenmolsen erlittenen Verwundung erlegen war, seine Grablege im Merseburger Dom fand, obwohl der Tod des gebannten Gegenkonigs (1077?1080 gegen Heinrich IV.) von nicht wenigen Zeitgenossen als Gottesurteil angesehen wurde.

Spatere Umbauten, vor allem zwischen 1510 und 1517 unter Bischof Thilo von Trotha , uberformten den Dom im Stil der Spatgotik . Aus der basilikalen Langhausanlage wurde eine spatgotische Hallenkirche . Dazu wurde das baufallige Langhaus grundlegend umgebaut und mit hohen Ziergiebeln versehen, um es dem Schloss anzugleichen. An der Nordseite des Doms befindet sich noch heute ein Sandsteinrelief mit einem Engel, der das Trotha-Wappen halt. Am nordlichen Abschluss des Querhauses ließ Thilo von Trotha als Zugang vom Schloss zu seiner Grabkapelle ein Portal einbauen, das im Tympanon den Traum Jakobs von der Himmelsleiter und darunter das Trotha-Wappen zeigt. [2] Thilo von Trotha wird auch der Ausbau der Bischofskapelle zur Bischofsgruft, die Erneuerung des Ost- und Sudflugels des Kreuzgangs sowie die Erweiterung des sudlich gelegenen Kapitelhauses zugeschrieben.

Um das Jahr 1490 wurde in Merseburg die Stelle eines Dompredigers gestiftet. [3] 1545 predigte Martin Luther im Dom. Nach dem Tod des letzten katholischen Bischofs Michael Helding im Jahr 1561 setzte sich in Merseburg die Reformation endgultig durch. Teile der bis heute erhaltenen Kurien in der Domfreiheit wurden nach dem Dreißigjahrigen Krieg im Stil des Barocks wiederaufgebaut. Damit verbunden war der Neubau des heute noch bestehenden Gebaudes des Domgymnasiums. In den 1880er Jahren erfolgten Empfehlungen fur Restaurierungen an und in der Domkirche, die vermutlich auch durchgefuhrt wurden. [4]

Bei Luftangriffen wahrend des Zweiten Weltkriegs auf die Stadt selber, aber auch auf die in der Nahe befindlichen BUNA- und Leuna-Werke wurden der Nord- und Ostflugel des Schlosses, das Kapitelhaus und der Chor des Doms beschadigt. Am 17. August 2006 wurde das renovierte Kapitelhaus in einem Festakt in Anwesenheit des Kultusministers Jan-Hendrik Olbertz und des Bischofs Axel Noack eingeweiht. Die Domfreiheit wurde anlasslich der Internationalen Baufachausstellung 2010 in Dessau vitalisiert, indem ein neues Besucher- und Informationszentrum eingerichtet, die Willi-Sitte-Galerie eroffnet sowie das Europaische Romanik-Zentrum angesiedelt wurden. Gemeinsam mit dem Schloss und Schlossgarten in Merseburg gehort der Dom zum Gesamtwerk ? Gartentraume Sachsen-Anhalt “.

Im Merseburger Dom ist seit 1654 das Erbbegrabnis der wettinischen Sekundogenitur Sachsen-Merseburg untergebracht, die den Dom als Hofkirche nutzte. Diese sogenannte Furstengruft ist ein bedeutendes Denkmal barocker Bestattungskultur. Die Gruft war ursprunglich in drei Raume unterteilt, welche zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert eingerichtet wurden. Ein prachtiges Portal weist den Eingang zur Furstengruft, das uber dem Portal befindliche Gemalde zeigt die herzogliche Familie. Herzog Christian I. zu Sachsen-Merseburg ließ 1670 die Ruhestatten seines Hauses auf der Ostseite des Doms einrichten. Die Furstengruft birgt 37 Sarge, davon 20 Kindersarge, 10 Frauen- und 7 Mannersarge, die aus Blei, Zinn, Holz oder Blei-Zinn-Legierungen bestehen und deren Wappen, Inschriften und Bandelwerk teilweise erhalten sind. Folgende Mitglieder der herzoglichen Familie wurden darin bestattet:

  • Christian I. (1615?1691), 1. Herzog von Sachsen-Merseburg
  • Christian II. (1653?1694), 2. Herzog von Sachsen-Merseburg, Sohn von Christian I.
    • Erdmuth Dorothea von Sachsen-Zeitz (1661?1720), Ehefrau von Christian II.
    • Johann Wilhelm (1681?1685), Sohn von Christian II.
    • August Friedrich (1684?1685), Sohn von Christian II.
    • Philipp Ludwig (1686?1688), Sohn von Christian II.
    • Friedrich Erdmann (1691?1714), Sohn von Christian II.
    • Christiane Eleonore Dorothea (1692?1693), Tochter von Christian II.
  • Christian III. Moritz (1680?1694), 3. Herzog von Sachsen-Merseburg, Sohn von Christian II.
  • Moritz Wilhelm (1688?1731), 4. Herzog von Sachsen-Merseburg, Sohn von Christian II.
    • Friederike Charlotte Ulrike (*/† 1720), uneheliche Stieftochter Moritz Wilhelms
  • August (1655?1715), Herzog von Sachsen-Merseburg-Zorbig, Sohn von Christian I.
    • Hedwig Eleonore von Mecklenburg-Gustrow (1666?1735), Ehefrau von August
    • Christiane Magdalene (1687?1689), Tochter von August
    • Totgeburt (*/† 1689), Tochter von August
    • Caroline Auguste (1691?1743), Tochter von August
    • Hedwig Eleonore (*/† 1693), Tochter von August
    • Gustav Friedrich (1694?1695), Sohn von August
    • August (*/† 1696), Sohn von August
  • Philipp (1657?1690), Herzog von Sachsen-Merseburg-Lauchstadt, Sohn von Christian I.
    • Eleonore Sophia von Sachsen-Weimar (1660?1687), 1. Ehefrau von Philipp
    • Christiana Ernestina (1685?1689), Tochter von Philipp
    • Johann Wilhelm (1687?1687), Sohn von Philipp
    • Christian Ludwig (1689?1690), Sohn von Philipp
  • Heinrich (1661?1738), 5. Herzog von Sachsen-Merseburg, Sohn von Christian I.

Der Merseburger Dom ist trotz seines Alters vergleichsweise reichhaltig ausgestattet, wird von den historischen Veranderungen wahrend der Reformation sowie den kriegsbedingten Zerstorungen abgesehen.

So haben sich Reste der mittelalterlichen Verglasung in vier Medaillons mit einem Durchmesser von ca. 60 cm uber dem Westportal in der Vorhalle im Zentrum der Dreifenstergruppe erhalten. Sie stammen aus einer Merseburg-Naumburger Werkstatt um 1260. Die Glasmalerei mit Schwarzlot wurde seit 1839 mehrfach restauriert. Es sind die Verkundigung Mariae, die Geburt Christi, die Anbetung der Konige und die Kreuzigung dargestellt. Fur die im Zweiten Weltkrieg zerstorte historistische Chorverglasung von 1885/86 hat Charles Crodel von 1947 bis 1960 in moderner Fortschreibung der mittelalterlichen Bildsprache ahnlich wie im Erfurter Dom und im Dom zu Halberstadt Ersatz geschaffen. Crodel fuhrte die Glasmalerei eigenhandig bei Ferdinand Muller in Quedlinburg aus. Das ikonographische Programm der Fenster umfasst alt- (links) und neutestamentliche (rechts) Ereignisse, die in aufsteigender Lesefolge dargestellt sind, und zwar im linken Fenster die Geschichte des Propheten Jona ? Erschaffung Adams und Evas, der vom Fisch verschlungene Jona, der vom Fisch ausgespiehene Jona sowie der gelauterte Jona in der Laubhutte ? und im rechtens Fenster das Heilsgeschehen ? Geburt Christi, der Gekreuzigte, der auferstandene Gottessohn und der ?Gnadenstuhl“ als Darstellung der Dreieinigkeit.

Triumphkreuz und Lettner

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Ein ursprunglich zu einer Triumphkreuzgruppe gehorendes Kruzifix ist in der Vierung aufgehangt. Das aus Eichenholz geschnitzte romanische Kruzifix ist aus drei Teilen zusammengesetzt; die beiden Arme sind seitlich in den Korper eingezapft. Auf dem um 1240 entstandenen Kruzifix wurden noch geringe Reste der mittelalterlichen Farbfassung nachgewiesen. Heute ist es auf ein Tragerkreuz aus Fichtenholz (1954/55) montiert. Das Kruzifix bildete zusammen mit der dazugehorigen Triumphkreuzgruppe (nicht erhalten) den kronenden Abschluss eines Buhnenlettners . Vergleichbare Lettner mit monumentalen Triumphkreuzgruppen finden sich u. a. im Dom zu Halberstadt und der Stiftskirche in Wechselburg . Von dem Lettner haben sich noch die beiden seitlichen Chorschranken erhalten. In den Nischen der nordlichen Schranke wurden um 1500 in Seccomalerei die 43 Vorganger Bischof Thilos mit zugehoriger Umschrift abgebildet.

Taufstein im Merseburger Dom, um 1188

In der Vorhalle des Doms befindet sich seit 1831 ein monolithischer Taufstein aus rotem Sandstein. Der Stein stammt ursprunglich aus der Neumarktkirche in Merseburg, die 1188 erstmals urkundlich erwahnt wird und nicht wesentlich alter sein kann. Aus dieser Zeit stammt auch der Taufstein. Das ikonographische Programm umfasst (1) vier liegende Lowen, die die zylindrische Kufe tragen; (2) zwischen den Lowen hockende Allegorien der vier Paradiesflusse; (3) zwolf rundbogige Arkaden zur Gliederung der Kufe, in denen die zwolf Propheten stehen und auf deren Schultern je ein Aposteln sitzt. Zu den Fußen des Propheten Jeremia kniet eine Stifterfigur, bei der es sich vermutlich um den Abt des Merseburger Benediktinerkloster St. Peter handelt.

Im sudlichen Querschiff vor dem Eingang zur Furstengruft befindet sich ein weiterer Taufstein. Der kelchformige Stein aus Sandstein wird auf 1665 datiert. Auf jeder Flache der hexagonalen Kuppa befinden sich drei bis vier skulptierte Wappen, insgesamt 21, welche die Wurden des in der Umschrift genannten Stifters Herzog Christian I. von Sachsen-Merseburg wiedergeben.

Im Merseburger Dom sind mehrere Altare erhalten. In erster Linie ist ein aus dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts zu datierender Tragaltar niedersachsischer oder mitteldeutscher Herkunft zu erwahnen. Er besteht aus einem in Eichenholz gefertigten rechteckigen Holzkorpus mit sechseckiger Aussparung auf der Oberseite zur Aufnahme einer Reliquie. Die Seitenflachen sind mit Silberblech ummantelt, auf den Langseiten waren insgesamt je funf, auf den Schmalseiten drei und auf den Ecksaulen je ein Relieffeld erhalten, und zwar auf der Vorderseite in der Mitte die Kreuzigungsgruppe, daneben die Apostel Petrus und Paulus, darauffolgend links Christi Geburt und darauffolgend rechts Mariae Verkundigung. Auf der linken Schmalseite sind dargestellt die Enthauptung eines Heiligen, Paulus nach gleicher Vorlage wie auf der Vorderseite sowie ein nicht identifizierbarer Heiliger mit Spruchband; auf der Ruckseite eine weitere Geburtsszene, die nicht mit der auf der Vorderseite identisch ist, daneben vermutlich Heilige (nur bruchstuckhaft erhalten). Auf der linken Schmalseite sind keine Reliefs erhalten, auf den Ecksaulen sind die vier Evangelisten zu erkennen (ebenfalls nur bruchstuckhaft erhalten).

Im Weiteren sind ein kleines Flugelretabel mit Skulptur der Muttergottes (um 1500 ? Merseburger Werkstatt?), ein Allerheiligenretabel (um 1505 ? niederlandisch), ein Flugelretabel mit der Muttergottes (um 1517 ? Meister der byzantinischen Madonna ), ein Flugelretabel mit Gregorsmesse (um 1517 ? Meister der byzantinischen Madonna), ein kleines Flugelretabel mit Darstellung des Hortus Conclusus (um 1530 ? mitteldeutsch), ein Triptychon mit Madonna in der Engelsglorie (um 1530 ? mitteldeutsch), ein ehemaliges Retabel des Heinrichsaltars (1536/37 ? Lucas Cranach der Altere und Werkstatt), ein kleines Retabel mit der Georgsmesse (1516 ? Meister der byzantinischen Madonna), ein Flugelretabel mit der mystischen Vermahlung der hl. Katharina (1518, Wittenberg ? Meister aus der Cranach-Werkstatt, Meister des Merseburger Marien- und Katharinenaltars ) sowie ein barocker Hochaltar (1668 ? unbekannter Kunstler) vorhanden.

Epitaphe und Grabmaler

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Einst vergoldete und mit Edelsteinen ausgelegte Bronzegrabplatte des Gegenkonigs Rudolf von Rheinfelden mit den Reichskleinodien
Kreuzgang des Merseburger Doms Bestattungen des 17./18. Jh. im Kreuzgang und Kreuzganginnenhof

In der Kirche und im Kreuzgang befinden sich Epitaphe und Grabmaler von Bischofen, Domherren und Adeligen, von denen zahlreiche kunstlerisch herausragend sind.

Die Grabplatte des Bischofs Thietmar († 1018) ist als schlichte Sandsteinplatte gearbeitet und wird in das 13. Jahrhundert datiert; bereits 1883 ließen sich nur noch geringe Reste der Umschrift lesen, die aber in einer Umzeichnung uberliefert ist. Neben der Grabplatte von Thietmar markieren schlichte Platten die Graber der ersten Bischofe von Merseburg. Ursprunglich noch in der Johannis-Stiftskirche beigesetzt, wurden sie nach Errichtung des ersten Doms an diese Stelle umgebettet. Das bedeutendste Kunstwerk ist die im Chor befindliche Grabplatte Rudolfs von Schwaben , der am 15. Oktober 1080 starb. Es gilt als altestes Bildnisgrabmal des deutschen Mittelalters; hervorzuheben ist hier besonders die technische Perfektion des Bronzegusses.

Das Epitaph und die Tumba des Bischofs Thilo von Trotha († 1514) befinden sich im nordlichen Querhaus und sind aus Messing gefertigt. Die Deckplatte der Tumba wurde vermutlich noch von Hermann Vischer dem Alteren um 1470/80, also vor Thilos Tod angefertigt. Das Epitaph und die Seitenwande stammen aus der Vischer-Werkstatt und werden auf die Zeit um 1514 datiert. Das in der Vorhalle des Doms befindliche Epitaph des Bischofs Sigismund von Lindenau († 1544) ist eine 2,46 m hohe und 1,29 m breite, gegossene Bronzeplatte mit Gravur und Ziselierung. Die sichtbare Signatur HF mit Meisterzeichen weisen sie als Arbeit des Nurnberger Bildhauers Hans Vischer aus.

Des Weiteren sind zu erwahnen die Grabplatte des Ritters Hermann von Hagen (Hayn/Hahn) aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, dessen Erschaffung dem Naumburger Meister bzw. dessen Werkstatt zugerechnet wird, ein Grabmal fur den Magdeburger Erzbischof Friedrich II. von Hoym († 1362), ein Epitaph des Bischofs Vincenz von Schleinitz († 1535), ein Epitaph des Bischofs Adolf von Anhalt († 1526) sowie ein Grabmal und ehemalige Schranken der Grabkapelle des Bischofs Sigismund von Lindenau († 1544). Im Kreuzgang und Kreuzhof befinden sich zahlreiche barocke Epitaphe von Domherren. Dazugehorige in Backstein ausgefuhrte Grufte, die zum Teil im Inneren verputzt und farblich gefasst sind, sind durch Ausgrabungen belegt. Neben den Backsteingruften konnten wahrend der Ausgrabungen 2004 auch zahlreiche Erdbestattung in Holzsargen nachgewiesen werden. [5]

Ladegast-Orgel (1855/66) hinter barockem Prospekt (um 1700) mit Ruckpositiv und Schleierwerk

Eine Orgel ist bereits Ende des 13. Jahrhunderts nachweisbar, als eine großere Summe fur die Orgel (?ad organa“) vermacht wurde. Wie in dieser Zeit ublich, wird es sich um eine mehr manualige Schwalbennestorgel an der Nordwand gehandelt haben.

Ein unbekannter Orgelbauer errichtete 1665/1666 ein neues Instrument, das Christoph Junge 1674 erweiterte. Einen großen Erweiterungsumbau fuhrte Zacharias Thayßner in den Jahren 1693?1705 durch, der unter Verwendung alterer Teile den heutigen prachtigen Prospekt schuf. Thayßners Werk umfasste 41 Register , war qualitativ jedoch unbefriedigend und blieb unvollendet. Erst unter Johann Friedrich Wender (1714?1717) konnte die Orgel fertiggestellt werden. Wender fertigte neue Windladen und sechs neue Balge an. Er erweiterte zunachst auf 50 Register und in einem zweiten Bauabschnitt um ein zusatzliches Brustwerk auf 66 Register. Der Merseburger Orgelbauer Johann Gottfried Krug erganzte das Oberwerk im Jahr 1780 mit einem Schwellkasten , der ganz oben und an der Ruckseite der Orgel angebracht war. In diesen Kasten, dessen Tur uber einem Draht vom Spieltisch aus geoffnet und geschlossen werden konnte, stellte er das Register ?Echo“. [6] Das Ruckpositiv erhielt einen kleinen zweiten Spieltisch mit einem Manual, das von der unteren Empore aus gespielt werden konnte. Die Orgel blieb jedoch reparaturanfallig, sodass 1843?1847 verschiedene Umbauplane entwickelt wurden. [7]

Der Dom beherbergt heute eine der großten und bedeutendsten romantischen Orgeln in Deutschland, geschaffen in zwei Etappen (1853 bis 1855 und 1866) von dem Orgelbauer Friedrich Ladegast . Sie verfugt uber 81 Register, die auf vier Manuale und Pedal verteilt sind, und insgesamt 5687 Pfeifen. Aufgrund der guten Qualitat der kleinen Ladegast-Orgel in der Dorfkirche Geusa gab der damalige Merseburger Domorganist und Orgelrevisor David Hermann Engel dem jungen Ladegast den Auftrag fur die Domorgel. [8] Dieser sollte ursprunglich eine Reparatur der vorhandenen Orgel fur 4500 Thaler vornehmen, das im Sommer 1853 begonnene Vorhaben endete jedoch quasi in einem Neubau fur 6258 Thaler hinter dem alten Prospekt. [9] Ladegast nutzte zunachst 26 Register aus der Vorgangerorgel, ersetzte diese jedoch, mit Ausnahme der Schalmey und des Stahlspiels, bis 1866 durch eigene. [10] Der von Ladegast fur das Brustwerk eingebaute Schweller war seinerzeit ein Novum, da diese Spielhilfe im deutschen Orgelbau erst im spaten 19. Jahrhundert weite Verbreitung fand. [8] Eine weitere Besonderheit ist der separate, kleine Spieltisch, der unter der kleinen Orgelempore auf der die ganze Breite des Mittelschiffs uberspannenden Musikerempore steht. Mit der dortigen Manualklaviatur konnen alle Register des Ruckpositivs, mit dem Pedal je zwei Pedalregister in der 16´- und 8´-Lage angespielt werden. Die Position dieses Zusatz-Spieltisches erlaubt das Zusammenspiel mit Ensembles, wofur der Platz auf der daruberliegenden Empore mit dem viermanualigen Spielschrank unzureichend ist. [11]

Franz Liszt besichtigte die Orgelbaustelle im Sommer 1855 mehrere Male und wollte ein neues, umfangreiches Werk, seine Fantasie und Fuge uber B-A-C-H , fur die Orgelweihe komponieren. Er wurde damit jedoch nicht rechtzeitig fertig und schlug vor, stattdessen seine Fantasie und Fuge uber ?Ad nos, ad salutarem undam“ spielen zu lassen, die bereits seit 1852 in einer fur Orgel, Pedalflugel oder Klavier zu 3 oder 4 Handen verwendbaren Druckfassung veroffentlicht war. Sein Schuler Alexander Winterberger fuhrte die Orgelfassung des Werks zur Einweihung der neuen Orgel am 26. September 1855 im Beisein von Liszt zum ersten Mal auf. [11] [12] 1856 erklang dann dort auch, wiederum durch Winterberger uraufgefuhrt, Liszts ursprunglich fur die Orgelweihe vorgesehene ? Fantasie und Fuge uber B-A-C-H “. 1857 spielte Julius Reubke hier die Urauffuhrung seiner Orgelsonate ?Der 94. Psalm“ . [11] 1876 baute die Merseburger Orgelbaufirma Gerhardt eine Barkermaschine ein [13] . Karl Straube nutzte die Merseburger Domorgel zur Erstauffuhrung von Regers zweiter Orgelsonate d-moll op. 60. [11]

Nach einer ersten Restaurierung, Umdisponierung und Entfernung des Schwellers des IV. Manuals ab 1962 durch den Merseburger Orgelbauer Gerhard Kuhn [14] folgte in den Jahren 2001?2004 eine umfassende Instandsetzung und Restaurierung durch die Firmen Eule , Scheffler und Wegscheider . Diese Orgelbaufirmen machten die in den 1960er Jahren vorgenommenen Dispositionsanderungen, die nicht zum Gesamtkonzept Ladegasts passten, ruckgangig [10] und fuhrten die Orgel auf den Zustand von 1866 zuruck. Sie hat folgende Disposition : [15]

I Ruckpositiv C?g 3
0 1. Bordun 16′
0 2. Principal 0 8′
0 3. Flautotraverso 0 0 8′
0 4. Fugara 0 8′
0 5. Quintaton 0 8′
0 6. Octave 0 4′
0 7. Gedeckt 0 4′
0 8. Octave 0 2′
0 9. Mixtur IV 1 1 3
10. Cornett II?IV
11. Oboe 0 8′ D
II Hauptwerk C?g 3
12. (H) Bordun (ab c 0 ) 32′
13. (V) Principal 16′
14. (H) Bordun 16′
15. (V) Principal 0 8′
16. (H) Hohlflote 0 8′
17. (H) Doppelgedeckt 0 0 8′
18. (H) Gambe 0 8′
19. (H) Gemshorn 0 8′
20. (H) Quinte 5 1 3
21. (V) Octave 0 4′
22. (V) Gedeckt 0 4′
23. (V) Gemshorn 0 4′
24. (V) Doublette II 4′+2′
25. (V) Quinte 2 2 3
26. (V) Octave 0 2′
27. (V) Mixtur IV 0 2′
28. (V) Scharff IV 0 1′
29. (V) Cornett III?V 2 2 3
30. (H) Fagott 16′ D
31. (V) Trompete 0 8′
III Oberwerk C?g 3
32. Quintaton 16′
33. Principal 0 8′
34. Rohrflote 0 8′
35. Flaute amabile 0 8′
36. Gambe 0 8′
37. Gedeckt 0 8′
38. Octave 0 4′
39. Spitzflote 0 4′
40. Rohrflote 0 4′
41. Quinte 2 2 3
42. Waldflote 0 2′
43. Terz 1 3 5
44. Sifflote 0 1′
45. Mixtur IV
46. Schalmey 0 8′
47. Stahlspiel (ab e°) 0
Tremulant
IV Brustwerk C?g 3 (schwellbar)
48. Lieblichgedackt 16′
49. Geigenprincipal 0 8′
50. Flauto dolce 0 8′
51. Salicional 0 8′
52. Unda maris 0 8′
53. Lieblichgedackt 0 8′
54. Octave 0 4′
55. Zartflote 0 4′
56. Salicional 0 4′
57. Nassat 2 2 3
58. Octave 0 2′
59. Cymbel III 0 2′
60. Progressivharmonika II?IV 0
61. Aeoline 16′ D
Pedal C?f 1
62. (III.) Untersatz 32′
63. (I.) Principal 16′
64. (III.) Violonbaß 0 16′
65. (I.) Salicebaß 16′
66. (I.) Subbaß 16′
(Fortsetzung Pedal)
67. (II.) Großnassat 0 10 2 3
68. (I.) Principal 0 8′
69. (I.) Bassflote 0 8′
70. (II.) Violoncello 0 8′
71. (II.) Terz 6 2 5
(Fortsetzung Pedal)
72. (II.) Rohrquinte 0 5 1 3
73. (I.) Octave 0 4′
74. (II.) Scharfflote 0 4′
75. (II.) Flote 0 4′
76. (II.) Mixtur IV [A. 1]
(Fortsetzung Pedal)
77. (II.) Cornett IV 0 2 2 3
78. (III.) Posaune 32′
79. (III.) Posaune 16′
80. (I.) Dulcian 16′
81. (II.) Trompete 0 8′
  • Koppeln : I/II, III/II, IV/II, I/P, II/P, III/P
  • Spielhilfen : 3 Ventile fur die Laden des Pedals, Bass-Coppel, mit Registerzug oder zwei Tritten (an-ab) zu bedienen, schaltet die Ventile fur die 2. und 3. Lade gemeinsam, Tritt und Zug fur das Schwellwerk
  • Anmerkungen
D = Durchschlagend
H/V = Hinter- bzw. Vorderlade fur Sperrventile
I./II./III. = Erste, zweite bzw. dritte Lade fur Sperrventile
  1. 1866 Trompete 4′.

Der Dom besitzt eine ebenfalls von Ladegast geschaffene, kleine Orgel mit einem Manual und Pedal sowie 10 klingenden Stimmen. Der Orgelbauer errichtete sie 1850 fur die Dorfkirche von Klobikau-Raschwitz . Die Firma Rosel & Hercher barg sie aus der verfallenden Kirche und restaurierte sie 1993, woraufhin sie vorerst in der Michaelskapelle des Doms aufgestellt wurde [16] . Angesichts der Restaurierung der großen Orgel stellte man sie 2001 im Dom als Interimsinstrument auf, ließ sie dann jedoch dauerhaft im rechten Seitenschiff stehen. [11] [17]

Seit 1996 ist Michael Schonheit Merseburger Domorganist, [18] sein Vorganger war von 1951 bis 1996 Hans-Gunther Wauer . [19]

Die elf Glocken des Domes sind auf die beiden Westturme, den Mittelbau und den Turmhelm verteilt. Mit einer umfassenden Restaurierung bekam jede einzelne Glocke sowohl einen neuen Kloppel als auch ein neues Holzjoch. Das Gelaut wurde nach der ursprunglichen Aufhangung verteilt und in die zum Teil gotischen und barocken Glockenstuhle gehangt. Im Dezember 2001 erklang das Domgelaut zum ersten Mal nach der Sanierung. [20] Die Clinsa war bereits zweimal gesprungen. Eine von Franz Schilling fur sie 1910 als Ersatz gegossene Glocke wurde im Ersten Weltkrieg fur die Rustungsindustrie eingezogen , ebenso die großere der beiden Zuckerhutglocken sowie eine weitere. Nachdem 1931 ein erneuter Ersatz fur die Clinsa gegossen wurde, verschwand dieser im Zweiten Weltkrieg wiederum in den Schmelzofen der Rustungsfirmen. Das gleichfalls beschlagnahmte Horaglockchen konnte hingegen nach Kriegsende unversehrt vom Glockenfriedhof Ilsenburg zuruckgeholt werden. [21] Die Clinsa erhielt nach der Schweißung einen neuen von Hand geschmiedeten Kloppel, der dem historischen Vorbild nahekommt. Die Benedicta ist in einer außerordentlich schweren Rippe gegossen, so dass sie den im Verhaltnis zu ihrem Gewicht relativ hohen Ton es 1 ?5 erzeugt.

Im Oktober 2021 wurde eine neue Glocke, die Friede-Glocke, in den Mittelbau gehoben. Als Vorbild diente die 1518 von Martin Hilliger gegossene ?Maria“ der Wenzelskirche Naumburg . [22] Sie schließt die im Ersten Weltkrieg entstandene klangliche Lucke zwischen der Clinsa und der Nona. [21]

Nr. Name Gussjahr Gießer, Gussort Durchmesser
(mm)
Gewicht
(kg)
Schlagton
( HT - 1 / 16 )
Glockenstube
1 Benedicta um 1280 unbekannt 1.568 ?3.000 es 1 ?5 Sudwestturm
2 Clinsa um 1180 unbekannt 1.312 1.960 f 1 ?7 Nordwestturm
3 Friede-Glocke 2021 Sachsisches Metallwerk, Freiberg 1108 890 g 1 Mittelbau
4 Nona 1458 unbekannt,
vom gleichen Gießer
957 ?600 b 1 ?1 Mittelbau
5 Quarta 851 ? 450 c 2 ?2
6 Evangelistenglocke 1479 unbekannt 825 ?420 d 2 ±0
7 Bienenkorbglocke Anfang
12. Jh.
unbekannt 472 113 ? des 3
8 Horaglocklein 1538 unbekannt 460 59 b 2 ?4
9 Zuckerhutglocke Anfang
13. Jh.
unbekannt 416 58 ? d 3
I Stundenglocke 1474 unbekannt 1.060 ? 500 ges 1 +1 Turmhelm Nordwestturm
II Viertelglocke 1722 Peter Becker, Halle 608 ?120 ?

Glocken-Ritzzeichnungen

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Einige Domglocken haben seltene, kunsthistorisch bedeutsame Glockenritzzeichnungen , die in einem Werk der Kunsthistorikerin Ingrid Schulze gewurdigt werden [23] .

Domstiftsbibliothek und -archiv

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Merseburg, Domstiftsbibliothek, Cod. 136, fol. 85r mit den Merseburger Zauberspruchen im oberen Teil (Zeilen 1?12). Digital colorierter Scan eines Photodrucks aus dem 19. Jahrhundert (Verlag v. F. Enneccerus, Frankfurt a. M. 1897), der nicht den heutigen Zustand des Originals wiedergibt.

Die Merseburger Domstiftsbibliothek weist am Ort ihres Entstehens auf eine uber 1000-jahrige Geschichte. Sie geht vermutlich auf die Bibliothek des Kollegiatstifts St. Johannis (9. Jh.), spatestens aber auf die Grundung des Bistums Merseburg im Jahr 968 zuruck. Bereits der sachsische Chronist und Merseburger Bischof Thietmar (Amtszeit: 1009?1018) konnte einen umfangreichen von seinen Vorgangern zusammengetragenen Bucherbestand nutzen. Dieser Bestand wurde neben kaiserlichen Geschenken und Anstrengung der Bischofe vor allem durch Stiftungen einzelner Domherren bis heute erweitert. Seit dem 17. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg war sie im Kapitelhaus untergebracht. Luftangriffe auf das Dom- und Schlossensemble und Wassereinwirkungen fuhrten zu Schaden am Bestand. Nach vorubergehender Unterbringung im Haus des Stiftsprokurators (Domstraße 12) wurde die Bibliothek 1993 in die Sudklausur des Doms uberfuhrt. Seit 2006 befindet sie sich wieder im Kapitelhaus des Doms. [24] , umfasst einen Fundus mit mehr als 10.000 Titeln, davon einen althistorischen Bestand von ca. 2.500 Titeln, inklusive 200 Inkunabeln. Uber historische Inventare und Kataloge lasst sich die Entwicklung des Bestandes seit der Mitte des 16. Jahrhunderts rekonstruieren. Ein um 1935 von Walther Holtzmann erstelltes Verzeichnis der Handschriften der Domstiftsbibliothek ist digital zuganglich. [25] Neben Buchern finden sich zahlreiche, zum Teil mittelalterliche Urkunden sowie Aufschwortafeln von Domherren.

In der Merseburger Domstiftsbibliothek werden drei bedeutende althochdeutsche Textzeugnisse aus dem 9. bis 11. Jahrhundert aufbewahrt, alle waren in einer mittelalterlichen Sammelhandschrift aus den Uberresten von sechs ursprunglich selbstandigen Codices ( Cod. 136 ) eingebunden. [26]

  • Die Merseburger Zauberspruche ( Cod. 136, fol. 85r ) wurden von Georg Waitz 1841 in einer theologischen Sammelhandschrift des 9. oder 10. Jahrhunderts entdeckt und von Jacob Grimm 1842 zum ersten Mal gewurdigt. Die in Althochdeutsch abgefassten Spruche handeln von der Befreiung von Gefangenen (Spruch 1) und der Heilung eines verrenkten Pferdefußes (Spruch 2). [27] Bischoff datiert sie in das erste oder zweite Drittel des 10. Jahrhunderts. [28]
  • Das Frankische Taufgelobnis ( Cod. 136, fol. 16r ) ist in einer Handschrift des 9. Jahrhunderts uberliefert und in einer angelsachsischen Minuskel abgefasst. Es ist als ein Frage-Antwort-Formular fur Priester und Taufling gestaltet. [29]
  • Das Merseburger Gebetbuchstuck (Cod. 136, fol. 53r) ist ein Prosagebetsfragment aus der Mitte des 9. Jahrhunderts. Es handelt sich um ein Stuck aus dem Gebet, das der Priester wahrend der Messe nach der Elevation des Kelchs spricht. Der lateinische Text und die deutsche Entsprechung sind nebeneinander gesetzt. [30]

Zu den bedeutenden prosopographischen Quellen des Fruh- und Hochmittelalters zahlt das Merseburger Nekrolog ( Nekrolog des Domkapitels von Merseburg ? lat. Necrologium Merseburgensis cathedralis capituli ), welches zwischen 1016 und 1100 unter der Verwendung alterer Vorlagen angelegt wurde und Personen vom 8. bis zum 11. Jahrhundert auflistet. [31] Uberdies befindet sich eine der vier uberlieferten Handschriften der Merseburger Bischofschronik ( Cronica episcoporum ecclesie Merseburgensis ) in der Domstiftsbibliothek. Das Merseburger Exemplar beinhaltet die Chronik von 968 bis 1136 mit einer Fortsetzung bis ins Jahr 1514. [32]

  • Hans-Joachim Mrusek , G. Beyer: Drei sachsische Kathedralen. Merseburg, Naumburg , Meißen . 2. Aufl., Verlag der Kunst, Dresden 1981, 407 S. ? in der Bundesrepublik Deutschland zeitgleich erschienen unter dem Titel Drei deutsche Kathedralen ? Merseburg ? Naumburg ? Meißen . Ebeling, Wiesbaden 1981, ISBN 3-921452-16-3 .
  • Peter Ramm: Der Dom zu Merseburg , Bd. 464. 3., aktualisierte Auflage, Deutscher Kunstverlag Munchen/Berlin 2008, ISBN 978-3-422-02140-2 .
  • Peter Ramm: Dom und Schloss zu Merseburg , Deutscher Kunstverlag Munchen/Berlin 2008, ISBN 978-3-422-02155-6 .
  • Rolf Toman (Hrsg.): Die Kunst der Romanik. Architektur ? Skulptur ? Malerei , Koln 1996, S. 313.
  • Vereinigte Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz (Hrsg.): Der Merseburger Dom und seine Schatze. Zeugnisse einer tausendjahrigen Geschichte. Imhof, Petersberg 2008, ISBN 978-3-86568-408-0 .
  • Zwischen Kathedrale und Welt. 1000 Jahre Domkapitel Merseburg ? Ausstellungskatalog. ? Schriftenreihe der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz Bd. 2, hg. von Karin Heise, Holger Kunde, Helge Wittman. Petersberg 2004, ISBN 3-937251-38-3 .
  • Zwischen Kathedrale und Welt. 1000 Jahre Domkapitel Merseburg ? Aufsatze. (Wissenschaftlicher Begleitband zur Ausstellung) ? Schriftenreihe der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz Bd. 2, hg. von Holger Kunde, Andreas Ranft, Helge Wittmann und Arno Sames. Petersberg 2005, ISBN 3-937251-51-0 .
Commons : Merseburger Dom  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Thietmar von Merseburg, Chronik , (Hg.) R. HOLTZMANN (MGH SS rer. Germ. N. S. 9), Berlin 1935, II, C. 10, S. 48: Postera die, id est in festivitate Christi martyris Laurentii, rex, solum Se pre caeteris culpabilem Deo professus atque prostratus, hoc fecit lacrimis votum profusis: Si Christus dignaretur sibi eo die tanti intercessione preconis dare victoriam Et vitam, ut in civitate Merseburgiensi episcopatum in honore victoris ignium construere domumque suimet magnam noviter inceptam sibi ad ecclesiam vellet edificare. Ubersetzung etwa: Am nachsten Tage, d. h. am Feste des Christus-Martyrers Laurentius, bekannte der Konig sich vor den anderen als schuldig, warf sich vor Gott nieder und legte unter Tranen dieses Gelubde ab: Wenn Christus ihm an diesem Tage durch seine Fursprache Sieg und Leben gewahren werde, dann wolle er in der Stadt Merseburg dem Feuersieger [Laurentius] zu Ehren ein Bistum grunden und seinen großen neuerdings begonnenen Palast zu einer Kirche ausbauen lassen.
  2. Stefan Burger: Die Grablege Bischof Thilo von Trothas im Merseburger Dom . In: Francine Giese, Anna Pawlak, Markus Thome (Hrsg.): Tomb - memory - space : concepts of representation in premodern Christian and Islamic art . Berlin 2018, ISBN 978-3-11-051589-3 , S.   250?270 , doi : 10.11588/artdok.00007675 .
  3. Anton Schmid: Die Anfange der Dompradikaturen in den deutschsprachigen Diozesen. In: Romische Quartalschrift fur Christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte 89 (1994), Heft 1?2, S. 78?110, hier S. 84.
  4. Die Restauration der Schloß- und Domkirche zu Merseburg; Gutachten. Zentralblatt der Bauverwaltung , 1882, abgerufen am 12. September 2023 .
  5. Geck, Excavations at Merseburg Chapter House, 2004/2005. - Preliminary Report. - Aufgerufen am 16. Marz 2013.
  6. https://www.an-klang.info/wp-content/uploads/2014/03/Informationsblatt_Wiegleb-Orgel.pdf
  7. Ladegastorgel. In: Merseburger Dom. Abgerufen am 11. Juni 2022 .
  8. a b mdr.de: Orgeln in Mitteldeutschland. In: MDR. Abgerufen am 11. Juni 2022 .
  9. Ev. Kirchengemeinde Meuselwitz-Reichenbach/OL | St. Johanneskirche | Ladegast-Orgel | Friedrich Ladegast. Abgerufen am 1. Januar 2023 .
  10. a b Zur Geschichte. In: Merseburger Orgeltage. Abgerufen am 11. Juni 2022 .
  11. a b c d e Franz Liszt und die Orgel - Sonderheft der Nachrichten der Franz-Liszt-Gesellschaft e. V. Weimar, Nº 5 / Dezember 2004
  12. Peter Schwarz: Studien zur Orgelmusik Franz Liszt: ein Beitrag zur Geschichte der Orgelkomposition im 19. Jahrhundert (=  Berliner musikwissenschaftliche Arbeiten . Band   3 ). E. Katzbichler, Munchen 1973, ISBN 978-3-87397-031-1 , S.   47 und 73 .
  13. Merseburg ? Dom St. Johannes und St. Laurentius (Hauptorgel) ? Orgel Verzeichnis ? Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 13. Februar 2024 (deutsch).
  14. Karl-Heinz Gottert , Eckhard Isenberg: Orgelfuhrer Deutschland . Barenreiter, Kassel 1998, ISBN 3-7618-1347-3 , S.   77 .
  15. Die Disposition der großen Friedrich-Ladegast-Orgel im Merseburger Dom. In: Merseburger Orgeltage. Abgerufen am 11. Juni 2022 .
  16. Merseburg ? Dom St. Johannes und St. Laurentius (Kleine Orgel) ? Orgel Verzeichnis ? Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 13. Februar 2024 (deutsch).
  17. mdr.de: "Andachtige Tone bei den Merseburger Orgeltagen" Sachsen-Anhalt | Aktuelle Nachrichten, News und Videos | MDR.DE. Abgerufen am 14. September 2023 .
  18. Michael Schonheit - merseburger-orgeltage. Abgerufen am 22. September 2023 .
  19. Hans-Gunther Wauer. Abgerufen am 22. September 2023 .
  20. Constanze Treuber u. a.: Gegossene Vielfalt. Glocken in Sachsen-Anhalt . Hinstorff, Rostock 2007, S. 105?114, ISBN 978-3-356-01180-7 .
  21. a b 1000 Jahre Merseburger Dom ? 1000 Jahre Glockengeschichte. In: journal.lhbsa.de. Abgerufen am 17. August 2022 (deutsch).
  22. Glocke - 1000 Jahre Kaiserdom Merseburg. 25. Mai 2021, abgerufen am 2. August 2022 (deutsch).
  23. Ingrid Schulze: Ritzzeichnungen von Laienhand ? Zeichnungen mittelalterlicher Bildhauer und Maler? Figurliche Glockenritz-Zeichnungen vom spaten 13.Jahrhundert bis zur Zeit um 1500 in Mittel- und Norddeutschland. Leipzig 2006, ISBN 978-3-939404-95-8 .
  24. Roswitha Nagel 1998, Domstiftsbibliothek (Merseburg) , in: Handbuch der historischen Buchbestande in Deutschland, Osterreich und Europa (Fabian Handbuch) . Abgerufen am 14. Marz 2014.
  25. Walther Holtzmann, Verzeichnis der Handschriften in der Domstiftsbibliothek Merseburg. Handschrift C 5 der Bibliothek der Monumenta Germaniae Historica. Digitale Edition, bearb. Von Arno Mentzel-Reuters, Munchen (MGH) 2000.
  26. Merseburg, Bibliothek d. Domkapitels, 136 (58). In: dtm.bbaw.de. Abgerufen am 28. Oktober 2021 .
  27. vgl. Text der Merseburger Zauberspruche , abgerufen am 14. Marz 2014.
  28. vgl. hierzu Erlauterungen und Faksimilie der Merseburger Zauberspruche auf dem T TITUS-Server des Faches Vergleichende Sprachwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universitat Frankfurt am Main , abgerufen am 14. Marz 2014.
  29. Eduard Sievers; Theodor Balthasar Nacke, Das Hildebrandslied, die Merseburger Zauberspruche und das Frankische Taufgelobnis , mit photographischem Facsimile nach den Handschriften. Halle 1872, abgerufen am 14. Marz 2014.
  30. Mathias Henkel, Das Merseburger Gebetsbruchstuck im literatur- und liturgiegeschichtlichen Kontext des deutschen Fruhmittelalters, in: Zeitschrift fur deutsche Philologie 130 (2011), S. 359?387. Online: http://www.zfdphdigital.de/ZfdPh.03.2011.359 .
  31. G. Althoff, J. Wollasch, Die Totenbucher von Merseburg, Magdeburg und Luneburg, MGH Libri Mem. N.S., 2, 1983 . Abgerufen am 14. Marz 2014.
  32. Chronica episcoporum ecclesiae Merseburgensis , ed. von E. Wilmans, MGH SS., 10, 1852, S. 157?212. Abgerufen am 14. Marz 2014.

Koordinaten: 51° 21′ 31″  N , 12° 0′ 3″  O